Gleicher Vorname bei Kindern

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  • iClaudia
    Benutzer
    • 14.07.2021
    • 95

    Gleicher Vorname bei Kindern

    Hallo ihr Lieben,

    ich habe mal eine Frage.

    Bei meiner Recherche für den Stammbaum meiner Partnerin ist mir etwas seltsames aufgefallen und ich wollte mal nachfragen, ob ihr auch schon diese Erfahrungen gemacht habt.

    Dass bei Kindern die Namen der Paten, Großeltern und sogar der Eltern "aufgewärmt" werden, ist ja doch irgendwo normal gewesen und ist es teilweise heute noch.

    Nun bin ich aber schon zum zweiten Mal auf die Situation gestoßen, dass zwei Kinder der gleichen Eltern absolut identische Namen haben. Einmal ein Johann, der 1868 geboren wurde und der dann 1878 einen jüngeren Bruder hatte, der ebenfalls Johann hieß. Ohne irgendwelche weiteren Taufnamen oder Zusätze. Ich habe von beiden die Geburts- und Taufeinträge aus den Kirchenbüchern und auch die Stammrolleneinträge aus dem ersten Weltkrieg.

    Nun dachte ich zuerst, dass das einfach eine seltsame Begebenheit gewesen sei. Eventuell dass der erste Sohn weggelaufen ist oder so etwas. Aber eine Generation vorher in der gleichen Familie, nur in einem anderen Zweig, treffe ich auf das gleiche Phänomen. 1839 wurde eine Anna geboren, legitimiert und mit dem Hinweis versehen, dass später im Jahr "copuliert", also geheiratet wurde. 1841 hat nun das gleiche (mittlerweile verheiratete) Paar eine weitere Tochter, die ebenfalls Anna genannt wurde. Dazwischen auch kein Hinweis darauf, dass die erste Tochter gestorben sei oder ähnliches. (wenn ich davon ausgehe, dass die Eltern in der Zeit nicht in einer anderen Pfarrei waren und die erste Anna dort gestorben ist)

    Das macht es natürlich nicht wirklich einfacher, wenn man die Ahnen richtig zuordnen will und in der Familie auch gerne einmal uneheliche Kinderlein gezeugt wurden. Wie soll man das dann der richtigen Anna zuordnen?
  • HelenHope
    Erfahrener Benutzer
    • 10.05.2021
    • 823

    #2
    Aus dem Grund halte ich Eheregister/Einträge für essentiell wichtig. Denn bei den Namen der Gatten trennt sich die Spreu (meistens) und am Ende mögen die Frauen gleich heißen, aber ihre Männer nicht. Außerdem geben die Eheeinträge gerne auch das (ungefähre) Alter wieder.

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    • iClaudia
      Benutzer
      • 14.07.2021
      • 95

      #3
      Hi HelenHope,

      damit hast Du natürlich recht. Wobei die Geburtsdaten in den Kirchenbüchern auch nicht immer genannt werden, bei den Heiratseinträgen :/

      Hatte die Tage "Glück" und der allererste Eintrag im Kirchenbuch von 1638 hat gepasst. Der Heiratseintrag war lediglich "Pancraz Cauper, Sohn des Carl hat geheiratet am ..." und das war es. Da wurde nicht mal der Name der Braut für notwendig erachtet

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      • mesmerode
        Erfahrener Benutzer
        • 11.06.2007
        • 2724

        #4
        bei meinem Mannes Vorfahren,
        gab es 3 Jakob`s.
        Alle haben überlebt.
        Sein Vorfahr war Jakob der mittlere

        Uschi
        Schlesien: Gottschling, Krischock, Bargende, Geburek, Missalle
        Niedersachsen : Bleidistel, Knoke, Pipho, Schoenebeck, Plinke
        NRW : Wilms, Oesterwind, Schmitz, Wecks
        Rheinland Pfalz : Ingenbrandt, Schmitt, Ries, Emmerich

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        • Su1963
          Erfahrener Benutzer
          • 08.01.2021
          • 1243

          #5
          Zitat von iClaudia Beitrag anzeigen
          .
          Nun bin ich aber schon zum zweiten Mal auf die Situation gestoßen, dass zwei Kinder der gleichen Eltern absolut identische Namen haben. Einmal ein Johann, der 1868 geboren wurde und der dann 1878 einen jüngeren Bruder hatte, der ebenfalls Johann hieß. Ohne irgendwelche weiteren Taufnamen oder Zusätze. Ich habe von beiden die Geburts- und Taufeinträge aus den Kirchenbüchern und auch die Stammrolleneinträge aus dem ersten Weltkrieg.
          Hallo Claudia,
          diesen Verdacht hatte ich auch schon mehrfach - bei näherer Recherche hat sich bisher jedoch immer eine andere Erklärung ergeben.

          Die naheliegende Erklärung in diesem Fall wäre, dass die Eltern trotz der gleichen Namen nicht dieselben sind. Ich hatte zB mal zwei Cousins im selben Ort, die beide ihren Kindern die familienublichen Namen gegeben haben. Es gab dann im selben - eher kleinen - Ort zwei Leaopold, zwei Franz usw., die teilweise auch Frauen gleichen Namens geheiratet haben. Ich konnte die Elternpaare also oft nur an Kleinigkeiten unterscheiden, zB Wohnadresse, Abstand der Kinder zueinander, bevorzugte Paten etc.

          Es kam auch vor, dass Witwer ihren Kindern aus zweiter Ehe die selben Namen wie Kindern aus erster Ehe gegeben haben. Wenn in solchen Fällen beide Frauen denselben Namen hätten, ist das auch nicht auf den ersten Blick zu entdecken.

          Identische Namen lebender Geschwister der selben Ehe hatte ich jedenfalls bisher noch nie.

          Gruß, Susanna

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          • holsteinforscher
            Erfahrener Benutzer
            • 05.04.2013
            • 2493

            #6
            Moinsen Claudia,
            solche Begebenheiten werden dir bestimmt noch häufiger begegnen, selber habe ich so einige *Doppelungen* in meiner Datei. Oftmals hat man versucht, Vornamen unbedingt innerhalb der Familie zu erhalten, oftmals waren es die Vornamen der Großelter und/oder Schwiegereltern, teilweise hat man auch so die Paten ausgewählt.
            Leider, wie du ja selbst schon feststellen konntest, sind die Kirchenbücher teilweise nicht sehr aussagekräftig. Was hier der Fall sein könnte:
            Anna (1) war bei der Geburt schwächlich und/oder wurde im Verlauf krank, was auf ein frühes Ableben hingedeutet hat, dieser Fall allerdings nicht eintrat.
            Anna (2) wurde somit vorsorglich auf diesen Namen getauft, obwohl Anna (2) zu dieser Zeit noch am Leben war und auch am Leben blieb.
            Sollte Anna (1) ggf. schwächlich gewesen sein, kann man das ggf. am Taufdatum erkennen, evtl. hat sie die Nottaufe empfangen oder die Taufe weicht deutlich von den üblichen Taufen im Kirchenbuch ab. Leider lassen sich solche Fälle nie klären, sofern man nicht durch Zufall auf klärende Informationen stößt.
            Die besten Grüsse von der Kieler-Förde
            Roland...


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            • Andrea1984
              Erfahrener Benutzer
              • 29.03.2017
              • 2571

              #7
              Hallo.

              Ich biete 2x Maria.

              1x Maria Strauss (Derfler) (1903-1985), meine Urgroßmutter

              1x Maria Fellner (Thalhammer) (1924-1995), deren Halbschwester

              Die gemeinsame Mutter: Maria Thalhammer (Hütter, Derfler) (1879-1961)

              Erste Tochter meiner Urgroßmutter, Maria (1924-2005), Maria Fellner's Tochter C. lebt noch, weitere Nachkommen gibt es nicht.

              Maria's Mutter, auch eine Maria und deren Mutter eine Anna.

              Frühverstorbene Kinder, wo der Name einfach weitergeben worden ist: Franz Wiesauer (3x), von denen der dritte am Leben geblieben ist. Oder Anna Derfler (2x), eine gestorben, eine am Leben.
              Wie es auch bei weiteren Linien Beispiele dieser Art gibt, doch die würden den Rahmen dieses Beitrags sprengen.

              Ein bisschen mehr Kreativität bei der Namensvergabe meine Herrschaften.

              Herzliche Grüße

              Andrea
              Zuletzt geändert von Andrea1984; 24.08.2021, 17:03.
              Mühsam nährt sich das Eichhörnchen. Aufgeben tut man einen Brief.
              Wenn man lange genug Ahnenforschung macht, bekommt man zu dem Ahnenschwund und den Toten Punkten eine Generationsverschiebung gratis dazu.

              Kommentar

              • DerFalke
                Erfahrener Benutzer
                • 26.02.2021
                • 187

                #8
                Ich kenne eine Familie, die hatten 3 Anna und 2 Nicolaus.
                Überlebt hat davon nur 1 Anna.
                Hätten die noch einen Sohn bekommen, wäre es sicher wieder ein Nicolaus geworden.
                Kreativität war damals nicht so.
                Trau-Schnellindex für Dresden-Meißen-Freiberg-Dippoldiswalde:
                https://tintenfrass.github.io/simplechurchbookindexes/

                Karte Kirchenbücher Sachsen:

                https://www.google.com/maps/d/viewer...561152344&z=10

                Karte Kirchenbücher Thüringen:
                https://www.google.com/maps/d/viewer...5763605578&z=9

                Kommentar

                • iClaudia
                  Benutzer
                  • 14.07.2021
                  • 95

                  #9
                  Vielen Dank für die Antworten.

                  Ich kann das alles nachvollziehen, dass man Kindern erstmal einen Namen gibt und dann schaut, ob sie es schaffen (in der Gegend und der Zeit sind Kinder tatsächlich oft nicht alt geworden). Oder dass in den kleinen Ortschaften Eltern den gleichen Namen hatten (habe ich in einer anderen Ortschaft so gesehen, aber zumindest unterschied sich der Geburtsname der Mutter). Aber warum man einem Sohn, der zehn Jahre nach seinem Bruder geboren wird, den gleichen Namen gibt, finde ich halt doch etwas seltsam. Zumal sie dann auch noch im ersten Weltkrieg im gleichen Regiment gedient haben. In der Stammrolle unterscheiden sich dann nur die Angaben zum Geburtstag und die Ehefrauen mit der Anzahl der Kinder

                  Naja, wir werden es leider nie erfahren, was die Beweggründe waren.

                  P.S.: Was die angesprochene mangelnde Kreativität angeht, so kann es daran liegen, dass die Namen früher eh Schall und Rauch waren. Zumindest in meiner oberfränkischen Heimat hatten alle älteren Herrschaften Spitznamen, mit denen sie ihr ganzes Leben lang gerufen wurden. Wir hatten einen "Brigg", der ein Fan von Schiffen war in seiner Jugend, mein Opa war der "Brätzer" (don't ask), meine Oma nennt man nur "Mäusla" oder auch einen "Burro". Selbst bei uns in der Schule war das teilweise so. Meinen Schulfreund Heiko nennen wir seit jeher alle nur "Fritz" :P

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                  • Malte55
                    Erfahrener Benutzer
                    • 02.08.2017
                    • 1625

                    #10
                    Moin,
                    Moment mal! Sowohl bei meinen Vorfahren als auch bei allen Tausenden von mir ausgewerteten Taufeinträgen aus früheren Zeiten, kommen Vornamen-Dopplungen bei mir nur bei Tod des Vorgängers vor. Darüber hinaus gibt es dann auch noch die Fehleranfälligkeit der Einträge, wenn der Pastor Nachträge einschreibt obwohl die Person einen Eintrag hat. Ebenso wenn Pastor die Vornamen des Kindes mit denen der Eltern verwechselt, oder einen Namen einträgt und man über den Paten die Fehleintragung belegen kann.
                    Aber natürlich gab es auch damals schon fortschrittlichere Regionen in den auch meine Vorfahren gelebt haben, sehr oft nur etwa 1-6 Kinder hatten und nicht wie manche meinen das früher mehr wie 10 Kinder absolut normal waren.
                    Und manchmal mangelt es leider auch bei einigen Forschern an Kreativität die genauen Umstände in den KB richtig zu interpretieren.
                    LG Malte

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