Würdet Ihr das gelten lassen? Doppelt vergebener Vorname als Problem

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  • Börum
    Erfahrener Benutzer
    • 03.07.2012
    • 203

    Würdet Ihr das gelten lassen? Doppelt vergebener Vorname als Problem

    Hallo zusammen,



    ich bin jetzt über das Sammelwerk der donauschwäbischen Kolonisten auf eine Familie Thier gestossen, die anscheinend über den Namen Dürr erklärt werden kann und aus Rheinland-Pfalz kam. Es gibt nicht viele Dürrs und Thiers, die in Frage kommen.

    Die Dürrs hatten zwei Kinder noch in der alten Heimat, genauer gesagt in Queidersbach, Kaiserslautern, brachen dann 1766 auf und kamen 1768 in Lenauheim, wo meine Vorfahrin Katharina Thier dann lebte und heiratete, an.

    Das Problem ist jetzt: Katharina wurde 1768 geboren, also vermutlich "auf dem Weg". Ich hatte solche Fälle schon und dann tauchen auf einmal in irgendeinem Kirchenbuch zwischen Kaiserslautern und Temeschburg Einträge von Siedlern auf, die auf der Reise eine Geburt hatten und dort taufen ließen, wo sie gerade verweilten.

    Soweit so gut, dass würde ich noch durchgehen lassen. Das Problem ist nun aber, dass im Banat, in Lenauheim, die gleiche Familie eine weitere Tochter mit dem Namen Katharina hatte - diese ist aber zu jung, sie kann es nicht sein.

    Die Möglichkeit, ja Wahrscheinlichkeit ist also relativ gut, dass meine Katharina wirklich auf dem Weg geboren wurde, denn andere Alternativen gibt es in den Aufzeichnungen bisher einfach nicht. Auf der anderen Seite gibt es aber auch keine eindeutigen Beweis. Es fehlt der Taufeintrag und es wurde eine zweite Katharina in Lenauheim geboren. Die Eltern hätten also den Vornamen zweimal vergeben müssen, was doch zumindest eher ungewöhnlich ist bei überlebenden Geschwistern gleichen Namens.

    Sie könnte deshalb auch aus einer anderen Familie und Gegend stammen, oder z.B. nur die Nichte des mir bekannten Heinrich Dürr, später Thier genannt, sein, nicht seine Tochter.

    Wie würdet ihr mit so einem Fall umgehen?
    Zuletzt geändert von Börum; 26.05.2021, 19:29.
  • LutzM
    Erfahrener Benutzer
    • 22.02.2019
    • 3113

    #2
    Tja, schwierig. Aber hier wurde auch schon berichtet, dass drei, oder waren es sogar vier, lebende Kinder einer Familie den gleichen Vornamen hatten. Ausgeschlossen ist also nichts.
    Dann gibt's ja auch noch die Möglichkeit, dass eine z.B. Maria Catharina und die andere Anna Catharina getauft wurde und der Rufname für beide gleich wurde. Alles denkbar...
    Lieben Gruß

    Lutz

    --------------
    mein Stammbaum
    suche Eising * um 1880 aus/bei Creuzburg/Ostpreußen, sowie (August & Hellmut) Wegner und (Friederike) Lampe * um 1840 aus/bei Kleinzerlang/Prignitz

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    • Carolien Grahf
      Erfahrener Benutzer
      • 26.03.2021
      • 892

      #3
      In einem solchen Fall würde ich erheblich mehr in die Tiefe gehen.

      Was die Mehrfach Vergabe von Namen anbelangt so war es oft so, dass wenn ein Kind starb, das nächste diesen Namen bekam. Und wenn das auch starb, dann das nächste. Grob gesagt.

      Neulich hatte ich eine Familie mit 16 Kindern. 14 davon starben alle im Alter von 3 bis maximal 4 Wochen. 6 davon hießen Walburga, 4 Jungs wurden Johann +Name, genannt. Die Tochter Theresa daraus bekam selbst 7 Kinder. Alle gestorben im Alter von etwa 3 Wochen. Ihre Kinder hießen Theresa Johanna bzw Johann +Name.
      Manchmal wollen Familien halt unbedingt einen Hinz oder Kunz.

      Das es zwei lebende Kinder geben kann die Zeitgleich den gleichen Namen tragen, kann ich aus eigener Erfahrung nicht bestätigen.
      Aber ja, nichts ist unmöglich. Aber eher unwahrscheinlich.

      Kommentar

      • Gudrid
        Erfahrener Benutzer
        • 22.04.2020
        • 1286

        #4
        Hatten wir hier doch auch schon mal, drei lebende Söhne mit dem gleichen Vornamen. Finde es aber gerade nicht.
        Liebe Grüße
        Gudrid
        Lieber barfuß als ohne Buch

        Kommentar

        • Börum
          Erfahrener Benutzer
          • 03.07.2012
          • 203

          #5
          Zitat von Carolien Grahf Beitrag anzeigen
          In einem solchen Fall würde ich erheblich mehr in die Tiefe gehen.

          Was die Mehrfach Vergabe von Namen anbelangt so war es oft so, dass wenn ein Kind starb, das nächste diesen Namen bekam. Und wenn das auch starb, dann das nächste. Grob gesagt.

          Neulich hatte ich eine Familie mit 16 Kindern. 14 davon starben alle im Alter von 3 bis maximal 4 Wochen. 6 davon hießen Walburga, 4 Jungs wurden Johann +Name, genannt. Die Tochter Theresa daraus bekam selbst 7 Kinder. Alle gestorben im Alter von etwa 3 Wochen. Ihre Kinder hießen Theresa Johanna bzw Johann +Name.
          Manchmal wollen Familien halt unbedingt einen Hinz oder Kunz.

          Das es zwei lebende Kinder geben kann die Zeitgleich den gleichen Namen tragen, kann ich aus eigener Erfahrung nicht bestätigen.
          Aber ja, nichts ist unmöglich. Aber eher unwahrscheinlich.

          Ja, solche Fälle habe ich selber zuhauf. Zum Teil über Generationen. Z.B. war es in einer Familie üblich, dass der erste Sohn Michael getauft wurde und wenn dieser starb dann der Nächste und der Nächste usw. Am Ende hat in einer Generation der 4. in der nächsten der 2. Michael überlebt.



          Was noch dazu kommt ist, dass der Name Katharina von späteren Aufzeichnugnen stammt, nicht von der Taufe. Wie sie getauft wurde, dass weiß ich leider nicht, weil wenn es so war wie ich vermute, dann könnte sie überall zwischen dem Rhein und dem Banat getauft worden sein. Das werde ich vielleicht nie finden, leider.



          Auch da habe ich Fälle, wo jemand später mit dem Zweitnamen in Erscheinung tritt. Also z.B. wurde ein Knabe Friedrich Johann getauft, heiratete und starb dann aber als "Hans" bzw. Johann. Der Erstname von der Taufe ist nie wieder aufgetaucht.



          Zitat von Gudrid Beitrag anzeigen
          Hatten wir hier doch auch schon mal, drei lebende Söhne mit dem gleichen Vornamen. Finde es aber gerade nicht.

          Das Thema mit Mehrfachnamen gab es schon einmal, ja. Hier kommt halt erschwerend hinzu, dass ich die eigentliche Taufe bzw. Beweis nicht habe und wahrscheinlich nie kriegen werde. Da kommt dann halt doppelter Name und mutmaßliche Elternschaft zusammen.

          Auf der anderen Seite würde es einfach perfekt passen, weil das Paar praktisch durchgehend alle 2 Jahre ein Kind bekommen hat. Genau in der Lücke, in der sie "verschwinden", also zwischen dem Aufbruch aus Queidersbach und der Ankunft in Lenauheim, wurde "meine Katharina" geboren, nämlich 1768.

          Ein Kind davor noch in Queidersbach 1766, dass nächste aufgezeichnete 1770 in Lenauheim. Und zwischen 1766-1768 waren sie unterwegs bzw. ist ihr Aufenthalt nicht bekannt.

          Kommentar

          • Xtine
            Administrator

            • 16.07.2006
            • 28938

            #6
            Zitat von Gudrid Beitrag anzeigen
            Hatten wir hier doch auch schon mal, drei lebende Söhne mit dem gleichen Vornamen. Finde es aber gerade nicht.
            Hallo,

            ja, bei mir gibt es 3 Brüder Johann Heinrich Willhelm. Alle mit den selben 3 Namen getauft, alle überlebten und gründeten Familien. 2 der Brüder heirateten eine Maria nur wenige Monate nacheinander, beide bekamen in ziemlich gleichen Abständen Kinder. Da freut sich der Ahnenforscher beim entwirren!
            Ich vermute ja, einer wurde Johann, einer Heinrich und einer Willhelm gerufen.

            In einer anderen Familie hatte ich zwei Maria Barbara als Töchter gefunden. Erst dachte ich, gut, die eine starb dann wohl vor der Geburt der zweiten. Aber nein, als ich die Kinder meiner Vorfahrin suchte, passte was nicht. Bei genauerem Suchen stellte ich dann fest, daß beide Schwestern Familien gründeten.

            Bei Namen wie Maria, Anna, Katharina, Elisabeth und auch Barbara finden sich bei mir oft mindestens noch ein weiterer Name. Zwei Kinder gleichen Namens sind daher nicht auszuschließen, wenn eines so, das andere so gerufen wurde.

            Evtl. stand es ja bei der Geburt des zweiten gleichnamigen Kindes auf der Kippe, ob das ältere Geschwisterkind überlebt. Wenn man nun unbedingt einen der Namen in der Familie weitergeben wollte, wurde evtl. das Neugeborene genauso getauft.

            Also ich sage, es ist möglich, aber man sollte es wirklich sehr genau prüfen!
            Viele Grüße .................................. .
            Christine

            .. .............
            Wer sich das Alte noch einmal vor Augen führt, um das Neue zu erkennen, der kann anderen ein Lehrer sein.
            (Konfuzius)

            Kommentar

            • Andrea1984
              Erfahrener Benutzer
              • 29.03.2017
              • 2609

              #7
              Hallo.

              Alles ist möglich: Ein frühverstorbenes Kind, das nächste wurde nachgetauft etc.
              Oder zwei Geschwister/Cousinen gleichen Namens, auch das wäre eine Option.
              Oder nur zufällige Namenskolleginnen.

              Herzliche Grüße

              Andrea
              Mühsam nährt sich das Eichhörnchen. Aufgeben tut man einen Brief.
              Wenn man lange genug Ahnenforschung macht, bekommt man zu dem Ahnenschwund und den Toten Punkten eine Generationsverschiebung gratis dazu.

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              • AKocur
                Erfahrener Benutzer
                • 28.05.2017
                • 1371

                #8
                Hallo,

                eins meiner 4xUrgroßelternpaare nannte ihre 3 Tochter Clara Gertrudis, die 9te wurde auf die Namen Anna Gertrudis getauft. Beide tauchen dann in ihrem späteren Leben im KB immer als Gertrud(is) auf. Zwischen den beiden Geburten lagen fast 18 Jahre, so dass ich davon ausgehe, auch aufgrund der familiären Umstände, dass die ältere Tochter bereits bei einem anderen Bauern als Magd arbeitete und lebte, als die jüngere Tochter geboren wurde. Über ihre Heiraten konnte ich die beiden aber sehr gut auseinander halten, zumal die ältere Gertrud heiratete, als die jüngere erst 7 Jahre alt war.

                Ich kann also bestätigen, dass es durchaus möglich ist, dass zwei lebende Geschwister den gleichen Vornamen hatten. Man sollte dabei nicht vergessen, dass Pfarrer Vornamen häufig in einer Normvariante aufgeschrieben haben (Katharina statt Katrin, Käthe, Trine, etc.), so dass es außerhalb des KBs im alltäglichen Leben uU gar keine wahrnehmbare Namensgleichheit gab.


                Ich würde weiter versuchen, ihren Taufeintrag zu finden (es wird doch sicherlich übliche Routen gegeben haben, Fernwege, die genutzt wurden, so dass man Anhaltspunkte zum Suchen hat und der Suchzeitraum ist ja extrem kurz) oder ein anderes Dokument, dass irgendwelche Hinweise zu ihren Eltern gibt. Allein derselbe FN würde mir nicht ausreichen um eine Zuordnung zu bestimmten Eltern zu machen.

                LG,
                Antje

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                • Xylander
                  Erfahrener Benutzer
                  • 30.10.2009
                  • 6530

                  #9
                  Hallo,
                  wurde das Geburtsjahr aus dem Heirats- oder Sterbeeintrag berechnet? Dann kann die dortige Angabe ja falsch sein.
                  Viele Grüße
                  Xylander

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