Glauben ist nicht Wissen oder so

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • consanguineus
    Erfahrener Benutzer
    • 15.05.2018
    • 7296

    #16
    Zitat von Malte55 Beitrag anzeigen
    Eines ist mir aber nun schon seit Jahren klar, auf die Unterstützung anderer regionaler Forscher brauche ich nicht zu zählen. Viele finden es toll das man das macht und die Daten mit ihnen teilt und bedanken sich auch, hören tut man von ihnen aber dann meist nicht mehr. Von daher ist es mir auch egal was aus meiner Forschung wird, wenn meine Nachkommen das entsorgen ist es auch ok.

    Hinweise auf angeblich gravierende Fehler habe ich auch schon bekommen, aber bei solch kurzen Zweizeilern ohne weitere Belege und Erläuterungen, verbunden mit der Aufforderung die Daten doch schleunigst zu ändern... Na klar, die Zeit habe ich auch noch, das mache ich doch gerne für die, die sich nicht selbst die Arbeit an einem OFB machen wollen, stattdessen gerne die Hinweise auf die Personen mitnehmen.

    Die Hinweisgeber haben vielleicht 20 Datensätze ihrer Familie im Blick, maximal 20 weitere haben sie noch in diesem Zusammenhang überprüft, der OFB-Autor hat tausende Datensätze zur Verfügung die er abgeglichen hat und hat die 2 Datensätze zusätzlich gefunden die die Zuordnung des Hinweisgebers zum wackeln bringen. Und ich konnte schon einigen Leuten erklären warum ihre vermeintlich so sichere Zuordnung nix wert ist, welche Einträge sie falsch gelesen oder interpretiert haben.

    Aber dazu bedarf es eben auch der Gesprächsbereitschaft untereinander, denn ich selbst bin sicher auch nicht fehlerfrei, kann meine Fehleranfälligkeit aber durch die Auswertungen und meine hinzugewonnene Erfahrung minimieren.

    Hallo Malte,

    es liest sich etwas ernüchternd, wenn Du schreibst, auf die Hilfe regionaler Forscher sei nicht zu zählen. Aber hast Du sie denn ins Boot genommen? Hast Du Dich mit ihnen ausgetauscht? Ja, der Ersteller eines OFB hat sicherlich weitaus mehr Datensätze im Blick als derjenige, der eine (seine) Familie erforscht. Aber dafür hat letzterer sich mit der geringeren Anzahl seiner Datensätze natürlich intensiver beschäftigen können.

    Ich habe allergrößten Respekt vor der Arbeit, die sich einige machen, ein OFB zu erstellen. Ich habe aber auch festgestellt, daß OFB Fehler enthalten. Das mache ich, und ich hoffe, das ist weiter oben deutlich geworden, dem jeweiligen Autor nicht zum Vorwurf. Irren ist menschlich. Und wenn ich nun einen solchen Fehler festgestellt habe und dies melde und noch nicht einmal eine Reaktion kommt, dann muß ich mir den Schuh, daß auf die Hilfe regionaler Forscher nicht zu zählen sei, nicht anziehen. Ich habe meine Hilfe angeboten. Hätte ich auch bleiben lassen können. Werde ich zukünftig auch, zumindest dann, wenn fehlende Reaktion mir zeigt, daß meine Anregung nicht erwünscht war. Ich erwarte ja nicht, daß der Fehler sofort behoben wird, sondern nur eine Diskussion über den Sachverhalt.

    Solche Diskussionen habe ich auch schon mit Autoren wissenschaftlicher Literatur gesucht. Mir ist durchaus bewußt, daß man solchen Koryphäen nicht mit Zweizeilern kommen kann, und darum mache ich das auch nicht. Aber interessanterweise kam immer eine Antwort, es ergab sich ein Schriftwechsel, und beide Seiten haben etwas mitgenommen.

    Viele Grüße
    consanguineus
    Daten sortiert, formatiert und gespeichert!

    Kommentar

    • Gudrid
      Erfahrener Benutzer
      • 22.04.2020
      • 1351

      #17
      Wie sieht denn so ein OFB aus? Ich kann mir darunter gar nichts vorstellen.
      Liebe Grüße
      Gudrid
      Lieber barfuß als ohne Buch

      Kommentar

      • laubi07
        Erfahrener Benutzer
        • 10.05.2013
        • 198

        #18
        Zitat von Gudrid Beitrag anzeigen
        Wie sieht denn so ein OFB aus? Ich kann mir darunter gar nichts vorstellen.
        Hallo,
        hier findest Du z.B. Online-OFB da kannst Du genau sehen und Dir Vorstellen was gemeint ist.https://ofb.genealogy.net/.

        Gruß Ralf

        Kommentar

        • Balle
          Erfahrener Benutzer
          • 22.11.2017
          • 3353

          #19
          Gerade Ancestry oder Familysearch und GEDBAS sind für mich derzeit Quellen auf die ich mangels Archivbesuchen zurückgreifen kann.
          Und im Grunde sind es Quellen wie alle anderen Quellen auch. Wichtig ist nur den Ursprung der Information auch so zu kennzeichnen. Deswegen sind bei mir diese Quellen entsprechend mit z.B. "Familysearch ungeprüft" gekennzeichnet.

          Erst wenn ich die richtige Quelle dazu finde, dann ändere ich das.
          Aber so habe ich diese Geschwister und andere entfernte Personen schon mal im Bestand und zwar an einer möglichen Position. Für mich sind sie als "ungeprüft" markiert und jederzeit über meine Quellenverwaltung abrufbar wenn ich mal wieder ins Archiv komme. Dann kann ich dort die Daten durch Daten untermauern.
          Meistens sind es sowieso nur Personen aus Nebenlinien die ich problemlos löschen kann ohne deswegen graue Haare zu bekommen.
          Lieber Gruß
          Manfred

          Kommentar

          • assi.d
            Erfahrener Benutzer
            • 15.11.2008
            • 2723

            #20
            @Su1963: ein OFB ist ein OrtsFamilienBuch. Es hat sich also mal jemand die Mühe gemacht, über die Jahrhunderte hinweg die Familien des Ortes mit Vor- und Nachfahren aufzulisten. Chapeau!!!

            Hovestadt Hovestatt Hovestat Hoverstat Haverstat Hawerstat
            und Väter mit sieben Kindern, die wiederum sieben Kinder hatten, die auch sieben Kinder hatten … und alle Joannis, Joanni, Joducus, Joannes Joducus hießen, und alle doppelt und dreifach mit verschiedenen Schreibweisen dort aufgeführt – zuhilf -
            irgendwie für mich in eine sinnvolle Ordnung zu bringen.
            Kenn ich: Johannes Bug, Sohn des Johannes Bug, Sohn des Johannes Bug junioris, Sohn des Johannes Bug senioris.... Wobei ich glaube, dass da sogar noch eine Generation Johannes Bug dazwischen fehlt....

            Gruß
            Astrid

            PS: ich habe den Vorteil, daß niemand außer mir diese Leute sucht und es weder OFBs noch Stammbäume bei den Amis gibt. Alles Heimarbeit!!

            Kommentar

            • Lock
              Erfahrener Benutzer
              • 07.04.2016
              • 538

              #21
              Moin Zusammen

              dann möchte ich mal kurz die Schwierigkeiten bei einer aktuellen OFB-Erstellung beschreiben
              im Grunde sind es Quellen wie alle anderen Quellen auch. Wichtig ist nur den Ursprung der Information auch so zu kennzeichnen. Deswegen sind bei mir diese Quellen entsprechend mit z.B. "Familysearch ungeprüft" gekennzeichnet
              Ich möchte die Ausführungen von Malte und Balle noch einmal vertiefen.
              Im laufe meiner Forschungen habe ich mich ein mal intensiver mit einer Fehleranalyse befasst.
              Auch Originalquellen und damit meine ich Ersteinträge(Kopien/Abschriften sind schon keine Originale mehr) sind Fehler behaftet. Jede darauf basierende Arbeit erhöht die Anzahl der Fehlerquellen, Unabhängig davon ob wir die Fehler bemerken. Sie sind einfach da.
              Im Falle von KB treten hauptsächlich zwei Fehlerursachen auf.
              Einmal schreiben nach hören und die "Glaubhaftmachung", der Pfarrer notiert die Angaben der Angehörigen.
              Letzteres wird auch heute noch praktiziert. Richter treffen manchmal Entscheidungen nach Glaubhaftigkeit von Zeugen. Und auch Sozialversicherungsträger nach Angaben des betreffenden Versicherten, wenn den keine anderen Belege vorliegen.
              Ein Beispiel aus meiner eigenen Forschung.
              Fünf Geschwister, deren Eltern sind bekannt einschließlich Lebenslauf. Sie werden alle Erwachsen und Heiraten. Angegeben sind bei allen eben diese Eltern.
              Einzige Ungereimtheit, zum 2.und 3. Kind finde ich keinen Geburts/Taufentrag und eine Gößere Lücke zwischen 3. und 4. Kind. Das ist nicht ungewöhnlich oft passt da eine ungetaufte Totgeburt rein oder die Mutter ist eine andere (x-te. Ehe).
              Jahre später finde ich eine Akte über Erbstreitigkeiten der Nachkommen dieser Geschwister.
              Ergebnis: die beiden Kinder waren Pflege/Adoptivkinder einer Patentochter der Mutter, die in einer ganz anderen Region und einem ganz anderen KB verewigt waren.
              In meiner Ahnenliste habe ich den Sachverhalt zumindest Dokumentiert aber nicht weiter verfolgt.
              Fazit: Bei unserer eigenen Ahnenliste bewegen wir uns oft auf der 5. Ebene
              • Originaleintrag(eventuell nicht mehr existent)
              • Kopie/Abschrift(desselben)
              • darauf basierende Literatur(Geschlechterbücher, OFB/OSB)
              • Fremde Daten(Stammbäume)
              • Eigene Arbeit

              Jeder kann und sollte selbst abschätzen, wie Hoch die Wahrscheinlichkeit von Fehlern ist. Danach richtet sich dann welche Quellen zur Fehlerminimierung herangezogen werden.
              Ich wünsche Allen ein erfolgreiches weiteres Forschen.
              v.G.Gerhardt

              Kommentar

              • Malte55
                Erfahrener Benutzer
                • 02.08.2017
                • 1625

                #22
                Moin Gerhard,
                absolut richtig, auf solche Pflegekinder bin ich auch nur zufällig in einem KB bei den Konfirmanden mal gestoßen, während andernorts meistens überhaupt nichts dazu überliefert war. Da wurden dann herumstreunende Waisenkinder aufgenommen, zur Schule geschickt oder durften sogar ein Handwerk erlernen. Benannt wurden sie meist nach dem Hofbesitzer.

                Im selben Kirchenbuch 3 Sterbeeinträge im 19 Jh. von Erwachsenen, mit allen möglichen Angaben wie auch deren Eltern, und alle führten zu einem Taufeintrag den ich selbst durch einen frühen Tod ausschließen konnte. Das alles aufzulösen war ein langwieriger Prozess mit Abgleich aller in Frage kommenden Eltern und Geschwister dieser Personen.

                Oder wie im schon beschriebenen OFB, wo ich gestern einen Sterbeeintrag fand den ich auch in einem anderen KB nachvollziehen wollte.
                Im anderen KB hatte der erste Pfarrer einer neugegründeten Pfarre eine Art Familienbuch angelegt und dazu auch Einträge aus dem anderen KB übertragen bzw. mit weiteren Daten rekonstruiert. Darin stand das >dem Schafmeister Hans Meier ein Kind gestorben ist<, wohingegen im Original nur >des Schäfers Knecht< dran glauben mußte. Ja auch die Pfarrer hatten damals schon Leseprobleme, aber soll man ihnen daraus einen Vorwurf machen von wegen Weintrinken wie hier oft zu lesen ist? Er hat sich das damals vielleicht einmal bei Kerzenschein und verrußter Zimmerluft angeschaut, ich kann mir das digital vergrößert immer wieder anschauen, viele andere sogar um ihre Meinung bitten.

                Consanguineus, du willst mir doch nicht ernsthaft weismachen, daß du mit deinen 20 intensiv erforschten Datensätzen solche Zusammenhänge erkennst wie:
                -1 von 4 Pfarrern hat eine deutlich geringere Anzahl von Getauften, die aber schlicht nicht eingetragen wurden, desgleichen steht bei den anderen Einträgen zu vermuten und kann die ganze Statik eines Kirchenbuchs durcheinanderbringen, wenn man sich dann die falschen Personen herauspickt
                -der eine Pfarrer nennt bei den Paten die Ehefrauen >Frau Geburtsname< und der folgende >Frau Ehename<
                -oder fehlerhaft gebundene Seiten

                >Ich habe noch kein OFB ohne mehr oder weniger gravierende Fehler entdeckt.<
                Da möchte ich Dir zustimmen und ergänze noch, es gibt auch keine KB, Ahnenforscher mit ihren Ahnentafeln oder auch Wisssenschaftler die nicht eben so viele Fehler in ihren Forschungen enthalten und genauso störrisch beim Antworten sind.
                Darüberhinaus sehe ich auch jede Forschung in der Vor-Vor-KB-Zeit als fehleranfällig an. Vielleicht sollte ich das in Zukunft auch häufiger betonen.

                Und klar gibt es OFB-Autoren die nicht antworten, aber wie eben auch viele Ahnenforscher wendet sich jeder mal anderen Dingen zu. Wenn nun jemand kommt und will an einem meiner ersten OFB Fehler bereinigen, dann muß ich für mich abschätzen wie Ernst es dem Gegenüber damit ist, denn in bestimmte Sachverhalte muß man sich auch erst wieder hineindenken und läßt dafür andere Dinge wieder liegen. Schreibt man dann eine mehrseitige Begründung oder Erläuterung, fragt auch noch nach dessen Erläuterung und bekommt keine Antwort, na da möchte ich dich mal sehen wie da die Laune beim nächsten ist.
                Ich habe es immer noch in den Ohren wenn ich mal jemanden nach seinen Meyer aus xyz gefragt habe, da kommen dann meist die Ausflüchte das man ja in einer anderen Linie in Preussen unterwegs ist. Man als Rentner ja sowieso immer keine Zeit hat und überhaupt da jetzt Frühling ist auch der Garten wieder wartet. Vertröstet wird man dann auf den Winter und manchmal merkt man gar nicht wie schnell die Jahre ohne Winter vergehen ...
                Apropos Frühling, ich bin dann mal weg!
                LG Malte

                Kommentar

                • ahnenforinfi
                  Erfahrener Benutzer
                  • 13.02.2021
                  • 745

                  #23
                  Liebe Astrid..
                  ohje, du bist eindeutig schlimmer dran als ich .lach.

                  Also dank eurer ganzen Ausführungen bin ich schon mal gewappnet für das, was da noch alles kommt. Freu mich schon
                  Suche:
                  - HU Andreas Gottlieb Ernst und Doroth Elisab Ritz, ab 1788 Kd in Hamm

                  Kommentar

                  Lädt...
                  X