Servus an alle aus Wiggensbach im Allgäu
Ich bin erst seit wenigen Monaten hier Mitglied und weis deshalb nicht, ob dieses Thema schon mal angesprochen wurde. Ich bitte auch um die Stellungnahme der Moderatoren.
Es geht um:
Einführung von Straßennamen und Hausnummern sowie Neueinteilungen von Hausnummern in Gemeinden.
Ich denke, fast alle Ahnenforscher stoßen irgendwann auf das immer wiederkehrende gleiche Problem. Man bekommt eine Kopie eines standesamtlichen oder kirchlichen Geburts-, Heirats- oder Sterbeeintrags in die Hand und hat endlich eine Adresse, wo dieses wichtige Ereignis stattgefunden hat. Natürlich steigt die Neugier und an irgendeinem Sonntag macht man sich auf den Weg in die nächste Stadt, um nachzusehen, wo genau der Vorfahr gelebt hat. Ein Glück, dass die Adresse noch stimmt! Tja, so einfach ist es meist nur in mittelgroßen Städten und Großstädten. Dort gibt es schon viele Jahrzehnte Straßennamen und nur wenig Namen wurden im laufe der Zeit verändert.
Aber, jetzt kommt das Problem. Die Gemeinden waren, bevor mit besserer Mobilität die Stadtflucht einsetzte, bis Mitte des 20. Jahrhunderts klein und auch für die Post überschaubar. Straßennamen brauchten die meisten nicht. In Deutschland eingeführt wurden Hausnummern meist so in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. In der Regi-
on Allgäu war der Hauptgrund der Einführung nicht das Post- und Gemeindewesen, sondern die nächtlichen Einquartierungen der französischen und bayerischen Soldaten, die in der napoleonischen Kriegen scharenweise durchs Allgäu marschierten. Diese Nummern von den Militärs wurden dann für das Post- und Gemeindewesen dann übernommen.
Im Laufe der Zeit hat das gnadenlose durchnummerieren ohne Straßennamen allerdings teilweise sehr kuriose Ausmaße angenommen. Durch die relativ hohe Anzahl von Häusern mußten bei Neubauten irgendwann die ganzen Zahlen mit Brüchen unterteilt werden. Wer zu einer Adresse mit halben, dritteln oder vierteln Hausnummern wohnte, hatte da noch Glück. Ein gutes Beispiel dafür war die Gemeinde (D-87459) Pfronten. Pfronten hatte 13
Ortsteile und die Postadressen wurden dann z.B. so geschrieben: Pfronten-Berg Hs.-Nr. 190 1/11 (heute Allgäuer Straße 48) oder Pfronten-Ried Hs.-Nr. 224 1/10 (heute Allgäuer Straße 6). Erst 1973 wurden in Pfronten Straßennamen eingeführt und die Hausnummern komplett neu eingeteilt. Mancher Hausbesitzer ist auf seine frühere
Hausnummer/Adresse so stolz, dass diese heute noch neben der aktuellen Adresse hingepinselt wurde. Wer beim Spazierengehen in Pfronten genau hinsieht, entdeckt in Wohngebieten einige.
Ähnlich kurios war es früher in (D-86720) Nördlingen. Dort wurde die Stadt zu Beginn des 19. Jahrhunderts in die "Quartiere" (allein schon dieser Name sagt, dass auch hier die Armee zuständig war) A, B, C und D eingeteilt. Ein Gebäude hatte da z.B. eine Adresse "A 190" (heute Bergerstraße 5). Die Einführung der Straßennamen und eine Neueinteilung der Hausnummern wurde in Nördlingen 1936 vorgenommen.
Man hat also eine alte Hausnummer und bevor man einen Ausflug dorthin unternehmen kann, muß zunächst mal erforscht werden, wo genau diese Adresse denn heute ist. Zu 99,99 % weis das nur das jeweils zuständige Gemeindeamt. Das Problem, dort schriftlich per Post oder per E-Mail nachzufragen, hatte ich inzwischen schon "zigmal". Und man braucht da auch etwas Fingerspitzengefühl. Weil, hat man eine alte Hausnummer, sollte man, weil man vielleicht ein paar Wochen oder Monate später eine weitere alte Hausnummer erforscht hat, nicht nach jeder einzelnen Adresse gleich das Gemeindeamt damit konfrontieren. Sondern, eben erst, wenn man der Meinung ist, dass die Forschungen in einer Gemeinde weitgehenst abgeschlossen sind, die neuen Adressen im Gesamten (also auf Einmal) erfragen. Schließlich haben die Gemeindeverwalter noch anderes zu tun, als "unsere" Daten zu suchen. Einige Gemeinden haben eine einzelne Liste, andere Gemeinden müssen die Daten aus verschiedene Akten zusammensuchen. Wiederum andere haben alles ins Archiv weggesperrt. In einem Fall gibt es hier in meiner Gegend aber auch eine Gemeinde, in der vieles aus diesem Bereich weggeworfen worden ist. Jammerschade für uns Ahnenforscher.
Auch wenn man fast immer Auskunft bekommt. Bezahlen muß man diesen Dienst oft genug. Um zukünftige Nachforschungen über Hausnummern und Adressen zu Erleichtern und zu Beschleunigen sollte dringend etwas geändert werden.
Meine Idee: Könnte man - aus technischer Sicht - hier im Ahnenforschungs.Net so eine Datenbank erstellen, in der alte Hausnummern mit aktuellen Adressen gegenüber stehen?
Wäre das auch aus rechtlicher Sicht in Ordnung? Schließlich stehen in dieser Datenbank dann viele aktuelle Adressen (natürlich ohne Besitzer und Familienname), deren Hausbesitzer das womöglich nicht wollen!
Die Anforderung der Daten wäre relativ einfach. Eine Person pro Gemeinde und/oder Kleinstadt besorgt sich das im Gemeindeamt und überträgt diese Daten ins Forum.
Von der Menge hergesehen ist das nicht viel, denn es geht ja nur um die alten Hausnummern, die vor der Einführung der Straßennamen und Neueinteilung der Hausnummern existierten. Alles was danach gebaut wurde ist eigentlich nur noch dann von Bedeutung, wenn ganze Gebäude und Gebäudekomplexe abgerissen werden und
sich die Adressenstruktur komplett ändert. Oder auch nur, wenn durch Verwaltungsgemeinschaften (Zusammenlegung von Gemeinden) doppelte Straßennamen entstehen und eine Straße umgetauft wird.
Nun seid Ihr dran! Ich bitte um Meinungen und konkrete Antworten.
Ich bin erst seit wenigen Monaten hier Mitglied und weis deshalb nicht, ob dieses Thema schon mal angesprochen wurde. Ich bitte auch um die Stellungnahme der Moderatoren.
Es geht um:
Einführung von Straßennamen und Hausnummern sowie Neueinteilungen von Hausnummern in Gemeinden.
Ich denke, fast alle Ahnenforscher stoßen irgendwann auf das immer wiederkehrende gleiche Problem. Man bekommt eine Kopie eines standesamtlichen oder kirchlichen Geburts-, Heirats- oder Sterbeeintrags in die Hand und hat endlich eine Adresse, wo dieses wichtige Ereignis stattgefunden hat. Natürlich steigt die Neugier und an irgendeinem Sonntag macht man sich auf den Weg in die nächste Stadt, um nachzusehen, wo genau der Vorfahr gelebt hat. Ein Glück, dass die Adresse noch stimmt! Tja, so einfach ist es meist nur in mittelgroßen Städten und Großstädten. Dort gibt es schon viele Jahrzehnte Straßennamen und nur wenig Namen wurden im laufe der Zeit verändert.
Aber, jetzt kommt das Problem. Die Gemeinden waren, bevor mit besserer Mobilität die Stadtflucht einsetzte, bis Mitte des 20. Jahrhunderts klein und auch für die Post überschaubar. Straßennamen brauchten die meisten nicht. In Deutschland eingeführt wurden Hausnummern meist so in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. In der Regi-
on Allgäu war der Hauptgrund der Einführung nicht das Post- und Gemeindewesen, sondern die nächtlichen Einquartierungen der französischen und bayerischen Soldaten, die in der napoleonischen Kriegen scharenweise durchs Allgäu marschierten. Diese Nummern von den Militärs wurden dann für das Post- und Gemeindewesen dann übernommen.
Im Laufe der Zeit hat das gnadenlose durchnummerieren ohne Straßennamen allerdings teilweise sehr kuriose Ausmaße angenommen. Durch die relativ hohe Anzahl von Häusern mußten bei Neubauten irgendwann die ganzen Zahlen mit Brüchen unterteilt werden. Wer zu einer Adresse mit halben, dritteln oder vierteln Hausnummern wohnte, hatte da noch Glück. Ein gutes Beispiel dafür war die Gemeinde (D-87459) Pfronten. Pfronten hatte 13
Ortsteile und die Postadressen wurden dann z.B. so geschrieben: Pfronten-Berg Hs.-Nr. 190 1/11 (heute Allgäuer Straße 48) oder Pfronten-Ried Hs.-Nr. 224 1/10 (heute Allgäuer Straße 6). Erst 1973 wurden in Pfronten Straßennamen eingeführt und die Hausnummern komplett neu eingeteilt. Mancher Hausbesitzer ist auf seine frühere
Hausnummer/Adresse so stolz, dass diese heute noch neben der aktuellen Adresse hingepinselt wurde. Wer beim Spazierengehen in Pfronten genau hinsieht, entdeckt in Wohngebieten einige.
Ähnlich kurios war es früher in (D-86720) Nördlingen. Dort wurde die Stadt zu Beginn des 19. Jahrhunderts in die "Quartiere" (allein schon dieser Name sagt, dass auch hier die Armee zuständig war) A, B, C und D eingeteilt. Ein Gebäude hatte da z.B. eine Adresse "A 190" (heute Bergerstraße 5). Die Einführung der Straßennamen und eine Neueinteilung der Hausnummern wurde in Nördlingen 1936 vorgenommen.
Man hat also eine alte Hausnummer und bevor man einen Ausflug dorthin unternehmen kann, muß zunächst mal erforscht werden, wo genau diese Adresse denn heute ist. Zu 99,99 % weis das nur das jeweils zuständige Gemeindeamt. Das Problem, dort schriftlich per Post oder per E-Mail nachzufragen, hatte ich inzwischen schon "zigmal". Und man braucht da auch etwas Fingerspitzengefühl. Weil, hat man eine alte Hausnummer, sollte man, weil man vielleicht ein paar Wochen oder Monate später eine weitere alte Hausnummer erforscht hat, nicht nach jeder einzelnen Adresse gleich das Gemeindeamt damit konfrontieren. Sondern, eben erst, wenn man der Meinung ist, dass die Forschungen in einer Gemeinde weitgehenst abgeschlossen sind, die neuen Adressen im Gesamten (also auf Einmal) erfragen. Schließlich haben die Gemeindeverwalter noch anderes zu tun, als "unsere" Daten zu suchen. Einige Gemeinden haben eine einzelne Liste, andere Gemeinden müssen die Daten aus verschiedene Akten zusammensuchen. Wiederum andere haben alles ins Archiv weggesperrt. In einem Fall gibt es hier in meiner Gegend aber auch eine Gemeinde, in der vieles aus diesem Bereich weggeworfen worden ist. Jammerschade für uns Ahnenforscher.
Auch wenn man fast immer Auskunft bekommt. Bezahlen muß man diesen Dienst oft genug. Um zukünftige Nachforschungen über Hausnummern und Adressen zu Erleichtern und zu Beschleunigen sollte dringend etwas geändert werden.
Meine Idee: Könnte man - aus technischer Sicht - hier im Ahnenforschungs.Net so eine Datenbank erstellen, in der alte Hausnummern mit aktuellen Adressen gegenüber stehen?
Wäre das auch aus rechtlicher Sicht in Ordnung? Schließlich stehen in dieser Datenbank dann viele aktuelle Adressen (natürlich ohne Besitzer und Familienname), deren Hausbesitzer das womöglich nicht wollen!
Die Anforderung der Daten wäre relativ einfach. Eine Person pro Gemeinde und/oder Kleinstadt besorgt sich das im Gemeindeamt und überträgt diese Daten ins Forum.
Von der Menge hergesehen ist das nicht viel, denn es geht ja nur um die alten Hausnummern, die vor der Einführung der Straßennamen und Neueinteilung der Hausnummern existierten. Alles was danach gebaut wurde ist eigentlich nur noch dann von Bedeutung, wenn ganze Gebäude und Gebäudekomplexe abgerissen werden und
sich die Adressenstruktur komplett ändert. Oder auch nur, wenn durch Verwaltungsgemeinschaften (Zusammenlegung von Gemeinden) doppelte Straßennamen entstehen und eine Straße umgetauft wird.
Nun seid Ihr dran! Ich bitte um Meinungen und konkrete Antworten.
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