Bin ich Johann LANGNER auf der richtigen Spur?

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  • consanguineus
    Erfahrener Benutzer
    • 15.05.2018
    • 5982

    Bin ich Johann LANGNER auf der richtigen Spur?

    Hallo zusammen!

    Ich suche meinen 6xUrgroßvater, den Schuhmachergesellen Johann Langner, der 1729 in Stettin heiratete. Anläßlich seiner Trauung wird gesagt, er komme aus "Braußnitz, in der Schlesie", was hier im Forum als Prausnitz, heute Prusice identifiziert wurde. (An dieser Stelle noch einmal danke an Euch für meinen ersten Vorfahren aus Schlesien!)

    Nun habe ich die Kirchenbücher von Prausnitz im Zeitraum von 1687 bis 1711 vor und zurück gelesen. Ich denke, Johann wird als Schuhmachergeselle vielleicht Mitte/Ende 20 gewesen sein als er heiratete. In Prausnitz selbst fand ich aber überhaupt nur eine Taufe in einer Familie Langner, nämlich 1698 den Gottfriedt, Sohn des Hanß Langner und der Catharina. Immerhin scheint es den Namen Langner zu der Zeit dort gegeben zu haben. Ansonsten schien Gottfried keinen Bruder namens Johann gehabt zu haben. Zumindest wurde von 1687 bis 1702 in Prausnitz (in diesem Zeitraum wird Prausnitz einzeln aufgeführt) und von 1702 bis 1711 darüberhinaus auch in den (offenbar zum Kirchspiel gehörenden) umliegenden Orten keine Taufe eines Langner eingetragen. Hanß Langner wird nicht als Bürger von Prausnitz bezeichnet, was unüblich ist. Ansonsten schienen die meisten Männer, die ihre Kinder in Prausnitz taufen ließen, auch Bürger von Prausnitz gewesen zu sein. Ein Beruf wird bei Langner ebenfalls nicht genannt, was ansonsten getan wird. Ich habe ja insgeheim gehofft, die Taufe eines Johann Langner zu finden, dessen Vater Schuhmacher war...

    In einem der Orte ringsum, dessen Namen ich nicht lesen kann, fand ich 1707 die Taufe eines Johannes Langer, also ohne Binnen-N, dessen Vater Johannes Langer Tagelöhner war. Ich weiß nicht, wie ich das auf der Skala von 1 bis 10 für die Wahrscheinlichkeit, daß es sich um meinen Johann Langner handelt, einordnen soll. Zunächst ist die Schreibweise des Familiennamens etwas anders. Mir sind die Namen Langer und Langner nicht geläufig. Ich kann daher nicht einschätzen, ob es zwei Varianten desselben Namens sind. Zudem findet die Taufe nicht in Prausnitz statt. Hier weiß ich nicht, ob man die Angabe im Traueintrag wörtlich nehmen muß, oder ob "Braußnitz" synonym für das gesamte Kirchspiel steht. Und zuletzt weiß ich auch nicht, ob es möglich war, daß der Sohn eines schlesischen Tagelöhners überhaupt Bürger einer Stadt wie Stettin werden konnte.

    Es ist übrigens das katholische Kirchenbuch. "Mein" Johann Langner ist vermutlich evangelisch. Zumindest ist es seine Frau. Und die Trauung findet in St. Jakobi statt. Aber derjenige hilfsbereite Mensch, der es mir ermöglicht hat, die Prausnitzer Kirchenbücher einzusehen, meinte, auch die Protestanten seien in Prausnitz in die katholischen Bücher eingetragen worden. Das wird dann schon seine Richtigkeit haben. Allerdings finde ich dort nie einen Vermerk, ob ein Täufling katholisch oder evangelisch ist. Ich kenne die Bräuche in gemischtkonfessionelen Gebieten nicht. Meine Vorfahren stammen sonst aus rein protestantischen Gegenden.

    Was meint Ihr: Besteht eine gewisse Wahrscheinlichkeit, daß Johannes Langer der Vater des Johann Langner ist, der in Stettin heiratet? Oder soll ich diese Idee ad acta legen und stattdessen den Suchzeitraum ausdehnen, bzw. die Suche für 1687 bis 1702 auch auf die umliegenden Orte erweitern, in der Hoffnung, dort die Taufe eine Johann Langner (mit Binnen-N) zu finden. Oder ist das alles ein vollkommen hoffnungsloser Fall? Denn selbst wenn ich irgendwo um Prausnitz im passenden Zeitraum die Taufe eines Johann Langner finde, so weiß ich ja immer noch nicht, ob es sich überhaupt um meinen Vorfahren handelt.

    Vielen Dank und viele Grüße
    consanguineus

    P.S. Wenn die Moderatoren es für richtig befinden, mögen sie das Thema in das Schlesien-Forum verschieben. Ich war mir nicht sicher, wohin es gehört.
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  • Raschdorf
    Erfahrener Benutzer
    • 25.03.2012
    • 520

    #2
    Hallo,

    eine Frage: zu welchem Kirchspiel gehört denn der Ort, dessen Namen du nicht lesen kannst, und wo fand 1707 die Taufe statt?

    Der Ort (Bild 3) fängt ziemlich sicher mit Kasch... an.

    Gruß
    Jo
    Zuletzt geändert von Raschdorf; 10.10.2020, 16:07.

    Kommentar

    • consanguineus
      Erfahrener Benutzer
      • 15.05.2018
      • 5982

      #3
      Hallo Jo,

      die Taufe habe ich im Kirchenbuch Prausnitz gefunden. Ab einem gewissen Zeitpunkt sind dort auch die Orte aufgeführt, die offenbar zum Kirchspiel gehören.

      Viele Grüße
      consanguineus
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      • Balle
        Erfahrener Benutzer
        • 22.11.2017
        • 2429

        #4
        Vielleicht war es eine zweite Ehe, dann könnte er auch älter gewesen sein...schau doch mal die Copulationen durch...
        Lieber Gruß
        Manfred

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        • Raschdorf
          Erfahrener Benutzer
          • 25.03.2012
          • 520

          #5
          Hallo,

          der Ort, dessen Namen du nicht lesen konntest (Bild 3), kann Koschnöwe geheißen haben, im Dokument eher Koschnewe geschrieben, 1936 - 1945 Ziegenfeld genannt, heute Kosinowo.

          Übrigens gab es in Schlesien zweimal Prausnitz. Einmal im Kreis Militsch, wo du suchst, und einmal im Kreis Goldberg. Beide heißen heute Prusice.

          Gruß
          Jo

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          • benangel
            Erfahrener Benutzer
            • 09.08.2018
            • 4497

            #6
            Ich denke der Ort heißt Kaschnewe. Dazu findet man "Herrnhof zu Kaschneve [Herrnhofen] (Herrnhofen / Kaszyce Milickie)" und das liegt ca. 5 km NNO von Prusice.
            Gruß
            Bernd

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            • consanguineus
              Erfahrener Benutzer
              • 15.05.2018
              • 5982

              #7
              Zitat von Balle Beitrag anzeigen
              Vielleicht war es eine zweite Ehe, dann könnte er auch älter gewesen sein...schau doch mal die Copulationen durch...
              Hallo Manfred,

              das glaube ich nicht, denn wenn er vor 1687 geboren wäre, wäre er bei seiner Hochzeit in Stettin 42 Jahre alt. Mit 42 noch Schustergeselle? 1741 kam sein Sohn zu Welt. Da war Johann dann auch Meister.

              Viele Grüße
              consanguineus
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              • Andrea1984
                Erfahrener Benutzer
                • 29.03.2017
                • 2609

                #8
                Hallo.

                Gibt es Namenskollegen/Berufskollegen ? Ich würde diese nicht ausschließen.

                Herzliche Grüße

                Andrea
                Mühsam nährt sich das Eichhörnchen. Aufgeben tut man einen Brief.
                Wenn man lange genug Ahnenforschung macht, bekommt man zu dem Ahnenschwund und den Toten Punkten eine Generationsverschiebung gratis dazu.

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                • consanguineus
                  Erfahrener Benutzer
                  • 15.05.2018
                  • 5982

                  #9
                  Hallo Andrea,

                  wie meinst Du das? Berufskollegen gleichen Namens in Stettin? Das kann ich mir kaum vorstellen. Eine Schuhmacher namens Johann Langner wird es selbst in einer Stadt vom Kaliber Stettins nur einmal gegeben haben.

                  Vielen Grüße
                  consaguineus
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                  • consanguineus
                    Erfahrener Benutzer
                    • 15.05.2018
                    • 5982

                    #10
                    Zitat von Raschdorf Beitrag anzeigen
                    der Ort, dessen Namen du nicht lesen konntest (Bild 3), kann Koschnöwe geheißen haben, im Dokument eher Koschnewe geschrieben, 1936 - 1945 Ziegenfeld genannt, heute Kosinowo.

                    Übrigens gab es in Schlesien zweimal Prausnitz. Einmal im Kreis Militsch, wo du suchst, und einmal im Kreis Goldberg. Beide heißen heute Prusice.
                    Hallo Jo,

                    ich kenne mich in Schlesien leider nicht aus und kann nicht einschätzen, welches Prausnitz gemeint ist. Mir wurden die Bücher des Prausnitz im Kreis Militsch zugespielt. Ich ging davon aus, es gäbe nur dieses.

                    Viele
                    consanguineus
                    Suche:

                    Joh. Christian KROHNFUSS, Jäger, * um 1790
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                    • Andrea1984
                      Erfahrener Benutzer
                      • 29.03.2017
                      • 2609

                      #11
                      Zitat von consanguineus Beitrag anzeigen
                      Hallo Andrea,

                      wie meinst Du das? Berufskollegen gleichen Namens in Stettin? Das kann ich mir kaum vorstellen. Eine Schuhmacher namens Johann Langner wird es selbst in einer Stadt vom Kaliber Stettins nur einmal gegeben haben.

                      Vielen Grüße
                      consaguineus
                      Hallo.

                      Genau das was ich schreibe: Namenskollegen würde ich nicht außer acht lassen.

                      Berufskollegen, hmm, kommt darauf an, wie groß der Ort/die Stadt ist, wo du suchst.

                      In Ebensee gibt/gab es viele Franz Strauss, alle vom Beruf Pfannhauser.
                      Wobei es in diesem Fall ein kleines Dorf ist.

                      Verstehst du, was ich meine ?

                      Herzliche Grüße

                      Andrea
                      Mühsam nährt sich das Eichhörnchen. Aufgeben tut man einen Brief.
                      Wenn man lange genug Ahnenforschung macht, bekommt man zu dem Ahnenschwund und den Toten Punkten eine Generationsverschiebung gratis dazu.

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                      • consanguineus
                        Erfahrener Benutzer
                        • 15.05.2018
                        • 5982

                        #12
                        Hallo Andrea,

                        Namenskollegen könnte es immer geben. Konkret habe ich natürlich so etwas auch schon erlebt, da es bei manchen Familien in meiner Ecke üblich war, immer oder häufig dieselben Vornamen zu vergeben. Zumindest tragen viele Frickes den Vornamen Hans, viele Bielsteins des Vornamen Valentin und so weiter. Das erschwert die Zuordnung. Häufig kann nur anhand von intensiver Beschäftigung mit anderen Quellen Klarheit geschaffen werden, wobei es ungemein hilft, wenn solche Quellen überhaupt erhalten sind. Zudem schadet gute Kenntnis der damaligen Verhältnisse nicht, und auch nicht, wenn man mit den betreffenden Dörfern und der vorhandenen familiären und sozialen Netzwerke vertraut ist.

                        Das ist, von meiner Warte aus betrachtet, in Schlesien natürlich ungleich schwieriger. Ich habe zum Beispiel nicht die geringste Ahnung, ob der Name Langner dort häufig war und wo er vorkam. Zudem scheinen viele Quellen nicht mehr vorhanden zu sein.

                        Und da wird es dann fast unmöglich, diesen Fall zu lösen. Mir war ja noch nicht einmal klar, daß es zwei Orte namens Prausnitz gab. Aus welchem Stammt mein Johann Langner? Für das Prausnitz im Kreis Jauer ist der Verbleib der Kirchenbücher unbekannt. Für das Prausnitz im Kreis Militsch gibt es evangelische Taufen erst ab 1765. Mir wurde gesagt, daß evangelische Taufen auch bei den Katholiken eingetragen wurden. Aber gekennzeichnet sind sie nicht. Ist mit Prausnitz der Ort als solcher gemeint, oder bezieht sich die Angabe im Stettiner Kirchenbuch pars pro toto auf das gesamte Kirchspiel? Sind Langner und Langer zwei Varianten eines Namens? So viele Unsicherheiten oder auch Sackgassen.

                        Und dann finde ich vielleicht eine passende Taufe eines Johann Langner und kann sie am Ende doch verwerfen, weil es möglicherweise um eine Namensgleichheit handeln könnte, die ich nie und nimmer ausschließen kann.

                        Unter den gegebenen Umständen kann ich an meinen Johann Langner eigentlich einen Haken machen und ihn in die Kiste mit den toten Punkten schubsen. Ich weiß wirklich nicht weiter.

                        Vielen Dank an Dich und an alle, die mir versucht haben zu helfen und viele Grüße
                        consanguineus
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                        • Andrea1984
                          Erfahrener Benutzer
                          • 29.03.2017
                          • 2609

                          #13
                          Hallo consanguineus.

                          Kopf hoch, du wirst deinen Ahnen schon finden. Aufgeben tut man einen Brief.

                          Stimmt da war noch was mit den zwei gleichnamigen Orten. Viel Spaß beim buddeln.

                          Herzliche Grüße

                          Andrea
                          Mühsam nährt sich das Eichhörnchen. Aufgeben tut man einen Brief.
                          Wenn man lange genug Ahnenforschung macht, bekommt man zu dem Ahnenschwund und den Toten Punkten eine Generationsverschiebung gratis dazu.

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                          • Raschdorf
                            Erfahrener Benutzer
                            • 25.03.2012
                            • 520

                            #14
                            Hallo,

                            zu #12: nicht im Kreis Jauer, sondern im Kreis Goldberg.

                            Jo

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                            • consanguineus
                              Erfahrener Benutzer
                              • 15.05.2018
                              • 5982

                              #15
                              Zitat von Raschdorf Beitrag anzeigen
                              zu #12: nicht im Kreis Jauer, sondern im Kreis Goldberg.
                              Hallo Jo,

                              vor 1932 Jauer, danach Goldberg.

                              Viele Grüße
                              consanguineus
                              Suche:

                              Joh. Christian KROHNFUSS, Jäger, * um 1790
                              Carl KRÜGER, Amtmann in Bredenfelde, * um 1700
                              Georg Melchior SUDHOFF, Pächter in Calvörde, * um 1680
                              Ludolph ZUR MÜHLEN, Kaufmann in Bielefeld, * um 1650
                              Dorothea v. NETTELHORST a. d. H. Kapsehden, * um 1600
                              Thomas SCHÜTZE, Bürgermeister in Wernigerode 1561

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