Frage zu Ehescheidung 1924

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  • Juergen
    Erfahrener Benutzer
    • 18.01.2007
    • 6223

    Frage zu Ehescheidung 1924

    Hallo allerseits,

    1924 wurde die Ehe einer meiner Urgrosseltern in Berlin geschieden.
    Auf der Heiratsurkunde befindet sich ein entsprechender Randvermerk datiert 1924.

    Korrektur:
    Der gemeinsame bereits fast volljährige Sohn der Eheleute lebte zunächst weiterhin bei seiner Mutter. Alimente waren wahrscheinlich nicht mehr zu zahlen.

    Über den Verbleib des Ehemanns bzw. Vaters ist mir nichts bekannt, d.h. ich weiß nicht ob
    er weiterhin in Berlin lebte, nochmals heiratete und wann er verstarb.

    Wie komme ich an diese Informationen?
    Weiterhin interessiert mich ob 1924 bei einer Ehescheidung eine Akte angelegt wurde.
    Wenn ja, könnte es sein das diese Akte noch archiviert ist?
    Welches Gericht müsste ich heute anschreiben um dies zu erfahren?

    Viele Grüße

    Juergen
    Zuletzt geändert von Juergen; 22.01.2010, 18:04.
  • Gutesbaerchen
    Erfahrener Benutzer
    • 20.12.2007
    • 190

    #2
    Hallo Jürgen,

    ich hatte ebenfalls einen Scheidungsvermerk auf zwei Heiratsurkunden, wobei die eine von 1913 und die andere von 1948 war.
    Die Unterlagen befanden sich bei uns im Hauptstaatsarchiv Düsseldorf, welches für NRW zuständig ist. Anhand des Aktenzeichens konnte man mir dort die Scheidungsurkunde zusenden. Diese enthalten manchmal viele Informationen auch über die Kinder der Eheleute, was dich dann weiterbringen könnte. Welches Archiv für Berlin zuständig ist, kann ich dir leider nicht sagen, aber ruf doch mal im Gericht an und frag wohin die Akten gesendet wurden bzw. welches Archiv zuständig ist.

    Stefan

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    • Merle
      Erfahrener Benutzer
      • 27.07.2008
      • 1317

      #3
      Hallo Jürgen,

      anhand der Heiratsurkunde müßtest Du sehen können, wann und wo der Ehemann geboren wurde. Auf seiner Geburtsurkunde ist normalerweise (es gibt leider Ausnahmen) ein Vermerk über Sterbedatum und -ort.

      Gruß
      merle

      Kommentar

      • Juergen
        Erfahrener Benutzer
        • 18.01.2007
        • 6223

        #4
        Hallo Merle, hallo Stefan,

        wann und wo der Ehemann geboren wurde, ist auf der Heiratsurkunde natürlich vermerkt.

        Er stammte aus Stargard in Pommern. Aus Stargard ist sehr viel an Kirchenbüchern und Standesamtsunterlagen während des Krieges vernichtet worden.

        Die Geburtsurkunde von dem Ehemann habe ich sowie so nicht, die hat er sicher nach der Scheidung mitgenommen.

        In den alten Adressbüchern Berlins steht er nach 1924 nicht mehr.
        Die alte historische Einwohnermeldekartei Berlins ist auch vernichtet worden. Was das Landesarchiv davon jetzt noch hat, ist ein Fragment. Mich würde mal interessieren, ob jemand von Euch, bei einer Anfrage bezüglich dieser historische Einwohnermeldekartei Berlins, etwas Brauchbares erhalten hat. Ich bekam immer nur kostenpflichtige Absagen. Soviel dazu.

        Gerichte gibt es ja viele in Berlin (Amtsgerichte für jeden Stadtbezirk usw.)
        Klar ich werde mich mal "durch telefonieren".
        Mich interessiert auch, was in so einer Scheidungsakte damals vermerkt wurde.

        Wo der Ehemann verblieben ist, werde ich aus dieser Akte allerdings auch nicht erfahren.

        Viele Grüße

        Juergen

        Kommentar

        • Merle
          Erfahrener Benutzer
          • 27.07.2008
          • 1317

          #5
          Hallo Juergen,

          gibt es in dem Randvermerk zur Scheidung auf der Heiratsurkunde nur das Datum oder vielleicht noch eine Nummer oder ähnliches? Daran läßt sich möglicherweise schneller das zuständige Amtsgericht herausfinden. Wenn die Akten aus der Zeit noch vorhanden sind, dann tippe ich mal, daß sie im Berliner Landesarchiv (bin mir aber nicht so sicher) wären. Vielleicht kann einer der Berlin-Experten mal was dazu sagen. Ich glaube nicht, daß sie sich noch beim Amtsgericht befinden.

          In Düsseldorf wurde nicht der ganze Vorgang archiviert, sondern nur das Scheidungsurteil. Aber das ist schon sehr interessant, weil es damals immer um die Schuldfrage ging. Man brauchte schon gewichtige Gründe, um sich scheiden zu lassen.

          Ich dachte, Du könntest Dir die Geburtsurkunde des Ehemannes besorgen und dort anhand der Randvermerke sehen, ob er noch einmal geheiratet hat und wann er gestorben ist. Aber vermutlich gibt es die Akten aus Stargard nicht mehr. Auf der Heiratsurkunde des Sohnes ist nichts über den Vater vermerkt, oder?

          Mit den Meldekarten muß ich Dir rechtgeben. Ich habe zwar noch keine angefordert, aber ich habe auch noch nie gehört, daß jemand da mal Erfolg hatte.

          Gruß
          merle

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          • Friedhard Pfeiffer
            Erfahrener Benutzer
            • 03.02.2006
            • 5053

            #6
            Vom Standesamt Stargard sind nur die Jahgänge 1914-1919 erhalten. Die ev. Taufbücher der Heiliggeistkirche sind [hier:] 1876 bis 1911 und von St. Marien von 1892 bis 1902 im Staatsarchiv Stettin vorliegend.
            Mit freundlichen Grüßen
            Friedhard Pfeiffer

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            • Juergen
              Erfahrener Benutzer
              • 18.01.2007
              • 6223

              #7
              Leider ist der Stempel nicht vollständig lesbar, da wahrscheinlich zu wenig Tinte am Stempel war.

              Wurde am 30 ten Mai 1924
              Durch das am 5 ten Mai 1924
              rechtskräftig gewordene Urteil des
              (unlesbar) III Berlin ....
              ..... geschieden worden.
              Der Standesbeamte.

              Also irgend ein Gericht III in Berlin war damals zuständig.
              Wahrscheinlich das zuständige Gericht, welches für den Wohnort zuständig war. Den Wohnort der Eheleute vor der Scheidung kenne ich. Dann werde ich telefonisch nachfragen.

              Die Heiratsurkunde des Sohnes kenne ich nur in Form des Familienbuchs, darin sind keine Angaben zum Verbleib des Vaters enthalten.

              Übrigens wurden 1923 in Berlin 6701 Ehen geschieden.
              1924 wurden in der Stadt Berlin 7372 Ehen rechtskräftig geschieden.


              Das kann man im Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich nachlesen unter:


              Herr Pfeiffer, vielen Dank für die Informationen.

              Ich hatte bei dem Staatsarchiv Stettin schon einmal ohne Erfolg angefragt. Wobei ich damals hauptsächlich an einer Heiratsurkunde oder Meldekartei vor 1877 interessiert war.

              Juergen
              Zuletzt geändert von Juergen; 24.01.2010, 16:45.

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              • Gerda
                Erfahrener Benutzer
                • 22.07.2004
                • 131

                #8
                Hallo Jürgen,

                1924 wurde die Ehe einer meiner Urgrosseltern in Berlin geschieden.
                Auf der Heiratsurkunde befindet sich ein entsprechender Randvermerk datiert 1924
                Lässt sich aus dem Randvermerk das Aktenzeichen des Gerichts ablesen? Wenn ja, wie lautet es? Es müsste mit der Hand geschrieben sein.

                Über den Verbleib des Ehemanns bzw. Vaters ist mir nichts bekannt, d.h. ich weiß nicht ob er weiterhin in Berlin lebte, nochmals heiratete und wann er verstarb..
                Wird vermutlich schwer bis unmöglich sein, etwas über seinen Verbleib nach der Scheidung herauszufinden, da die Einwohnermeldekartei von Berlin fast völlig vernichtet ist.

                Weiterhin interessiert mich ob 1924 bei einer Ehescheidung eine Akte angelegt wurde..
                Natürlich wurde eine Akte angelegt und zwar beim zuständigen Landgericht.

                Wenn ja, könnte es sein das diese Akte noch archiviert ist
                Die gesamte Akte mit ziemlicher Sicherheit nicht. Wenn noch etwas archiviert ist, dann das Scheidungsurteil.

                ,Welches Gericht müsste ich heute anschreiben um dies zu erfahren?
                Kein Gericht, sondern das zuständige Landesarchiv. Dazu ist es sinnvoll, das Aktenzeichen zu kennen.


                Ehen wurden seinerzeit vor dem Landgericht geschieden. In Berlin gab es das Landgericht I (für die Stadt Berlin) und Landgericht II für Orte um(?) Berlin.
                Siehe: http://www.verwaltungsgeschichte.de/olg_berlin.html


                Aufbewahrungsfristen für Scheidungsurteile: 30 Jahre nach Rechtskraft beim zuständigen Gericht. Danach werden die Akten dem Archiv angeboten. Lehnt das Archiv ab oder übernimmt es nur einzelne Akten, wird der Rest entsorgt. So ist es heute und früher war es sicher nicht anders. Die Archive würden ja schier platzen vor lauter Gerichtsakten.

                Viele Grüße
                Gerda

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                • Fronja
                  Erfahrener Benutzer
                  • 12.10.2007
                  • 586

                  #9
                  Ich habe einen ähnlichen Fall. Meine Urgroßeltern wurden 1921 geschieden. Ich habe das Datum, das Gericht, aber kein Aktenzeichen. Habe dort im zuständigen Archiv nach dem Namen und dem Datum suchen lassen, aber leider wurde die Akte nicht aufbewahrt.

                  Wohin er danach vielleicht verzogen ist, kann man beim Einwohnermeldeamt erfragen. Aber dann nach einer erweiterten Meldeauskunft. Da steht dann meist auch, ob und wann er verzogen ist und wohin und auch, Auskunft von Eheleuten und Kindern. Zumindest war es bei mir so. Dadurch habe ich erfahren, das mein Opa zwei Mal verheiratet war.

                  LG
                  Steffi
                  Bickhard(t), Rühl - Simmershausen
                  Jantzen, Jentz, Grabow, Zeisi(n)g - Kröpelin, Dorf Glashagen, Grevesmühlen, Grebbin, Wismar
                  Badzinski, Gellerich - Hannover
                  Badzinski, Heiermann, Schafstein, Hö(oe)v(f)ener - Castrop-Rauxel, Herne und Umgebung
                  Badzinski, Trojan - Kr. Sensburg

                  Kommentar

                  • Dorothea
                    Erfahrener Benutzer
                    • 01.03.2008
                    • 1415

                    #10
                    Hallo Juergen,
                    Deine Frage sehe ich jetzt erst. Zufälligerweise war es bei mir einer meiner Großväter, dessen 1. Ehe ebenfalls in Berlin geschieden wurde. Das Urteil war vom Dez. 1924, rechtskräftig 1925. Obwohl diese 1. Ehe 1904 in Wittenberge, West-Prignitz, geschlossen wurde, wurde sie in Berlin geschieden. Ich denke, dass das Scheidungsbegehren durch meinen Großvater in Berlin eingereicht wurde, weil er inzwischen wieder dort lebte und die Ehe deshalb dort geschieden wurde. Mich hätte aus diversen Gründen auch sehr das ganze Scheidungsurteil interessiert, aber dies zu erlangen, damit hatte ich kein Glück. Mir wurde jedenfalls gesagt, 30 Jahre müssen sie dgl. nur aufbewahren, da gäbe es nun nichts mehr. Im Fall meines Vorfahren war es die 17. Zivilkammer des Landgerichts I.
                    Zu der alten Einwohnermeldekartei haben wir uns hier auch schon vielfach ausgetauscht: Ja, selbige ist extrem lückenhaft, vgl. auch auf der homepage des Landesarchivs Berlin die Hinweise hierzu. Zu Deiner anderen Frage nach weiteren Akten, falls Du das noch nicht kennst, schau mal da rein: http://forum.ahnenforschung.net/show...ht=Sammelakten
                    (Begriffe: Familienregister, Heiratseinträge, Sammelakten)

                    Viel Erfolg weiterhin! Grüße Dorothea -

                    Es sind die Lebenden, die den Toten die Augen schließen. Es sind die Toten, die den Lebenden die Augen öffnen.
                    --------------------------------------------------------



                    Kommentar

                    • Juergen
                      Erfahrener Benutzer
                      • 18.01.2007
                      • 6223

                      #11
                      Ich danke Euch allen für Eure Antworten auf meine Fragen bezüglich der Ehescheidung im Jahr 1924.

                      Hätte ich mir denken müssen, dass solche alten Akten nicht über 86 Jahre aufbewahrt werden, zumal in der Großstadt Berlin.

                      Ob das Landesarchiv Berlin trotzdem eventuell noch das Scheidungsurteil archiviert hat, muss ich demnach erfragen.

                      Ein handgeschriebenes Aktenzeichen habe ich nicht entdeckt.
                      Es steht nur eine 3 stellige Nummer über dem Stempel. Es ist aber die gleiche Nummer, die die Eheurkunde hat.

                      Ich habe mich nur gewundert, dass unter:

                      nur 2 Landgerichte genannt werden.

                      Es gab 1924 in Berlin aber auch ein Landgericht III.
                      Die Zuständigkeit in Bezug auf die Straßen bzw. auf die Bezirke Berlins ist mir noch etwas unklar. (online Adressbuch Berlin 1924)

                      Es könnte durch aus sein, dass die Eheleute vor Ihrer rechtskräftigen Scheidung schon getrennt lebten.

                      Wo der Ehemann abgeblieben ist, werde ich sicher nicht heraus bekommen.

                      Einzig ein Rundanfrage über alle Berliner Standesämter nach der Sterbeurkunde des Ehemanns könnte, Erfolg bringen. Allerdings kann ich den Sterbezeitraum nur sehr grob schätzen.

                      Ich habe noch einen weiteren Fall der Art in Berlin.

                      Alle beide Ehemänner sollen angeblich dem Geldspiel und anderen Frauen zugeneigt gewesen sein.


                      Gruß Juergen
                      Zuletzt geändert von Juergen; 25.01.2010, 21:28.

                      Kommentar

                      • Dorothea
                        Erfahrener Benutzer
                        • 01.03.2008
                        • 1415

                        #12
                        Zitat von Juergen Beitrag anzeigen
                        ....
                        Einzig ein Rundanfrage über alle Berliner Standesämter nach der Sterbeurkunde des Ehemanns könnte, Erfolg bringen. Allerdings kann ich den Sterbezeitraum nur sehr grob schätzen.
                        ....
                        Gruß Juergen
                        ...wenn er denn überhaupt in Berlin gestorben ist

                        Nochmals viel Erfolg! Dorothea -

                        Es sind die Lebenden, die den Toten die Augen schließen. Es sind die Toten, die den Lebenden die Augen öffnen.
                        --------------------------------------------------------



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                        • Fronja
                          Erfahrener Benutzer
                          • 12.10.2007
                          • 586

                          #13
                          Frag einfach beim Einwohnermeldeamt nach. Da wurde ja aufgezeichnet, wann er wohin verzogen ist und dann die Spur nachverfolgen.

                          Habe ich mit meinem Uropa auch gemacht und ihn tatsächlich gefunden und auch sein Grab.

                          LG
                          Steffi
                          Bickhard(t), Rühl - Simmershausen
                          Jantzen, Jentz, Grabow, Zeisi(n)g - Kröpelin, Dorf Glashagen, Grevesmühlen, Grebbin, Wismar
                          Badzinski, Gellerich - Hannover
                          Badzinski, Heiermann, Schafstein, Hö(oe)v(f)ener - Castrop-Rauxel, Herne und Umgebung
                          Badzinski, Trojan - Kr. Sensburg

                          Kommentar

                          • Juergen
                            Erfahrener Benutzer
                            • 18.01.2007
                            • 6223

                            #14
                            Liebe Fronja,

                            ich habe bereits in einigen Fällen einfach beim Einwohnermeldeamt gefragt. Wenn du meinen Beitrag vollständig gelesen hast, sollte Dir klar sein, dass ich nach einer Person die 1877 geboren wurde und seit ca. 1924 verzogen ist, suche. Wenn diese Person überhaupt ein Alter von 75 Jahren erreicht hat, wäre er 1952 gestorben. Na gut in dem Fall könnte er in den neuen Meldeunterlagen, die nach dem Krieg erstellt wurden eventuell wieder auftauchen.

                            Hier in Berlin hat das Einwohnermeldeamt mit solch alten Meldeunterlagen nichts mehr zu tun.
                            Ich müsste mich an das Landesarchiv Berlin wenden. www.landesarchiv-berlin.de

                            Das tat ich in vielen Fällen schon, jedoch immer ohne Erfolg, da die alte Einwohnermeldekartei Berlins im Krieg verlustig ging.

                            Das habe ich aber in meinen vorigen Beitrag schon erwähnt.

                            Auf der Seite der Berliner Bürgerämter kann man dazu lesen:
                            Zitat:
                            "WICHTIG!!
                            Meldeunterlagen von Personen, die vor 1960 (ehemaliger Westteil Berlins) bzw. 1949 (ehemaliger Ostteil Berlins) verzogen oder verstorben sind, befinden sich im Landesarchiv, Eichborndamm 115/121, 13403 Berlin (info@landesarchiv-berlin.de, www.landesarchiv-berlin.de), soweit sie nicht durch Kriegseinwirkungen vernichtet wurden.Hinweis für Behörden:
                            Die angeführten Dienstleister bearbeiten auch die Anfragen von Behörden."
                            Zitat Ende


                            In Deiner Heimatstadt mag das anders aussehen, mit den älteren Einwohnermeldeunterlagen.

                            Viele Grüße

                            Juergen

                            Kommentar

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