Verwandtenmorde

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    Verwandtenmorde

    komische Überschrift, aber mir fällt gerade nichts anderes ein.
    Mir fiel bei meinen Forschungen auf, dass Ehepaare oft relativ alt wurden, aber dann innerhalb kurzer Zeit (14 Tage bis 4 Wochen) hintereinander starben. Dies habe ich mal mit einer Historikerin besprochen. Diese meinte, dass es bis ins 20 Jahrhundert bei den Bauern Gang und Gebe war, Alte, die zu nichts mehr Nütze waren, durch Giftgabe "aus dem Weg zu räumen". Dies geschah durchaus mit dem Einverständnis der Alten Leute, die aber nicht den Zeitpunkt kannten. Durchführen mußte es die Schwiegertochter, die das Gift ins Essen oder Trinken mischte.
    Sowas ist natürlich in keinem Geschichtswerk vermerkt, oder doch? Habt ihr ähnliche Erfahrungen, Funde gemacht? Was meint ihr dazu? Ist sowas wirklich denkbar? Ich meine es waren einfach andere Zeiten.


    Hoch ist auch die Sterblichkeit von unehelichen Kindern. Diese wurden zwar nicht wissentlich getötet, aber man gab sich auch nicht besonders viele Mühe sie am Leben zu halten, mal vergaß man sie zu zudecken, mal draußen in der Sonne oder im Regen, dann hatte sich der Fall oft schnell erledigt. Habt Ihr dazu auch Erfahrungen gesammelt?
  • Aida
    Erfahrener Benutzer
    • 19.12.2008
    • 416

    #2
    Das ist ja gruselig!!! Gottlob habe ich von solchen Dingen nichts gehört... in welcher Gegend soll man denn so mit seinen Vorfahren umgegangen sein? Ist das nicht eher ein Gerücht, das auftrat, wenn dann doch der ehepartner aus Kummer starb?

    Gruß
    Christel

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    • Hibol

      #3
      das soll überall so gewesen sein, in Ungarn angeblich noch heute Praxis sein.

      Christel, ich möchte mich eigentlich dagegen verwehren frühere Zeiten aus unserer heutigen Sicht zu beurteilen. Wir haben heute sicherlich ein ganz anderes (und hoffentlich auch besseres) Verständnis. Vor 200 Jahren ging es aber sicher ums nackte Überleben einer ganzen Familie.

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      • Jess Hansen
        Erfahrener Benutzer
        • 16.12.2009
        • 250

        #4
        Ganz schrecklich - schon beim Lesen bekam ich eine Gänsehaut (beide Berichte)!

        Wirklich schade, dass es uns keiner so 100prozentig sagen kann!

        LG
        Jessica

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        • Victoria
          Erfahrener Benutzer
          • 25.12.2009
          • 702

          #5
          Hallo zusammen,

          der Bericht ist wirklich schrecklich, aber ich habe von dieser Praxis "alte Leute" zu beseitigen aus dem Bereich Rumänien mal gehört. Das hatte mir eine Familienforscherin aus Leipzig erzählt. Aber ob man dazu etwas nachlesen kann, weiß ich nicht.

          Hinsichtlich der unehelichen Kinder kann ich aus meine eigenen Forschung eher das Gegenteil sagen. Gerade in der Familie meines Mannes (bin da bis 1723 gekommen) war es eher die Regel unehelicher Kinder zu bekommen und erst Jahre später zu heiraten, da waren oft schon zwei bis drei Kinder da. Erst hatte ich gedacht, daß es vielleicht in evangelischen Gegenden nicht so schlimm war, ein uneheliches Kind zu bekommen. Aber dan fiel mir auf, daß auch in meiner Familie (alle samt katholisch) doch des öfteren uneheliche Kinder vorhanden waren.

          Aber vielleicht bist Du in Deinen Forschungen schon weiter in der Zeit zurück gekommen.

          Viele Grüße Victoria

          Kommentar

          • gudrun
            Erfahrener Benutzer
            • 30.01.2006
            • 3266

            #6
            Hallo,

            uneheliche oder voreheliche Kinder gab es immer.
            Meine Urgroßmutter bekam vom gleichen Mann 4 uneheliche Kinder und dann nach der Heirat noch eine ganze Anzahl.
            Die Leute waren sehr arm und deswegen war die Heirat so spät.
            Früher mußte ja ein Paar vorweisen, daß sie die Familie ernähren konnten und die Familie nicht die Fürsorge des Ortes brauchten.

            Viele Grüße
            Gudrun

            Kommentar

            • Victoria
              Erfahrener Benutzer
              • 25.12.2009
              • 702

              #7
              Hallo Gudrun,

              ich kann mir nicht vorstellen, daß das der Grund war. Die Vorfahren meines Mannes waren keine arme Leute, da diese Hausbesitzer (Häusler) und Leineweber mit eigenen "Betrieben" waren. Die hatten schon mehr, als die restliche Bevölkerung und trotzdem kam es regelmäßig vor, daß sie uneheliche Kinder hatten und viel später geheiratet haben.

              Das paßt irgendwie nicht zusammen?

              Viele Grüße Victoria

              Kommentar

              • gudrun
                Erfahrener Benutzer
                • 30.01.2006
                • 3266

                #8
                Hallo Victoria,

                dann schau mal, ob der jeweilige Vater der Kinder ein ungewollter Schwiegersohn war und die Mutter daher die Kinder unehelich zur Welt brachte?
                Wenn die finanzielle Seite keine Rolle spielte, dann vielleicht dieser nicht passende Schwiegersohn.

                Viele Grüße
                Gudrun

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                • Hibbeln
                  Erfahrener Benutzer
                  • 12.04.2008
                  • 469

                  #9
                  Das hier angesprochene Thema ist in der Rückschau schwierig zu bewerten.

                  Einen kleinen aber gewiss nachdenklichen Eindruck bekommt man, wenn man einen Blick auf die Seiten 71/72 in folgendem Buch wirft:

                  Arthur E. Imhof
                  Reife des Lebens
                  Beck`sche Reihe, Bd. 364
                  Verlag C. H. Beck Münschen, 1988


                  Hans-Dieter
                  (Hibbeln)

                  Kommentar

                  • Hibol

                    #10
                    Um was geht's da genauer in dem Buch?

                    Kommentar

                    • Genealoge
                      Erfahrener Benutzer
                      • 13.04.2009
                      • 1153

                      #11
                      Das ist ja furchtbar! Einfach nur schauderlich die Geschichte. Allerdings muss ich auch zugeben, dass wenn meine Familie immer nur am Hungertuch nagt, und ich als alter Mann lediglich eine Last bin und auch nichts mehr leisten kann, dann hätte ich auch den Wunsch und Mut abzutreten und nicht "bis zum letzten Atemzug" durchhalten zu müssen.

                      Aber das ist wohl für jeden etwas anderes. Ich bin aber dennoch alleine von der Überlegung geschockt.
                      Besucht doch mal meine Webseite: Ahnen aus Niedersachsen, Nordhessen, Westpreußen, Niederschlesien und Sachsen - www.genealogie-brandt.de

                      Kommentar

                      • Hibbeln
                        Erfahrener Benutzer
                        • 12.04.2008
                        • 469

                        #12
                        Es geht in dem Buch von Arthur E. Imhof in erster Linie um die Kindersterblichkeit und um die Einstellung dazu in der Vergangenheit.
                        Man muss es elber lesen, um sich einen eigenen Eindruck über der Thematik zu verschaffen.

                        Hans-Dieter

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                        • Victoria
                          Erfahrener Benutzer
                          • 25.12.2009
                          • 702

                          #13
                          Hallo Gudrun,
                          ich habe keine Ahnung, wie ich das anstellen soll?
                          Bei den Unterlagen habe ich keine weiteren Angaben gefunden. Nur das die meisten Leineweber Frauen geheiratet haben, die auch aus eine Leineweberfamilie kamen.

                          Gruß Victoria

                          Zitat von gudrun Beitrag anzeigen
                          Hallo Victoria,

                          dann schau mal, ob der jeweilige Vater der Kinder ein ungewollter Schwiegersohn war und die Mutter daher die Kinder unehelich zur Welt brachte?
                          Wenn die finanzielle Seite keine Rolle spielte, dann vielleicht dieser nicht passende Schwiegersohn.

                          Viele Grüße
                          Gudrun

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                          • Victoria
                            Erfahrener Benutzer
                            • 25.12.2009
                            • 702

                            #14
                            Buchtip

                            Zitat von Hibbeln Beitrag anzeigen
                            Es geht in dem Buch von Arthur E. Imhof in erster Linie um die Kindersterblichkeit und um die Einstellung dazu in der Vergangenheit.
                            Man muss es elber lesen, um sich einen eigenen Eindruck über der Thematik zu verschaffen.

                            Hans-Dieter
                            Hallo Hibbeln,

                            finde den Buchtip spannend, versuche mal an das Buch ranzukommen.

                            Gruß Victoria

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                            • gudrun
                              Erfahrener Benutzer
                              • 30.01.2006
                              • 3266

                              #15
                              Hallo Victoria,

                              das wird schwierig werden. Du mußt alle Informationen sammeln, die Du nur bekommen kannst, dann kannst Du ein solches Rätsel vielleicht lösen.
                              Standesamt, Kirche, Jugendamt, Erbschaftssachen usw.

                              Viel Glück
                              wünscht
                              Gudrun

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