Vertreibung und Wehrmacht

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  • Apoplexy
    Erfahrener Benutzer
    • 31.01.2009
    • 238

    Vertreibung und Wehrmacht

    Hallo
    ich hatte im anderen Unterforum gefragt, denke aber da war ich etwas falsch...
    Vielleicht könnt ihr mir helfen. :-)


    ich hatte wieder einen Glückstreffer: hab eine alte Mappe mit Dokumeten gefunden, in welcher viele Dokumente der Rentenversicherungsanstalt etc aufbewahrt waren.
    Darin hab ich zB Listen gefunden mit Angaben der Arbeitsstellen und Arbeitszeiten in der C.S.R und auch aus Deutschland.

    Es zeigt auf jeden Fall wie hart und schwer die Zeiten damals waren...


    Seit der Flucht aus der sudetendeutschen Heimat war er 6 Jahre in Bitterfeld ab 1951 lebte er in der Eifel.
    In der Auflistung der Rentenversicherung der Arbeiter finde ich unter den normalen Pflichtbeiträgen auch die Punkte: Vertreibung und Wehrmacht.

    Aber irgendwie irritiert mich das. Dort steht:

    1.1.1945
    Vertreibung
    9.5.45 - 16.9.45
    Vertreibung
    1.6.51 - 30.6.1951
    Vertreibung

    In der handschriftlichen Auflistung finde ich:
    Bis 1939 in der Emanuelzeche Serbitz (Gemeinde Srbice, Okres Teplice, Tschechien ) gearbeitet
    Dann April 1939 - 6.1939 Einmarsch de WH
    Von 1939 bis Mai 1940 in Bitterfels
    April 1942 bis Mai 1945 bei Karl Zeis Teplitz CSR gearbeitet
    Mai 1945 bis September 1945 Karlschacht Radontz (ist wohl der Karlschacht Radonitz ( Radonice (deutsch Radonitz))
    und in einem Brief mit Lebenslauf steht: 6 Tage Rekrut im April 1945
    Ab 1945 dann Bitterfeld bis 1950
    Dann bis 1950 Johanngeorgenstadt (Erzgebirge) gearbeitet
    Januar bis Juli 1951 Braunkohlenverwaltung Bitterfeld Grube Goitsche als Schlosser
    Und dann ab August 1951 bis 1956 Kall in der Eifel


    Hat die Vertreibung von 1951 etwas mit der ehem. DDR zu tun?

    Ich bin da geschichtlich wohl nicht ganz auf der Höhe und hoffe das ist keine allzu dumme Frage.



    Siehe auch hier ( Böhmen, Mähren, Sudetenland, )

    Hallo ich hatte wieder einen Glückstreffer: hab eine alte Mappe mit Dokumeten gefunden, in welcher viele Dokumente der Rentenversicherungsanstalt etc aufbewahrt waren. Darin hab ich zB Listen gefunden mit Angaben der Arbeitsstellen und Arbeitszeiten in der C.S.R und auch aus Deutschland. Es zeigt auf jeden Fall wie hart und
    Zuletzt geändert von Apoplexy; 22.11.2009, 18:01.
    Viele Grüße,
    APOplexy


    "Träume verwehn, wenn niemand da ist, der sie träumen will." Rio Reiser
  • Friedhard Pfeiffer
    Erfahrener Benutzer
    • 03.02.2006
    • 5053

    #2
    Das Verlassen ohne Genehmigung der Sowjetzone, später der DDR, wurde als ungesetzlicher Grenzübertritt, später als Republikflucht bezeichnet. Die westdeutschen Rentenversicherungen haben hierfür keinen extra technischen Begriff verwendet, sondern das [EDV-mäßig] als Zeiten der "Flucht/Vertreibung" geführt. Von daher kommt möglicher Weise die Irritation.
    Mit freundlichen Grüßen
    Friedhard Pfeiffer

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    • Apoplexy
      Erfahrener Benutzer
      • 31.01.2009
      • 238

      #3
      Hallo,
      vielen Dank, das wird es sein. Mir ist nur unklar wieso dieser Begriff 1951 vorkam...
      Gehörte Bitterfeld den damals zur DDR? Die Mauer wurde erst 1961 gebaut, oder? Irgendwie denke ich das da ein Hinweis zu finden sein könnte, ich mich aber geschichtlich gar nicht so gut auskenne
      Was mir halt auffiel ist, ist das er auch genau zu dieses Jahr 1951 aus Bitterfeld (Sachsen- Anhalt ) in die Eifel ging.

      Hat vielleicht jemand eine Karte anhand derer man sich die Grenzen der Sowjetzone, später der DDR,ansehen kann?
      Viele Grüße,
      APOplexy


      "Träume verwehn, wenn niemand da ist, der sie träumen will." Rio Reiser

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      • Kaki
        Erfahrener Benutzer
        • 03.10.2008
        • 104

        #4
        Hallo Apoplexy,
        Bitterfeld lag mitten in der DDR und diese Grenzübertritte waren zu der damaligen Zeit vor 1961 noch möglich, man durfte sich nur nicht beim Grenzübertritt erwischen lassen. Guck mal bei Google, da wirst Du bestimmt alte DDR-Karten finden.
        Zur Vereinfachung Bitterfeld liegt in der Nähe von Halle/Saale.

        Kaki

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        • Apoplexy
          Erfahrener Benutzer
          • 31.01.2009
          • 238

          #5
          Danke dir....

          Mir fällt schonwieder auf das Ahnenforaschung (Familienfroschung) ein richtig bildendes Hobby ist ...

          Ehrlichgesagt kenne ich den Begriff DDR nur in Bezug auf die Mauer, und weiß gar nicht so genau was davor war. Hab mal gegoogelt und es kam als erstes: http://de.wikipedia.org/wiki/Deutsch...bahn_%28DDR%29
          Dort hat er auch gearbeitet
          Viele Grüße,
          APOplexy


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          • Apoplexy
            Erfahrener Benutzer
            • 31.01.2009
            • 238

            #6
            Jetzt muß ich dennoch mal nachhaken ;-)

            Ich schrieb ja:
            Was mir halt auffiel ist, ist das er auch genau zu dieses Jahr 1951 aus Bitterfeld (Sachsen- Anhalt ) in die Eifel ging.
            Da ich nun auch die Jahreszahlen hatte, habe ich gestern (per Mail) im Archiv der Meldezentrale in Bitterfeld bzgl. der Karteiunterlagen angefragt und bekam heute schon Antwort:
            ... Das Ehepaar ist mit den Kindern im Juli 1951 in die alten Bundesländer verzogen ohne Angabe einer Wohnanschrift....


            Hm, verzogen? Ist das jetzt nur sehr diplomatisch ausgedrückt, oder wie darf ich das verstehen? ;-)
            In den Auflistung der Rentenversicherung ist dieser "Umzug" 1951 eher als [EDV-mäßige] Zeiten der "Flucht/Vertreibung" geführt.

            Ansonsten muß ich sagen, das die Antwort wirklich sehr hilfreich und aufschlußreich war. Nur das mit dem umzug ergibt im Kontext mit dem hier hervorgegangenen Thema eine ganz andere Bedeutung...
            Viele Grüße,
            APOplexy


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