Standesamt verweigert Kopien aus den Sammelakten?

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  • ClaudiaBW
    Erfahrener Benutzer
    • 25.10.2009
    • 436

    Standesamt verweigert Kopien aus den Sammelakten?

    Hallo Ihr,

    ich habe beim Geburts- und Heiratsstandesamt meines Vaters dessen Geburtsurkunde und Heiratsurkunde angefordert. Außerdem habe ich um Kopie der Sammelakte gebeten mit dem Vermerk, daß sie mir bitte mitteilen mögen, was sie nicht kopieren dürfen.

    Bekommen habe ich eine Abschrift aus dem Geburtenregister mit dem Datum von einem Tag nach der Geburt meines Vaters und einer Kopie aus dem Familienbuch meiner Eltern, die ich schon längst zuhause habe und auch nicht angefordert habe.

    Verständlicherweise bin ich jetzt ein wenig verschnupft, daß ich da für etwas bezahlen soll, was ich gar nicht angefordert habe.

    Nun habe ich mal beim dem Standesbeamten angerufen und nachgefragt.

    Zu der Abschrift aus dem Geburtsregister erklärte er mir, daß das eine Abschrift von der Zweitschrift sei, da die Erstschrift im Krieg verbrannt sei. Die Abschrift ist von 1937. Soweit ich weiß fing der Krieg auch in Frankfurt am Main erst 1939 an oder?

    Warum ich keine Heiratsurkunde bekommen habe sagte er mir nicht.

    Und Kopien aus den Sammelakten bekäme ich nicht, da dies ja vertrauliche Unterlagen wären. Meinen Einwand, daß ich ja direkter Nachfahre sei, ließ er nicht gelten.

    Was würdet ihr jetzt tun? Ich habe ehrlich gesagt keine Lust die Kopie aus dem Familienbuch, die ich sowieso schon hatte, zu bezahlen und Kopien aus den Sammelakten will ich auch haben.

    Gefrustete Grüße
  • GiselaR
    Erfahrener Benutzer
    • 13.09.2006
    • 2251

    #2
    Hallo Claudia,
    mir ist so etwas noch nicht passiert, deshalt kann ich nicht aus eigener Erfahrung rate.
    Meine Idee ist, deine Anforderung zu kopieren (hast du noch eine Kopie zu Hause?), deine eigentliche Bestellung mit Textmarker zu markieren und einen Brief schreiben, in dem du die freundlich erklärst, was du eigentlich bestellt hast, was du nicht bestellt hast etc. Ich würde höflich sagen, daß du etwas nicht bestelltes auch nicht bezahlen möchtest, und anbieten, die unverlangt zugesandte Urkunte zurück zu schicken..
    Es kann ganz gut sein, die Formulierung von einem "Mißverständnis" zu verwenden.
    Die Schriftform ist zwar nicht die schnellste, aber hilft auf Ämtern manchmal. Ich will da nicht deutlicher werden.


    Noch zur Information: Ich weiß nicht, was Sammelakten so alles enthalten. Ist es möglich, daß darin auch Personen vorkommen, die nicht zur Familie gehören? Dann würde nämlich wieder der Datenschutz greifen, zumindest für einen best. Zeitraum. Du könntest aber ggf. Auskünfte beantragen sofern die nur deine Vorfahren betreffen, was natürlich wieder eine Kostenfrage ist.
    viele Grüße
    Gisela
    Grüße Gisela

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    • ClaudiaBW
      Erfahrener Benutzer
      • 25.10.2009
      • 436

      #3
      So, jetzt habe ich noch mal mit dem Standesbeamten telefoniert.

      Nachdem ich ihm zweimal aus dem §62 Personenstandsgesetz zitiert habe, ist er nun bereit zu schauen, was in der Sammelakte drin ist und was davon er mir kopieren darf und was nicht. Na also - geht doch *grml*. Erst meine er, man dürfe nur Einsicht nehmen und Auskunft bekommen, wenn man persönlich vorbei käme... Naja, ich konnte ihn ja überzeugen.

      Zu dem Auszug aus dem Familienbuch meinte der Standesbeamte, daß automatisch der Auszug verschickt würde, wenn jemand eine Heiratsurkunde von nach 1958 anfordert. Stimmt das?

      Zu der Geburtsurkunde meines Vaters habe ich mir überlegt, daß diese Abschrift ja vielleicht nicht tatsächlich 1937 gemacht worden sein muß, sondern daß halt der beurkundende Beamte einfach die Originaldaten abgeschrieben hat und nicht das Datum der Abschrift verwendet hat. Kann das hinkommen? Dann bekäme ich tatsächlich keine Originalkopie mehr...

      Grüßle

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      • GiselaR
        Erfahrener Benutzer
        • 13.09.2006
        • 2251

        #4
        Ich denke mal, das die Abschrift schon 1937 gemacht wurde, aus welchem Grund auch immer. Dann Existierten eine Weile Original, Zweitschrift, Abschrift und was sonst noch einfach nebeneinander her.
        Als dann der Krieg Frankfurt erreichte, ging ein Teil unter, ein Teil nicht.
        Das muß nichts mit der Motivation für die Erstellung der Abschrift zu tun haben.

        viele Grüße
        Gisela
        Grüße Gisela

        Kommentar

        • ClaudiaBW
          Erfahrener Benutzer
          • 25.10.2009
          • 436

          #5
          Hmm, aus welchem Grund hat man denn damals ungefragterweise eine Abschrift des Originaleintrags gemacht? Finde ich ein wenig mysteriös *g*.

          Naja, in meiner Familie scheint es so einige Mysterien zu geben. Aber das Geheimnis dieser Abschrift werde ich wohl nicht lösen können.

          Schade, daß die mit Schreibmaschine geschrieben wurde. Ich finde die alten Schriften so schön. Naja, ist dann wohl nicht mehr zu ändern.

          Danke für deinen Tipp mit dem schriftlichen Hinweis auf nicht bestelltes. Das werde ich dann wohl machen.

          Jetzt frage ich mich nur, ob ich auf einer Kopie der Heiratsurkunde bestehen soll (wg. Trauzeugen usw.) oder ob ich erstmal abwarten soll, was die Sammelakten so hergeben.

          Grüßle

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          • GiselaR
            Erfahrener Benutzer
            • 13.09.2006
            • 2251

            #6
            Ich würde erst mal auf die Infos aus den Sammelakten warten. Außerdem ein entspanntes und freundliches Verhältnis mit dem Standesbeamten bzw. Sachbearbeiter bewirken. Vielleicht war er nur momentan gestreßt und alles wird lockerer.
            Das wäre mein taktisches Vorgehen.
            Natürlich kannst du auch gleich eine Kopie bestellen. Ob das was bringt, kannst du selber am besten entscheiden, weil du ja selber betroffen bist und die Chemie zwischen dir und dem Amt am besten einschätzen kannst.
            viele Grüße
            Gisela
            Grüße Gisela

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