Todesursache: Folgen der Entbindung

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  • Aimee
    Erfahrener Benutzer
    • 02.02.2007
    • 186

    Todesursache: Folgen der Entbindung

    Hallo,

    ich stoße doch das ein oder andere Mal auf die Todesursache: Folgen der Entbindung.

    Mich erschüttert das jedesmal.

    Wollte gern von euch mal wissen, ob ihr auch einige Mütter bei euren Ahnen habt, die bei der Geburt des Kindes gestorben sind und ob die Kinder überlebt haben oder auch gestorben sind?

    LG
    Nadine
  • Michael1965
    Erfahrener Benutzer
    • 08.08.2007
    • 2037

    #2
    Hallo Nadine,

    also bei meinen Ahnen kam es schon oft vor. Beiu meiner Großmutter z.B. sind alle Geschwister entweder bei der Geburt oder kurz dansch gestorben. Sie ist als einzige "übrig" geblieben.

    Bei anderen war es dann auch so, dass die Mutter im Wochenbett verstorben ist und das Kind ist dann der Mutter gefolgt.
    War damals auch nicht einfach für den Vater so einen kleinen Wurm zu versorgen wenn nicht schon größere Töchter in Huashalt waren oder Verwandte halfen.

    Gruß Michael
    Zuletzt geändert von Michael1965; 29.10.2009, 00:23.
    Nihil fit sine causa
    (Nichts geschieht ohne Grund)

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    • karin-oö
      Erfahrener Benutzer
      • 01.04.2009
      • 2630

      #3
      Hallo Nadine!

      In den Sterbebüchern habe ich den Tod der Mutter bei der Entbindung unter verschiedenen Bezeichnungen gefunden, z. B. "in Kindsnöthen", "in Folge schwerer Geburt" oder auch "Greißeln", aber auch ein Blutsturz drei Tage nach einer Geburt wird auf diese zurückzuführen sein.
      In vielen Fällen starb auch das neugeborene Kind wenige Tage später.

      Durch solche Eintragungen lassen sich aus einer scheinbar nüchternen Aneinanderreihung von Namen und Daten oft ganze Familienschicksale rekonstruieren.

      Schöne Grüße
      Karin

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      • kattei
        Erfahrener Benutzer
        • 12.05.2009
        • 133

        #4
        Hallo ihr drei,
        bei mir ist bisher noch niemand während oder nach einer Geburt gestorben.
        Aber es ist ebenfalls sehr tragisch:

        Meine Oma war einst mit Zwillingen Schwanger und hat bis zuletzt auf dem Feld mitgearbeitet wie es eben so war früher, durch das schwere Körbe tragen die sie immer in die Hüfte stemmte ist das Zwillingskind das auf der Seite im Bauch lag leider wie angewachsen im Bauch und konnte nicht gerettet werden bei der Geburt.

        Gott sei dank gibt es heutzutage Mutterschutz.

        LG Kattei
        http://forum.ahnenforschung.net/showthread.php?t=25989

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        • kattei
          Erfahrener Benutzer
          • 12.05.2009
          • 133

          #5
          Dazu fällt mir noch eine Geschichte eines Bekannten ein.

          Es handelt sich um 1900 rum.

          Damals war es ja alles andere als leicht in der ländlichen Gegend.

          Als da ein Kind geboren wurde war es bitterkalt zu der Jahreszeit, die Leute bettelarm und das Neugeborene war sehr kränklich, man nahm an es werde bald sterben, die Großmutter des Neugeborenen legte es aus Mangel an Decken in den Herd (wahrscheinlich bei geöffnetter Klappe, auf die Klappe) und siehe da die Wärme tat ihm gut und es wurde noch weit über 90 Jahre.

          Man musste sich nur zu helfen wissen.

          LG
          http://forum.ahnenforschung.net/showthread.php?t=25989

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          • Ursula
            Erfahrener Benutzer
            • 18.01.2007
            • 1416

            #6
            Hallo,

            gerade eben lege ich das Blatt weg, auf dem als Todesursache stand "puerpera". Das Kind war gerade 2 Tage alt.
            Ob es gestorben ist, kann ich leider nicht feststellen, weil der damalige Pfarrer keine toten Kinder aufschrieb.


            Die Frau hatte zum zweiten Mal geheiratet, weil ihr Mann verstorben war. Es war das erste gemeinsame Kind mit dem zweiten Mann.

            Nun frage ich mich: Die Frau stirbt jetzt und dieser Mann steht da mit 6 "fremden" Kindern, die seine Frau mitgebracht hat. Was geschieht mit diesen Kindern?

            Werden sie bei Verwandten der Frau und des verstorbenen Vaters untergebracht? Zieht der zweite Mann sie groß, mit einer evtl. neuen Frau? Er hatte wahrscheinlich auch noch einige eigene Kinder, denn auch er war Witwer, als er meine Ahnin heiratete.

            Habt Ihr da schon was drüber erfahren können, wie das gehandhabt wurde?

            Solche Fälle habe ich noch mehrere.


            Viele Grüße
            Uschi
            Zuletzt geändert von Ursula; 29.10.2009, 02:19.

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            • ralf65
              • 21.11.2007
              • 1321

              #7
              Das Thema finde ich sehr interessant. Solche Fälle kamen in früheren Jahrhunderten sehr häufug vor, ich habe auch etlich davon bei meinen Ahnen. Eine medizinische Versorgung und auch Hygiene waren ja kaum bekannt.

              Was mich dabei beschäftigt, ist die Rolle der Frau in der Zeit. Ich habe da z.B. Fälle, in denen in einem Zeitraum von 20 Jahren 10 Kinder kamen. Die vorletzte Geburt war eine Zwillingsgeburt. Das wird den Körper vermutlich schon geschwächt haben, den kaum ein Jahr später, bei der 10. Geburt, verstarb die Frau. Der Mann hat dann wieder geheiratet und mit der nächsten Frau noch ein Paar Kinder bekommen.

              Den Frauen muss doch bewusst gewesen sein, das sie diese häufigen Geburten letztendlich mit dem Leben bezahlen. Denn ein Einzelfall war diese Geschichte bestimmt nicht.

              Gruß
              Ralf

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              • Aida
                Erfahrener Benutzer
                • 19.12.2008
                • 415

                #8
                Zitat von ralf65 Beitrag anzeigen
                Den Frauen muss doch bewusst gewesen sein, das sie diese häufigen Geburten letztendlich mit dem Leben bezahlen. Denn ein Einzelfall war diese Geschichte bestimmt nicht.
                Hallo, Ralf,

                natürlich war das den Frauen absolut klar (schon seit Jahrtausenden...), z.B. äußert Jane Austen (um 1800) in ihren -heutzutage gerne als liebliche Romanzen angesehenen- Romanen oft scharfe und bissig Kritik an den Männern deswegen, die auf das Befinden ihrer Frauen keine Rücksicht nehmen. Aber "man(n)" berief sich ja auf die "ehelichen Pflichten"....
                Übrigens waren Hebammen im Mittelalter auch deswegen oft Opfer von Hexenprozessen, weil sie einige Methoden der Verhütung oder Geburtenkontrolle kannten. Wenn dann noch einzelne Todesfälle von Mutter und /oder Kind bei der Geburt dazukamen, war auch die Hebamme nicht mehr zu retten.
                Bei diesen Themen wird mir immer bewusst, dass ich heute ein absolut privilegiertes Leben führe - von wegen "gute alte Zeit"!
                Gruß
                Christel

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                • maria1883
                  Erfahrener Benutzer
                  • 20.08.2009
                  • 896

                  #9
                  Hallo in die Runde,
                  da ist ein bewegendes Thema angeschnitten worden. Ich weiß erst seit kurzem von der Familie meiner Großmutter mütterlicherseits bis 1785. Die Urmütter sind alle sehr alt geworden, hatten 8 bis 11 Kinder, die letzteren 10 Geschwister meiner Oma.Auch meine Oma wurde 87.
                  Meine Oma väterlicherseits hingegen mußte gerade ihre ersten zwei Töchter mit 3 Monaten und 1 Jahr hergeben. Sie bekam noch 5 Jungen.
                  Trotzdem wurde dieser Schmerz in der Familie nie vergessen.
                  Schön, hier darüber reden zu können.
                  Liebe Grüße,
                  Waltraud
                  Orte und Namen meiner Ahnen:
                  Neu Wuhrow: Pophal, Golz, Is(s)berner, Gehrke, Draheim, Zuther, Mittelste(ä)dt, Hensel, Bleck
                  Gönne (später Westgönne): Hensel, Bleck, Maronde
                  Steinklippe (Belgard/Schievelbein): wie Westgönne
                  Neudorf: Märtens, Boeck, Schulz, Mallon, Harmel, Manz
                  Pöhlen: Milbradt, Boeck, Dittberner, Kannenberg, Märtens
                  bis auf Steinklippe alles Kreis Neustettin

                  Kommentar

                  • maria1883
                    Erfahrener Benutzer
                    • 20.08.2009
                    • 896

                    #10
                    Hallo Aimee,
                    ich sehe gerade, daß du auch hier bist. Das Thema wird mich heute den ganzen Tag nicht los lassen.

                    Ich wünsche Dir einen schönen Tag,
                    Waltraud
                    Orte und Namen meiner Ahnen:
                    Neu Wuhrow: Pophal, Golz, Is(s)berner, Gehrke, Draheim, Zuther, Mittelste(ä)dt, Hensel, Bleck
                    Gönne (später Westgönne): Hensel, Bleck, Maronde
                    Steinklippe (Belgard/Schievelbein): wie Westgönne
                    Neudorf: Märtens, Boeck, Schulz, Mallon, Harmel, Manz
                    Pöhlen: Milbradt, Boeck, Dittberner, Kannenberg, Märtens
                    bis auf Steinklippe alles Kreis Neustettin

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                    • helibo
                      Erfahrener Benutzer
                      • 10.12.2006
                      • 109

                      #11
                      Hallo,

                      @ Uschi,
                      bei meinen Ahnen haben 2 x die übrig gebliebenen Väter, die jüngere Schwester der Verstorbenen geheiratet. Die Trauerzeit von einem halben Jahr wurde auch eingehalten. Dann kam das nächste Kind .......ich möchte nicht näher darauf eingehen, es ist einfach zu schlimm.

                      Viele Grüße
                      Helga

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                      • Y.Kärger
                        Benutzer
                        • 19.08.2009
                        • 21

                        #12
                        Hallo Alle zusammen,

                        bei uns in der Familie wird auch gesagt, das mein Ur-Ur- Großvater 3x Verheiratet war da die 1. und 2. Frau im Kindbett gestorben sei vorstellen kann ich es mir den als mein Ur- Ur- Großvater das 3. mal geheirate hat, war er bereits 54 und seine Frau 25. Gesagt wurde immer das es 13 Kinder waren doch gefunden habe ich bis jetzt nur 7.
                        Ich hoffe auf Unterlagen aus Groß Weigelsdorf in Schlesien und würde dann sogar dort hin reisen um mehr zu erfahren.

                        Liebe Grüße Yvonne

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                        • Minusch
                          Erfahrener Benutzer
                          • 29.05.2008
                          • 456

                          #13
                          Hallo,

                          auch bei meinen Vorfahrinnen sind einige im Kindbett gestorben, meistens hat dann auch das Kind nicht überlebt.

                          Mein Urgroßvater war sogar vier Mal verheiratet. Die erste Ehe war kinderlos und die Ehefrau starb an Gebärmutterkrebs. Ehefrauen zwei und drei starben jeweils im Kindbett. Nur die vierte Frau starb wohl aus Altersgründen, aber auch sie hat mein Urgroßvater überlebt.

                          Viele Grüße
                          Minusch

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                          • Aimee
                            Erfahrener Benutzer
                            • 02.02.2007
                            • 186

                            #14
                            Hallo,

                            erstmal danke an alle, die hier geantwortet haben.
                            Es ist doch echt erschreckend, das es doch soviele Mütter gab, die bei der Geburt gestorben sind.

                            Gott seih dank ist die Medizin/ Forschung heute fortgeschrittener.

                            Zu diesem Thema passend, wie sieht es mit Totgeburten aus.
                            Gestern hatte ich eine Frau die 11 Kinder geboren hat, die ersten 5 lebend und die letzten 6 waren alles Totgeburten.
                            Heute würde man sagen, hätten sie doch einfach aufgehört, aber damals war es ja mit der Verhütung schlecht.

                            LG
                            Nadine
                            Zuletzt geändert von Aimee; 03.11.2009, 15:38.

                            Kommentar

                            • Merle
                              Erfahrener Benutzer
                              • 27.07.2008
                              • 1315

                              #15
                              Hallo zusammen,

                              ich habe mal gelesen, daß jedes dritte Kind und jede zehnte Frau bei der Geburt starben. Das kommt mir sehr viel vor, bei meiner Familie kann ich das nicht so bestätigen. Meistens starben die Kinder im Kleinkindalter.

                              Die Fortschritte der Medizin sind auf diesem Gebiet wirklich ein Segen. Ich wäre sonst nicht auf der Welt, da meine Mutter vermutlich die Geburt meines ältesten Bruders schon nicht überlebt hätte.

                              Gruß
                              merle

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