Stammbaum auf Familienfeier erstellen

[Bibo1729]

Ich betreibe nun seit zwei Jahren ein wenig Ahnenforschung, und möchte deshalb den bevorstehenden 90. Geburtstag meiner Großmutter nutzen um aus der anwesenden Verwandtschaft möglichst viele Informationen herauszuquetschen


Mir ist klar, dass ich nicht von allen Anwesenden alle Details erfahren kann, und einfach jedem ein Formular zum ausfüllen vorzulegen möchte ja auch niemand.

Meine Idee wäre gemeinsam einen Stammbaum zu erstellen, wo jeder aus der Verwandtschaft beitragen kann was er noch weiß. So bekomme ich vielleicht einen ersten Überblick und kann anschließend besser einschätzen wen ich nochmal persönlich Interviewen sollte.


Meine Frage wäre jetzt: hat jemand von euch schon Erfahrungen mit so etwas? Oder habt ihr Ideen zur Umsetzung? (z.b. Flipchart und Stifte oder kleine Zettel und Reißzwecken, oder so)


Ich freue mich auf eure Ideen!

[scheuck]

Hallo, Bibo!

Auch Dir einen guten Tag!

Die Idee, die Verwandtschaft "auszuquetschen", ist sicherlich zielführend und "sinnvoll", weil wahrscheinlich "alle" zusammenkommen.

Kommt auf den Rahmen an, in dem der 90.Geburtstag gefeiert werden soll/wird, aber ich glaube nicht, dass Du Dir "Freunde" machen wirst, wenn Du da mit einer Flipchart aufwartest. - Hast Du schon mal mit Deiner Großmutter über Deine Pläne gesprochen?

Bei einer solchen Feier versucht ja eigentlich jeder, mit möglichst vielen Gästen mal ein paar Sätze zu sprechen. Bei der Gelegenheit würde ich die Herrschaften dann ansprechen und darum bitten, "zeit-nah" die eigenen Erinnerungen aufzuschreiben und auch nach alten Fotos zu suchen (bitte beschriften, falls noch nicht geschehen).
Diese Erinnerungen kann man Dir dann letztlich irgendwie zukommen lassen, dann kannst Du alles sortieren, und die Dinge nach eigenem Gusto zusammenstellen.
Wenn Du die Gäste (einzeln) ansprichst, erfährst Du auch gleich wie hoch das Interesse bzw. das Verständnis für Deine Plane ist.

[Tunnelratte]

Hallo,

ich habe in meinen "Anfängen" einfach mal meine Eltern gefragt.
Das habe ich in unregelmäßigen Abständen immer mal wieder gemacht, und JEDES mal ist ihnen wieder "neue" Verwandte eingefallen.

Dieses Wissen hab ich mir einfach mal händisch zu Papier gebracht, und dann bei ähnlichen Gelegenheiten (Geburtstage von Tanten etc) mal den einen oder anderen "unbekannteren" Verwandten (also damit meine ich soche die man weniger trifft, oder die eben auch entfernter Verwandt sind, Cousins 2. Grades etc) vorgelegt, die dann oft auch noch was beitragen konnten. Also im Prinzip, dasselbe was Du vorhast, nur eben mit etwas Vorarbeit.

Auch bei weiteren Besuchen (mittlerweile frag ich nach Dokumenten und vor allem Bilder, um den bestehenden Baum mit Gesichtern zu füllen) komt immer etwas frisches mit hinzu

[marclari]

Stammbaum auf Familienfeier erstellen

Hallo Bibo1729!,

grundsätzlich finde ich die Idee super, da man dort soviele Familienmitglieder wie sonst nie antreffen kann.
Ich würde aber auch schon vor dem Treffen die Familien anrufen und sie bitten zur Feier Fotos, Dokumente(Geburtsurkunde-Heirats-Sterbeurkunden) etc Familienstammbuch und sonstige vorhandene Unterlagen mitzubringen, gerade falls der eine oder andere weiter entfernt wohnt. Vielleicht macht der eine oder andere sich auch vorher schon eine Notiz/ kl.Stammbaum seiner Familie, die er mitbringen kann, gegebenenfalls zum Vergleich.

Denn in einer großen Menschenmenge jeden dort erst anzusprechen, stelle ich mir schwierig vor. In kleineren Gruppen klappt das gut, vor allem wenn sie sich gegenseitig zuhören können, so fällt jemand vielleicht noch etwas zu etwas vorgetragenen ein. (Hatte das schon bei meinem Vater, der sich nicht mehr richtig erinnern konnte, als jedoch meine Tante/seine Schwester etwas einwarf, kamen nach und nach die Erinnerungen zurück).

Dir würde ich raten einen Familienstammbaum mitzubringen, vielleicht auch in Kopie zum Herumreichen, da könnten schon Einträge ergänzt werden.
Von Schmierzetteln würde ich abraten, eher dann ein Plipchart zum herumreichen.

Ich wünsche Dir viel Erfolg, tolle Ergebnisse und interessante Unterlagen,

Mit freundlichen Grüßen
Marclari

PS: Bin gespannt was andere noch für Ideen haben

[mumof2]

Auch ich halte es für zwingend, dass du Vorarbeit leistest. Die Verwandten zu „überfallen“, mit der Frage, was wisst ihr noch, könnte auf die Antwort hinauslaufen „nichts“. Es ist viel besser, konkrete Fragen zu stellen. Die Idee von marclari , vorher zu telefonieren und das Vorhaben anzukündigen, mit der Bitte evt. Unterlagen und Fotos mitzubringen, find ich besonders gut. Denn oftmals wollen die Verwandten solche Dinge nicht aus der Hand geben. Vor Ort kannst du die Unterlagen/ Fotos aber fotographieren.

[Garfield]

Hallo

Ich hatte bei meiner Verwandtschaft am meisten Erfolg, wenn ich einzelne Verwandte immer wieder einzeln gefragt hatte. So wie schon gesagt wurde, ist auch meinen Eltern und meiner Grossmutter immer Neues eingefallen. Mit der Zeit bin ich auch so mit alten Fotos vorgegangen und (leider / zum Glück) bekam ich bei manchen Fotos jedes Mal eine andere Antwort, wer auf dem Foto sei.

An Treffen mit vielen Verwandten habe ich meistens einen Ausdruck vom Stammbaum mitgenommen und natürlich einen Stift zum Ergänzen. Einige, eher Frauen, haben sich den Stammbaum dann in Gruppen angeschaut und darüber geredet. Das interessierte aber eher wenige.
Vor ein paar Jahren hatte ich meinen Eltern ein Fotobuch mit alten Fotos und Beschriften zu weihnachten geschenkt, sozusagen als Einblick in mein Hobby. Das haben sich alle Verwandte, auch Eingeheiratete, ziemlich lange angeschaut. Fotos wecken Erinnerungen, daher sind sie ein gutes Mittel, um an weitere Infos zu kommen.

Was ich an einem Geburtstag meiner Grossmutter mal gemacht hatte: Tischkärtchen mit je einem Foto aus der Kindheit der jeweiligen Person, aber ohne Namen. So gab es noch ein kleines Rate-Spiel für alle. Abgesehen von den pubertierenden Jungs fanden das alle toll. Die Kärtchen hatten die Form einer Weihnachtskugel und bereits eine Schleife dran. Meine Grossmutter hatte im Dezember Geburtstag und danach haben wir die Kärtchen an ihren Weihnachtsbaum gehängt .
Ein anderes Mal hatten wir eine Art Quiz zu meiner Grossmutter gemacht. Einerseits sowas wie Lieblingsessen, aber auch Fragen zur Vergangenheit (natürlich nur positive Erinnerungen wecken!).

Meine Frage ist, ob deine Verwandtschaft schon weiss, dass du Ahnenforschung machst?
Wenn ja, finde ich es nicht zwingend unpassend, einen grossen Stammbaum aufzuhängen. Vielleicht kannst du da ja einen Bezug zu deiner Grossmutter und ihrem Geburtstag herstellen, so dass du ihr nicht "die Show stiehlst".
Wenn ja, könntest du sehr gut vorher bei allen Verwandten fragen, ob sie dir Daten für den Stammbaum notieren können und dir vielleicht Fotos zum Einscannen ausleihen würden. Dann können sie die Sachen vorbereiten.
Wenn sie noch nichts davon wissen, würde ich eher erst auf der Feier erklären, was du da warum machst und vielleicht Zettel mit deinen Kontaktangaben vorbereiten. Da dürftest du die Verwandten aber tatsächlich nicht mit Fragen löchern, sondern eher behutsam vorgehen und erstmal dein Projekt/Hobby erklären. Vielleicht kannst du selbst etwas vorbereiten, das das Interesse der Verwandten weckt. Ein gedruckter Stammbaum sollte auf jeden Fall Eindruck machen (gross, lang, bunt, mit Fotos usw.), da würde ich auch keinen Schmierzettel verwenden.

Bin gespannt, was du dann am Ende planst .

[Regenbogen02]

Ich kann Garfield und auch anderen nur beipflichten. Nutze die Feier um einiges Interessante zu erzählen, am Besten was der eine oder andere noch nicht wußte. Vielleicht einen unbekannten Verwandten, den Du gefunden hast oder ein altes Foto, dass der eine oder andere noch nicht gesehen hat oder sich nicht mehr erinnern kann.
Dann versuche Termine zu vereinbaren,wo Du mit einzelnen sprechen kannst. Darauf kann man sich vorbereiten - Fotoalben, Urkunden, Ahnenpässe heraussuchen.
Zu diesen Gesprächen nimm eine gute Digitalkamera mit. Mit Eiverständnis kannst Du dann Fotos und Urkunden fotografieren. Das hat den Vorteil, es braucht niemand für kurze Zeit auf Unterlagen zu verzichten und Fotos brauchen nicht zum Fotografieren aus Alben entnommen werden.
Hast den Vorteil, dass Du Dir auch gleich sagen lassen kannst, wer auf den Fotos zu sehen ist oder machst ein 2. Fotos, wenn Namen unter dem Foto vermerkt sind.
Stellst Du dann bei nächster Feier Deine daraus entstandenen Ergebnisse vor, dann ist Dir Interesse zumindest der älteren Anwesenden gewiß.
Viel Erfolg.
Beste Grüße Gerd