Seltsame Todesursachen und "interessante" Sterbefälle

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  • katla
    Erfahrener Benutzer
    • 28.01.2023
    • 316

    Zum Thema seltsame Todesursachen:

    Hallo,

    Meine Vorfahrin starb 1905 lt. Familienüberlieferung 35-jährig, weil sie als Bayerin „die schwere Bremer Luft“ nicht vertrug.
    In der Sterbeurkunde ist keine Todesursache vermerkt, so dass wir nur spekulieren können. Tuberkulose? Vertuschter Selbstmord als Folge von Heimweh und Depression? ….
    viele Grüße
    Katharina

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    • LisiS
      Erfahrener Benutzer
      • 27.05.2018
      • 1592

      Kann es sein, dass es damals in Bremen Smog gab?

      Ich weiss nur, dass es 1952 in London aufgrund von Smog viele Tote gab. Die Industrie- und Hausbrandabgase blieben ewig in der Luft, weil sich ein Kaltluftsee gebildet hatte und somit sind auch viele Menschen gestorben an Lungenproblemen.

      Hier auf die Schnelle ein Artikel zu dem Thema von 1952.


      Wann ist sie denn genau gestorben?
      Zum Jahreswechsel 1904/1905 gabs an Nord- und Ostsee schwere Sturmfluten mit Windstärke 10 - 11 und schweren Schäden.
      Liebe Grüße
      Lisi

      SUCHE Vorfahren:
      Gottfried WERNDL ein Neigerschmidmeister * ~1662 WO??? † 05.09.1745 in Steyr/OÖ
      Ururgroßvater von Josef WERNDL Gewehrfabrikant * 26.02.1831 in Steyr/OÖ † 29.04.1889 in Steyr/OÖ

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      • Lerchlein
        Erfahrener Benutzer
        • 08.10.2018
        • 2452

        @katla vielleicht hatte sie sich eine schwere Angina zugezogen. Das kann auch (ohne eine Sturmflut) passieren wenn du innerhalb eines Tages von der Ost - zu Nordsee wechselst. Antibiotika oder Pedicilllin gibt es ja erst seit 1928....
        Zuletzt geändert von Lerchlein; 29.01.2023, 17:29.
        Vorsicht : >Ich habe keine Ausbildung. Ich habe Inspiration.< von Bob Marley -**







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        • fps
          Erfahrener Benutzer
          • 07.01.2010
          • 2247

          Na, eine Angina durch einen Wechsel von der Ost- zur Nordsee? Ohne Infektion? Ich weiß nicht.....
          Gruß, fps
          Fahndung nach: Riphan, Rheinland (vor 1700); Scheer / Schier, Rheinland (vor 1750); Bartolain / Bertulin, Nickoleit (und Schreibvarianten), Kammerowski / Kamerowski, Atrott /Atroth, Obrikat - alle Ostpreußen, Region Gumbinnen

          Kommentar

          • katla
            Erfahrener Benutzer
            • 28.01.2023
            • 316

            Hallo Lisi,


            das mit dem Smog ist eine interessante Theorie, von Smog in Bremen hätte ich allerdings noch nie gehört. Aber da könnte ich ja mal nachforschen.



            Sie ist im März 1905 gestorben, nachdem sie aber schon mehr als zehn Jahre in Bremen gelebt hatte.



            Jetzt wo ich so darüber nachdenke: Ihr Mann war Steindrucker und sie haben lange im selben Haus gelebt, in dem auch die Druckerei war. Er ist 25 Jahre später nach langer Invalidität an "Lungenerweiterung und dadurch bedingter Herzschwäche" gestorben. Da habe ich noch nie drüber nachgedacht, ob es da vielleicht einen Zusammenhang geben könnte. Allerdings wären dann ja vielleicht noch mehr Familienmitglieder betroffen gewesen, und dem ist nicht so.
            viele Grüße
            Katharina

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            • Lerchlein
              Erfahrener Benutzer
              • 08.10.2018
              • 2452

              @fps ich kann ein Lied davon singen!
              An der See herrscht ein rauhes Klima, da kann man das sogar im Hochsommer bekommen. Dann läufst dub freiwillig ohne Ärmel aber mit Rollkragen.
              Zuletzt geändert von Lerchlein; 29.01.2023, 18:21.
              Vorsicht : >Ich habe keine Ausbildung. Ich habe Inspiration.< von Bob Marley -**







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              • Lerchlein
                Erfahrener Benutzer
                • 08.10.2018
                • 2452

                @katla oh, oh.... dann kannst du wohl eher davon ausgehen das die Druckerei die Ursache gewesen sein könnte.
                Vorsicht : >Ich habe keine Ausbildung. Ich habe Inspiration.< von Bob Marley -**







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                • LisiS
                  Erfahrener Benutzer
                  • 27.05.2018
                  • 1592

                  Zitat von katla Beitrag anzeigen
                  Hallo Lisi,

                  das mit dem Smog ist eine interessante Theorie, von Smog in Bremen hätte ich allerdings noch nie gehört. Aber da könnte ich ja mal nachforschen.

                  Sie ist im März 1905 gestorben, nachdem sie aber schon mehr als zehn Jahre in Bremen gelebt hatte.

                  Jetzt wo ich so darüber nachdenke: Ihr Mann war Steindrucker und sie haben lange im selben Haus gelebt, in dem auch die Druckerei war. Er ist 25 Jahre später nach langer Invalidität an "Lungenerweiterung und dadurch bedingter Herzschwäche" gestorben. Da habe ich noch nie drüber nachgedacht, ob es da vielleicht einen Zusammenhang geben könnte. Allerdings wären dann ja vielleicht noch mehr Familienmitglieder betroffen gewesen, und dem ist nicht so.

                  Guten Abend,

                  durch die "dicke Bremer Luft" ist mir das mit dem Smog in England eingefallen. Ich Südmensch hab ehrlichgesagt NULL Ahnung, ob an der Küste überhaupt Smog möglich wäre!? War nur eine spontane Idee.

                  Das mit der Druckerei ist sicher auch nicht abwegig, aber ich denk da müsste sie auch gearbeitet haben. Nur, weil die Druckerei im selben Haus war, wird wohl eher keiner dran sterben? Oder doch?

                  Wie sagen die Leute "Reizklima" an der Nordküste von Deutschland... ?!
                  Das löst Angina aus nur durchs Klima? Ok!? Ist mir ebenso nicht bekannt. Ich kenn nur föhnbedingtes Kopfweh in den Alpentälern...
                  Liebe Grüße
                  Lisi

                  SUCHE Vorfahren:
                  Gottfried WERNDL ein Neigerschmidmeister * ~1662 WO??? † 05.09.1745 in Steyr/OÖ
                  Ururgroßvater von Josef WERNDL Gewehrfabrikant * 26.02.1831 in Steyr/OÖ † 29.04.1889 in Steyr/OÖ

                  Kommentar

                  • Lorry Bee
                    Erfahrener Benutzer
                    • 16.10.2021
                    • 101

                    Dies hier finde ich ganz besonders tragisch. Aus dem Sauerländischen Volksblatt vom 27.08.1906: "Ein schreckliches Unglück ereignete sich gestern Morgen um 10 Uhr auf dem Bahnkörper an der Haltestelle Ambrock im Volmetal. Das dreijährige Töchterchen der Eheleute von Göldel aus der Burgstraße in Eilpe, das mit seiner Mutter zu Besuch in Ambrock weilte, ist in einem unbewachten Augenblick auf den Bahndamm gelaufen und dabei von einem Zuge überfahren worden. Dem Kinde wurden die Beine unterhalb der Knie und der rechte Arm abgefahren. Es wurde zum städtischen Krankenhause gebracht, wo es gestern Nachmittag durch den Tod von seinen furchtbaren Qualen erlöst wurde."
                    In der Sterbeurkunde wird das Alter der Kleinen mit einem Jahr angegeben.
                    VG Lorry


                    z. Zt. auf der Pirsch nach Goeldel/Göldel in Hessen: Nieder-Wildungen, Alt Wildungen, Affoldern, Landau.
                    Und Sieper in Hagen.

                    Kommentar

                    • Andrea1984
                      Erfahrener Benutzer
                      • 29.03.2017
                      • 2607

                      Das ist ja traurig. Das arme Kind.

                      -

                      Traurige Grüße

                      Andrea
                      Mühsam nährt sich das Eichhörnchen. Aufgeben tut man einen Brief.
                      Wenn man lange genug Ahnenforschung macht, bekommt man zu dem Ahnenschwund und den Toten Punkten eine Generationsverschiebung gratis dazu.

                      Kommentar

                      • Lorry Bee
                        Erfahrener Benutzer
                        • 16.10.2021
                        • 101

                        Sie muss furchtbar gelitten haben. Aber die Eltern tun mir auch schrecklich leid. Die armen Eltern. Und die arme Mutter insbesondere, die vermutlich die Kleine nur einen Augenblick nicht im Blick hatte, vielleicht die Leute begrüßt oder verabschiedet, die sie besuchen wollte und schon war es passiert. Ein Alptraum.
                        VG Lorry


                        z. Zt. auf der Pirsch nach Goeldel/Göldel in Hessen: Nieder-Wildungen, Alt Wildungen, Affoldern, Landau.
                        Und Sieper in Hagen.

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                        • Ralf-I-vonderMark
                          Super-Moderator
                          • 02.01.2015
                          • 2950

                          Hallo zusammen,

                          möglicherweise handelt es sich nicht um einen Todesfall (auch wenn denkbar ist, dass die Person doch noch an den Unglücksfolgen verstorben ist), aber immerhin um einen sehr ungewöhnlichen und erwähnenswerten Unglücksfall beim Kirschenpflücken.

                          Wittener Zeitung vom 24.7.1894:
                          „Fulda, 18. Juli. Eine Nacht voll Schrecken hat der Gärtner Louis Boek aus dem benachbarten Dorfe Schwarzbach durchgemacht. Der etwa 50jährige Mann war zum Kirschenpflücken auf einen ganz jungen Stamm gestiegen glitt jedoch von dem durch den Regen schlüpfrig gewordenen Baum ab, wobei ein Fuß sich zwischen zwei Aesten verfing, so daß Boek mit dem Kopf nach unten hängen blieb Trotzdem behielt er seine Besinnung, holte sein Taschenmesser hervor und suchte den Stamm zu durchschneiden. Als ihm dies zur Hälfte gelungen war, entfiel das Messer seinen Händen. Nunmehr suchte Boek, sich mit den Armen auf einen etwas tiefer stehenden Ast stützend, sich aus seiner verzweifelten Stellung zu befreien. Auch dieses mißlang, da der schwache Ast brach, und nun fühlte Boek, wie ihm das Bein im Knöchel brach. Der Unglückliche wurde am anderen Morgen, nachdem er 16 Stunden in dieser qualvollen Lage verbracht hatte, bewußtlos, indessen noch lebend aufgesunden und aus seiner gräßlichen Lage befreit. Da der Zustand sich bis zur Stunde etwas gebessert hat, hoffen die Aerzte, daß Boek mit dem Leben davonkommt.“
                          vgl. https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodical/zoom/10742611?query=%22B%C3%B6k%20mit%22

                          Viele Grüße
                          Ralf

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                          • Bienenkönigin
                            Erfahrener Benutzer
                            • 09.04.2019
                            • 1703

                            Hallo Ralf,
                            "beim Kirchenpflücken"? Du bist nicht zufällig aus Hessen?

                            Wir hatten in der Grundschule einen zugezogenen Klassenkameraden aus Hessen und haben ihn dann immer nachsprechen lassen:
                            Sag mal "Kirsche" - Antwort: Kirche
                            Sag mal "Kirche" - Antwort: Kirsche

                            Fand ich als Kind sehr faszinierend.

                            Sei mir nicht bös, aber ich liebe alles, was mit Sprache und Dialekten zu tun hat.

                            Viele Grüße
                            Bienenkönigin
                            Meine Forschungsregionen: Bayern (Allgäu, München, Pfaffenwinkel, Franken, Oberpfalz), Baden-Württemberg, Böhmen, Südmähren, Österreich

                            Kommentar

                            • Jen89
                              Erfahrener Benutzer
                              • 22.01.2014
                              • 385

                              Groß Rosenburg 1768

                              Gerade im KB Gr. Rosenburg (Sachsen-Anhalt) gefunden:

                              1768
                              Den 13. Dec. ließ Joh. Christoph Engler der Schöppe allhier seine älteste Tochter, nah. Dorothea Elisab. begraben.
                              Solche war verehel. mit Georg Friedrich Lüdecken aus Löderitz, mit welchen sie den 10. Jan. dieses Jahres allhier copuliert worden. Da sie aber in kränkl. Umstände verfallen, und ihre Eltern besuchet, ihr Mann sie aber nicht krank wieder haben wolle, ist sie allhier den 12. Dec. morgens 6 Uhr an der Geschwulst verstorben, da sie ihr Leben gebracht auf 23 Jahr 9 Monath.


                              Es geht doch nichts über einen treu liebenden Ehemann, der "in Guten wie in schlechten Zeiten" an deiner Seite steht.


                              Tote Punkte in Sachsen-Anhalt:
                              1. Kühne, Theodor (*1823), Instrumentenmacher zu Bernburg, 1849 Bürger zu Ballenstedt, 1864 zu 3 Jahren Zuchthaus verurteilt
                              2. Schade, Andreas (+ vor 1715), Braumeister auf dem hochadligen Hofe zu Dieschen (Thießen)

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                              • fps
                                Erfahrener Benutzer
                                • 07.01.2010
                                • 2247

                                Ich mag es, wenn in den KB solche Geschichten bei den Sterbeeinträgen aufgeschrieben sind. Das bringt uns die vergangenen Zeiten doch näher.
                                Die KB, in denen ich suche, vermerken meistens lapidar: NN XX, am y. verstorben, am z. begraben. Meist ohne Altersvermerk, und generell ohne familiären Bezug. Da kommt beim Forschen Freude auf!
                                Gruß, fps
                                Fahndung nach: Riphan, Rheinland (vor 1700); Scheer / Schier, Rheinland (vor 1750); Bartolain / Bertulin, Nickoleit (und Schreibvarianten), Kammerowski / Kamerowski, Atrott /Atroth, Obrikat - alle Ostpreußen, Region Gumbinnen

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