Seltsame Todesursachen und "interessante" Sterbefälle

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  • Sbriglione
    Erfahrener Benutzer
    • 16.10.2004
    • 1315

    Zitat von consanguineus Beitrag anzeigen
    Die rote Ruhr löschte 1709/1710 in manchen Orten ganze Familien aus. Siehe tBerklingen.
    Danke für die Info!

    Ich müsste mir direkt mal anschauen, ob sie sich auch in Dedeleben entsprechend ausgewirkt haben könnte (es gibt da einige Jahre mit extrem vielen, dicht auf einander folgenden Sterbeeinträgen und es könnte sein, dass das auch so ein Zeitraum war).
    Suche und biete Vorfahren in folgenden Regionen:
    - rund um den Harz
    - im Thüringer Wald
    - im südlichen Sachsen-Anhalt
    - in Ostwestfalen
    - in der Main-Spessart-Region
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    - Vorfahren der Familie (v.) Zenge aus Thüringen (u.a. in Bremen, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und NRW)
    - Vorfahren der Familie v. Sandow aus dem Ruppinischen

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    • Sbriglione
      Erfahrener Benutzer
      • 16.10.2004
      • 1315

      Nochmal ein tragischer Sterbeeintrag aus den Kirchenbücher von Groß-Dedeleben.
      Dieses Mal aus dem Jahre 1770 (das Opfer war ein Enkel eines meiner Vorfahren):

      "D. 4ten Julii morgens um 3 Uhr ist Johann Christoph Lachmundt, Johann Valentin Lachmundts Halbkothsassen hierselbst ältester Sohn, welcher bey Mstr. Johann Dockhorn das Schmiedehandtwerck lernete, nachdem er Montags Abends biß 11 Uhr herum gelauffen, und darnach durstig gewesen, eine Boureille unvorsichtigerweise ergriffen, worin etwas die Pferde zu waschen zurecht gemacht, ergriffen, da er doch wohl gewußt, daß dieselbe an dem Orte gestanden, und daraud einen starken Trunck gethan, worauf alsobalt ein starckes Erbrechen erfolget ist und nun sich alle mögkiche Mittel die die Fälle angewandt werden sind, so hat er doch noch stermen müssen seines Alters 21 Jahr 3 M. 12 Tage, es ist ihm den 8ten ejusd. die Leichpredigt von Hl. Haußmann P[astoris].L[oci]. gehalten worden".
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      • Sbriglione
        Erfahrener Benutzer
        • 16.10.2004
        • 1315

        Weiter im gleichen Kirchenbuch, dieses Mal im Jahre 1787:

        "am 25. Merz 1787 starb Frau Clara Anna geb. Kahmanns, weiland Heinrich Ludewich Koenauen, gewesenen Ackermanns nachgelassene Witwe und zwar gantz plötzlich, in der Kirche, unter verlesung der Capittel Dom. Judica, an einer Erstickung. Sie wurd gleich hinaus getragen in die frische Luft, und man bemühte sich, sie wieder zu ermuntern, aber sie blieb Todt und wurde den 1ten April öffentlich begraben".
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        • Sbriglione
          Erfahrener Benutzer
          • 16.10.2004
          • 1315

          gleiches Jahr:

          "den 14ten Nov. 1787 morgens um 4 Uhr starb weiland Heinrich Blencken gewesen Leinewebers alhier nachgelassene Witwe Florina Meinecken, nachdem sie 2 Tage vorher in der Küche sich die Füße und Lenden verbrandt, vor Schrecken, Schwachheit und Stück von Kältebrandt, und wurde den 18ten Ejusd. öffentlich begraben!.
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          • Zuzema
            Erfahrener Benutzer
            • 18.04.2013
            • 106

            Bei meiner Suche nach der Familie Specht in Hoffenheim (bei Sinsheim) Ba-Wü bin ich gestern gleich auf 2 tragische Tode gestossen:

            Am 13ten April (1779) nachts gegen 9 Uhr ist Georg Michael Specht verschieden, und zwar durch Unvorsichtigkeit eines Chirurgi, der ihm ein Geschwür am Hals aufgeschnitten, und zwar an dem allergefährlichsten Ort, wo Arterie und alle Adern beysammen, daher er sich allmählig mit gesundem Herzen zu Tod geblutet.

            Am 3ten Dec. (1794) Nachmittag um 2 fiel Karl Ludwig, des bürgerlichen Einwohners Georg Thomas Spechts Söhnlein in das am Haus befindliche Dungwasser Loch in welchem er ertrank und wurde am 5ten beerdigt alt 2 Jahr und 3 Monat.



            Ich wünsche Euch ein gutes neues Jahr!
            Gruß Henrik

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            • Sbriglione
              Erfahrener Benutzer
              • 16.10.2004
              • 1315

              Mal wieder aus dem Kirchenbuch von Groß-Dedeleben:

              "Den 26ten Januar 1800 ist ein ermordetes Knäblein, welches im Streithorn oben in der Mauer gesteckt und von Pabstorfer Jungens, so mit auf der Jagd gewesen, gefunden worden, von denen hiesigen Geschworenen sicher gestellt, den 25ten im Großen Kruge seciret und den 24ten hier begraben worden".
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              • Sbriglione
                Erfahrener Benutzer
                • 16.10.2004
                • 1315

                Weitere zwei (inhaltlich zusammenhängende) Sterbeeinträge aus dem gleichen Ort, dieses Mal von 1702:

                "Hanß Hackelberg mußte am 4ten Juli fur den Pfeilern nah bei der Sandgruben elendiglich seinen Geist aufgeben, denn er sich fürgenommen, mit seines Nachbars Hennig Kahmann Tochter (welche denselben Tag mit einem von Rohrsheim copuliert wurde) nach der Hochzeit auß Rohrsheim zu fahren, der eine Wagen aber hatte das Unglück, weil der Knecht, der sich ohne Zweifel besoffen, so abscheulich rennete, daß er umfiel und viele Leute beschädiget wurden, dieser aber hatte gleich den Halß abgestürzet und musste unter vielem Blutvergießen seinen Geist aufgeben. Gott sey seiner armen Seele gnädig und sey bei diesem Unglück noch hertzlich gelobet, dass es nur diesen einen getroffen, da doch leichtlich der gantze Wagen woll dergleichen Ende nehmen können. Sein Leichnahm wurde Dom. 4 p. Trin. alhier begraben, seines Alters 40 Jahr".

                Leider blieb es dann doch nicht bei dem einen Toten:

                "N.B.: Hennig Kahmann, welcher zugleich mit dem vorhergehenden bey seiner Tochter Hochzeit umgeworfen wurde, starb des anderen Tages darauf, alß den 5ten Juli, nachmittags um 5 Uhr, diesem that Gott noch die Gnade, dass er bey völligem Verstande und fleißigem Gebet auf seinem Bette sterben konnte; sein Leichnahm wurde zugleich Dom. 4 p. Trin. beerdiget, seines Alters 72 Jahr".
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                • TükkersMitÜ
                  Erfahrener Benutzer
                  • 11.11.2015
                  • 359

                  Aus dem Kirchenbuch Schötmar (Lippe) 1717:
                  "Johann Bernd Stahlman Eheman in Schötmar d sich mit dem trunck, dem er ergeben, den 25. d. übernommen und den 26. d. im Bette tod gefunden worden [...]"
                  Eheschließung Philipp Frommel und Maria Catharina Storr um 1800 im Raum Niederwörresbach/Herrstein und Umgebung
                  Familie Kunde in Pollnow Krs. Schlawe
                  Schäfer(?) Gottfried Wesenig o.ä. aus Bukow (Groß Jehser) und Umgebung
                  Pächter Johann George Schimkönig, angeblich aus Lübben, + zwischen 1760 und 1767, zuletzt in Pritzen nachgewiesen

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                  • NBrandt
                    Benutzer
                    • 21.04.2021
                    • 55

                    Aus dem Kirchenbuch in Rüdershausen, 1. Oktober 1762:
                    cerevisia incacabo frigiscende suffocata obiit subito Maria Francisca Degenhard 2 ann.
                    Wenn mich mein Latein nicht täuscht ist das arme Kind an kaltem Bier erstickt

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                    • LisiS
                      Erfahrener Benutzer
                      • 27.05.2018
                      • 1592

                      Auf einem Grabstein hab ich folgende Inschrift gefunden und erst gedacht ich hätt mich verlesen und da wär was doppelt geraten. Bis ich den kleinen feinen Unterschied gefunden hab... Ohje... Da hat wohl Vater und Sohn das gleiche Schicksal ereilt?


                      Hier ruhen in Frieden

                      Herr
                      Hubert Lindner
                      Besitzer a. Tanzberggut
                      verunglückt am 7.3.1997
                      im 49. Lebensjahr

                      Herr
                      Hubert Lindner
                      Besitzer a. Tanzberggut
                      verunglückt im Jahr 1957
                      im 49. Lebensjahr
                      Liebe Grüße
                      Lisi

                      SUCHE Vorfahren:
                      Gottfried WERNDL ein Neigerschmidmeister * ~1662 WO??? † 05.09.1745 in Steyr/OÖ
                      Ururgroßvater von Josef WERNDL Gewehrfabrikant * 26.02.1831 in Steyr/OÖ † 29.04.1889 in Steyr/OÖ

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                      • sternap
                        Erfahrener Benutzer
                        • 24.04.2011
                        • 4070

                        Zitat von LisiS Beitrag anzeigen
                        Auf einem Grabstein hab ich folgende Inschrift gefunden und erst gedacht ich hätt mich verlesen und da wär was doppelt geraten. Bis ich den kleinen feinen Unterschied gefunden hab... Ohje... Da hat wohl Vater und Sohn das gleiche Schicksal ereilt?



                        wo gibt es diesen tanzberg?
                        wo ist der grabstein?
                        ich saß schon mit menschen namens tanzberger am tisch und wir versuchten zu ergründen, wo es einen tanzberg gäbe.
                        freundliche grüße
                        sternap
                        ich schreibe weder aus missachtung noch aus mutwillen klein, sondern aus triftigem mangel.
                        wer weitere rechtfertigung fordert, kann mich anschreiben. auf der duellwiese erscheine ich jedoch nicht.




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                        • Svenja
                          Erfahrener Benutzer
                          • 07.01.2007
                          • 4637

                          Hallo

                          Frank Mang Anton, Hufschmidmeister, Füssen NR. 47, verheiratet, Gehirnerschütterung durch einen Sturz oder Fall vom Dachboden. + 13. Dezember, abends 5 ½ Uhr, () 15. Dezember, morgens 7 ½ Uhr, Alter 62 Jahre und 5 Monate, Mayr, Stadtpfarrer. Vorstehender Mang Anton Frank war seit einem Jahre geisteskrank und wurde, obwohl er sich wahrscheinlich selbst vom Dachboden herabstürzte, kirchlich begraben.

                          Matricula, Bistum Augsburg, Füssen, Sterbefälle, 1859-1897, Seite 0048


                          Darüber wurde auch in diversen Zeitungen berichtet, alle sind bei DigiPress online einsehbar.

                          Füssen, 13. Dezember. Heute gegen Abend ereignete sich dahier ein sehr bedauerlicher Vorfall. Der Hufschmied Frank, ein achtungswerter wackerer Bürger, an dem man leider schon seit einiger Zeit Spuren von Trübsinn beobachtete, ging, während seine Frau ihn auf kurze Zeit um Bier zu holen verliess, auf den Boden seines Hauses und stürzte sich vom Zugladen aus auf die Strasse hinab. Grässlich zerschmettert endete er nach wenigen Zuckungen sein Leben auf der Stelle.

                          Augsburger Tagblatt, 16. Dezember 1862
                          Der Bayerische Landbote, 18. Dezember 1862
                          Augsburger neueste Nachrichten, 17. Dezember 1862
                          Lindauer Tagblatt für Stadt und Land, 18. Dezember 1862



                          Gruss
                          Svenja
                          Meine Website über meine Vorfahren inkl. Linkliste:
                          https://iten-genealogie.jimdofree.com/

                          Interessengemeinschaft Oberbayern http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=38

                          Interessengemeinschat Unterfranken http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=37

                          Interessengemeinschaft Sudetendeutsche http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=73

                          Kommentar

                          • Svenja
                            Erfahrener Benutzer
                            • 07.01.2007
                            • 4637

                            Hallo

                            Ebenfalls aus Füssen, Bayern:


                            Heinrich Hehl von Reichertshofen, Bezirksamt Neuburg a. D., Apothekergehilfe dahier, Protestant, Füssen, ledig, Selbstentleibung durch Genuss von Blausäure im Zustand der Zurechnungsfähigkeit. +10. Jänner 1865 zwischen 11 und 12 Uhr mittags, () 12. Jänner 1865 auf hiesigem Gottesacker abends 6 Uhr. Alter im 22ten Lebensjahre. Wurde begraben von der Lokalpolizei resp. auf deren Anordnung von den gewöhnlichen Leichenträgern, wobei sich mehrere Neugierige als Zuschauer einfanden.

                            Matricula, Bistum Augsburg, Füssen, Sterbefälle, 1859-1897, Seite 0062


                            Josef Hörmann, lediger Gerber Geselle, Zürich in der Schweiz, ist beheimatet in Füssen, ledig, Selbstentleibung in der Verhaftanstalt in Zürich, +5. September 1865, () 9. September 1865 auf dem Friedhofe des Kantonsspitals in Zürich nach kirchlichem Gebrauch, Spitalpfarrer Pestalozzi. Nebenstehendes wurde vom Spitalpfarramt Zürich mitgeteilt.

                            Matricula, Bistum Augsburg, Füssen, Sterbefälle, 1859-1897, Seite 0066


                            Gruss
                            Svenja
                            Zuletzt geändert von Svenja; 22.01.2023, 12:12.
                            Meine Website über meine Vorfahren inkl. Linkliste:
                            https://iten-genealogie.jimdofree.com/

                            Interessengemeinschaft Oberbayern http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=38

                            Interessengemeinschat Unterfranken http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=37

                            Interessengemeinschaft Sudetendeutsche http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=73

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                            • Juanita
                              Erfahrener Benutzer
                              • 22.03.2011
                              • 1451

                              Die Pest hat ja häufig in der Vergangenheit die Dörfer u. Städte heimgesucht, aber es berührt einen doch sehr. Ich bin gerade im 17. Jhrt. im KB in Mülverstedt "unterwegs". Da wird eine 6-köpfige Familie innerhalb von 10 Tagen ausgelöscht, die letzten 4 (Vater, Mutter u. 2 Kinder) an einem Tag. 3 Frauen, höchstwahrscheinlich nicht verwandt (versch. Namen) werden in ein Grab gelegt. Und dann noch dieser Eintrag:
                              "+ 1630 Nicol Heidenreich v. Mila, so erst vor 8 Tagen seine Hochzeit gehabt".
                              Einfach nur furchtbar! Es war nichts mit "schöner alter Zeit"!
                              Juanita

                              Kommentar

                              • Andrea1984
                                Erfahrener Benutzer
                                • 29.03.2017
                                • 2609

                                Bei einer Nebenlinie habe zuerst eigentlich die Sterbeeinträge zweier Brüder - beide sind meine Vorfahren gewesen - gesucht und gefunden. Und dabei noch etwas tragisches entdeckt: Einer der Brüder hat, binnen weniger Tage drei seiner Kinder verloren. Vermutlich durch eine Krankheit, genau weiß ich das nicht.

                                Einfach nur tragisch, oder ?

                                Traurige Grüße

                                Andrea
                                Mühsam nährt sich das Eichhörnchen. Aufgeben tut man einen Brief.
                                Wenn man lange genug Ahnenforschung macht, bekommt man zu dem Ahnenschwund und den Toten Punkten eine Generationsverschiebung gratis dazu.

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