Seltsame Todesursachen und "interessante" Sterbefälle

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • Bienenkönigin
    Erfahrener Benutzer
    • 09.04.2019
    • 1703

    Zitat von Schischka Beitrag anzeigen
    Hallo Bienenkönigein,
    ich lese (#899) "Geistesstörung".
    LG Schischka
    Hallo Schischka,

    danke! Wie tragisch, so jung zu sterben fern der Familie (und evtl. Heimat), in einem kleinen Kaff... Ob er wohl eine Schusswaffe hatte?
    Ich lese etwas von Murnauerbahn, aber ich vermute mal, da hat er als Ingenieur dran gearbeitet.
    Ob er wohl dort begraben wurde?
    Von Überführung steht nichts da.

    Viele Grüße
    Bienenkönigin
    Meine Forschungsregionen: Bayern (Allgäu, München, Pfaffenwinkel, Franken, Oberpfalz), Baden-Württemberg, Böhmen, Südmähren, Österreich

    Kommentar

    • Geschichtensucher
      Erfahrener Benutzer
      • 03.09.2021
      • 817

      Unrecht gut gedeihet nicht!

      und das musste der Pfarrer im folgenden Falle extra vermerken!


      im Kirchenbuch Elbisbach fand ich die folgende Geschichte:



      zunächst war am 9. 8. die Ehefrau Thieme verstorben. Offenbar versagte ihr der Ehemann das "öffentliche" Begräbnis und verbot auch ihren leiblichen Kindern aus der 1. Ehe, dem Sarg zu folgen. "Diese unchristlichen That wurde zunichte gemacht durch seinen schnellen Tod". Der böse Gatte starb am 11. 8...


      und dem Pfarrer war das eine Anmerkung wert, offenbar sah er Gottes Strafe in dem Geschehen.



      Zum Nachlesen ein Foto anbei, leider nicht optimal fotografiert...


      LG Iris
      Angehängte Dateien
      Beste Grüße, Iris

      Kommentar

      • BiancaBetten
        Benutzer
        • 28.09.2021
        • 17

        Bin mir nicht sicher, ob dieser Beitrag hierher gehört, oder besser unter "Humoris causa", jedenfalls komm ich ausm Lachen nicht mehr raus....

        Sowas findet man, wenn man nicht schlafen kann und einfach in Digitalisaten der Heimatstadt stöbert. Ein Zeitungsartikel aus dem Jahr 1894 in einer polizeilichen Akte, der einen etwas kuriosen Todesfall behandelt.

        Vlotho, 9. September. Ein alter Mann von hier, der seit ca. 30 Jahren in demselben Arbeitsverhältnis bei einem hiesigen Zuckerfabrikanten stand, hat am Freitag Abend sein Leben ausgehaucht. Am Donnerstag Nachmittag kam derselbe unerwartet von der Arbeit nach Hause, legt sich hin und war am nächsten Abend eine Leiche. Eine etwas sonderbare Vorgeschichte hat dieser unerwartete Todesfall. In der betr. Zuckerfabrik sind die Aborte in einer Weise angelegt, dass die Benutzung derselben schwere Gefahren in sich birgt, besonders für alte und gebrechliche Arbeiter. Der Arbeiter benutzte den Abort, ob er nun eingeschlafen oder einen Schwindel bekommen, konnte nicht fest gestellt werden, genug, nach einiger Zeit hörten Arbeiter ein Stöhnen und Aechzen und fanden den den Mann, der hinuntergestürzt, in der Senkgrube. Ob der Sturz oder folgende Reinigungsprozedur den Tod herbeigeführt, wissen wir nicht. Am Abend wurde seitens des Arbeitgebers der Lohn, die Quittungskarte usw. dem Verunglückten mit dem Bemerken zugestellt, er brauche nicht wieder zu kommen, wovor derselbe ja nun behütet bleibt.

        -----------------------------
        Suche KNAPPERSTBUSCH / WITTPOTH in Velbert / Langenberg
        LÖHR / SCHÜRMANN / PLATTE in Vlotho / Steinbründorf
        BOLLMEIER / KLUßMANN in Bielefeld
        SCHOLZ / SEMBA / SEMPA / BRAGULLA Kr. Kreuzburg O.S.

        Kommentar

        • Bienenkönigin
          Erfahrener Benutzer
          • 09.04.2019
          • 1703

          Hallo,

          ich bin gerade auf einen tragischen Fall im Jahr 1694 gestoßen, ich weiß nur nicht, ob ich den lateinischen Eintrag richtig entziffere:
          Ein Kind ist im Bade (?) ertrunken, anscheinend aber schon 6 Monate alt, und was die Eltern subito gemacht haben, kann ich auch nicht erraten.

          Warum 6 Monate alt, aber dennoch im Taufbuch erwähnt?

          Wer selbst lesen mag, im Anhang und im Link ganz links unten:


          VG
          Bienenkönigin
          Angehängte Dateien
          Meine Forschungsregionen: Bayern (Allgäu, München, Pfaffenwinkel, Franken, Oberpfalz), Baden-Württemberg, Böhmen, Südmähren, Österreich

          Kommentar

          • consanguineus
            Erfahrener Benutzer
            • 15.05.2018
            • 5961

            Hallo zusammen!

            1641 in Zilly. In dieser Art habe ich mehrere unter meinen Vorfahren und deren Nachbarn: "In diesem Jahr sindt allhier begraben worden 54 personen, warunter Lüdder Klawen vnd Herman Lange (sonsten Voß genandt) von den kayserlichen Soldaten iammerlich erstochen vnd vmbgebracht worden." Soweit nicht seltsam. Eher normal in jener Zeit.

            Viele Grüße
            consanguineus
            Suche:

            Joh. Christian KROHNFUSS, Jäger, * um 1790
            Carl KRÜGER, Amtmann in Bredenfelde, * um 1700
            Georg Melchior SUDHOFF, Pächter in Calvörde, * um 1680
            Ludolph ZUR MÜHLEN, Kaufmann in Bielefeld, * um 1650
            Dorothea v. NETTELHORST a. d. H. Kapsehden, * um 1600
            Thomas SCHÜTZE, Bürgermeister in Wernigerode 1561

            Kommentar

            • Ursula
              Erfahrener Benutzer
              • 18.01.2007
              • 1344

              Heute habe zum ersten Mal in einem KB gesehen, dass ein Pfarrer Fehlgeburten im Taufregister eingetragen hat. Abortus 5 Monate, Abortus 2 1/2 Monate, Abortus 4 Monate. Ab 8 Monaten war es dann ein "Kind bei der Geburt gestorben."

              Alle wurden vom Totengräber begraben. Es waren viele.


              LG
              Uschi

              Kommentar

              • Lama
                Benutzer
                • 20.04.2021
                • 25

                Zitat von Bienenkönigin Beitrag anzeigen
                Hallo,

                ich bin gerade auf einen tragischen Fall im Jahr 1694 gestoßen, ich weiß nur nicht, ob ich den lateinischen Eintrag richtig entziffere:
                Ein Kind ist im Bade (?) ertrunken, anscheinend aber schon 6 Monate alt, und was die Eltern subito gemacht haben, kann ich auch nicht erraten.

                Warum 6 Monate alt, aber dennoch im Taufbuch erwähnt?

                Wer selbst lesen mag, im Anhang und im Link ganz links unten:


                VG
                Bienenkönigin

                Hallo Bienenkönigin,



                ich lese, ohne Garantie: cum parentes subito propter perussionem (?) curre(re)nt, "obwohl die Eltern sofort gelaufen kamen wegen der Verbrühung (?)". Warum das Kind 6 Monate alt sein soll und im Taufbuch steht, weiß ich auch nicht.


                LG Lama

                Kommentar

                • Lama
                  Benutzer
                  • 20.04.2021
                  • 25

                  Zitat von Bienenkönigin Beitrag anzeigen
                  Hallo,

                  die Tochter hat gerade keine Zeit, sich mit dem Lateinischen zu befassen, aber vielleicht mag ja jemand von Euch über diesen Todesfall berichten?

                  Es sieht auf den ersten Blick interessant aus, aber wirklich schlau werde ich nicht.
                  Was passierte da am 27. Januar vor fast 400 Jahren?


                  Danke und Grüße
                  Bienenkönigin

                  Nach erbärmlichen Qualen und nachdem die unbekannte Krankheit endlich etwas nachließ und er ein wenig aufatmen konnte, nach ausgedehnten Gebeten, beschloss er sein Leben im Zustand eines Schlafenden zuhause.


                  Wenn ich richtig gelesen habe.



                  LG Lama

                  Kommentar

                  • Bienenkönigin
                    Erfahrener Benutzer
                    • 09.04.2019
                    • 1703

                    Hallo Lama,

                    vielen Dank, dass du dir noch die Mühe gemacht hast, die Einträge zu entziffern.
                    Leider hatte ich Latein nur als Wahlfach.

                    Schon seltsam, dass manche Ereignisse so ausführlich beschrieben wurden, andere in knappen, dürren Worten.
                    Ich denke mal, es hat den Pfarrer entweder besonders berührt (oder es hat sich zum Teil um bedeutende Personen der Gemeinde gehandelt).

                    Viele Grüße
                    Bienenkönigin
                    Meine Forschungsregionen: Bayern (Allgäu, München, Pfaffenwinkel, Franken, Oberpfalz), Baden-Württemberg, Böhmen, Südmähren, Österreich

                    Kommentar

                    • Lama
                      Benutzer
                      • 20.04.2021
                      • 25

                      Hallo Bienenkönigin,
                      ja, aus irgendeinem Grund muss das der Pfarrer als besonderen Krankheitsverlauf empfunden haben. Vielleicht weil es erst besser wurde und alle auf Heilung gehofft haben, und dann der Tod eingetreten ist? Aber man würde vermuten (oder ich hätte vermutet), dass das öfter so passiert wäre und daher nicht so erwähnenswert sei. Vielleicht geschah es aber gar nicht so oft.


                      Interessant vielleicht auch der "morbus ignotus", vielleicht war auch das der Grund des Eintrags, weil der Pfarrer nicht einfach "Typhus" oder "Febris" oder "Frais" schreiben konnte. Andererseits ist die Krankheitssymptomatik dafür auch sehr ungenau beschrieben.


                      LG Lama

                      Kommentar

                      • Anna Sara Weingart
                        Erfahrener Benutzer
                        • 23.10.2012
                        • 15301

                        Sindelfingen 1668

                        Den 5. Augusti. Ist Daniel Bernhardts Knäblin Hanns Jerg Seines alters 7 Jahr 8 Monat gestorben, nach deme es zuvor mit andern in den Sommerhofer Waldt ausgeritten, und der grossen dollen nachtschatten (welches schwartze glützende beer so gros als Judenkürschen sein, wachsen auf steidlin [Stauden] eines halben mans groß, dickh wie ein finger oder wie ein rohr von feickheln stöckhen, stehen einzechtig, blühen zu vor, welche blüest hernach fünfspitz [fünfblättrige Blüte] ..., sihet [sieht aus] wie ein sternlein eines thalers gros, worauf auch das beer stehet, sonsten habens die leuth underschidlich geheißen wolfsbeer wildbeer etc., obgesetzter Nam aber ist in einem In Dianischen Creuterbuch sampt deßen operation und tugendt, das nemlich sechs [Beeren] sollen taubsichtig machen, gefunden worden) geeßen [gegessen], nach 8 stunden gantz sinnlos und taubsichtig worden, nachgehendts über die 24 stund lang gestorben


                        Zuletzt geändert von Anna Sara Weingart; 23.11.2021, 21:43.
                        Viele Grüße

                        Kommentar

                        • Anna Sara Weingart
                          Erfahrener Benutzer
                          • 23.10.2012
                          • 15301

                          Zitat von Anna Sara Weingart Beitrag anzeigen
                          ... stehen einzechtig, blühen zu vor, welche blüest hernach fünfspitz [fünfblättrige Blüte] ..., sihet [sieht aus] wie ein sternlein eines thalers gros, worauf auch das beer stehet ...
                          Nachtrag/Korrektur: mein Zusatz "[fünfblättrige Blüte]" ist an dieser Stelle falsch. Denn es waren vom Pfarrer stattdessen die fünf spitzen Kelchblätter gemeint, die nach der Blüte unter der Beere zu sehen sind und nicht die eigentlichen Blütenblätter (Kronblätter)
                          Zuletzt geändert von Anna Sara Weingart; 23.11.2021, 22:30.
                          Viele Grüße

                          Kommentar

                          • Sbriglione
                            Erfahrener Benutzer
                            • 16.10.2004
                            • 1311

                            Ein mit ziemlicher Sicherheit interessanter Todesfall betraf den gleichnamigen Sohn meines Vorfahren Philipp HERTEL in Klingenberg am Main im Jahre 1678 (seine Eltern dürften nicht gerade glücklich über die Umstände gewesen sein - er starb unverheiratet mit 24 Jahren):

                            "Bestattet wurde Philipp Hertel, der vor seiem Tod litt, was er durch Schmerz, Laute und Zeichen zu verstehen gab und sich deshalb im Fieberwahn selbst die Kehle wegschnitt und der vielleicht noch lange weiterleben würde, wenn seine Eltern den pfarrlichen Rat befolgt hätten und alle Messer und Küchenutensilien weggeschafft hätten und auf ihn, wie vom Pfarrer gemahnt, aufgepasst hätten". (aus dem Lateinischen übersetzt mit Unterstützung diverser Leute auf diesen Seiten)...
                            Suche und biete Vorfahren in folgenden Regionen:
                            - rund um den Harz
                            - im Thüringer Wald
                            - im südlichen Sachsen-Anhalt
                            - in Ostwestfalen
                            - in der Main-Spessart-Region
                            - im Württembergischen Amt Balingen
                            - auf Sizilien
                            - Vorfahren der Familie (v.) Zenge aus Thüringen (u.a. in Bremen, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und NRW)
                            - Vorfahren der Familie v. Sandow aus dem Ruppinischen

                            Kommentar

                            • Sbriglione
                              Erfahrener Benutzer
                              • 16.10.2004
                              • 1311

                              Sterbeeintrag einer meiner Vorfahrinnen aus Dardesheim im Jahre 1687:

                              "Den 30ten September Frau Ilse HOLLEN, Mstr. Matthia BEHRENS nachgelaßene Witwe, mit einer Leichenpredigt beerdiget, alt 56 Jahr. NB: Sie ist in ihrem eigenen Garten von einem Wein-Diebe mit 3 1/2 Lot Steine todt geworffen, noie Hanß Lorentz, von Rohrsheim gebürtig".

                              Ein Jahr später (1688) findet sich im gleichen Sterberegister der folgende Eintrag:

                              "Den 16ten November Hanß LORENTZ, Simon EITZENS Schwieger-Sohn, aus Rohrsheim bürtig, durch das Schwerdt vom Leben zum Tode gebracht, weil er Anno 1687 den - September Ilsen HOLLEN mit einem Steine todtgeschmißen hat".
                              Suche und biete Vorfahren in folgenden Regionen:
                              - rund um den Harz
                              - im Thüringer Wald
                              - im südlichen Sachsen-Anhalt
                              - in Ostwestfalen
                              - in der Main-Spessart-Region
                              - im Württembergischen Amt Balingen
                              - auf Sizilien
                              - Vorfahren der Familie (v.) Zenge aus Thüringen (u.a. in Bremen, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und NRW)
                              - Vorfahren der Familie v. Sandow aus dem Ruppinischen

                              Kommentar

                              • LutzM
                                Erfahrener Benutzer
                                • 22.02.2019
                                • 3113

                                Das finde ich mal sehr interessant!
                                Lieben Gruß

                                Lutz

                                --------------
                                mein Stammbaum
                                suche Eising * um 1880 aus/bei Creuzburg/Ostpreußen, sowie (August & Hellmut) Wegner und (Friederike) Lampe * um 1840 aus/bei Kleinzerlang/Prignitz

                                Kommentar

                                Lädt...
                                X