Ab wann gab es ein Rechtsfahr-Gebot?

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  • didirich
    Erfahrener Benutzer
    • 02.12.2011
    • 1344

    Ab wann gab es ein Rechtsfahr-Gebot?

    erstes bekanntes Rechtsfahr-Gebot in Württemberg:

    Die königliche Regierung hat durch
    einen Erlaß vom 4. Febr. des Jahres
    zur Erläuterung der – unter
    dem 7.ten Febr. verg. J. neuerdings
    eingeschärften Vorschrift
    über das Ausweichen der –
    einander begegnenden Fuhr =
    werke unter Beziehung
    auf die Verordnung wegen
    des Extra Post – Dienstes vom
    19.ten Juni 1815 §. 2.3. bemerkt
    das die einander entgegen
    kommenden Fuhren jede zu
    ihrer rechten Seite hinaus -
    fahren müssen so: dass
    die Fuhrleute einander zur
    linken seyen, und die Sattel =
    pferde an einander vorbei
    kommen ; welches den Innwoh =
    nerschaft und besonders
    auch den Fuhrleuten zur ge =
    nauen Beachtung ? sogleich
    bekannt zu machen ist .
    Leonberg den 9.ten März 1823
    K. Oberamt
    Chrt:. Schmidt
    viel Spaß beim Lesen
    Gruß didirich
  • Deisterjäger
    Erfahrener Benutzer
    • 03.03.2013
    • 1159

    #2
    Moin didirich

    vielen Dank für das zeigen dieser interessanten Verordnung.
    Ist doch immer wieder schön solche Texte zu lesen.
    Viele Grüße vom Deisterrand
    Harald

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    • Rieke
      Erfahrener Benutzer
      • 13.02.2012
      • 1285

      #3
      Hallo didirich,

      Toller Fund!

      Da frag ich mich natürlich, was passierte, wenn die Fuhrwerke über die Landesgrenze fuhren und ihnen Verkehr auf der falschen Seite entgegenkam

      Oder im umgekehrten Fall.... *Kopfkino*


      Liebe Grüße
      Rieke
      Meine Spitzenahnen....
      waren arm aber reinlich. Ihr Motto? Lieber leere Taschen als volle Hosen.

      Kommentar

      • Deisterjäger
        Erfahrener Benutzer
        • 03.03.2013
        • 1159

        #4
        Naja ich denk mal das die Fuhrleute etwas flexibler waren als die Kutscher auf der "Insel"
        Viele Grüße vom Deisterrand
        Harald

        Kommentar

        • didirich
          Erfahrener Benutzer
          • 02.12.2011
          • 1344

          #5
          Die meisten Fuhrleute fuhren ja damals mit 2 PS und konnten sich irgendwie einigen wer auf welcher Seite ausweichen musste !
          " schön war die Zeit "
          MfG didirich

          Kommentar

          • Anna Sara Weingart
            Erfahrener Benutzer
            • 23.10.2012
            • 15111

            #6
            Hallo. Man kam mit 2 PS aber auch auf 30 km/h und der Bremsweg war erheblich länger als heutzutage im PKW. Der Kutscher hatte auch kein Gurt oder Airbag. In meinem Stammbaum habe ich vor 1800 mehrere Reit- und Fuhrwerk-Todesfälle. Gruss
            Zuletzt geändert von Anna Sara Weingart; 14.07.2016, 23:06.
            Viele Grüße

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            • Der Suchende
              Gesperrt
              • 04.07.2008
              • 2360

              #7
              Fuhrwerk

              Hallo Frau Weingart.
              Haben Sie einen Beleg für die 30 km/h bei einem Fuhrwerk ?
              Erstaunte Grüße
              Heinrich

              Kommentar

              • Rieke
                Erfahrener Benutzer
                • 13.02.2012
                • 1285

                #8
                Man kam mit 2 PS aber auch auf 30 km/h
                Im gestreckten Galopp wohl schon, und wenn's zwei Pferde waren darf man dann die Geschwindigkeit addieren?

                Aber ich glaub, damals gab's noch keine Formular 1 Fuhrwerke, oder?




                Galoppierende Grüße
                Rieke
                Meine Spitzenahnen....
                waren arm aber reinlich. Ihr Motto? Lieber leere Taschen als volle Hosen.

                Kommentar

                • Deisterjäger
                  Erfahrener Benutzer
                  • 03.03.2013
                  • 1159

                  #9
                  Hallo Rieke,

                  die Berechnung ist ja ganz schön aber bei den Fuhrwerken hing an den Pferden meist noch ein schweres Gewicht dran (ca. 500 kg) und beladen wohl noch etwas mehr.
                  Viele Grüße vom Deisterrand
                  Harald

                  Kommentar

                  • Rieke
                    Erfahrener Benutzer
                    • 13.02.2012
                    • 1285

                    #10
                    Hallo Harald,

                    Ich sag doch: *Kopfkino*.... Da sehe ich dann die schweren, klobigen Fuhrwerke und die zwei Kaltblüter davor stapfend und stell mir die dann im gestreckten Galopp vor, Hui, da fliegt die Ware durch die Gegend und der Kutscher hüpft auf dem Kutschbock auf und ab (bleibt ja nicht aus bei noch fehlenden Stoßdämpfern).
                    Naja, jedenfalls kann er jetzt hoffen, daß sich alle ans Rechtsfahrgebot halten und er freie Bahn mit seinem Rennwagen hat

                    30 km/h Wirklich????

                    Liebe Grüße
                    Rieke
                    Meine Spitzenahnen....
                    waren arm aber reinlich. Ihr Motto? Lieber leere Taschen als volle Hosen.

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                    • Kasstor
                      Erfahrener Benutzer
                      • 09.11.2009
                      • 13440

                      #11
                      Hallo,

                      In Bern war man schon etwas früher dran ( 1811 ): https://books.google.de/books?id=L4R...rwerke&f=false

                      In Lübbecke später: http://www.luebbecke.de/Unsere-Stadt...t=&kuo=1&sub=0 ungefähr in der Mitte. da auch etwas zur Geschwindigkeit.

                      Frdl. Grüße

                      Thomas
                      FN Pein (Quickborn vor 1830), FN Hinsch (Poppenbüttel, Schenefeld), FN Holle (Hamburg, Lüchow?), FN Ludwig/Niesel (Frankenstein/Habelschwerdt) FN Tönnies (Meelva bei Karuse-Estland, später Hamburg), FN Lindloff (Altona, Lüneburg, Suderburg)

                      Ceterum censeo progeniem hominum esse deminuendam

                      Kommentar

                      • Rieke
                        Erfahrener Benutzer
                        • 13.02.2012
                        • 1285

                        #12
                        Sehr interessante Beschreibung des allgemeinen Straßenzustandes in dem link von Thomas:

                        Der Lübbecker Bürgermeister Hanke Hanken wies seinen Sekretär an, möglichst schnell einen Entwurf bereitzustellen. Die Polizeidiener der Stadt hatten folgende Regelung zu beachten: Die Fuhrwerke sollen sich beim Begegnen rechts ausweichen. Jedes vorausfahrende Fuhrwerk soll das nachkommende schnellere Fuhrwerk auf ein gegebenes Zeichen wenn möglich links vorbeilassen. Allgemein galt, dass auf den Straßen und öffentlichen Plätzen nicht schneller als im kurzen Trab gefahren oder geritten werden durfte.
                        Die Straßen, besonders die Kreisstraße „Herforder Chaussee“ bis zu Kreisgrenze Herford, war in einem miserablen Zustand, vor allem verursacht durch das Transportieren von Langholz, das, zusammengekettet und von Pferden gezogen, über die Straße geschleift wurde.
                        Meine Spitzenahnen....
                        waren arm aber reinlich. Ihr Motto? Lieber leere Taschen als volle Hosen.

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                        • Xtine
                          Administrator
                          • 16.07.2006
                          • 28551

                          #13
                          Hallo,

                          Zitat von Anna Sara Weingart Beitrag anzeigen
                          Man kam mit 2 PS aber auch auf 30 km/h
                          aus Wikipedia:
                          Die Reisegeschwindigkeit der Postkutsche wurde durch den Straßenbau von etwa 2 km/h im Jahr 1700 auf etwa 10 km/h im Jahr 1850 gesteigert. Eine Kutsche konnte damals an einem Tag bisweilen über 100 Kilometer zurücklegen

                          Hier ist auch eine schöne Tabelle
                          Viele Grüße .................................. .
                          Christine

                          .. .............
                          Wer sich das Alte noch einmal vor Augen führt, um das Neue zu erkennen, der kann anderen ein Lehrer sein.
                          (Konfuzius)

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