Hingerichteter Wilderer nicht im Kirchenbuch

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  • hotdiscomix
    Erfahrener Benutzer
    • 20.05.2008
    • 1006

    Hingerichteter Wilderer nicht im Kirchenbuch

    Wo könnte ich Informationen über eine Hinrichtung im Zeitraum 1825-1830 finden.

    Es geht um einen Wilderer aus Freyburg/U. der eines Nachts im Wald den Förster erschossen hat. Das Sterbedatum des Försters habe ich bisher auch nicht finden können, da er aus einem Nachbarort stammte. Der Wilderer wurde dann durch Köpfen hingerichtet, aber in den Sterbeeintragungen des Kirchenbuches ist nichts zu finden.

    Viele Grüße,
    Steffen
    ~*~ Organisation ist, weder den Dingen ihren Lauf noch den Menschen ihren Willen lassen. ~*~
  • karin-oö
    Erfahrener Benutzer
    • 01.04.2009
    • 2630

    #2
    Hallo Steffen,

    der Wilderer wurde wahrscheinlich im Gerichtsort bestattet und nicht im Heimatort.
    Ich weiß von einer Frau in unserem Dorf, die zum Tod durch den Strang verurteilt wurde, jedoch vor der Vollstreckung im Gefängnis starb. Ihr Sterbeeintrag wurde zwar in der Heimatpfarre nach Benachrichtigung durch den Gerichtsort nachgetragen, aber das muss ja nicht jeder Pfarrer so gehandhabt haben.
    Außerdem durfte ja ein Mörder vielleicht gar nicht kirchlich beerdigt werden.
    Ich denke, da wird am ehesten noch über die Gerichtsakten etwas herauszufinden sein.

    Schöne Grüße
    Karin

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    • beckenweber
      Benutzer
      • 17.11.2008
      • 86

      #3
      der Wilderer wurde wahrscheinlich im Gerichtsort bestattet und nicht im Heimatort.
      Das dürfte wahrscheinlich stimmen. Der berühmt-berüchtigte Räuber Kneissl (der wegen Mord zum Tode verurteilt war) durfte entgegen dem Wunsch seiner Mutter auch nicht an seinem Heimatort bestattet werden, sondern musste am Ort seiner Hinrichtung beigesetzt werden. Und zwar auf dem dortigen Friedhof.

      Das war allerdings Anfang des 20 Jahrhunderts in Bayern.
      Wie das 70 bis 80 Jahre vorher außerhalb Bayerns gehandhabt wurde, weiß ich leider nicht. Aber ich könnte mir vorstellen, daß das damals nicht viel anders war...

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      • Luise
        Erfahrener Benutzer
        • 05.02.2007
        • 2419

        #4
        Räuber oder Selbstmörder wurden zu jener Zeit auch oft zu medizinischen Studien benutzt. Ich kenne solche Fälle aus Jena. Dorthin wurden die Leichen gebracht und für die Studenten verwandt. Ein zum Tode verurteilter Verbrecher bat als Letztes, dass er nicht nach Jena gebracht werden möge.

        Frage doch einfach mal im zuständigen Stadtarchiv an.
        Liebe Grüße von Luise

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        • hotdiscomix
          Erfahrener Benutzer
          • 20.05.2008
          • 1006

          #5
          Geköpft wurde er auf dem Galgenberg in Freyburg, also direkt im Heimatort. Er wurde vom Marktplatz auf einer Tierhaut bis zum Galgenberg geschleift und dort auf einem Stuhl sitzend durch das Schwert der Henkers enthauptet.
          Die Geschichte ist ziemlich gut überliefert, aber seltsamerweise nicht as Datum.

          Gestern fand ich durch Zufall das im Freyburger Schloss für ein halbes Jahr eine Ausstellung zum Thema "Tod" ist, da geht es auch um Hinrichtungen etc., vielleicht finde ich ja da was.

          Steffen
          ~*~ Organisation ist, weder den Dingen ihren Lauf noch den Menschen ihren Willen lassen. ~*~

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