Suche in Archiven - Einzug der "modernen Technik"?

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  • scheuck
    Erfahrener Benutzer
    • 23.10.2011
    • 5266

    Suche in Archiven - Einzug der "modernen Technik"?

    Hallo, in die Runde

    Für Montag habe ich mal wieder einen Besuch im hiesigen Staatsarchiv (Niedersachsen) geplant und wollte mich gerade eben telefonisch anmelden, wie seit Jahren ...
    Bislang war es so, dass man eine "Wunschliste" vorab per mail schicken konnte, damit man sich eine Wartezeit für die Ausgabe ersparen konnte. Man ist dann zum verabredeten Termin im Archiv erschienen, hat seinen Nutzungs-Antrag (ein Formular, ein Blatt Papier) unterschrieben, seinen Obolus bezahlt und los ging's ...
    Mein letzter Besuch war Ende 2014; also habe ich heute im Archiv angerufen, um mich anzumelden und habe der Mitarbeiterin gesagt, ich würde ihr meine "Liste" gleich per mail schicken (wie immer).

    Seit Anfang 2015 kann man sich nach wie vor telefonisch anmelden, mehr nicht! Der eigentliche Nutzungs-Antrag ist jetzt vorab per mail zu schicken, was bedeutet, dass ich meine sämtlichen persönlichen Daten in's Netz stellen muss, denn diese Angaben müssen "den Tatsachen" entsprechen.
    Ich gebe grundsätzlich meine persönlichen Daten nicht via PC weiter; die Dame im Archiv war erstaunt! - Fazit: wer nicht bereit ist, seinen Namen, sein Geb.-Datum, seine Anschrift, seine Telefonnummer und mail-Adresse zu "veröffentlichen", hat keine Chance mehr, im Archiv zu arbeiten!!!!! - Wer gar keinen PC hat, kann sich einen Archiv-Besuch künftig also auch abschminken!
    Die Möglichkeit, einen "Papier-Nutzungs-Antrag" vor Ort auszufüllen, ist nicht mehr gegeben ...
    Wie die Dame sagt, soll dieses Verfahren in Hessen so schon lange üblich sein.
    Welche Erfahrungen habt Ihr??? Ich kann mir nicht vorstellen, dass man wirklich gezwungen werden kann, sich hinsichtlich der eigenen Daten "gläsern" zu machen; ich kann mir auch nicht vorstellen, dass Menschen ohne PC künftig in einem Archiv auf verlorenem Posten sind.
    Was mache ich? Welche Möglichkeiten mag es noch geben?

    Besten Dank vorab; ich bin gespannt auf Eure Erfahrungen!
    Herzliche Grüße
    Scheuck
  • Rupp
    Benutzer
    • 02.06.2015
    • 63

    #2
    Naja also deine Daten ins Netz stellen und dadurch "gläsern" werden finde ich jetzt nicht die richtige Bezeichnung dafür dass du einem Amt deine Anmeldedaten per Email zukommen lässt.

    Du bist doch auch hier im Forum aktiv ? Somit hinterlässt du ja auch dort so einiges an Spuren
    Suche Informationen zu den FN Rupp aus Mulfingen/Tüngental/Schwäbisch Hall/Neresheim und FN Zihsler / Zissler aus der Oberpfalz und Niederbayern

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    • Der Suchende
      Gesperrt
      • 04.07.2008
      • 2398

      #3
      Archive

      Hallo Scheuck.
      Wenn ich nach Marburg fahre, rufe ich 1 - 2 Tage vorher an (wegen der Aushebung) und man legt mir raus was ich möchte. Im Archiv muss ich einen Zettel ausfüllen, wer ich bin und warum bzw. für wen ich forsche.
      Im Kirchenarchiv in Kassel melde ich mich an (wegen freien Platz), fülle dann einen ähnlichen Zettel aus und schreib dann einen "Bestellzettel". Der Bestand ist direkt greifbar.
      Im Stadtarchiv in Baunatal ruf ich an wegen freien Platz (Platz nur für einen Forscher). Ausfüllen brauch ich nichts und hab auf die meisten Dinge selbst freien Zugriff (Schränke im Arbeitsraum).

      Hallo Rupp.
      Ich kann Scheuck schon verstehen. Ich geb auch ungern per E - Mail meine Daten preis.
      Grüße
      Heinrich

      Kommentar

      • StefOsi
        Erfahrener Benutzer
        • 14.03.2013
        • 4163

        #4
        Wie korrespondiert ihr eigentlich mit Archiven im ausland (z.B. Polen)? Macht ihr wirklich weder Banking, Shopping, Reisebuchungen oder Steuererklärung online? Korrespondiert ihr nur über die Post mit Ämtern egal welcher Art?

        Was glaubt ihr, wie die Daten die ihr per Post oder Telefon an Ämter gebt, verarbeitet werden? Die senden eure Daten auch hin und her. Das heißt ja nicht sofort automatisch das die Daten völlig unkontrolliert im Netz rumgeistern.

        Kommentar

        • Der Suchende
          Gesperrt
          • 04.07.2008
          • 2398

          #5
          E- Mail Nutzung

          Hallo Stef.
          Bischen sauer oder was.
          Noch darf ich doch wohl tun was ich möchte oder ? ?
          Und wenn ich mich soo sicher fühle, dann mache ich es so.
          Deine "Aufklärung" möchte ich nicht (und wenn möglich auch von keinem anderen)
          Danke
          Heinrich

          Kommentar

          • Acanthurus
            Erfahrener Benutzer
            • 06.06.2013
            • 1658

            #6
            Archive und Bibliotheken haben sich schon früh den Möglichkeiten des Internets geöffnet und sind nicht zuletzt schon lange über Mail erreichbar. Digital eingereichte Nutzungsanträge sind vielerorts üblich. Sie können nach Belieben des Archivmitarbeiters abgearbeitet werden (im Gegensatz zu Telefonanrufen, wo ein Mitarbeiter sich erstmal diktieren lassen muss, was jemand ausgehoben haben möchte), auf häufig gestellte Anfragen kann schnell mit Standardbausteinen reagiert werden, es gibt eine Vorlaufzeit zur Bereitstellung und im Archiv geht keine Zeit für Verwaltung verloren.

            Für das "Gefühl von Sicherheit" wird hier ein ganz schönes Aufhebens gemacht. Von euch werden wesentlich sensiblere Informationen über das Internet gesendet oder in an das Internet angeschlossene Datenbanken vorgehalten, als der Nutzungsantrag eines Archives (Banken, Versicherungen, Versorger, Melderegister, Finanzamt ...).

            Auf diese Diskrepanz weißt StefOsi zu Recht hin und hat dafür auch keinen Maulkorb verdient.

            Acanthurus

            Kommentar

            • Der Suchende
              Gesperrt
              • 04.07.2008
              • 2398

              #7
              Archiv

              Hallo.
              Wenn ich Ihnen darauf antworten würde und dabei das Wort mit dem K . .
              schreiben würde, hätten die Aufpasser die Chance mich zu sperren.
              Also werde ich Ihnen nicht antworten.
              H

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              • gki
                Erfahrener Benutzer
                • 18.01.2012
                • 5132

                #8
                Hallo,

                meine Erfahrungen beziehen sich auf zwei Archive:

                Erzbischöfliches Archiv in München:
                Ich war nur einmal dort. Ich glaube, ich mußte einen Zettel mit Daten ausfüllen.


                Bayerisches Hauptstaatsarchiv:
                Da muß man das erste Mal an einem Computer Name und Adresse, sowie Forschungszweck eingeben. Der Antrag geht dann an die Aufsicht, wird ausgedruckt und von mir unterschrieben. Danach bekommt man einen handschriftlichen Benützerausweis (nur echt mit ü!). Anmelden muß man sich nicht.

                Ob man Sachen zum Ausheben per Email vorbestellen kann, weiß ich nicht. Sollte ich mal nachfragen. Wenn es diese Möglichkeit gäbe, würde ich sie sicher nutzen. Mutmaßlich müßte man da seine Postadresse mitschicken, bei sonstigen Anfragen wird darauf bestanden (warum auch immer, allg. beamtigkeit vermutlich).

                Generell ist eine Email natürlich nicht sonderlich datensicher, da normalerweise nicht verschlüsselt.

                Wer gerne verschlüsselt mit Ämtern kommunizieren möchte, sollte sich über DE-Mail informieren:
                Gruß
                gki

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                • gabyde
                  Erfahrener Benutzer
                  • 24.12.2010
                  • 501

                  #9
                  Hallo Scheuck,

                  Hessen und Niedersachsen sind ja mit dem System arcinsys zusammengegangen, und in der Tat kenne ich die Vorgehensweise aus Hessen bereits in der Art. Allerdings steht im Archiv einer oder mehrere Computer zur Verfügung, an denen man einen Benutzerantrag ausfüllen kann (wenn nötig) und auch die Archivalien vorbestellen kann. Das spart eine Menge Papier, was ich auch eindeutig befürworte.
                  Im Grunde brauchst Du nur einmal einen Zugang zu arcinsys, dann kannst Du auch jederzeit Archivalien vormerken und z.B. am Tag, bevor Du beabsichtigst ins Archiv zu gehen, für den kommenden Tag vorbestellen. Damit sind sie dann schon ausgehoben, wenn Du kommst.
                  Eine vorherige Anmeldung in den Staatsarchiven ist üblicherweise auch nicht nötig.

                  Das bezieht sich wohlgemerkt nur auf die Staatsarchive.
                  Auch in Marburg gibt es keine Zettelswirtschaft mehr - finde ich sehr gut, wo man früher immer für jede Archivalie per Hand einen Zettel ausfüllen mußte.

                  Deine Daten gibst Du nur einmalig bei arcinsys ein. Damit erübrigen sich Benutzeranträge in allen angeschlossenen Archiven. Arcinsys ist ein geschlossenes System und damit deutlich sicherer als E-mail.

                  LG
                  Gaby
                  Litauen: NASSUT / BATRAM - Liebenscheid/LDK: BRANDENBURGER - Wagenfeld: CORDING - Sonnborn: MOEBBECK / ZIELES - Sprockhövel: NIEDERSTE BERG / DOTBRUCH - Lintorf/Angermund: HUCKLENBRUCH / RASPEL - Motzlar: FÜRST / DERWORT - Sauerland: WORM / NAGEL - Italien (Provinz Belluno): MARES
                  http://www.alteltern.de/
                  http://www.ahnekdoten.de/

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                  • scheuck
                    Erfahrener Benutzer
                    • 23.10.2011
                    • 5266

                    #10
                    Zitat von Rupp Beitrag anzeigen
                    Naja also deine Daten ins Netz stellen und dadurch "gläsern" werden finde ich jetzt nicht die richtige Bezeichnung dafür dass du einem Amt deine Anmeldedaten per Email zukommen lässt.

                    Du bist doch auch hier im Forum aktiv ? Somit hinterlässt du ja auch dort so einiges an Spuren
                    Hallo, Rupp!

                    Ja, ich hinterlasse hier Spuren, keine Frage
                    Gibt es hier "Spuren-Leser", die daraus Rückschlüsse auf meine "komplette Identität" ziehen können? Kennt jemand meinen kompletten Namen, mein Geb.-Datum usw.??? Hat jemand Zugriff auf meine Unterschrift?
                    Zur kompletten "Durchsichtigkeit" fehlt eigentlich nur noch das Gewicht und die Konfektionsgröße ...
                    Nächste Frage: was machen Menschen, die "forschen", aber keinen Inet-Anschuss daheim haben??? Die werden ausgegrenzt, richtig?
                    Herzliche Grüße
                    Scheuck

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                    • scheuck
                      Erfahrener Benutzer
                      • 23.10.2011
                      • 5266

                      #11
                      Zitat von StefOsi Beitrag anzeigen
                      Wie korrespondiert ihr eigentlich mit Archiven im ausland (z.B. Polen)? Macht ihr wirklich weder Banking, Shopping, Reisebuchungen oder Steuererklärung online? Korrespondiert ihr nur über die Post mit Ämtern egal welcher Art?

                      Was glaubt ihr, wie die Daten die ihr per Post oder Telefon an Ämter gebt, verarbeitet werden? Die senden eure Daten auch hin und her. Das heißt ja nicht sofort automatisch das die Daten völlig unkontrolliert im Netz rumgeistern.
                      Hallo, SteOsi!

                      Du hast es erkannt und musst damit leben, dass ich aus dem letzten Jahrhundert übrig geblieben bin
                      Mit Archiven im Ausland hatte ich bislang nichts am Hut und werde es auch nicht haben; alle anderen Punkte, die Du ansprichst, kann ich getrost mit "nein" beantworten. DAS alles mache ich nicht!
                      Herzliche Grüße
                      Scheuck

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                      • scheuck
                        Erfahrener Benutzer
                        • 23.10.2011
                        • 5266

                        #12
                        Zitat von gabyde Beitrag anzeigen
                        Hallo Scheuck,

                        Hessen und Niedersachsen sind ja mit dem System arcinsys zusammengegangen, und in der Tat kenne ich die Vorgehensweise aus Hessen bereits in der Art. .....
                        Im Grunde brauchst Du nur einmal einen Zugang zu arcinsys, dann kannst Du auch jederzeit Archivalien vormerken und z.B. am Tag, bevor Du beabsichtigst ins Archiv zu gehen, für den kommenden Tag vorbestellen. Damit sind sie dann schon ausgehoben, wenn Du kommst.
                        Eine vorherige Anmeldung in den Staatsarchiven ist üblicherweise auch nicht nötig..............
                        Deine Daten gibst Du nur einmalig bei arcinsys ein. Damit erübrigen sich Benutzeranträge in allen angeschlossenen Archiven. Arcinsys ist ein geschlossenes System und damit deutlich sicherer als E-mail.

                        LG
                        Gaby
                        Hallo, Gaby!

                        Sei bedankt!
                        Gaby, ich hatte und habe es in jenem "geschlossenen System" nur mit dem hiesigen Staatsarchiv zu tun und werde auch nicht mehr in die "Verlegenheit" kommen, andere Archive in Niedersachsen/Hessen besuchen zu müssen.
                        Ich fand die Ansicht der Archiv-Mitarbeiterin einfach nur "herrlich", die mir "bestätigt" hat, dass aus jenem Arcinsys ja noch nie was "weggekommen" wäre Glaubt sie, böse Buben, die sich in dieses System einhacken können, hinterlassen ein "virtuelles Bekenner-Schreiben"?
                        Natürlich, man muss sich auch hier nicht zwingend anmelden; macht aber Sinn, um sich Wartezeiten zu ersparen. - Ich bin gespannt, was ich am Montag erleben werde, die Dame wollte sich ja "kümmern".
                        Egal wie, eine "Inet-Auskunft" hinsichtlich meiner sämtlichen "Lebens-Daten" wird es von mir nicht geben ....
                        Herzliche Grüße
                        Scheuck

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                        • scheuck
                          Erfahrener Benutzer
                          • 23.10.2011
                          • 5266

                          #13
                          Zitat von Der Suchende Beitrag anzeigen
                          Ich geb auch ungern per E - Mail meine Daten preis.
                          Grüße
                          Heinrich
                          Hallo, Heinrich!
                          Genau so wie von Dir beschrieben lief das hier bislang auch ab; so kenne ich es auch vom Niederrhein.
                          Selbst die Dame im hiesigen Standesamt wollte vor ein paar Monaten lediglich meine Postanschrift wissen, als ich darum bat, für mich nach einer Urkunde zu gucken.

                          Mag ja durchaus altmodisch sein; man kann nicht einerseits immer wieder davor gewarnt werden, mails unbekannter Herkunft zu öffnen und auf der anderen Seite wird man "amtlich gezwungen", seine sämtlichen Daten in's Netz zu stellen.
                          Herzliche Grüße
                          Scheuck

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                          • gabyde
                            Erfahrener Benutzer
                            • 24.12.2010
                            • 501

                            #14
                            Hallo Scheuck,

                            Zitat von scheuck Beitrag anzeigen
                            Ich fand die Ansicht der Archiv-Mitarbeiterin einfach nur "herrlich", die mir "bestätigt" hat, dass aus jenem Arcinsys ja noch nie was "weggekommen" wäre Glaubt sie, böse Buben, die sich in dieses System einhacken können, hinterlassen ein "virtuelles Bekenner-Schreiben"?
                            In der Tat höchst amüsant, wenn es nicht so traurig wäre... Vor allem scheint ihr nicht bekannt zu sein, daß in den meisten Fällen, wo Daten aus geschlossenen System "entkommen", diese von innen heraus gehackt wurden. So war es bisher auch bei allen Banken-/Kreditkarten- etc. Hacks. Will heißen: sicher sind Deine Daten eh nirgendwo. Egal, wie sie dahin gekommen sind.
                            Ich sehe das von daher eher gelassen. Jeder mit hinreichend geringem Gewissen und Unrechtspotential kommt an alle unsere Daten, incl. Konfektionsgröße.

                            LG
                            Gaby

                            Litauen: NASSUT / BATRAM - Liebenscheid/LDK: BRANDENBURGER - Wagenfeld: CORDING - Sonnborn: MOEBBECK / ZIELES - Sprockhövel: NIEDERSTE BERG / DOTBRUCH - Lintorf/Angermund: HUCKLENBRUCH / RASPEL - Motzlar: FÜRST / DERWORT - Sauerland: WORM / NAGEL - Italien (Provinz Belluno): MARES
                            http://www.alteltern.de/
                            http://www.ahnekdoten.de/

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                            • gki
                              Erfahrener Benutzer
                              • 18.01.2012
                              • 5132

                              #15
                              Hallo scheuck!


                              Zitat von scheuck Beitrag anzeigen
                              Mag ja durchaus altmodisch sein; man kann nicht einerseits immer wieder davor gewarnt werden, mails unbekannter Herkunft zu öffnen und auf der anderen Seite wird man "amtlich gezwungen", seine sämtlichen Daten in's Netz zu stellen.
                              Es besteht doch ein Unterschied zwischen "ins Netz stellen" und "per Email verschicken" oder "in ein Online-Formular eingeben".

                              Unter "ins Netz stellen" verstehe ich, daß das was ins Netz gestellt wird, danach für alle, auch Suchmaschinen, erfaßbar ist.

                              Bei einer Email oder einem Online-Formular ist das idR nicht der Fall.
                              Gruß
                              gki

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