Habe mir neulich ein kleines Heft bestellt: Die Vierlande um die Wende des 16. und 17. Jahrhunderts von Dr. Ernst Finder. Sehr interessant!
Beim Lesen des Kapitels ,Geburt, Taufe, Hochzeit, Tod' wurde mir irgendwie ganz anders. So heisst es dort:
...dass viele Ehen in den Vierlanden nicht glücklich verliefen, ist vielfältig bezeugt. Unverträgliches Zusammenleben, laxe Auffassung beider Geschlechter in Punkte der ehelichen Treue, Auseinanderlaufen der Ehegatten ist häufig genug Gegenstand obrigkeitlicher Erlasse, findet seinen Niederschlag in Prozessakten und bildet eine stehende Beschwerde in den Kirchenvisitations-Protokollen...
Ich habe ja schon desöfteren in alten Büchern gelesen, dass meine Vierländer Vorfahren zu dieser Zeit anscheinend lieber im Wirtshaus sassen statt in die Kirche zu gehen, sich anschliessend mit dem Pfarrer prügelten und wenn der nicht zur Stelle war, auch gerne mal die Ehefrau herhalten musste und dass sie auch ansonsten sehr stur und roh waren. Aber ich hatte bisher immer den Hoffnungsschimmer, dass wenigstens die Frauen trotz allem treu waren.. . Obwohl... bei prügelnden Ehegatten war die Hoffnung wohl am falschen Platz.
Jetzt frage ich mich jedoch gerade, ob meine Suche nach den Elten meines Stammvaters wirklich noch Sinn macht. Klar, keiner kann sich sicher sein, ob er wirklich ein Nachfahre von Person xyz ist, aber den Gedanken habe ich bisher immer wieder erfolgreich verdrängen können. Nun bin ich jedoch ein wenig sehr gefrustet .
Sollte ich mich jetzt auf die Suche nach den Visitationsprotokollen machen und nachforschen, ob meine Vorfahren da wegen Untreue angeklagt wurden? Eines liegt mir als Abschrift schon vor, aber dieses betrifft (zum Glück) den Bruder eines direkten Vorfahren von mir...
Geht es euch auch ab und zu so, dass ihr euch fragt: Wieso forsche ich eigentlich wenn es doch gar nicht sicher ist, dass ,er' wirklich mein Vorfahre ist?
Die Frage stellt man sich ja doch schon relativ früh in der Ahnenforschung. Los geht dieser Gedankengang bei mir schon bei den Kriegsgenerationen - weiss ich, ob meiner Gross-/Urgrossmutter nicht schreckliches zugestossen ist (Vergewaltigung). Oder warum war meine Urgrossmutter diverseste Male verheiratet? Hat sie einfach nur ,Pech' gehabt oder hat sie ihre Männer betrogen? Ich bin immer froh wenn ich erfahre, dass mein Vorfahr das erste Kind nach der Trauung war - so bewahre ich mir zumindest bei dieser Person den Hoffnungsschimmer, dass ich wirklich von ihm abstamme...
Beim Lesen des Kapitels ,Geburt, Taufe, Hochzeit, Tod' wurde mir irgendwie ganz anders. So heisst es dort:
...dass viele Ehen in den Vierlanden nicht glücklich verliefen, ist vielfältig bezeugt. Unverträgliches Zusammenleben, laxe Auffassung beider Geschlechter in Punkte der ehelichen Treue, Auseinanderlaufen der Ehegatten ist häufig genug Gegenstand obrigkeitlicher Erlasse, findet seinen Niederschlag in Prozessakten und bildet eine stehende Beschwerde in den Kirchenvisitations-Protokollen...
Ich habe ja schon desöfteren in alten Büchern gelesen, dass meine Vierländer Vorfahren zu dieser Zeit anscheinend lieber im Wirtshaus sassen statt in die Kirche zu gehen, sich anschliessend mit dem Pfarrer prügelten und wenn der nicht zur Stelle war, auch gerne mal die Ehefrau herhalten musste und dass sie auch ansonsten sehr stur und roh waren. Aber ich hatte bisher immer den Hoffnungsschimmer, dass wenigstens die Frauen trotz allem treu waren.. . Obwohl... bei prügelnden Ehegatten war die Hoffnung wohl am falschen Platz.
Jetzt frage ich mich jedoch gerade, ob meine Suche nach den Elten meines Stammvaters wirklich noch Sinn macht. Klar, keiner kann sich sicher sein, ob er wirklich ein Nachfahre von Person xyz ist, aber den Gedanken habe ich bisher immer wieder erfolgreich verdrängen können. Nun bin ich jedoch ein wenig sehr gefrustet .
Sollte ich mich jetzt auf die Suche nach den Visitationsprotokollen machen und nachforschen, ob meine Vorfahren da wegen Untreue angeklagt wurden? Eines liegt mir als Abschrift schon vor, aber dieses betrifft (zum Glück) den Bruder eines direkten Vorfahren von mir...
Geht es euch auch ab und zu so, dass ihr euch fragt: Wieso forsche ich eigentlich wenn es doch gar nicht sicher ist, dass ,er' wirklich mein Vorfahre ist?
Die Frage stellt man sich ja doch schon relativ früh in der Ahnenforschung. Los geht dieser Gedankengang bei mir schon bei den Kriegsgenerationen - weiss ich, ob meiner Gross-/Urgrossmutter nicht schreckliches zugestossen ist (Vergewaltigung). Oder warum war meine Urgrossmutter diverseste Male verheiratet? Hat sie einfach nur ,Pech' gehabt oder hat sie ihre Männer betrogen? Ich bin immer froh wenn ich erfahre, dass mein Vorfahr das erste Kind nach der Trauung war - so bewahre ich mir zumindest bei dieser Person den Hoffnungsschimmer, dass ich wirklich von ihm abstamme...
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