Eine Frage der Abstammung...

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  • SAM
    Erfahrener Benutzer
    • 14.05.2013
    • 628

    Eine Frage der Abstammung...

    Habe mir neulich ein kleines Heft bestellt: Die Vierlande um die Wende des 16. und 17. Jahrhunderts von Dr. Ernst Finder. Sehr interessant!

    Beim Lesen des Kapitels ,Geburt, Taufe, Hochzeit, Tod' wurde mir irgendwie ganz anders. So heisst es dort:

    ...dass viele Ehen in den Vierlanden nicht glücklich verliefen, ist vielfältig bezeugt. Unverträgliches Zusammenleben, laxe Auffassung beider Geschlechter in Punkte der ehelichen Treue, Auseinanderlaufen der Ehegatten ist häufig genug Gegenstand obrigkeitlicher Erlasse, findet seinen Niederschlag in Prozessakten und bildet eine stehende Beschwerde in den Kirchenvisitations-Protokollen...

    Ich habe ja schon desöfteren in alten Büchern gelesen, dass meine Vierländer Vorfahren zu dieser Zeit anscheinend lieber im Wirtshaus sassen statt in die Kirche zu gehen, sich anschliessend mit dem Pfarrer prügelten und wenn der nicht zur Stelle war, auch gerne mal die Ehefrau herhalten musste und dass sie auch ansonsten sehr stur und roh waren. Aber ich hatte bisher immer den Hoffnungsschimmer, dass wenigstens die Frauen trotz allem treu waren.. . Obwohl... bei prügelnden Ehegatten war die Hoffnung wohl am falschen Platz.

    Jetzt frage ich mich jedoch gerade, ob meine Suche nach den Elten meines Stammvaters wirklich noch Sinn macht. Klar, keiner kann sich sicher sein, ob er wirklich ein Nachfahre von Person xyz ist, aber den Gedanken habe ich bisher immer wieder erfolgreich verdrängen können. Nun bin ich jedoch ein wenig sehr gefrustet .

    Sollte ich mich jetzt auf die Suche nach den Visitationsprotokollen machen und nachforschen, ob meine Vorfahren da wegen Untreue angeklagt wurden? Eines liegt mir als Abschrift schon vor, aber dieses betrifft (zum Glück) den Bruder eines direkten Vorfahren von mir...

    Geht es euch auch ab und zu so, dass ihr euch fragt: Wieso forsche ich eigentlich wenn es doch gar nicht sicher ist, dass ,er' wirklich mein Vorfahre ist?

    Die Frage stellt man sich ja doch schon relativ früh in der Ahnenforschung. Los geht dieser Gedankengang bei mir schon bei den Kriegsgenerationen - weiss ich, ob meiner Gross-/Urgrossmutter nicht schreckliches zugestossen ist (Vergewaltigung). Oder warum war meine Urgrossmutter diverseste Male verheiratet? Hat sie einfach nur ,Pech' gehabt oder hat sie ihre Männer betrogen? Ich bin immer froh wenn ich erfahre, dass mein Vorfahr das erste Kind nach der Trauung war - so bewahre ich mir zumindest bei dieser Person den Hoffnungsschimmer, dass ich wirklich von ihm abstamme...
    Zuletzt geändert von SAM; 30.10.2015, 09:41.
    Liebe Grüsse SAM
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  • Tunnelratte
    Erfahrener Benutzer
    • 10.03.2014
    • 726

    #2
    Hallo SAM,

    da, wie du bereits sagtest die ABstammung (männlicherseits) ja eigentlich nie bewiesen werden kann, habe ich mich damit abgefunden, und habe kein Problem damit eventuell kein leiblicher Nachfahre meiner männlichen AHnen zu sein. Bei den Damen ist die ABstammung ja unkritisch ;-) und diese Familienzweige sind auch sehr interessant, oft mehr als die männliche Seite.
    wenn man den Nachbarshund zum angeln mitnimmt, ist wenigstens die Köterfrage geklärt

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    • SAM
      Erfahrener Benutzer
      • 14.05.2013
      • 628

      #3
      Hallo Tunnelratte

      Also ich weiss nicht. Wenn ich genau wüsste, dass ich nicht von meinem vermeintlichen Urgrossvater abstamme, würde ich diesen männlichen Zweig nicht weiter verfolgen. Mag zwar nicht korrekt sein, denn schliesslich hat dieser Mann ja meinen Grossvater aufgezogen, aber trotzdem.

      Wenn man jetzt jedoch mal weiter überlegt: Selbst der angegebene Vater auf der Geburtsurkunde eines Kindes kann ja schon ,geschwindelt' sein. Och Mensch, ich sollte mir anscheindend, genauso wie du, keine Gedanken darüber machen und einfach mal vom Idealfall ausgehen.

      Mmmmh, warum kommt mir jetzt der Thread in den Sinn, wo jemand nach den Gebeinen seiner Vorfahren sucht?
      Liebe Grüsse SAM
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      • tuedelluet
        Erfahrener Benutzer
        • 30.01.2015
        • 541

        #4
        Geh doch zunächst einmal vom Idealfall aus

        Moin Sam,

        schon aus "Verzweiflung" ich Wohl oder Übel vom Idealfall ausgehen. Jetzt noch Vaterschaftstests zu machen könnte unter Umständen vielleicht schwierig werden

        Auch dass - wenn ich das richtig verstanden habe - vorzugsweise wir Männer der Untreue bezichtigt wurden... tztztz... Irgendwie ist mir so, als ob da zwei dazugehör(t)en...

        LG Tuedelluet


        Zitat von SAM Beitrag anzeigen
        Hallo Tunnelratte

        Also ich weiss nicht. Wenn ich genau wüsste, dass ich nicht von meinem vermeintlichen Urgrossvater abstamme, würde ich diesen männlichen Zweig nicht weiter verfolgen. Mag zwar nicht korrekt sein, denn schliesslich hat dieser Mann ja meinen Grossvater aufgezogen, aber trotzdem.

        Wenn man jetzt jedoch mal weiter überlegt: Selbst der angegebene Vater auf der Geburtsurkunde eines Kindes kann ja schon ,geschwindelt' sein. Och Mensch, ich sollte mir anscheindend, genauso wie du, keine Gedanken darüber machen und einfach mal vom Idealfall ausgehen.

        Mmmmh, warum kommt mir jetzt der Thread in den Sinn, wo jemand nach den Gebeinen seiner Vorfahren sucht?
        Gruß aus Bremen

        tuedelluet

        Kommentar

        • RolfS
          Benutzer
          • 01.04.2012
          • 57

          #5
          Natürlich gehören zwei dazu, aber die Frau weiß mit Sicherheit, dass es ihr Kind ist. ;-)

          Meiner Meinung nach gibt es in jeder Generation eine gewisse Wahrscheinlichkeit der unehelichen Geburt. Im Laufe der Zeit steigt das exponentiell an, sodass man bei einer Zeitspanne von mehreren Jahrhunderten quasi davon ausgehen muss, nicht der leibliche Nachfahre des Herrn zu sein, dessen Namen man trägt...
          Wie das Wappen zeigt, kommen meine Vorfahren hauptsächlich aus den folgenden Regionen: Nassau-Saarbrücken/Ottweiler, Lothringen, Frankreich, Pfalz, Lingen, Kurtrier.

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          • cgraaf
            Erfahrener Benutzer
            • 06.12.2009
            • 351

            #6
            Oh Sam,
            kann ich gut nachvollziehen.
            Mein Großvater ist unehelich geboren, mein Urgroßvater hat mit der Heirat 6 Monate später die Vaterschaft anerkannt.

            Weiss ich, ob er wirklich der Vater ist ?

            Ich gehe davon aus, das alles seine Richtigkeit hat. Was bleibt mir auch anderes übrig........
            MvH

            Carsten

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            • Karla Hari
              Erfahrener Benutzer
              • 19.11.2014
              • 5878

              #7
              und ich habe hier auch gelernt, dass Genealogie nichts mit den Genen zu tun hat, sondern mit der Familie.
              Drum - mit jeder Generation zurück steigt die Wahrscheinlichkeit an, dass die genetische Abstammung nicht mehr stimmt. Über die Größenordnung der Wahrscheinlichkeit wage ich keine Mutmaßungen. Das mag auch von Region zu Region verschieden sein.
              Lebe lang und in Frieden
              KarlaHari

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              • SAM
                Erfahrener Benutzer
                • 14.05.2013
                • 628

                #8
                Zitat von tuedelluet Beitrag anzeigen
                Moin Sam,

                Auch dass - wenn ich das richtig verstanden habe - vorzugsweise wir Männer der Untreue bezichtigt wurden... tztztz... Irgendwie ist mir so, als ob da zwei dazugehör(t)en...

                LG Tuedelluet
                ...aber nicht doch - würde es nie wagen, dieses frevelhafte Vergehen nur den Männern zuzuschieben
                Liebe Grüsse SAM
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                • SAM
                  Erfahrener Benutzer
                  • 14.05.2013
                  • 628

                  #9
                  Zitat von RolfS Beitrag anzeigen
                  ...sodass man bei einer Zeitspanne von mehreren Jahrhunderten quasi davon ausgehen muss, nicht der leibliche Nachfahre des Herrn zu sein, dessen Namen man trägt...
                  Das ist doch der depremierende Punkt. Da forscht man sich die Finger wund, rennt von Pontius zu Pilatus, investiert viel Geld in Forschungsaufträge, Datenbanken etc ... und letztendlich lacht sich die Stammmutter ins Fäustchen und denkt nur...Mädel, wenn du wüsstest
                  Liebe Grüsse SAM
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                  • SAM
                    Erfahrener Benutzer
                    • 14.05.2013
                    • 628

                    #10
                    Zitat von cgraaf Beitrag anzeigen
                    Oh Sam,
                    kann ich gut nachvollziehen.
                    Mein Großvater ist unehelich geboren, mein Urgroßvater hat mit der Heirat 6 Monate später die Vaterschaft anerkannt.

                    Weiss ich, ob er wirklich der Vater ist ?

                    Ich gehe davon aus, das alles seine Richtigkeit hat. Was bleibt mir auch anderes übrig........
                    Zwei ältere Brüder meiner Ururgrossmutter wurden auch unehelich geboren. Ihre Mutter hat aber (wohl als Zeichen) den Brüdern jeweils 2 der 3 Vornamen meines Urururgrossvaters gegeben. Vor der Geburt des 3. Kindes hat er sie dann endlich geheiratet, es folgten noch weitere 7 Kinder.
                    Liebe Grüsse SAM
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                    • SAM
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                      • 14.05.2013
                      • 628

                      #11
                      Zitat von Karla Hari Beitrag anzeigen
                      und ich habe hier auch gelernt, dass Genealogie nichts mit den Genen zu tun hat, sondern mit der Familie.
                      Drum - mit jeder Generation zurück steigt die Wahrscheinlichkeit an, dass die genetische Abstammung nicht mehr stimmt. Über die Größenordnung der Wahrscheinlichkeit wage ich keine Mutmaßungen. Das mag auch von Region zu Region verschieden sein.
                      Da ist etwas dran - und wenn man bedenkt, dass für manch einen z.B. der Stiefvater mehr Familie war als der leibliche... so sollte es im Endeffekt eigentlich wirklich egal sein. Aber....aber...
                      Liebe Grüsse SAM
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