Beruf Hofmeister

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  • braatznebel
    Benutzer
    • 17.04.2020
    • 99

    [gelöst] Beruf Hofmeister

    Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1903
    Region, aus der der Begriff stammt: Brandenburg

    Liebe alle,

    mein Ururgroßvater wird in der Eheurkunde seines Sohnes im Jahr 1903 als "Hofmeister" bezeichnet. Er wohnte auf dem Gut Nemischhof im Kreis Arnswalde. Ich glaube die Familie von Arnim war dort ansässig. Ich habe mich natürlich schon ein bisschen eingelesen und es scheint ja zwei verschiedene Möglichkeiten zu geben: entweder er war Privatlehrer der Kinder derer von Arnim, oder er war der Chef des Landwirtschaftsbetriebes. Beide Möglichkeiten scheinen mir eine höhere soziale Stellung zu bedeuten. Für den Fall, dass er Lehrer war: musste man damals schon eine universitäre Ausbildung dafür haben? Und falls er Leiter des Betriebes war: Warum er? In der Eheurkunde seines anderen Sohnes 1915 ist er als Arbeiter genannt und schon verstorben.
  • Xtine
    Administrator

    • 16.07.2006
    • 28830

    #2
    Hallo,

    gib es mal beim Wörterbuchnetz ein, da bekommst Du einige Treffer.

    Adelung sagt z.B.:
    1) So ferne Hof ein Landgut, es sey ein Bauergut oder freyes und adeliges Gut, bedeutet, ist in einigen Gegenden, z. B. in Obersachsen, der Hofmeister, derjenige, welcher gegen einen jährlichen Lohn die Wirthschaft eines solchen Gutes im Nahmen des Besitzers führet und berechnet, der Vorgesetzte des Gesindes.
    Viele Grüße .................................. .
    Christine

    .. .............
    Wer sich das Alte noch einmal vor Augen führt, um das Neue zu erkennen, der kann anderen ein Lehrer sein.
    (Konfuzius)

    Kommentar

    • consanguineus
      Erfahrener Benutzer
      • 15.05.2018
      • 5875

      #3
      Hallo braatznebel,

      unter einem Hofmeister verstand man eine Art Vorarbeiter auf großen landwirtschaftlichen Betrieben. Verwalter und Inspektoren stellten die Leitungsebene dar. Der Hofmeister stand irgendwo zwischen der Leitung und den normalen Landarbeitern. Er hatte aber eigentlich fachlich nicht viel zu sagen. So wie ich es noch vom Hörensagen kenne, war der Hofmeister so eine Art "primus inter pares" bei den Landarbeitern. Ein Ansprechpartner der Leitungsebene. Letztere konnte ja nicht jedem Landarbeiter persönlich sagen, was er zu tun hatte. Der Hofmeister bekam den groben Plan und teilte dann danach die Leute ein. Eine besondere Ausbildung war dafür nicht erforderlich, sondern Charakter und Durchsetzungsvermögen.

      Viele Grüße
      consanguineus
      Suche:

      Joh. Christian KROHNFUSS, Jäger, * um 1790
      Carl KRÜGER, Amtmann in Bredenfelde, * um 1700
      Georg Melchior SUDHOFF, Pächter in Calvörde, * um 1680
      Ludolph ZUR MÜHLEN, Kaufmann in Bielefeld, * um 1650
      Dorothea v. NETTELHORST a. d. H. Kapsehden, * um 1600
      Thomas SCHÜTZE, Bürgermeister in Wernigerode 1561

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      • Scriptoria
        Erfahrener Benutzer
        • 16.11.2017
        • 2855

        #4
        Hallo,
        der Begriff Hofmeister für einen Lehrer war 1903 nicht mehr gebräuchlich. Wie heute wäre die Bezeichnung Hauslehrer, Erzieher oder Lehrer der Kinder gewesen.
        Grüße
        Scriptoria

        Kommentar

        • braatznebel
          Benutzer
          • 17.04.2020
          • 99

          #5
          Danke! Das klärt Einiges. Ich hätte mich auch sehr gewundert wenn in meiner Bauersfamilie plötzlich jemand studiert hätte. Also einfach ein Bauer mit Durchsetzungsvermögen.

          Kommentar

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