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  • Weberl
    Benutzer
    • 24.05.2012
    • 36

    Cassirt zum Kaufvertrag

    Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1836
    Region, aus der der Begriff stammt: Westfalen, Münster

    ein notarieller Kaufvertrag zum Colonat auf dem meine Vorfahren lebten ist auf der ersten Seite mit dem großen Wort
    "Cassirt"
    überschrieben. Ich habe vergeblich versucht herauszufinden, was das in diesem Zusammenhang bedeutet und abe nur eine vergleichbare Urkunde gefunden.

    Es hat vermutlich nichts mit der Cassation oder dem cassirt im Sinne von "eingezogen" zu tun?
    Kann jemand den Begriff auf dem Kaufvertrag erklären?

    Paul Otto

    vielleicht hat ja hinter dem Link damit etwas zu tun.

    Schau noch unter cassier nach.

    Weberl

    Im (tollen!) Wörterbuch findet sich nur etwas im Sinne von "kassieren". Kann das "Cassiert" sowas wie ein Nachweis für entrichtete Gebühren sein? Im Sinne von "Die Gebühr für die im Innern befindliche Urkunde wurde kassiert"? Sowas ähnlich zu einem "Stempelbogen"?
    Ich lese aus dem Rest das:
    Münster 18.08.1836
    Cassiert
    zum eingesiegelten am 13. August 1836 zwischen dem Herrn Notar Meyer und dem Colon Kinnebrock über das Löbbermann Colonat Kirschpiel Telgte abgeschlossen Kauf Contract.
    C H Hülseberg Notar
    Neben Exemplar
    Haupt Exemplar


    Mechthild

    Ich habe nun mal im genealogisch-etymologischen Lexikon mal nachgeschaut:
    Kassation: aus cassare (lat.) zunichte machen, ungültig machen, kassieren (was ja durchaus Sinn machen würde, wenn..... ) kann aber auch sein, dass ich mich zu weit aus dem Fenster lehne

    Laurin

    Zitat: Es hat vermutlich nichts mit der Cassation oder dem cassirt im Sinne von "eingezogen" zu tun?Vermutlich doch - siehe dazu im Deutschen Rechtswörterbuch unter "entkräftigen": caßirt

    Weberlder mit der Seite Cassation versiegelte Vertrag ist ein klassischer auch (bis auf die Abgaben an Pfarrer und Renthey) heute noch üblicher Kaufvertrag für ein Colonat. Die Bedeutung "Entkräftigung / Rücknahme zum .... eingesiegelten Contract" passt meines Erachtens nicht zum Zusammenhang.
    Ich habe vermutet, dass dieser "Cassiert-Bogen" ein in der Zeit üblicher Bestandteil notarieller Verträge war, habe aber bis auf s.o. nichts vergleichbares gefunden.

    ich habe zufällig die Lösung gefunden. In diesem Forum für Sammler von Stempelbogen finden sich zahlreiche "Cassirt-Bögen".
    http://www.philaseiten.de/cgi-bin/in...40&da=1&full=1
    Es handelt sich tatsächlich um die Bestätigung des Notars, dass der oben links gestempelte Betrag "kassiert"wurde. Heute würde sowas wie "Quittung" dort stehen.

    Kommentar

    • Schettek-Fieback
      Erfahrener Benutzer
      • 24.07.2011
      • 373

      Verwandtschaftsbezeichnungen rund um Cousin/Cousine

      Ich komm immer mit den Verwandtschaftsgraden der Cousins in Verwirrung.
      • Der Cousin meiner Mutter ist zu mir?
        Ein Großcousin oder Cousin 1./2. Grades? Wo ist der Unterschied?
      • Die Kinder des Cousins meiner Mutter sind zu mir?
      • Das Kind meiner Cousine ist zu mir?
      • Die Cousine meiner Großmutter ist zu mir?

      jacq

      wenn ich mich selber nicht verhauen habe:
      Der Cousin meiner Mutter ist zu mir? Onkel 2. Grades
      Die Kinder des Cousins meiner Mutter sind zu mir? Cousin/Cousine 2. Grades
      Das Kind meiner Cousine ist zu mir? Nichte/Neffe 2. Grades
      Die Cousine meiner Großmutter ist zu mir? Großtante 2. Grades
      http://commons.wikimedia.org/wiki/Fi..._system_de.svg


      animei





      viktor


      Der Cousin meiner Mutter ist ganz bestimmt kein Onkel. Höchstens Nenn-Onkel.
      Ich habe das anders gelernt: Man zählt die Generationen auf gleicher Ebene, das ist die Zahl vor dem Cousin. Ein echter Cousin, also Sohn meines Onkels ist ein 1.Cousin. Unsere Kinder sind zueinander 2.Cousins.
      Dann betrachtet man die Generationenverschiebung, daraus bezieht man diese Gradbezeichnung, die stets falsch gehandhabt wird. Die Kinder des Cousins sind zu mir 1.Cousins im 1.Grad, seine Enkel 1.Cousins im 2.Grad.
      Ich habe das jetzt politisch unkorrekt nicht gender-gerecht nur in männlicher Form aufgeführt. Das möge man mir verzeihen.

      Lewh

      für die technisch versierten oder interessierten wird eine sehr nette Lösung von Ancestry angeboten. In der App von Ancestry (Andriod Tablet app) kann man sich zu jedem Verwandten die exakte Verwandtschaftsbezeichnung angeben lassen. Diese ist allerdings dann in Englisch. Also z.B. 1st Cousin 1x removed.
      Bei sehr großen, verstrickten Stammbäumen ist das sehr interessant.

      gudrun

      ich umgehe diese ganze Sache,
      indem ich einfach Cousin xx-Grades schreibe.
      Die Rechnerei ist mir einfach zu dumm,
      da sitzt man ja unter umständen sehr lange dran,
      bis man die korrekte Bezeichnung hat und die bringt einem nichts.
      Da versuch ich lieber, die nächste Generation zu erforschen.
      SACHSEN: Schubert, Z i m m e r, R e h n e r t (Dresden), Kunze, Uhlmann, Großmann, Zill, Eichhorn
      BÖHMEN/MÄHREN: Schettek, Weber, Fischer, Hess(e), Křemen, N e r u d a, Schuster, Čeyka / Kowaržik, Axmann, H o r s k y, Ohnmacht, Wiche, Smekal, Wysondil
      SCHLESIEN: T i t z m a n n, Ludwig, Kilian, S c h a u b e, Ziebehl, F i e b a c k, Fröhlich, Münch, Cuchy, Muras

      Kommentar

      • Kelli
        Erfahrener Benutzer
        • 19.02.2012
        • 510

        Was bedeutet "zu"?

        [fragebogen]Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1914
        Region, aus der der Begriff stammt: Dessau
        ich brauche mal einen Denkanstoß von euch. In der Sterbeurkunde meines Urgroßvaters steht bei der Angabe, wo seine Eltern gestorben sind: zu Warschau?
        Bedeutet das Wort "zu", dass sie in Warschau oder in der Region von Warschau gestorben sind? Die online gestellten Kirchenbücher habe ich bereits mehrmals durchsucht, aber dort habe ich nichts gefunden. Nur leider komme ich nicht weiter, ohne dass ich die Sterbeeinträge gefunden habe, da in der Heiratsurkunde kein Eintrag auf deren Herkunft vermerkt ist.

        henrywilh

        Es handelt sich einfach nur um eine altertümliche Ausdrucksweise.
        "zu" bedeutet in diesem Zusammenhang exakt dasselbe wie "in".
        Suche den FN Pfundt in Berlin, Potsdam und Neisse.


        Kommentar

        • Lewh
          Erfahrener Benutzer
          • 18.07.2013
          • 1490

          Abkürzung G.u. bei Taufname

          Jahr, aus dem der Begriff stammt: um 1780
          Region, aus der der Begriff stammt: Lucklum, Wolfenbüttel

          bei zwei Taufeinträgen die ich gefunden habe befindet sich hinter den Vornamen die Abkürzung G.u.
          Ich hänge beide Einträge mit an.
          Hat jemand soetwas schon einmal gesehn? in Den Abürzungslisten bei den Linktips habe ich nichts gefunden.

          animei

          das heißt sicher nicht G. u. sondern eher G. w. = Gevattern waren.
          Angehängte Dateien
          Suche:
          Hanß Heimsen *1674 +1737 in Marienborn
          Schweinemeister und Hirte in Harbke
          Namen auch: Heinße, Heimße, Heimer usw.

          Datenbank aller bekannter Daten

          Kommentar

          • Jettchen
            Erfahrener Benutzer
            • 16.10.2011
            • 1359

            "Pflugwirt" und "Kranzwirtschaft"?

            Jahr, aus dem der Begriff stammt: Beginn des 18. Jh.
            Region, aus der der Begriff stammt: Pfalz

            Weiß jemand von euch, was ein "Pflugwirt" ist?
            Im Internet bin ich leider nicht fündig geworden.
            Passt dann hierzu auch die Bezeichnung "Kranzwirtschaft"?

            animei

            Der Pflugwirt war vermutlich der Inhaber einer Gaststätte "Zum Pflug".
            Da kann die Kranzwirtschasft schon passen.

            didirich

            bei uns gab es früher auch einen "Gassenwirt".
            wenn dort offen war hat er einen Besen heraus gehängt.
            ich vermute so war es auch mit einem Kranz ?

            Mechthild

            aus dem Wörterbuch von Jakob und Wilhelm Grimm:
            kranzwirtschaft, f.: solche zeitweise schenken (von wein, den der weinbauer selbst verkauft) hiesz man busch- oder strauszwirtschaften, weil ein solcher bauernwirt statt des schildes einen grünen ast oder busch über seiner thür hinausstreckte. in frühern zeiten wurde statt des strauszes auch ein raif oder kranz vor die thür gesteckt, woher noch die kranzwirtschaften rühren. Mone zeitschr. 3, 267.

            animei

            Genau so ist es: http://de.wikipedia.org/wiki/Strau%C3%9Fwirtschaft

            Kommentar

            • chrissy66
              Benutzer
              • 07.10.2008
              • 40

              Was bedeutet Dominialkunst?

              Was bedeutet Dominialkunst? Was ein Dominien ist weiß ich,

              jele

              Lesfehler?
              irgendwo muss da ein "Dominialkunst"-Nest sein.
              In einem anderen Forum wurde dies bereits diskutiert, bis man drauf kam, dass es ein Lesfehler war.
              Richtig wäre Dominialknecht gewesen.
              Vielleicht auch hier?

              Kommentar

              • Jettchen
                Erfahrener Benutzer
                • 16.10.2011
                • 1359

                Was stellt ein "Stützenmacher" her?

                Jahr, aus dem der Begriff stammt: 17./18.Jh.
                Region, aus der der Begriff stammt: Tettau /Frankenwald

                Kann mir jemand erklären, was ein "Stützenmacher" hergestellt hat?
                Das Handwerk gehörte zu den Holzverarbeitenden Tätigkeiten.
                Im Internet habe ich keine genauen Informationen dazu gefunden. Nur bei der Spielwarenherstellung in Sonneberg wurde dieser Beruf erwähnt.

                Friederike

                schau mal hier: http://books.google.de/books?id=prEt...macher&f=false

                Kommentar

                • Jettchen
                  Erfahrener Benutzer
                  • 16.10.2011
                  • 1359

                  Was stellte ein Hohldrechsler her?

                  Jahr, aus dem der Begriff stammt: 17./18.Jh.
                  Region, aus der der Begriff stammt: Tettau/Frankenwald

                  Was stellte in früheren Zeiten ein "Hohldrechsler" her?
                  Im Internet las ich, dass man heute beim Hohldrechseln z.B. Eierbecher oder Becher herstellt. Das ist heute aber nur ein Teilbereich des Drechlers.
                  Bei der von mir gefundenen Familie in Tettau wird aber über 100 Jahre lang immer nur diese Berufsbezeichnung genannt. Da müssen sie doch noch etwas anderes produziert haben.

                  Heinz_Bonn

                  das war früher anscheinend ein Drechsler, der sich auf das Drechseln des Inneren von hohlen Gegenständen, z.B. Dosen u.ä. spezialisiert hatte und weniger oder keine anderen Drechselarbeiten erledigte.

                  animei

                  Hohldrechseln: Becher, Pokale, Dosen u. a. Gefäße

                  Jettchen

                  Aber irgendwie befriedigt mich dies noch nicht, wenn ich die Zeit bedenke, in der diese Menschen gearbeitet haben. Dazu gab es im Ort noch mehr Menschen mit diesem Beruf.
                  Hat man aus dem Holz des Frankenwaldes damals vielleicht etwas für den Export produziert?
                  So etwas wie Dosen oder Pokale kann ich mir allerdings nicht vorstellen. Beim Schreiben kommt mir aber eben eine Idee: Könnten vielleicht Holzschalen bzw. - schüsseln angefertigt worden sein?

                  henrywilh

                  Richtig. Dieser Drechsler stellt Hohlgefäße her. Dazu muss er die Außenform drechseln und diese dann aushöhlen.
                  Der Gegensatz dazu wäre ein Drechsler, der hauptsächlich konkave Dinge, wie z.B. knubbelige Treppenpfosten, Tischbeine, Stiele etc. drechselt.

                  Ich sehe da gar kein wirkliches Problem.
                  Im 17. Jh. benutzte die einfache Bevölkerung noch vielfach Holzgeschirr, auch Becher.
                  Warum sollen sich nicht ganze Dörfer auf so etwas spezialisiert haben - so wie andere z.B. auf Keramik?



                  Laurin

                  ergänzend noch:
                  Auch Wasserrohre wurden früher aus entspr. Baumstämmen "hohl gedrechselt".
                  Diese fanden z.B. auch für die Entwässerung im Bergbau Verwendung.

                  henrywilh

                  hast du Quellen dafür?
                  Bis dahin gehe ich davon aus, dass hölzerne Röhren (schon bei den alten Römern) gebohrt wurden.

                  Uwe64

                  also ganz sicher waren auch in D viele Wasserrohre aus Holz - bezahlbarer, massenhaft vorhandener und relativ leicht zu bearbeitender Werkstoff.
                  Viele Holzrohre liegen noch heute in der Erde !
                  Aber ein Wasserrohr zu "drechseln" ist nicht machbar.
                  Es gibt (gab ?) eine Fernsehserie "Der letzte seines Standes" hochinteressant !
                  in der auch die Herstellung der hölzernen Wasserrohre vorgestellt wurde.
                  Drechsler können sehr viele schöne und nützliche Dinge herstellen, auch die Spezialisierung ganzer Orte oder Regionen, man denke an die Glasbläserei in Thüringen sind nachweisbar, nur Wasserrohre gehören eben nicht zu den Produkten des Drechslers.

                  Laurin

                  ich kenne das auch nur vom "Hörensagen" aus dem Erzgebirge und kann leider - noch - keinen Beleg dafür finden.
                  Es könnte sich wohl eher um ein "Zusammenschmeißen" der Begriffe Holzdrechseln und Holzbohren handeln.
                  Richtig ist, daß die Röhren gebohrt wurden, siehe auch hier
                  Die meisten Wasserleitungen der Wasserkünste waren eher (halb-)offene lange Kästen aus Holz.

                  Matthias Möser

                  solche Wasserrohre kannten schon die Römer, die dann durch Tonrohre ersetzt wurden....

                  henrywilh

                  Ich finde das seltsam, dass die Römer durch Tonrohre ersetzt wurden.

                  Kommentar

                  • Fronja
                    Erfahrener Benutzer
                    • 12.10.2007
                    • 577

                    Verwandtschaftsverhältnis Schwitter und Moffurthe

                    Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1919
                    Region, aus der der Begriff stammt: Ritteramt Güstrow, Mecklenburg

                    Ich habe auf einer Volkszählungsliste Ritteramt Güstrow aus dem Jahre 1919 folgende Begriffe gefunden.
                    - Schwitter
                    - Moffurthe
                    Schwitter könnte vielleicht noch Schwager sein.
                    Name Verwandtschafts*verhältnis
                    Wladislaw Zabicki Moffurthe
                    Stanislawa Zabicka Ehefrau
                    Apolonia Zabicka Tochter
                    Antonia Zabicka Tochter
                    Leygmant Zabicki Sohn
                    Kazmies Zabicki Sohn
                    Emiel Loda Schwitter
                    Filip Badzinski Schwitter
                    Pictrak Pawel Schwitter
                    Dryk Healy Schwitter
                    Gregory Healy Schwitter


                    jacq

                    Ich würde mal ganz unverbindlich vermuten, dass die Personen der Haushaltung der Landwirtschaft wegen dorthin gekommen sind.
                    Dann könnten vielleicht Vorschnitter und Schnitter passen.
                    Zitat: http://woerterbuchnetz.de/cgi-bin/WB...&lemid=DS02512
                    Der Schnitter, des -s, plur. ut nom. sing. in der Landwirthschaft derjenigen Gegenden, wo das Getreide mit der Sichel geschnitten wird, diejenigen Arbeiter, welche solches verrichten, und die, wo man statt des Schneidens mähet, Mäher oder Mähder heißen. Es ist von dem veralteten Zeitworte schnitten, wofür wir jetzt schneiden sagen, von welchem in andern Bedeutungen Schneider üblich ist.
                    http://woerterbuchnetz.de/cgi-bin/WB...&lemid=DV01767
                    Der Vorschnitter, S. Adelung Vorschneider
                    Der Vorschneider, des -s, plur. ut nom. sing. Fämin. die Vorschneiderinn. 1. Von dem Neutro, derjenige, welcher in der Ernte den übrigen Schnittern vorschneidet, der erste unter ihnen ist, der Ordnung nach; in einigen Gegenden auch der Vorschnitter, wo das Getreide gemähet wird, der Vormähder.

                    Friedrich

                    Soweit ich den Scan lesen kann (etwas größer wäre meiner Augen wegen hilfreich gewesen), steht da Schnitter und nicht Schwitter. Und dann paßt das, was Jacq sagte, genau.
                    Statt Moffurthe lese ich Vorschnitter.
                    Bickhard(t), Rühl - Simmershausen
                    Jantzen, Jentz, Grabow, Zeisi(n)g - Kröpelin, Dorf Glashagen, Grevesmühlen, Grebbin, Wismar
                    Badzinski, Gellerich - Hannover
                    Badzinski, Heiermann, Schafstein, Hö(oe)v(f)ener - Castrop-Rauxel, Herne und Umgebung
                    Badzinski, Trojan - Kr. Sensburg

                    Kommentar

                    • Kunzendorfer
                      Erfahrener Benutzer
                      • 19.10.2010
                      • 2029

                      militärische Berufsbezeichnung 1665

                      Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1665
                      Region, aus der der Begriff stammt: Nordmähren - HS Goldenstein



                      Hallo,

                      ich habe hier eine Berufsbezeichnung eines ehemaligen Soldaten, welche ich als "Maeckhetneler" bzw. mit viel Fantasie als "Marcketneler" lesen würde.
                      Ich würde einmal auf jemand tippen, der entweder mit einer Machete bewaffnet war, bzw. wenn ich mich ganz weit aus dem Fenster lehne, mit einer Musquete. Oder liege ich gar ganz falsch?

                      Für jeden Tipp bedanke ich mich schon einmal im Voraus!
                      Angehängte Dateien
                      G´schamster Diener
                      Kunzendorfer

                      Kommentar

                      • Jettchen
                        Erfahrener Benutzer
                        • 16.10.2011
                        • 1359

                        "verordneter" Bürgermeister

                        Jahr, aus dem der Begriff stammt: um 1700
                        Region, aus der der Begriff stammt: Oppau/Pfalz

                        Weiß jemand von euch, was ein "verordneter Bürgermeister" war?
                        In der Liste der ehemaligen Bürgermeister tauchte der Ahn nicht auf, auch entdeckte ich im selben Jahr noch einen zweiten Mann, bei dem es "verordneter Bgm." heißt.
                        Im Internet fand ich mehrfach diese Formulierung, aber leider keine Erläuterung hierzu.
                        Ob meine Vermutung passt, dass dies so etwas wie ein "Rathsverwandter", also eine Art Gemeinderat war?

                        gustl

                        gelegentlich mischte sich der Landesherr ein und wollte seinen Städtern einen ihm genehmen Bürgermeister verordnen. Meistens wehrten sich die Ratsherren und setzten ihren gewählten Bürgermeister durch. Du wirst sicher in der Heimatgeschichte über diese Vorgänge fündig werden. Frage doch einfach mal im zuständigen Stadtarchiv an, was da los war.

                        Grapelli

                        heute würde man einfach "ernannter" Bürgermeister sagen, damit ist über die ernennende,
                        also die verordnende Stelle meines Erachtens nach nichts Besonderes ausgesagt.
                        Vergleiche auch hier:
                        "In engerer Bedeutung ist verordnen, zu einem Geschäfte, zu einem Amte Recht und Befugniß ertheilen."


                        henrywilh

                        Grapelli hat recht. Punktum.
                        Eine Anfrage an das Stadtarchiv hat dieselbe Erfolgschance wie eine fachliche Frage im Baumarkt. Glücksache halt.

                        Jettchen

                        weshalb erscheinen die beiden "verordneten" Bürgermeister dann aber nicht auf der Liste der Bürgermeister von Oppau, die lückenlos alle Inhaber dieses Amtes aufzählt?
                        Auf eine Antwort des Stadtarchivs warte ich tatsächlich noch.

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                        • Jettchen
                          Erfahrener Benutzer
                          • 16.10.2011
                          • 1359

                          "Neubürger"

                          Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1720
                          Region, aus der der Begriff stammt: Oppau/Pfalz

                          Wenn ein Mann im Jahr seiner Eheschließung als "Neubürger" bezeichnet wird, muss ich daraus schließen, dass er zugezogen ist?
                          Oder könnte es auch "nur" sein, dass er nun die Bürgerschaft erworben hat und möglicherweise schon im Ort aufgewachsen ist?

                          jacq

                          ich denke er ist erst zugezogen.Zitat:
                          http://drw-www.adw.uni-heidelberg.de...erm=neubuerger
                          Neubürger, m.
                          neu zugezogene Person, die das Bürgerrecht einer Stadt erworben hat

                          didirich

                          in Württemberg war es so das auch ein am Ort geborener, zum beispiel bei einer Heirat, als Neubürger bezeichnet wurde und dann auch das Bürgerrecht bekam !

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                          • jele
                            Erfahrener Benutzer
                            • 16.05.2012
                            • 2797

                            M.A.

                            Jahr, aus dem der Begriff stammt: Ende 18. Jh./Anf. 19. Jh.
                            Region, aus der der Begriff stammt: Wien

                            in einem Wiener Kirchenbuch findet sich immer wieder die Abkürzung M.A. (M:A.), und zwar bei den Vornamen, z. B. Francisca M.A., aber auch bei den Eltern, z.B. M:A. Hemert u.ö.
                            Aber auch in einer Sterbeanzeige in einer Wiener Zeitung fand sich die Notiz: des [...] s[elige] T[ochter] M.A.

                            Mechthild

                            könnt es Maria Anna sein?
                            Francisca M[aria]A[nna] oder des [...] s[elige] T[ochter] M[aria]A[nna]
                            Ansonsten kenn ich die Abkürzung noch für Magister Artium, ist aber meines Wissens in Österreich nicht gebräuchlich

                            econ

                            wenn es typisch österreichisch sein soll, dann heißt es vielleicht Marie Antoinette...
                            Zuletzt geändert von jele; 26.09.2013, 15:11.

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                            • betzyfraitag
                              Erfahrener Benutzer
                              • 29.01.2013
                              • 134

                              Juristische Abkürzung - Cur. Mar. -

                              Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1837
                              Region, aus der der Begriff stammt: Schleswig-Holstein

                              In einer Urkunde geht es um die Bestätigung, den zustehenden Erbteil erhalten zu haben. Dabei ist mir die Abkürzung „Cur. Mar.“ aufgefallen. Ohne weiter darüber nachzudenken, dachte ich zuerst, dass dieses „Cur. Mar.“ für „Courant Mark“ steht. Genauer betrachtet, ergibt es in diesem Zusammenhang aber wenig Sinn...
                              […] ten Stückeschon früher vollständig mir verabfolgt wor-
                              den so wird hiemittelst der Empfang genannter Ca[pi]-
                              talienund Mobilien von mir Cur. mar. beschei-
                              niget und dafür quitiert, mit dem Beyfügen, daß
                              Alles was ich aus der Masse meines verstorbenen […]

                              Schlumpf

                              Ich denke, das wird ein Cur(rentis) manu sein.
                              .. also "fortlaufender Hand"

                              holsteinforscher

                              .. also "fortlaufender Hand"
                              da "manu/el" durch "menschenhand, eigenhändig bedeutet...
                              bescheinigt der Schreiber wohl durch die Ausstellung/Unterschrift
                              dieser Urkunde die Richtigkeit.

                              Kasstor

                              es handelt sich um den Curator maritae, den Vormund der Ehefrau.

                              Schmid Max

                              Kasstor hat recht.
                              (es heisst auch mar. und nicht man.)
                              ....bescheinigt der Schreiber wohl durch die Ausstellung/Unterschrift
                              dieser Urkunde die Richtigkeit.

                              Dies wird üblicherweise mit manu propria -eigenhändig - bezeichnet.
                              Angehängte Dateien

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                              • Illiana
                                Erfahrener Benutzer
                                • 27.07.2013
                                • 146

                                was ist ein provisionirter k.k. Finanzwache-Aufseher?

                                Jahr, aus dem der Begriff stammt: Mitte 19 Jhd.
                                Region, aus der der Begriff stammt: Böhmen

                                Kann mir jmd. sagen was ein provisionierter k.k. Finanzwache-Aufseher war/gemacht hat?

                                Friederike

                                http://books.google.de/books?id=SGZD...fseher&f=false

                                Rolf Stichling


                                Dann bleibt als Frage noch, was "provisioniert" bedeuten soll?
                                Liegt da ein Schreib-/Lesefehler vor?
                                Vielleicht: pensioniert?

                                Illiana

                                Nur in Google kommt zu Finanzwache Aufseher nicht wirklich eine Erklärung, aber danke mit dem Tipp mit Google books. Hab ich bisher überhaupt nicht gekannt (und wieder was dazu gelernt ). Da ist es natürlich sehr schön erklärt.
                                wg. provisioniert, hab ich den scan mal angehängt. Das Wort nach Franz Hagner solls sein


                                Kasstor

                                Provision scheint ein damaliger Ausdruck für Pension zu sein. zB http://books.google.de/books?id=SGZD...zwache&f=false
                                Die Pensionäre/ Pensionisten erhielten damals also Provisionen.

                                animei

                                Nicht ganz, es gab wohl beides. Die Beamten bekamen scheinbar Pension, die "Diener" Provision.
                                In Illiana's Dokument bedeutet es vermutlich nichts anderes, als dass er schon "in Rente" war.

                                holsteinforscher

                                ...später wurde der Begriff erweitert auf die Versorgung oder den Unterhalt einer Person, oft in Form einer regelmäßigen Zahlung wie einer Leibrente. In diesem Sinne ist die „Versorgung“ das Synonym zur Provision/provisionierter.

                                Illiana

                                hört sich wirklich gut für den jenigen an (ok, ich weiß ja nicht wie hoch so eine Rente war ), aber das er zu dem Zeitpunkt gerade mal 31 war (der Text ist aus dem Kircheneintrag zur Trauung), finde ich ungewöhnlich... wisst ihr was die gängigen Gründe für so frühe Pension gewesen sein könnte? Arbeitsunfall?
                                Die kann ich meinen Mann ganz schön neidisch machen mit seinem Vorfahren (der ist auch gerade 31 ^^)

                                holsteinforscher

                                ..hui, hui..lach*, wirklich ein wenig arg früh, aber unter der neuen
                                Prämisse, sein Alter, dürft es sich dann wohl um die
                                *PROVESSION" im Sinne von Arbeit, Beruf, Beschäftigung,
                                Gewerbe, Handwerk, Metier handeln

                                Forscherin


                                für die Klärung alter Begriffe ist auch oft "der Krünitz" hilfreich, zum Stichwort Provision erläutert er folgendes:
                                Provision , Lat. Provisio, der zu einem Behufe nöthige Vorrath. Besonders führet der Lebensunterhalt, die Lebensmittel im gemeinen Leben den Nahmen der Provision, daher man auch die Lohnsoldaten oder besoldeten Kriegsleute ehedem Provisioner zu nennen pflegte. -- Was einem in den Ruhestand versetzten Beamten zu seinem nöthigsten Lebensbedarfe gereicht wird, führt in einigen Ländern gleichfalls diesen Nahmen. Ferner der standesmäßige Unterhalt, welchen der Papst von der gesammten Christenheit, als oberster Bischof derselben, zu fordern sich berechtigt glaubt.

                                Illiana

                                ich finde bes. den Satz gut:
                                Ferner der standesmäßige Unterhalt, welchen der Papst von der gesammten Christenheit, als oberster Bischof derselben, zu fordern sich berechtigt glaubt.

                                Christian40489

                                Da im Eintrag eindeutig "provisionierter" (von lat. providere = versorgen) steht, kann es sich nicht um die "Profession" (von lat. professio = Bekenntnis/Gewerbe/Beruf) handeln.

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