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  • Mechthild

    Nahrungsmann-Nahrungsnießer

    Jahr, aus dem der Begriff stammt: um 1850
    Region, aus der der Begriff stammt: Niederbayern

    in den Sterbebüchern wird als "Stand" zwischen Nahrungsmann und Nahrungsnießer unterschieden.
    Nahrungsmann: jemand der Nahrung anbaut, also Bauer?
    Nahrungsnießer: jemand der den Nutzen daraus zieht, also so etwas wie Austragsbauer?

    Friederike

    als Nahrungsmann wird der Altbauer bezeichnet, schau
    mal hier bitte: http://books.google.de/books?id=5LLr...gsmann&f=false

    Schmid Max

    in den Sterbebüchern wird als "Stand" zwischen Nahrungsmann und Nahrungsnießer unterschieden.
    Mechthild,
    woraus schliesst du, dass zwischen den beiden Begriffen ein Unterschied besteht?
    Daraus etwa, dass einmal der eine, einmal der andere Begriff verwendet wird (wenn auch vom gleichen Schreiber) folgt das m.A. nicht.
    Zumindest bei uns in Obb. / Inntal besteht kein Unterschied, der Begriff Nahrungsniesser ist meines Wissens jedoch seltener.
    Gängiger und synonym ist Austrägler oder der von Friederike bereits genannte Altbauer oder auch Altenteiler.
    Ich erweitere aber gerne mein Wissen

    jacq

    Habe in dem was das WWW hergibt auch beide Begriffe im selben Zusammenhang mit dem Austrägler gefunden. Wie Schmid Max schon geschrieben hat, ist der Begriff Nahrungsmann hier häufiger gebräuchlich.
    Ich denke man hat hier einfach zwischen den gleichbedeutenden Wörtern gewechselt.

    Kommentar

    • Jettchen
      Erfahrener Benutzer
      • 16.10.2011
      • 1364

      Ranzenadvokat

      Jahr, aus dem der Begriff stammt: Ende des 18.Jh.
      Region, aus der der Begriff stammt: Oberfranken

      Weiß jemand von euch, was man unter einem "Ranzenadvokat" versteht?
      Im Internet finde ich zwar diesen Begriff, aber keine Erläuterung dazu.

      Sera

      lt. "Grammatisches Wörterbuch der deutschen Sprache" handelt es sich bei einem Ranzenadvokaten um einen Rechtsverdreher.
      Genaueres s. http://books.google.de/books?id=9EJJ...dvokat&f=false

      Asphaltblume

      Ah, also entsprechend dem Begriff "Winkeladvokat"? (Ich dachte immer, der hieße so, weil er verwinkelte Schachzüge kennt, aber im Verein mit dem Ranzenadvokaten scheint es eher einer zu sein, der nicht erfolgreich ist und in einem Winkel (statt einem Büro) sitzt oder sogar als Wanderadvokat sein Leben fristen muss.)

      Kommentar

      • Mechthild

        Umfuhrer

        Jahr, aus dem der Begriff stammt: um 1860-1870
        Region, aus der der Begriff stammt: Niederbayern

        gehe ich recht in der Annahme das ein Umfuhrer (wird als "Stand/Beruf" angegeben) eine Person ist, die aus Armutsgründen reihum täglich in einer anderen Familie des Ortes ernährt wurde?

        gki

        ich bin mir nicht sicher, aber ich glaub nicht, daß es derartiges um diese Zeit noch gab.
        http://books.google.de/books?id=8Coy...=umf%C3%BChrer
        Hier kommt der Umführer als Beruf in einem Eisenwerk vor. Das ist vermutlich nicht die gesuchte Verwendung, aber vielleicht gab es etwa anderes, das man umführen konnte...

        http://books.google.de/books?id=10FF...BChrer&f=false
        Das hat sogar Lokalbezug.

        http://books.google.de/books?id=zzdS...32&dq=umführer
        Offenbar handelte es sich um einen Lotsen, der Salzschiffe um einen gefährlichen Felsen führte.
        Davon gab es früher in Donau und Inn einige.

        waldler

        den Begriff Umfuhrer sehe ich auch aus dem Niederbayrischen als Überführer oder Schiffmann bzw. Fährmann.

        Mechthild

        Es übten auch Frauen diesen schweren Beruf aus

        Schmid Max

        die bisherigen Deutungsversuche finde ich nicht treffend.
        Ich kenne zwar den Begriff "Umfuhrer" nicht , weder als Wort noch als Standesbezeichnung
        jedoch die Tätigkeit "auf der Umfuhr sein".
        Jermand ist auf der Umfuhr meint nach meiner Kenntnis jemanden,
        der mal da mal dort ist, eine Person ohne festen Aufenthalt.
        Könnte durchaus den eingangs von Mechthild geäusserten Grund (soziales Netz) haben ,
        zu denken wär auch an Personen, die ohne festes Dienstverhältnis sich an wechselnden
        Orten verdingten (gg Kost und Logis).
        Fährleute oder Lotsen wären ja nur lokal (an Gewassern) denkbar und zudem wohl nur als Männerberuf.

        Mechthild

        ich hab den nächsten Umfuhrer gefunden, es heißt dort: Umfuhrer in der Gemeinde Otterskirchen, das deutet wohl eher auf meine ursprüngliche Annahme hin

        so, ich hatte das Archiv angeschrieben, hier die Antwort:
        Umfuhrer, auch Umkoster, Quartierer bezeichnet Personen, die von einer Art Unterstützung für Arme lebten, wobei der Unterstützte von den Hausbesitzer reihum Unterkunft und Verpflegungbekam. Die Umfuhr wurde durch Gesetz von 1869 verboten.

        Kommentar

        • Hans Grimm
          Erfahrener Benutzer
          • 22.07.2012
          • 428

          Begriffe aus den Sterbeeinträgen

          Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1757
          Region, aus der der Begriff stammt: Iglau in Mähren

          ich forsche unter anderem sehr häufig in den Iglauer Kirchenbüchern, dort werden oft bestimmte Redewendungen in den Sterbematrikeln benutzt. Und zwar meist drei verschiedene (siehe auch Anhang):
          - cum novo pulsa
          - cum parvo pulsa
          - cum magno pulsa
          Bisher habe ich diese Wörter einfach so hingenommen, ohne zu wissen, was diese eigentlich bedeuten.
          Deshalb würde ich mich freuen, wenn mich jemand über die Bedeutung aufklären könnte.

          Schmid Max

          nun das ist die Art des Geläutes (bei der Leich)
          und der Preis steht auch gleich dabei.....
          cum parvo pulsu // mit kleinem Geläut (da bimmelt nur das Totenglöcklein)
          magno gross
          novo neu (was das ist weiss ich auch nicht ,evtl. mit der neuen Glocke?)
          Angehängte Dateien
          Mit besten Grüßen

          Hans


          - Was sie einst waren
          Das sind wir jetzt
          Und was sie jetzt sind
          Das werden wir einst werden -

          Kommentar

          • Molle09
            Erfahrener Benutzer
            • 24.03.2009
            • 1379

            Lapsa

            Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1811
            Region, aus der der Begriff stammt:

            Bei einem Traueintrag von 1811 hat der Pfarrer hinter den Angaben der Braut den Zusatz "jüngste Tochter-Lapsa" gemacht. Was soll Lapsa sein? Der Translator spuckt mir "rutschen" aus, aber darin sehe ich keinen Sinn.

            jacq

            das was ich auf Anhieb dazu gefunden habe:
            http://forum.ahnenforschung.net/show...&postcount=612
            http://archiver.rootsweb.ancestry.co...-01/1138683809

            Molle09

            ich denke ich kann nun selber zur Lösung der Frage beitragen.
            Nachdem hier immer die Rede davon war, dass sie unehelich sein könnte, ich aber angab, dass sie ja ehelich geboren wurde, habe ich heute die Lösung gefunden.
            Die Braut selbst hatte vor der Eheschließung schon ein uneheliches Kind, das habe ich heute im KB gefunden. Der Bräutigam hat sie geheiratet als sie bereits von einem anderen schwanger.
            Zuletzt geändert von Molle09; 10.04.2013, 10:04.
            Liebe Grüße
            Mlle
            ----------------
            Es gibt keine Zufälle!!!

            Suche Nürnberger in Hardisleben
            Bertuch in Donndorf ab 1784-1799
            Joh. Martin Koch,1743 Hammelknecht in Marienroda u. Frau Regina

            den Verbleib von Johann Wilhelm Nürnberger *04.12.1803

            Kommentar

            • Katze58
              Erfahrener Benutzer
              • 14.02.2009
              • 334

              Zusatz bei Sterbe - KB

              Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1763
              Region, aus der der Begriff stammt: Niedersachsen

              Unter den Sterbeeinträgen hat der Pastor folgende Wörter gesetzt:
              entweder "hermone" oder "conuone" (könnte auch concione heißen)
              Kennt jemand die Bedeutung?

              j.steffen

              da gäbe es im Angebot:
              cum sermone = mit einer Predigt
              cum concione = mit einer Leichenpredigt
              LG - Petra -


              Das Chaos sei willkommen -
              die Ordnung hat versagt !

              Mein toter Punkt: Christopherus Wieners und Eva Catharina Melchers erstmals im Lichtenauer KB (Paderborn) 1760 genannt. Woher stammt das Ehepaar????

              Kommentar

              • mailbox658
                Erfahrener Benutzer
                • 14.10.2009
                • 151

                Suche Begriff für "Tanten und Onkel"

                ich suche einen Ober-Begriff für "Tanten und Onkel". Dabei meine ich einen Oberbegriff wie "Eltern" (für Vater und Mutter), "Geschwister" (für Brüder und Schwestern).
                Meine Tochter schlug "Tonkel" vor. Fand ich auch nett.

                Schmid Max

                korrekt wär Elterngeschwister oder differenzierend Vatergeschw. und Muttergeschwister.

                Kommentar

                • Neuling2013
                  Benutzer
                  • 11.02.2013
                  • 25

                  Randvermerk aus Familienbogen

                  Jahr, aus dem der Begriff stammt: ca.1900-1920
                  Region, aus der der Begriff stammt: Bayern / Franken

                  ich habe zurzeit das Problem eine Randnotiz aus einem Familienbogen, richtig zu deuten. Bei der Übersetzungshilfe im Forum wurde mir bereits geholfen, denn ich konnte die Notiz beim besten Willen nicht lesen.
                  Dazu folgendes:
                  Der Randvermerk befindet sich im Familienbogen in der Spalte "Titel und Auszeichnungen". und über dem Vermerk "Eingerückt am 07.Aug.1914"
                  steht dies: " Tag 7 Aug"
                  "...8 Hdr. Art"
                  " 1897 "
                  was könnte das bedeuten? Eine militärische Abkürzung??
                  Vielleicht hat schon einmal jemand diese Abkürzung irgendwo gesehen.

                  kobra28

                  Tag 7. Aug wirds wohl nicht heissen
                  möglich Trg 7 ??
                  8 Hdr.Art. dürfte falsch sein .
                  eher : 8 Feld Art. siehe unten : Frau 5 Kinder

                  henrywilh

                  Der Vergleich mit "Frau" ist hilfreich:
                  Er zeigt, dass es wirklich "Tag" heißt, und nicht "Trg".
                  Er zeigt weiterhin, dass es nicht "Feld" heißt, denn das F hat eine Schleife in der Mitte. Es kann auch deshalb nicht "Feld" heißen, weil am Ende noch ein Kurzbuchstabe steht. Ich halte weiter "Hdr." für wahrscheinlicher.
                  Angehängte Dateien

                  Kommentar

                  • Franzine123
                    Erfahrener Benutzer
                    • 11.11.2011
                    • 740

                    Obligationen im Sinne der Genealogie

                    Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1778
                    Region, aus der der Begriff stammt: Westfalen/Paderborner Land

                    nach dem Vorgang von 1778 in Rüthen, den ihr in der folgenden Seite aufrufen könnt: http://www.archive.nrw.de/LAV_NRW/jsp/findbuch.jsp?archivNr=1&id=0664&tektId=75&klassId= 6&expandId=0&bestexpandId=73&suche=1&verzId=46
                    geht es um die Erben des Friedrich Canisius in Rüthen unter Nr. 6 des laufenden Textes:
                    Originaltext: 6. Erben des Bürgermeisters Friedrich Canisius zu Rüthen für die Aufnahme der Maria E. Canisius 1778;
                    Was soll man sich darunter vorstellen? Es wird sich ja nicht um "Obligationen" (unter diesem Begriff ist es im Archiv eingeordnet) im heutigen Finanzsektorbegriff handeln.

                    Xtine

                    ich kenne Obligation als anderes Wort für Schuldverschreibung, Schuldschein, Anleihe, Verpflichtung
                    So findest Du es auch im DRW , Krünitz und bei Meyers
                    Vermutlich hatten all diese Leute Schulden beim Kloster Galilaea.

                    Mark Obrembalski

                    Die Bedeutung wird wohl allgemein "Zahlungsverpflichtung" sein, was vom heutigen Begriff ja nicht so furchtbar weit entfernt ist. In anderen Einträgen ist ja von der Verpfändung eines Hofes und einer Abtretung die Rede - also geht es sicher um irgendwelche Geldangelegenheiten.

                    Franzine123

                    Zahlungsverpflichtungen kann wohl sein, aber es steht ja in dem Archivstück ausdrücklich, dass es um Erbe geht und um die Aufnahme der Tochter (wo herein diese aufgenommen wird, steht leider nicht dabei.) Daher hatte ich Probleme, diese Obligationen für mich einzuordnen.


                    russenmaedchen

                    ich würde es so verstehen, daß die Erben sich für die Aufnahme im Kloster ausgesprochen haben und damit für die Übernahme der Kosten in Form
                    einer Schuldverschreibung (Obligation) gegenüber dem Kloster.

                    Hibbeln

                    in dem "Fremd- und Verdeutschungs-Wörterbuch" von Günter Saalfeld aus dem Jahre 1910 finden sich unter dem Stichwort "Obligation" folgende Hinweise:
                    Verpflichtung, Verbindlichkeit, Haftung, Schuldverschreibung, Schuldschein, Schuldbrief, Verschreibung, Pfandbrief, Anleiheschein, Schuldverhältnis, Forderung(srecht)

                    gustl

                    da es sich ja nur um die Inhaltsangabe dessen handelt, was sich in der Archivakte befindet, kann ich aus den Kurztexten gar nicht schließen. Wer wem etwas schuldig war (und nichts anderes bedeutet Obligation = Schuldverschreibung), auch im erweiterten Sinn, geht aus dem, was hier gezeigt wurde, nicht hervor. Deswegen ist ein Studium der Akten nicht zu umgehen, obwohl der Versuch zulässig ist
                    Forsche nach Ahnen im nördlichen Osnabrücker Land (Rieste, Thiene, Alfhausen, Ankum, Neuenkirchen in Oldenburg und weitere Orte)
                    und im Umkreis Vechta (Lohne, Kroge, Krimpenfort, Oythe u. mehr)

                    Kommentar

                    • Magesa
                      Neuer Benutzer
                      • 15.04.2013
                      • 2

                      Was ist ein Platzmeister

                      Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1905
                      Region, aus der der Begriff stammt: Schlesien ???

                      mein Ururgroßvater war von Alexander Gebauer Beruf Platzmeister aber ich habe keine Idee was das sein Könnte. Kann mir jemand dabei helfen ?
                      Mein Urgroßvater Ernst Gebauer war Gemeindevorsteher in Bad Flinsberg,
                      ist das gleichdedeutend mit Ortsvorsteher oder wie muss ich mir das vorstellen ?

                      scheuck

                      Hallo, Magesa!
                      Das sagt Tante Google zu Deinem "Problem"....
                      Tätigkeitsmerkmale

                      PlatzmeisterInnen sind im Bau und inBauzubehörbetrieben sowie in Betrieben, in denen
                      die Materiallagerung im Freien erfolgt, tätig. Sie sorgen für die sachgemäße Lagerung bzw.für die Ausgabe von Materialien und Maschinen und koordinieren wichtigeorganisatorische Aufgaben. So übernehmen sie die Personal-einteilung, achten auf die Einhaltung derSicherheitsvorschriften und überwachen die Bau-, Montage- und Servicetrupps. Ebensoführen sie auch kleinere Reparaturarbeiten durch.
                      Berufliche Anforderungen
                      Kräftiger Körperbau,
                      körperliche Wendigkeit,
                      physische Ausdauer,
                      technisches Verständnis,
                      Organisationstalent,
                      Merkfähigkeit,
                      Selbstständigkeit.
                      Ausbildung
                      Es gibt keine geregelte Ausbildung; die nötigen Kenntnisse und Fertigkeiten werdenbetriebsintern oder im Zuge einer Kurzausbildung angeeignet. Ideal ist eine abgeschlosseneeinschlägige Ausbildung in der Bau-, Holz- oder Metallbranche bzw. eine langjährige
                      Berufserfahrung in diesem Bereich

                      AlAvo

                      denkbar wäre es auch, daß ein Platzmeister bei Speditionen, Kohle- oder Holzlagern, Sand-oder Kiesgruben benötigt wurde und dort für den Ablauf auf dem Betriebs- oder Lagerplatz (siehe Scheuck`s Beitrag) zuständig war.

                      Schmid Max

                      Ernst Gebauer war Gemeindevorsteher in Bad Flinsberg,
                      ist das gleichdedeutend mit Ortsvorsteher oder wie muss ich mir das vorstellen
                      Auch hier hätte eine kurze Suche in gugl sofort geholfen.
                      Laut Duden sind die beiden Begriffe absolut synonym d.h. gleichbedeutend
                      http://www.duden.de/suchen/dudenonli...eindevorsteher
                      Informationsseiten
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                      Deutsche Bahn: bahn.de - Ihr Mobilitätsportal für Reisen mit der Bahn. Deutschlands beliebtestes Reise- und Mobilitätsportal: Auskunft, Bahnfahrkarten, Online-Tickets, Länder-Tickets, günstige Angebote rund um Urlaub und Reisen.



                      PeterS

                      wird zwar hier nicht passen, aber der Vollständigkeit halber:
                      http://woerterbuchnetz.de/DWB/?sigle...&lemid=GP05604

                      Kommentar

                      • Neumi
                        Erfahrener Benutzer
                        • 01.05.2011
                        • 340

                        Berufsbezeichnung Haarbodenwirker

                        Jahr, aus dem der Begriff stammt: ~1800
                        Region, aus der der Begriff stammt: Oberlausitz

                        ich habe bei MyHeritage einen meiner Ahnen gefunden und bei diesem steht unter Beruf Haarbodenwirker. Ich habe schon die Suche und Google benutzt,aber bis jetzt nichts dazu gefunden. Kann mir vielleicht jemand bitte erklären was das für ein Beruf ist?

                        Gast lizzy

                        bei Krünitz gefunden:
                        Haar=Boden: Von einer Person, welche ein gutes und starkes Haupthaar hat, sagt man im g. L. im Scherze, sie habe einen guten Haarboden.
                        Danach würde ich auf einen Friseur oder Perückenmacher tippen.

                        Xtine

                        Zitat von Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm
                        haarboden, m. die kopfhaut, worauf die haare wachsen. .... oder hastu sonst keinen guten haarboden, so setze eine baruque(Perücke) auf und sage so sei es die mode.
                        Ich würde auch auf einen Perückenmacher tippen. Oder zumindest jemand, der den Untergrund für eine Perücke, worauf der Perückenmacher die Haare knüpft, herstellt.

                        henrywilh

                        Mir scheint, die Lösung liegt beim Siebmacher.
                        Hier findet man, dass Haarsiebe "gewirkt" werden, und dass das Hauptteil eines Haarsiebes "Haarboden" heißt:
                        http://books.google.de/books?id=3GMN...ewirkt&f=false
                        Außerdem:


                        Odette

                        vor vielen Jahren lernte eine Friseuse noch das Haarteile anfertigen und damals gehörte auch das Perücken anfertigen dazu.
                        Unter Haarboden ist wohl in diesem Fall wirklich der Boden zusehen, auf dem man "aufbaute". Das war so eine Art -gewirkter Tüll-.
                        In diesen wurden dann die vorher in Handarbeit gefertigten Haarsträhnen eingearbeitet.(3-4 Haare wurden für einen Knüpfvorgang verarbeitet, die zwischen
                        "Fäden" diese waren gespannt - geknüpft wurden.
                        War eine Heidenarbeit...
                        Diesen "Tüll" den muss dein Vorfahre hergestellt haben.
                        Vielleicht ist ein Friseurmuseum in der Nähe, dort kannst die Kunst deines Ahnen bestaunen.
                        Christine und Henry liegen ganz richtig. Ich wollt dir nur erläutern, wie das so ging- damals....

                        rigrü

                        Ich gehe davon aus, dass es um einen Bortenwirker geht (nicht umsonst null treffer für "bodenwirker" bei google). Hier zum Beispiel tauchen Haare in diesem Zusammenhang auf: http://books.google.de/books?hl=de&i...wirker&f=false

                        henrywilh

                        Aber "Haarbodenmacher" schon!
                        Und wie ich angeführt habe, wurden
                        1) die Hauptteile von Haarsieben "gewirkt".
                        Wenn man keine Lust hat, die Anhänge zu lesen, zitiere ich das Wichtigste:
                        "Es gibt eine doppelte Art der Haarsiebe, einfache und doppelte oder gekörperte; beyde werden auf einem Stuhle gewirkt, der die größte Ähnlichkeit mit dem Stuhle der Leinweber hat."
                        2) wird das Hauptteil des Haarsiebes Haarboden genannt:
                        "Der Haarboden wird auf ähnliche Art an dem Oberrande befestiget, als der Holzboden."
                        (Alles an der von mir angegebenen booksgoogle-Stelle.)
                        Wenn Haarboden gewirkt werden, ist ein Haarbodenmacher ein Haarbodenwirker.
                        Dazu noch die drei Fundstellen, die ich für "Haarboden" in Zusammenhang mit Siebmachern angeführt habe - und man darf folgern, dass ein Haarbodenwirker die Hauptteile von Haarsieben herstellt.
                        Man darf natürlich auch unterstellen, dass ein Lesefehler vorliegt, und es "Haarbortenwirker" heißt. Ob es aber wahrscheinlich ist, dass ein rt in Kurrent von 1800 als d gelesen wird?

                        jens Hainholt

                        Siebmacher ist richtig. In Altona hieß der Beruf Haartuchmacher.

                        Schmid Max

                        Siebmacher ist richtig
                        NEIN,
                        Haarbodenmacher oder Haarbodenwirker ist richtig.
                        Es handelte sich um 2 getrennte Zünfte wobei natürlich im Einzelfall auch beide Handwerke von einer Person ausgeübt wurden.

                        Viele Grüße Neumi

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                        • tomtom2013
                          Erfahrener Benutzer
                          • 17.03.2013
                          • 469

                          Was ist ein Halbkolonist?

                          Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1877
                          Region, aus der der Begriff stammt: Baldowitz, Niederschlesien

                          Einer meiner Vorfahren war scheinbar ein Halbkolonist. So steht es auf sämtlichen Urkunden. Nun meine Frage: was ist das?
                          Unter einem Kolonisten kann ich mir ja noch einigermaßen etwas vorstellen. Ist ein Halbkolonist dann der Sohn eines Kolonisten?

                          Odette

                          etwas kompliziert, aber ich denke der o.g. Halbkolonist hat einen Teil (die Hälfte) gepachtet, gegen Entgelt. Der andere Teil verblieb beim (Haupt)-Kolonisten, der ja durch die Pacht auch eine Einnahmequelle hatte.

                          gustl

                          wenn Du mal bei google books suchst, findest Du Einträge, die Halbkolonisten mit Häuslern oder Tagelöhnern gleichsetzen, die also lohnabhängig arbeiteten und nur ein kleines Eigentum besaßen, von dem sie nicht leben konnten.

                          Xtine

                          hier wird es sich ähnlich verhalten, wie beim Halb-, Viertel-, oder Sechzehntelhüfner (das kann man auch noch weiterführen).
                          Es besagt, wie groß der Besitz ist.
                          Siehe auch hier unter Hufe.
                          Wobei die Größe des Grundes regional unterschiedlich sein kann.

                          holsteinforscher

                          schaut doch mal unter: Otto Clausen, Chronik der Heide- und Moorkolonisation im Herzogtum Schleswig (1760-1765), Husum 1981
                          Auch wenn hier die Colonisationspolitik im Raume Südschleswig beschrieben wird, so betrieben doch fast alle Regierungen eine ähnliche Siedlungs/Colonisationspolitik.
                          Somit dürfte ein "Halbcolonist" jemand sein, der eine halbe Colonistenstelle zugesprochen bekommen hat...im Vergleich zu den Vollhufner, Vollstavener, Vollspänner, Vollsassen...deren Landstellen Teilweise bis auf eine 1/32 Hufe heruntergeborchen sein konnten.
                          Durch die Teilung der Landstellen war es natürlich möglich, die Siedlerdichte in der Region erheblich zu erhöhen. Weitere Anreize waren z.B. Steuererleichterungen oder auch die Befreiung von Frohndiensten
                          . Somit dürfte sich auch die Colonistendichte in den KB's erklären..in den schleswiger KB's ist es nicht anders.
                          Suche nach: MECH / KRECHLOK in Groß Wartenberg - HEHL/HEYL in Borna und Umgebung

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                          • momoibb
                            Erfahrener Benutzer
                            • 14.07.2012
                            • 118

                            Adressbuch Dresden 1902

                            Jahr, aus dem der Begriff stammt:
                            Region, aus der der Begriff stammt:

                            ich habe hier einen kleinen auszug aus einem dresdener adressbuch.
                            könnte mir jemand den eintrag übersetzen ?

                            Friederike

                            Hainsch, Georg, Stat.[ations]-Assist.[ent], ( Löbtau )
                            s.[iehe] a.[uch] Heinisch

                            momoibb

                            aber was hat den die letzte Bemerkung zu bedeuten?
                            "Siehe auch Heinisch"

                            usegen

                            es handelt sich offenbar um eine andere Schreibweise des Namens - vielleicher oder seine Familie dort nochmal zu finden? Wenn du das Adressbuch hast, kannst du ja mal nachsehen.
                            Angehängte Dateien

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                            • Saxon52
                              Erfahrener Benutzer
                              • 05.03.2013
                              • 212

                              Tuenten / Taenten, Judicium, cum Curatore

                              Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1830
                              Region, aus der der Begriff stammt: Sachsen Rittergut Nischwitz Nachlaß

                              In einem Dokument finde ich den Begriff Tuenten / Taenten ich denke es ist latein. Weitere Begriffe sind Judicium und cum Curatore

                              Schmid Max

                              beim Taenten sind wir schon damals stecken geblieben;-))
                              cum curatore heisst: mit (einem) Vormund
                              judicium ist das Gericht aber auch der Richterspruch, Urteil.
                              Tuenten könnt höchstens eine verdeutschte Form sein des lateinischen Passivums tuentur /sie werden beschützt in der Bedeutung Schützlinge ,Mündel
                              aber das mein ich nur ohne Beleg.
                              aus den Nachlassbriefen:

                              ergibt sich, dass meine obige Vermutung als richtig bestätigt wird.
                              die unverheiratete Eva Sophia stirbt und hinterlässt ihre ausserehelichen Kinder als Mündel.
                              PS: http://www.meinehobbyseite.de/kupfer_pdf/kupfer_21.pdf
                              Wenn gleich die Quelle angegeben würde dann tät man sich viel leichter da sich viel aus dem Zusammenhang schon ergibt !!!!!
                              Berliner Photographen
                              http://www.photospuren.de

                              Kommentar

                              • goli
                                Erfahrener Benutzer
                                • 14.12.2008
                                • 989

                                Hofeköchin

                                Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1866
                                Region, aus der der Begriff stammt: Simmenau in Schlesien (Krs. Kreuzburg)

                                Ich bin in Unterlagen aus dem Jahre 1866 auf den Begriff "Hofeköchin" gestoßen und wollte einmal anfragen, was ich mir denn genau darunter vorstellen darf.
                                Könnte es sein, das besagte Dame damals ggf. auf dem örtlichen Rittergut als festangestellte Köchin arbeitete?
                                War das für eine Frau zur damaligen Zeit ( sie dürfte um 1820 geboren worden sein) eine "besondere Stellung"?
                                Für 99% der anderen Frauen, konnte ich eigentlich keine Berufsbezeichnungen finden, bis auf vereinzelte Mägde!

                                Asphaltblume

                                Es gut möglich, dass sie als Köchin auf dem Gut tätig war. Im häuslichen Bereich waren ja immer viele Frauen angestellt, in der Regel allerdings ledige.
                                Wirtschafterinnen, Haushälterinnen, Mamsellen, Köchinnen, Küchenmädchen, Haus-, Stuben-, Kammer- und Dienstmädchen, Ammen, Gouvernanten, Kindermädchen, Waschfrauen, Zugehefrauen - alles unverzichtbare weibliche Berufe in Haushalten der Oberschicht. Auch Näherinnen, Schneiderinnen und Putzmacherinnen gab es recht häufig.
                                Ich sehe in Heiratseinträgen häufiger derartige Standesbezeichnungen bei der Braut, und um 1900 herum hatte ich in meiner Familie nur wenige Bräute, die keinen Beruf ausübten. (Nur bis zur Eheschließung allerdings.)
                                Ob die Bezeichnung "Hof" bei der Hofeköchin sich allerdings auf ein bloßes Rittergut bezogen haben kann, oder ob das für Fürstenhöfe reserviert war, wäre die Frage, die sich mir dabei stellt.

                                goli

                                Ich habe nicht ohne Grund angefragt, ob dies ggf. eine "besondere Tätigkeit gewesen sein kann,-da die Eltern und Großeltern der etwa um 1820 geborenen "Hofeköchin" recht begüterte Bauerngutsbesitzer und "Scholzen" gewesen waren!
                                Meist war es ja üblich das deren Kinder dann auch in entsprechend gut ausgestattete andere Bauerngüter eingeheiratet haben.

                                gki

                                Unter meinen Ahnen sind Hof-Schuster, -Schneider, -Binder, alle an bayerischen Klöstern um und vor 1700. Bei der Bezeichnung "Hof" mußte es zumindest dort also wohl nicht ganz so fürstlich sein.

                                Asphaltblume

                                Köchin war schon ein angesehener Beruf, den sie erst gelernt haben musste. Und als Hofköchin hatte sie in der Regel einiges Personal unter sich und was zu sagen. Das konnte natürlich nicht jede werden.
                                Es war damals recht verbreitet, halbwüchsige Töchter zu "besseren", gern adligen, Familien zu geben, damit sie dort lernten, wie man einen Haushalt führt. Die genaue Art des Verhältnisses war unterschiedlich und hing auch vom Rang ihrer Eltern ab - wurde sie als Dienstbotin oder als Haustochter behandelt.
                                Das wäre ein möglicher "beruflicher Einstieg", falls ihre Eltern nicht eigentlich vorhatten, sie einen Beruf lernen zu lassen, was bei wohlhabenden Bauern ja nicht unbedingt üblich war, wie du schon sagst!
                                Vielleicht war sie ja eine von vielen Töchtern und nicht gerade die hübscheste? Pocken z.B. konnten einen Menschen schon übel entstellen.

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