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  • Jettchen
    Erfahrener Benutzer
    • 16.10.2011
    • 1355

    Was bedeutet "einfeltig" in Bezug auf Gott?

    Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1573
    Region, aus der der Begriff stammt: Coburg

    Ich habe den Brief eines Superintendenten an seinen Herzog aus dem Jahr 1573 in Händen - natürlich nur die Kopie!
    Er beginnt mit der üblichen Einleitungsfloskel:
    Jesum Christum unsern einigen Heiland und seligmacher, sampt
    meines einfeltigen getreuen vater unser, und underthenigen, willigen
    schuldigen gehorsam.

    Mich würde interessieren, was die Menschen damals unter der Formulierung "einfeltig" verstanden. Das muss ja etwas ganz anderes als heute sein.

    vogbb

    das Wort "einfeltigen" bezieht sich auf die "Dreifaltigkeit" in der christlichen Theologie. Die Einheit Gottes von Personen, dem Vater, dem Sohn und dem Heiligen Geist.
    Dein Text bezieht sich auf einen Teil der: den Vater

    scheuck

    Geh doch mal zu google-books und gib "einfältig getreu" ein, dazu gibt es einige "Treffer", so zum Beispiel:
    "Ist jemand einfältig - getreu und der Stimme des allgemeinen Hirtens gehorsam, wird er aufhören zu sündigen - und die hinterstellige Zeit nicht den Lüften und Gewonheiten des größten Hauffens, sondern dem Willen Gottes leben. Wobey ..."
    Ob ich das nun wirklich korrekt interpretiere, weiß ich nicht; mir kommt das so vor wie "gehorsam", "ohne sündige Einfälle"

    Alter Mansfelder

    Laut Grimms Wörterbuch steht "einfältig" im Frühneuhochdeutschen für "einfach" und "schlicht". Es gehört also zur demütigen Grußformel gegenüber dem Landesherrn.

    Der Suchende

    Also hat es doch heute noch die gleiche Bedeutung.
    Wenn jemand "einfeltig" ist, muss das nicht negativ sein.

    Jettchen

    Das sind ja doch einige unterschiedliche Interpretationen, finde ich.
    "Einfeltig getreu" und ähnliche Deutungen kann ich eigentlich nicht auf Gott beziehen, auch bezieht sich m.E. die demütige Grußformel nicht auf den Landesherren, sondern auf Gott.
    Am einleuchtendsten erscheint mit der Hinweis auf die Dreieinigkeit.

    henrywilh

    In der Tat hat sich die Bedeutung sehr geändert.
    Im 16. Jahrhundert ein positiver Ausdruck: "einfach", "klar":
    https://books.google.de/books?id=F-B...0vater&f=false
    Im 18. Jh. ein Schimpfwort: "dumm":
    https://books.google.de/books?id=vCN...0vater&f=false
    Da hat OldMansi wohl recht

    Das ist ja widersprüchlich.
    nicht auf Gott - doch auf Gott?
    Der "Hinweis auf die Dreieinigkeit" (von vogbb) bedeutet doch ebenfalls, dass sich der Ausdruck auf Gottvater bezieht!
    Der Ausdruck kann sich doch nur entweder auf Gott oder den Landes-"Vater" beziehen. Um das zu klären, wäre gut, wenn du den Text (der soo nicht zu stimmen scheint, weil das Vorderglied zu "und" fehlt) mal als Scan hier zeigen würdest.

    Anna Sara Weingart

    "einfeltig" bedeutete offenbar "die Abwesenheit von ... Verstellung und Unredlichkeit"
    Einfalt (lat. simplicitas) bezeichnet 1. eine gewisse Begrenztheit des Verstandes und Geradheit des Urteils, und, da diese den Kindern eigen ist, die echte Kindlichkeit, 2. die Abwesenheit von Ziererei, falscher Rücksichtnahme, Verstellung und Unredlichkeit. (Vgl. Naivität.) Wer einfältigen Verstandes ist, kann nicht nach weitaussehenden und verwickelten Absichten handeln; wer einfältigen Herzens ist, will es nicht. Der Einfältige ist das Gegenteil vom Gewandten, Pfiffigen und Weltklugen. Sein Leben ist naturgemäß, ohne Luxus und Affektiertheit; seine Gesinnungen und Handlungen stehen, frei von allen Nebenabsichten, in Harmonie. – Die ästhetische Einfalt oder Einfachheit besteht im ungekünstelten Zusammenstimmen aller Teile eines Kunstwerkes. Sie gibt nie mehr, als der Zweck des Ganzen fordert; ihre Kunstmittel sind die einfachsten; ihre Anordnung und Verbindung ist natürlich; sie ist fern von aller Überladung und Verschnörkelung. Solche Einfalt adelt die Werke aller wahren Genies. Sie herrschte in der Kunstrichtung der Alten und fehlt in vielen Richtungen der modernen Kunst (vgl. Schillers Gedicht an Goethe: „Des falschen Anstands prunkende Gebärden verschmäht der Sinn, der nur das Wahre preist“).

    Also ähnlich wie die positive kindliche Einfalt, d.h. die Aufrichtigkeit, Ehrlichkeit und ohne bösen Hintergedanken.
    Entsprechend der Lebenswirklichkeit, und wie man so sagt: "der Ehrliche ist der Dumme/Naive"; entwickelte es sich leider vorwiegend zur heutige negative Bedeutung des Wortes einfältig

    Alter Mansfelder

    also ich meine weiterhin, dass es doch die Germanisten immer noch am besten wissen müssten. Deshalb hier nochmal die Links auf Grimms Wörterbuch zu den Stichworten "einfältig" und "Einfältigkeit":
    http://woerterbuchnetz.de/DWB/?sigle...01585#XGE01585
    http://woerterbuchnetz.de/DWB/?sigle...01588#XGE01588
    In Jettchens Textauszug heißt es übrigens klar "mein (!) einfältiges, getreues Vaterunser". Einfältig bezieht sich also auf den Briefschreiber und sein (!) Vaterunser und nicht (wie die Threadüberschrift vermutet) auf Gott.

    henrywilh

    "klar" ist was anderes.
    "Vater unser" ist nicht zusammen geschrieben, MUSS sich also nicht auf das Gebet beziehen, kann sich auch auf "unseren Vater" beziehen.
    Wem wird "underthenigen, willigen schuldigen gehorsam" zugesagt?
    Antwort:
    "Jesum Christum unsern einigen Heiland und seligmacher"!
    Aber nicht nur ihm, sondern:
    "sampt meines einfeltigen getreuen vater unser"!
    Damit kann ja nicht das Vaterunser gemeint sein, weil man Gehorsam nicht einem Gebet versprechen kann.
    Also ist entweder Gott oder der Landesvater gemeint.
    Aber so weit war ich schon. Das "und" hängt noch in der Luft.

    Alter Mansfelder

    also nichts für ungut, aber ich glaube, ihr vergaloppiert euch da. Jettchen hat doch geschrieben, es handele sich um die Einleitungsfloskel eines Superintendentenbriefes an den Herzog:
    Jesum Christum unsern einigen Heiland und seligmacher, sampt
    meines einfeltigen getreuen vater unser, und underthenigen, willigen
    schuldigen gehorsam.
    Also ein Schriftstück im Stile unzähliger Luther- und sonstiger Theologenbriefe: Anrufung des Erlösers, dazu mein Vaterunser und (gerichtet an den Herzog) meinen schuldigen Gehorsam zuvor. Dann kommt der eigentliche Brieftext.
    Wenn Jettchen die Kopie einstellen würde, kommt sicher mehr Licht in die Angelegenheit.

    henrywilh


    Zitat:
    Zitat von Alter Mansfelder
    Anrufung des Erlösers, dazu mein Vaterunser und (gerichtet an den Herzog) meinen schuldigen Gehorsam zuvor. Dann kommt der eigentliche Brieftext.

    vergaloppieren will ich mich nicht - und SO erklärt, leuchtet es mir sogar ein.

    Kommentar

    • Christian40489
      Erfahrener Benutzer
      • 25.03.2008
      • 1688

      Abkürzung

      Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1785
      Region, aus der der Begriff stammt: Sprockhövel

      den Text des Sterbeeintrags für Diederich Wilhelm Freysewinckel kann ich gut lesen. Dazu brauche ich keine Hilfe. Auch die Bedeutung der rot markierten Glyphe vor dem Datum "1782 24/5" ist mir klar, sie steht für das Sterbedatum des Vaters. Aber wie ist sie zu lesen bzw. welche Abkürzung stellt sie dar?

      j.steffen

      cf. = confer = vgl. = vergleiche.
      Angehängte Dateien
      suche für mein Projekt www.Familienforschung-Freisewinkel.de alles zum Namen Freisewinkel, Fresewinkel, Friesewinkel.

      Kommentar

      • mwrs56
        Erfahrener Benutzer
        • 19.06.2011
        • 137

        offizielle Abkürzungen

        Jahr, aus dem der Begriff stammt:
        Region, aus der der Begriff stammt:

        Gibt es offizielle Abkürtzungen für Scheffel, Wispel und Viertel ?
        Es muß doch für wissenschaftliche Arbeiten einen einheitlichen Standart geben, oder nicht ?

        scheuck

        Tante Google sagt, die preußische Abkürzung für Scheffel sei Schf.; Wsp. für Wispel und Vt. für Viertel.
        Das ist zwar "offiziell" aber nur für Preußen
        In Niederschlesien wird Scheffel mit "Schff." abgekürzt, sehe ich gerade!

        Kommentar

        • Zita
          Moderator
          • 08.12.2013
          • 6081

          Parochianus

          Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1768
          Region, aus der der Begriff stammt: Wien

          ich habe bei einer Trauung beim Stand des Bräutigams "Parochianus" gefunden, also übersetzt "zur Pfarre gehörig". Welche Tätigkeit kann ich mir darunter vorstellen?

          gki

          die mit dem Stand "Parochianus" verbundene Tätigkeit dürfte "regelmäßiger Kirchgang" gewesen sein.

          scheuck

          Kann es sein, dass "parochianus" hier als "der zur Pfarre gehörende (Bräutigam)" gemeint ist und nicht als "Beruf"?

          zita

          http://www.data.matricula.info/php/v...9793&count=171

          holsteinforscher

          hier würde ich Scheuck zustimmen.
          Diese Annahme wird bestätigt, wenn man ein wenig im Kirchenbuch
          blättert, hier trifft man des öfteren auf diesen Begriff.
          ...zum Amtsbezirk eines Pfarrers, der Pfarrei, gehörend..

          scheuck

          in Deinem Fall kommt der Bräutgam aus der "Heimat-Pfarre", die Braut offenbar nicht.
          In dem anderen Fall ist es umgekehrt, die Braut kommt als "Parochiana" aus der Heimat-Pfarre, und der Bräutigam nicht.
          Weiter unten gibt es auch noch "Parochialii", das wäre dann die Mehrzahl, wobei nach meiner Ansicht beide aus der Heimat-Pfarre kommen.

          Kommentar

          • mumof2
            Erfahrener Benutzer
            • 25.01.2008
            • 1347

            Sod.?

            Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1792
            Region, aus der der Begriff stammt: Danzig

            bei einer Trauung in 1792 stand die Abkürzung "Sod." hinter dem Namen des Bräutigam. Hat jemand dafür einer Erklärung?

            StefOsi

            oft steht ja nach dem 'Namen der Beruf. Dann könnte es vielleicht ein Hinweis auf "Sod[alis]" sein, was dann ein Geselle wäre. Aber wer weiß...

            PeterS

            vielleicht steht auch Sol. = solutus = Lediger

            mumof2

            Die Lösungsvariante "S.d." kann ich ausschließen, denn leider gab es zum Bräutigam keine weiteren Informationen, keine Altersangabe, keine Nennung des Vaters.
            Auch den Gesellen kann ich ausschließen, da nach dem Namen auch kein Beruf genannt wurde. Es war ein ziemlich dürftiger Traueintrag.
            Da auch das Wörtchen viduus fehlte, gehe ich davon aus, dass es die erste Ehe für ihn war und dann macht die Lösung von Peter durchaus Sinn.
            Viele Grüße
            mum of 2

            Kommentar

            • tomtom2013
              Erfahrener Benutzer
              • 17.03.2013
              • 469

              anderer Sohn / anderer Tochter

              Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1792
              Region, aus der der Begriff stammt: Thüringen

              ich bin nun schon ein paar Mal in Heiratseinträgen von Kirchenbüchern auf die bezeichnung "anderer Sohn" bzw. "anderer Tochter" gestoßen. Normalerweise steht da "jüngster Sohn", "3. Tochter" oder Ähnliches. Was hat die Bezeichnung "anderer" zu bedeuten?

              Kasstor

              angesichts dieses im Wörterbuchnetz gefundenen Artikels vermute ich einmal, dass der Schreiber noch diese Verwendung kannte und es so benutzt hat. Lessing: 1729-1781
              Suche nach: MECH / KRECHLOK in Groß Wartenberg - HEHL/HEYL in Borna und Umgebung

              Kommentar

              • Graf69
                Erfahrener Benutzer
                • 09.09.2015
                • 505

                Geburts-Vormerkbuch

                Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1879
                Region, aus der der Begriff stammt: Ostpreussen

                Ich habe in einem Kirchenbuch aus Jozefow (1879) am Ende ein "Geburts-Vormerkbuch" gefunden. Spontan dachte ich dass da die momentan schwangeren Frauen eingetragen werden... so zu sagen "vorgemerkt" für das im folgenden Jahr gültige Geburtenbuch. Aber dann habe ich festgestellt, dass dort Geburtsdatum, Namen der Eltern usw. drin stehen. Also so wie ein "richtiges" Geburtsbuch. Was ist nun der Unterschied zwischen einem "Geburts-Vormerkbuch" und einem "Geburtenbuch"?
                Und warum steht die Hausnummer in dem Eintrag, aber keine Strasse oder ein Ort?

                didirich

                Früher wurden in vielen kleineren Ortschaften die Häuser durch nummeriert. dadurch war bekannt wer dort wohnte. Vieleicht war es auch in Jozefow so ?

                holsteinforscher

                das Vormerkbücher sind Nebenbücher zu den Hauptbüchern, man
                könnte auch sagen Vorschreibebücher, bevor, so wie hier, die
                Geburten in die Hauptbücher übertragen werden. Wichtig insbesondere
                dann, wenn z.B. der Hauptpfarrer nicht immer greifbar war [Krankheit usw.].
                Neben den Geburtsbüchern gab es auch Vormerkbücher für Hochzeiten,
                Sterbefälle, Findelkinder, Fremdgläubige usw..
                Unter: https://books.google.de/books?id=UExJAAAAcAAJ
                findest du einen kleinen Artikel.

                Kommentar

                • Ortschronist
                  Erfahrener Benutzer
                  • 28.12.2011
                  • 183

                  Tagesarbeiter

                  Jahr, aus dem der Begriff stammt: um 1850
                  Region, aus der der Begriff stammt: Eichsfeld

                  kann mir einer den Begriff Tagesarbeiter erklären. Ist sie etwa gleichzusetzen mit Tagelöhner? Diese Berufsbezeichnung ist mir einige Male beim Studieren in Standesamtsakten untergekommen.

                  Grapelli

                  der Begriff des Tagelöhners wird meist mit der Landwirtschaft verbunden. Ein Tagesarbeiter arbeitet in der Regel in anderen Bereichen (Handwerk, Industrie etc.) allerdings zu ähnlichen Bedingungen (keine langfristige Anstellung). So jedenfalls mein Fazit nach dem Studium einiger Belege der Google Büchersuche.

                  Vogelsberger

                  Tagesarbeiter war allerdings auch ein Arbeiter im Bergbau, der über Tage, also im Bergwerk aber nicht in der Grube selbst, arbeitete.
                  Hier bietet sich im Eichsfeld der Kalibergbau an.

                  henrywilh

                  Die Zuordnung der "Tagelöhner" vor allem zur Landwirtschaft würde ich nicht teilen.
                  Gerade im städtischen Handwerk gab es viele "Tagelöhner" (steht auch so richtig im Wikipedia-Artikel "Tagelöhner").
                  Geht es, genau betrachtet, um das Wort "Tagarbeiter", so erscheint mir dies doch eine klare Antwort:

                  Geht es genau um "Tagesarbeiter", hat Vogelsberger gewiss die richtige Antwort gegeben.

                  Ortschronist

                  Es geht genau um den Tagesarbeiter. An einen Arbeiter im Bergbau bin ich in den Akten sicher nicht gestoßen. Um 1850 wurde auch noch kein Kalisalz, speziell im nahegelegenen Bischofferode, gefördert.

                  henrywilh

                  Wenn fest steht, dass deine "Tagesarbeiter" keine Bergleute über Tage waren, kann es sich logischer Weise nur um eine unexakte Anwendung des Wortes handeln - und dann gilt eben diese Lösung:

                  Kommentar

                  • Hampusch
                    Erfahrener Benutzer
                    • 30.09.2014
                    • 883

                    Bedeutung "Fürgestellte Kinder"?

                    Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1758-1802
                    Region, aus der der Begriff stammt: Cottbus-Madlow

                    kann mir vielleicht jemand sagen, was genau "Fürgestellte Kinder" sind?
                    In dem Gesamt-KB 1635-1804 von Cottbus-Madlow sind diese für den Zeitraum 1758-1802 entalten.

                    Xtine

                    fürstellen ist ein altes Wort für vorstellen. siehe hier
                    Wie alt sind die Kinder?
                    Früher mußten die Neugeborenen dem Eintragenden persönlich gezeigt / vorgestellt werden. Oder wurden sie zur Kommunion / Konfirmation / o. ä. vorgestellt?

                    Hampusch

                    ich war neulich im ELAB. Zu meiner Verwunderung konnten selbst die Archivare an diesem Tag keine Antwort auf diese Frage finden.
                    Was aber klar ist, dass die Kinder ca. 14 Jahre alt waren. Also bestätigt sich Deine Vermutung. Ob Fürgestellte Kinder dennoch anders sind als Konf., bleibt offen.
                    Gruß Dirk

                    Immer auf der Suche nach FN:
                    Hampusch, Herrgoß, Jedro, Bogott, Kunja, Litta, Merting, Bräschan, Jähnichen;
                    Lüb(c)ke, Griem, Husfeld, Schmahl, Buchholz, Schlichting, Finze, Witte, Bohm, Sohst, Freitag, Bartelt, Zucker

                    Kommentar

                    • Kastulus
                      Erfahrener Benutzer
                      • 18.03.2012
                      • 1528

                      Ehrhäusler

                      Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1810
                      Region, aus der der Begriff stammt: Train, LK. Kelheim


                      Guten Abend,

                      kennt jemand den Begriff "Ehrhäusler"? Hausname kann es nicht sein.

                      Danke fürs Mitdenken!

                      Kastulus

                      Kommentar

                      • Navigator
                        Erfahrener Benutzer
                        • 23.09.2009
                        • 383

                        Gartenwirtschaftsbesitzer

                        Jahr, aus dem der Begriff stammt: um 1800
                        Region, aus der der Begriff stammt: Mittelsachsen

                        der Suchbegriff bezieht sich auf ein kleines Dorf. In den einschlägigen Lexika habe ich nichts Vergleichbares gefunden, weiß aber dass ein Wirtschaftsbesitzer durchaus den Besitzer eines Bauenhofs bezeichnet.
                        Könnte es sich da beim "Gartenwirtschaftsbesitzer" eher um einen Gärtnereibesitzer handeln als einen Besitzer einer Gartenkneipe (auch wenn wir gerade Oktoberfestzeit haben).
                        Aber um 1810 ...?

                        henrywilh

                        Einen "Fuhrmann und Gartenwirtschaftsbesitzer" gibt es im 17. Jh. z.B. hier
                        http://www.baerenstein-erzgebirge.de.../3-2013_01.pdf
                        Einen "Maurer und Gartenwirtschaftsbesitzer" im 18. Jh. hier:
                        http://www.online-ofb.de/famreport.p...ZIEGER&lang=hu
                        und einen "Apotheker und Gartenwirtschaftsbesitzer im 19. Jh. hier:
                        http://www.praxis-heisswolf-strehl.d...g=de&menuid=27
                        Diese Kombinationen legen mir die Vermutung nahe, dass es sich um quasi Nebenerwerbs-Gartenlokale handelt.

                        Navigator

                        Während der erste Link in Verbindung mit einem Bauerngut steht (also auch etwas mit Pflanzen zu tun hat), der zweite eher unspezifisch ist und der dritte in Verbindung mit Badern und Apothekern steht, also mit Menschen, die sich auch mit Pflanzen beschäftigt haben dürften, bin ich noch nicht so recht überzeugt.
                        Vor allem, eine Gartenkneipe um 1800 in einem kleinen sächsischen Dorf ???

                        Ich glaube der nachfolgende Link zur primären Produktion um 1800 bringt nun doch Klarheit:
                        https://books.google.de/books?id=x2Z...undert&f=false
                        Der heute eher mit einer Kneipe in Verbindung gebrachte Begriff dürfte wohl eher später diesen Bedeutungswandel erfahren haben.

                        henrywilh

                        Ich will nicht widersprechen, sondern nur weitermachen mit Nachdenken.
                        Den Apotheker (als Sohn eines Landarztes) kann ich mir nicht als Landwirt vorstellen.

                        Artsch

                        Der Begriff des Gärtners umfaßt schon im 19. Jahrhundert verschiedene Richtungen. Beispielsweise den Blumengärtner, den Baumgärtner, den Kohlgärtner, (die Kohlgartendörfer bei Leipzig) der Obstgärtner, Ziergärtner, Zehrgärtner, Kunstgärtner, Lustgärtner, Hofgärtner...
                        Es wird schon ein Unterschied gemacht, ob man einen Garten oder einen Acker hat.

                        henrywilh

                        Habe dieses wirklich tolle Buch gefunden und bekehre mich zu der Erkenntnis, dass es sich in der Tat um Gartenbau handelt. (Der o.g. Apotheker könnte seinen Garten durch Arbeiter bestellt haben lassen.)
                        https://books.google.de/books?id=mAJ...undert&f=false

                        Kasstor

                        tja da stellt sich wohl die Frage, was wahrscheinlicher ist.
                        Hier 1801: https://books.google.de/books?id=6Gl...schaft&f=false im Sinne Gartenbau
                        Hier in Richtung Restauration vor 1800: https://books.google.de/books?id=xc0...schaft&f=false
                        Ich tendiere allerdings auch eher zum Gartenbau

                        henrywilh

                        Schön wäre, wenn bei der Quelle über die Restaurationen der Ausdruck "Gartenwirtschaft" als Zitat der Zeit vorkäme. Tut es offenbar nicht.

                        Navigator

                        Nun muss ich mich auch noch mal zu Wort melden und benenne Herzog Carl August im Jahr 1799 als Zeugen (im verlinkten Archiv unter Nummer 151)
                        http://www.archive-in-thueringen.de/...=0;27227;26463
                        Danach werden Landwirtschaft und Gartenwirtschaft als zwei eng zusammenhängende Begriffe gebraucht. Vielleicht war das nur im sächsischen Raum so, aber um den geht es ja hier.
                        Für mich ist nun alles klar!
                        Viele Grüße
                        Navigator

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                        • woodstockssnoopy
                          Erfahrener Benutzer
                          • 21.08.2011
                          • 195

                          Hewrman

                          Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1750
                          Region, aus der der Begriff stammt: Münsterland

                          was ist ein Hewrman gewesen??

                          jacq

                          Aus dem Bauch heraus, würde ich mal auf Heuermann raten.

                          woodstockssnoopy

                          gibt kein Bild, steht so in einergedruckten Quelle; auch ich habe zu erst auf Heuermann getippt. Aber eine Bestätigung ist ja dann doch besser!

                          Anna Sara Weingart

                          vermutlich liegt kein Lesefehler vor, denn "Hewrman" geschrieben wurde früher wie Heurmann ausgesprochen, nach meiner Erfahrung.
                          vgl. z.B. Familienname Allgewer = Allgäuer, Herkunftsbezeichnung

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                          • Hammann
                            Erfahrener Benutzer
                            • 07.03.2011
                            • 242

                            Berufe meine Vorfahren der FN Neuschrank

                            Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1832-1874
                            Region, aus der der Begriff stammt: Grabow und Glietzig, Kreis Regenwalde, Pommern

                            Ich wollte gern wissen die Unterschied der Berufe meine Vorfahren der FN Neuschrank aus Grabow (1832-1836) und Glietzig (1841-1874), Kreis Regenwalde, Pommern:
                            Johann Neuschrank, Statthalter in Grabow, Statthalter in Glietzig, Hofmeister in Glietzig;

                            AUK2013

                            Tagelöhner: Dieser Mann hatte keine fest Anstellung, er wurde nur für die Tage bezahlt, die er auch bei einem Bauern arbeitete.
                            Knecht: Dieser Mann hatte es besser, er arbeitete in einer festen Anstellung (Angestellter) für einen Bauer oder Gutshof.
                            Statthalter / Hofmeister: Für mich ist dies der gleiche Beruf - nur eine andere Bezeichnung. Der Statthalter / Hofmeister hat für den Hofbesitzer das Personal geleitet (Chef), oder auch den ganzen Betrieb geführt.

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                            • woodstockssnoopy
                              Erfahrener Benutzer
                              • 21.08.2011
                              • 195

                              Heuerling vs. Taglöhner

                              Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1750
                              Region, aus der der Begriff stammt: Westfalen



                              Moin,

                              in meinem Verständnis ist eigentlich kein Unterschied zwischen beiden Bezeichnungen zu finden. In einer gedruckten Quelle las ich bei den Berufen zu einem Ahnen beide ihm zugeordnet.
                              Ergibt für mich im UMkehrschluss, dass es einen Unterschied geben muss.
                              Kann man mir Klärung bieten??

                              Bedankt!!

                              Christian

                              Kommentar

                              • genealogie1
                                Erfahrener Benutzer
                                • 22.05.2006
                                • 138

                                Zwei Nummern vor den Taufeinträgen, Warum ?

                                Jahr1780, aus dem der Begriff stammt: zwei Nummern vor den Taufeinträgen
                                Region, aus der der Begriff stammt: Ostprignitz - Ruppin

                                1780, aus dem der Begriff stammt: Es sind immer zwei Nummern vor den Taufeinträgen
                                Region, aus der der Begriff stammt: Ostprignitz - Ruppin
                                [/fragebogen] In einigen Kirchenbücher der Ostprignitz finde ich vor den Taufeinträgen immer zwei Nummern. Diese sind getrennt und fortlaufend von Taufeintrag zu Taufeintrag. Der Anhang ist nur ein Beispiel!

                                XJS

                                Erklärungsversuch:
                                In einigen Kirchenbüchern beginnt quasi das neue Kirchenjahr mit St. Martini.
                                Das heißt die neue Liste der getauften beginnt im November.
                                Bei manchen Pastoren habe ich schon gesehen, daß sie dann 2 mal nummeriert haben,
                                einmal Nr. 1 für den Beginn der Einträge im November,
                                dann eine 2. Nr. für die laufende Nr. im Kalenderjahr.
                                Vielleicht ist das hier ein ähnlicher Fall?

                                genealogie1

                                genau das ist es, die erste Nummer ist die von Novembergeburten bis Novembergeburten des drrauffolgenden Jahr, und die zweite Nummer hintern Strich ist die wievielte Geburt im laufenden Kalenderjahr. Es ist nur komisch das es in dieser Region manche Pfarrer so gemacht haben und andere nicht.
                                Angehängte Dateien
                                Zuletzt geändert von genealogie1; 16.10.2015, 18:02.

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