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  • Kittycat
    Benutzer
    • 24.07.2015
    • 13

    Was bedeutet "unbegebene" Tochter?

    Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1854
    Region, aus der der Begriff stammt: Mecklenburg

    ich habe in einem Kirchenbuch (Geburten) aus Mecklenburg den Begriff "unbegebene" Tochter gefunden. Könnte es sein, dass es unverheiratet bedeutet?
    Das ergäbe jedenfalls einen Sinn, weil ja sonst immer der Vater des Kindes genannt wird und diesmal die Mutter.

    renatehelene

    Google books sagt dazu: "weltlich, nicht dem geistlichen Stand zugehörig"

    Anna Sara Weingart

    unbegebene = unverheiratete
    http://woerterbuchnetz.de/DWB/call_w...&lemid=GU05212
    http://www.mecklenburg-abc.de/verzei...p?mandat=83732
    - Ursprung vielleicht nach: sie hat sich noch nicht in die Ehe begeben; un-begeben,
    - oder Ursprung vielleicht gemäß renatehelenes' Hinweis: sie ist noch nicht im heiligen (geistigen) Stand der Ehe, also noch im weltlichen Stand

    henrywilh

    Also, Ehe ist weiß Gott kein "geistlicher Stand" (erst recht kein "geistiger")
    Anna Saras Antwort (unbegeben = unverheiratet) ist richtig. Die zweitgenannte Erklärung kommt allerdings nicht infrage.

    holsteinforscher

    - Ursprung vielleicht nach: sie hat sich noch nicht in die Ehe begeben; un-begeben.
    Wen man sich einmal durchs Netz schleicht, so fällt dieser Begriff oftmals im
    Zusammenhang mit unverheiratet/ledig.
    Somit möchte ich meinen beiden Vorschreibern zur Deutung zustimmen.

    Anna Sara Weingart

    Zitat:
    Zitat von henrywilh
    ...Also, Ehe ist weiß Gott kein ... erst recht kein "geistiger" ...

    Hallo. Hier, zu Deiner geistigen Fortbildung:
    https://books.google.de/books?id=jrJ...%20Ehe&f=false

    henrywilh

    Vielleicht darf ich darauf hinweisen, dass du von der Ehe als "geistigem Stand" gesprochen hast, wobei du das mit renatehelenes "geistlichen Stand" gleichsetzt, indem du es in Gegensatz zum "weltlichen Stand" stellst.
    Es steht jedem Kitsch-Romancier frei, das Bündnis der Ehe als "geistig" zu bezeichnen, vor allem als Ergänzung bzw. Gegenstück der "fleischlichen" Seite der Ehe (im Text ist auch noch von der "geistigen Verlobung" die Rede).
    Wenn man den Unterschied zwischen "Stand" und "Bündnis" und von "geistig" und "geistlich" auffassen kann, wird man begreifen: Es gibt nur einen geistlichen Stand - das ist der so genannte Klerus.
    Noch einmal zum Mitschreiben.
    Gibt es:
    geistlicher Stand (Klerus)
    Heiliger Stand der Ehe
    Heiliges Bündnis der Ehe
    geistiges Bündnis
    Gibt es nicht:
    geistiger Stand
    geistlicher Stand der Ehe
    geistiger Stand der Ehe

    Anna Sara Weingart

    ich weiß nicht ob es Dir zusteht, den geistlichen Autor Gallus Schwab so abfällig zu bezeichnen.

    Hast Du denn wenigstens auch Theologie studiert, so wie der Autor?

    es ist genauso auch das Wort "geistlich" das Gegenstück von "fleischlich"
    siehe dort Zeile 13:
    Suche: Bartels aus Neuferchau/Altmark, Giggel aus Mieste,
    Trippigleben bzw. Köckte/Altmark, Lütke aus Mödlich/Prignitz, Bade aus Görnitz/Prignitz und noch einige andere

    Kommentar

    • Kastulus
      Erfahrener Benutzer
      • 18.03.2012
      • 1546

      Man(n)faßnacht

      Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1652
      Region, aus der der Begriff stammt: Fulnek

      als Zahlungstermin wird zu dieser Zeit in dieser Gegend immer wieder "Man(n)faßnacht" genannt. Ein besonderer Tag in der Faschingszeit? In der Fasenacht? Ich freue mich über die Mithilfe bei der Erklärung!

      Xtine

      Mannfasten = der Sonntag Invocavit = 1. Fastensonntag = 6. Sonntag vor Ostern

      Kommentar

      • scheuck
        Erfahrener Benutzer
        • 23.10.2011
        • 4528

        Mit der Bitte um "Aufklärung"

        Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1822
        Region, aus der der Begriff stammt: Wesel

        in einem Tauf-Eintrag aus dem KB stolpere ich über diese Formulierung:
        "Taufzeugen waren der Vater des hiesigen hohen Hauses Carl Rost, die ... "
        - ein Lese-Fehler ist ausgeschlossen
        Was muss ich mir unter dem "Vater des hohen Hauses in Wesel" vorstellen?
        Tante Google hat mir nicht wirklich weitergeholfen, aber ...
        Es gibt in Wesel 1982 eine "Hohehaus-Stiftung", die offenbar eine Armen-Stiftung bzw. Arme-Mägde-Stiftung ist. - Für das Jahr 1822 könnte ich mir eine solche Stiftung vorstellen und somit würde ich auch verstehen, dass der Tauf-Pate einer solchen "Institution" vorgestanden hat. Im Jahr 1982 sind derlei Dinge per Sozialamt geregelt ...

        Kasstor

        schau mal hier unter Magermannstr. https://www.wesel.de/de/stadtportrai...l-buchstabe-m/

        also das ist dann leider nur die Startseite, vermutlich wegen cookies.
        wenn man zumindest das script für genau die Seite erlaubt, erscheint darunter ein Eingabefeld Enter URL
        und da kann man dann den link bzw die url aus der guhgel-books Suche eingeben. hier:
        https://books.google.de/books?id=nYS...IVCOFyCh2vSAAD

        scheuck

        Okay, also ein Haus für Arme, Pflegebedürftige, "Haltkinder" und Waisen, dem der Herr Carl Rost vorgestanden hat. - Perfekt!
        Herzliche Grüße
        Scheuck

        Kommentar

        • Kaiser Franz Joseph
          Erfahrener Benutzer
          • 28.02.2015
          • 289

          Kauschler

          Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1834
          Region, aus der der Begriff stammt: Ljubljana

          Ich habe gerade vom slowenischen Archiv eine Trauungsurkunde geschikt bekommen und bei dem Bräutigam steht, dass er vom Beruf Kauschler ist. Wisst ihr was das ist?????

          Friederike

          Schau hier: https://books.google.de/books?id=PJs...schler&f=false
          https://books.google.de/books?id=pOc...schler&f=false

          Kommentar

          • Wallone
            Erfahrener Benutzer
            • 20.01.2011
            • 2453

            "Die Kanoniker von St.Marien und St. Maria-Magdalena..."

            Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1996
            Region, aus der der Begriff stammt: Frankreich, Lothringen

            Ich bin dabei ein paar Seiten dieses Buches für einen französischen Doktoranten zu übersetzen:
            "Verdun im hohen Mittelalter: eine lothringische Kathedralstadt und ihr Umland im Spiegel der geistlichen Institutionen" (Frank Hirschmann)
            Ich stoße auf eine kleine Schwierigkeit, nämlich den Unterschied zwischen "St. Marien" und "St. Maria".
            Kann man mir erklären ob es sich in beiden Fällen um die selbe Heilige handelt oder ob Marien ein männlicher Heiliger oder ein Ort in Lothringen ist?

            zita

            ich denke, es ist die gleiche Kirche gemeint. Die Endung -en wurde für den 4.Fall verwendet.

            Anna Sara Weingart

            St.-Marien-Kathedrale = Kathedrale der Heiligen Maria (meint: die Kathedrale ist geweiht der Heiligen Maria; also es ist "ihre Kathedrale"), kurz: Kathedrale St.Maria
            vergleiche:
            Serbien = Land der Serben (also es ist ihr Land)
            St.-Marien-Kathedrale = Kathedrale der Santa Maria
            daher schreibe nicht: St.-Maria-Kathedrale
            sondern richtig ist: St.-Marien-Kathedrale - oder - Kathedrale der Heiligen Maria - oder - Sankt Marien Kathedrale
            Achtung:
            falsch ist: St.-Marien-Magdalena-Kirche
            richtig: St.-Maria-Magdalenen-Kirche - oder - St.-Marien-Magdalenen-Kirche - oder - Kirche der Heiligen Maria Magdalena

            Wallone

            St Marien: Kirche der heiligen Maria (die Mutter Jesus)
            St Maria Magdalena: Kirche der Maria Magdalena (die "Freundin" Jesus).
            Viele Grüße.

            Armand

            Kommentar

            • Sandfrauchen1301
              Benutzer
              • 30.12.2012
              • 78

              "propter deum"

              Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1832
              Region, aus der der Begriff stammt: Region um Hannover

              Ich habe eine Frage an die Lateiner hier. Leider konnte mir Tante Google nicht weiterhelfen und "Frag Cäsar" ebenso wenig.
              Es geht um den Begriff "propter deum" (häufig auch abgekürzt: "ppter deum") in Bezug auf Beerdigungen (Art der Beerdigung). Ich stolpere zur Zeit immer wieder über diese Worte in Kirchenbüchern des Zeitraumes von ca. 1780-1840

              Kasstor

              mein Onkel Goggle war da irgendwie besser drauf. Er findet zu den Suchworten "propter deum" und beerdigung die Erläuterung, dass die Übersetzung "zur Ehre Gottes" bzw "um Himmels willen" hier "in der Stille" bzw "um Gottes Lohn" bedeutet.
              Es war also wohl eine Armen-Bestattung. zB http://fcnom.de/fundstuecke.htm
              Lübeck u. Umgebung: Spiering, Dose, Hübenbecker, Martens, Cla(a)ssen, Wulf(en), Wulff, Dörwald, Leverentzen/Lafrentz(en), Lütkens, Schröder, Glessmann, Schultz/Schult, Petersen, Fick, Allmer, Wilms, Reimers, Kuhlmann, Mull/Moll, Möller, Poppe, Meyer, Hart(t)en, Bru(h)ns, Busch Kl. Barnitz, Rondeshagen, Kirchspiel Berkenthin (SH): Schwarz, Spiering, Seising Herrnburg, Stralsund (MV): Schröder, Hübenbecker Oelsnitz/Vogtl. (SN): Grimm, Rodegart Freiensteinau, Vogelsbergkreis (HE): Greb, Grüning

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              • DeutscheSchreibschrift
                Benutzer
                • 09.12.2012
                • 74

                Smale Zehnt zu Remigii und Guniberti im 15. Jahrhundert

                Jahr, aus dem der Begriff stammt: 15. Jahrhundert
                Region, aus der der Begriff stammt: Vest Recklinghausen

                in einem Register aus dem 15. Jahrhundert sind im Band 11/1901 in der "Zeitschrift der Vereine für Orts- und Heimatkunde im Veste und Kreise Recklinghausen" zum Thema "Die Entstehung der Kommende Welheim", vierzig Familien mit ihren Zehntleistungen an die Kommende Welheim abgebildet. Leider fehlt die Quelle für dieses Register. Weiß jemand, woher dieses Register stammt und kennt die Quelle. Oder kann etwa dazu sagen?

                holsteinforscher

                gibt es den Zeitschrift der *Vereine für Orts- und Heimatkunde im Veste und Kreise Recklinghausen*..??..
                Evtl. kann man dir hier Informationen geben. Sonst würde ich es im örtl.
                Stadt- bzw. Landesarchiv versuchen.
                Angehängte Dateien

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                • der_Lenz
                  Erfahrener Benutzer
                  • 21.10.2009
                  • 223

                  chori socius

                  Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1794 Region, aus der der Begriff stammt: Erpel, Bezirk Koblenz

                  habe in dem Familienbuch zu Erpel bei einem meiner Ahnen die Bezeichnung chori socius gefunden. Dieser lebte von 1725 - 1794.
                  Ich habe schon ein wenig geforscht und ein mittellateinisches Glossar befragt, konnte aber keine abschließende Erkenntnis gewinnen.
                  Laut dem Glossar kann socius mit "Hilfsgeistlicher" übersetzt werden.
                  Laut Internetrechere liegt die Bedeutung irgendwo zwischen einem einfachen Chorgenossen, einem Angestellten im Schulwesen oder einem Vikar.

                  StefOsi

                  bei google books finde ich u.a. folgendes Textstück:
                  Vikar (socius chori)



                  Wallone

                  Er musste nicht unbedingt ein Priester sein, wie dies der Fall bei einem Vikar gewesen wäre:
                  https://books.google.lu/books?id=n3_...ius%22&f=false
                  Also "non debeat esse clericus, neque debeat habere intentionem implendi praeceptum Eccelesiae"
                  Das heisst "er musste nicht unbedingt ein Priester sein, noch musste er die Einsicht haben die Gebote der Kirche einzusetzen.
                  Er musste nur die Einsicht haben zu beten und Gott zu ehren.
                  Vielleicht war er ein Seminarist ( Dein letzter Hinweis)

                  Anna Sara Weingart

                  Hier wird "chori socius" übersetzt mit "Chorgänger"
                  Zitat: "... Lehrer und Chorgänger (ludirector et chori socius)..."
                  https://books.google.de/books?id=9Nv...chori)&f=false
                  genauso im Latein-Wörterbuch
                  https://books.google.de/books?id=O_J...chori)&f=false
                  Erwähnt bei der Tätigkeitsbeschreibung für den Vikar:
                  Zitat: "Alle Vikare waren verpflichtet treue socii chori in divino officio cantando zu sein"
                  https://books.google.de/books?id=Rs9...chori)&f=false
                  Vollständige Liste meiner FN: hier
                  Suche insbesondere nach:
                  Rahm
                  in Bärnau, Thomas in Frankfurt a. d. Oder, Abraham in Danzig,
                  Lenz in Mohrungen und Steppuhn & Skalischus in Ostpreußen


                  Kommentar

                  • SAM
                    Erfahrener Benutzer
                    • 14.05.2013
                    • 628

                    Estomihi 1629

                    Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1629
                    Region, aus der der Begriff stammt: Neuengamme

                    Meine Vorfahren haben Estomihi 1629 in Neuengamme geheiratet (keine Katholiken). Um welches Datum handelt es sich bitte genau?
                    Was ich bisher bei google gefunden habe:
                    Estomihi: Sonntag vor der Passionszeit
                    Ostersonntag 1629 war der 15.04.
                    Passionszeit bezeichnet entweder die Zeit vom 5. Sonntag der Fastenzeit, der auch Judica oder Passionssonntag genannt wird, bis zum Ende der Fastenzeit (in der katholischen Kirche) oder ist ein Synonym für den Begriff Fastenzeit (in den deutschsprachigen evangelischen Kirchen).
                    Aber irgendwie scheint es ja mehrere Sonntage vor der Passionszeit gegeben zu haben, die von Bedeutung waren...

                    Interrogator

                    25.2.1629

                    Xtine

                    laut diesem Kalenderrechner war es der 15.2.1629 nach julianischem Kalender!
                    Nach gregorianischem Kalender war es der 25.2.1629
                    Du mußt nur noch herausfinden, welcher Kalender in der Region damals gültig war. Die Umstellung erfolgte nicht überall zur gleichen Zeit.

                    SAM

                    Habe in meinen Unterlagen folgende Notiz gefunden:
                    Gregorianischer Kalender (neuer Kalender): In evangelischen oder protestantischen Landen Deutschland wurde hingegen erst einheitlich im Jahre 1700 (kein Schaltjahr!) eingeführt. Er bewirkte, dass dem 18. Februar 1700 unmittelbar der 1. März 1700 folgte. Es "fehlen" also scheinbar ebenfalls 10 Tage im Jahre 1700 in evangelischen Kirchenbüchern.
                    Wie schon erwähnt, sind meine Ahnen nicht katholisch und kamen aus Neuengamme/HH - also nehme ich an, dass das korrekte Datum tatsächlich der 15.02.1629 (julianischer Kalender) sein dürfte.
                    Und schon finde ich das nächste Datum: gleicher Ort, gleicher Kalender:
                    Datum der Hochzeit: Cantate 1666 - dass müsste dann also der 11. Mai gewesen sein (4. Sonntag nach Ostern - Dominica Cantate) - korrekt?

                    Xtine

                    Wenn Du meinen ersten Link bemühst, siehst Du, daß es der 13.Mai war, nach jul. Kalender

                    Anna Sara Weingart

                    Hallo, in manchen protestantischen Gegenden schon früher.
                    Aber da Dänemark auch erst 1700 den Gregor.Kalender einführte, wird dies vermutlich ebenfalls für das vom dänischen König regierte Holstein gegolten haben.
                    https://de.wikipedia.org/wiki/Gregor...chen_Kalenders





                    Liebe Grüsse SAM
                    _________________
                    Auf Dauersuche :

                    Stahlbuhk, Stahlbuck, Stalbuc etc vor 1570
                    N
                    eber (Lunden SH)
                    Sternberg (Friedrichstadt SH)
                    Stinn, Obrikat, Bernhardt (Gumbinnen)
                    Bouchard, Echement, Faigaux (Gumbinnen u. Bern - CH)
                    Hohenstein und Buchholtz (Brandenburg a.d. Havel)

                    Kommentar

                    • chrigar88
                      Erfahrener Benutzer
                      • 26.06.2015
                      • 284

                      Test integr. - Was bedeutet das?

                      Jahr, aus dem der Begriff stammt: ca 1830
                      Region, aus der der Begriff stammt: Stradow/Brandenburg

                      ich habe ihn einem Heiratseintrag folgenden Satz gefunden:
                      „Die beiderseitige mütterliche Einwilligung; der obervormundschaftliche Consens für die Braut sowie das Test. integr. ist erfolgt.“
                      Was ist denn ein Test integr.?
                      Als Anmerkung: die Braut hatte vorher ein uneheliches totgeborenes Kind bekommen.

                      Interrogator

                      ich tippe auf: Zeugnis der Unbedenklichkeit

                      Frank K.

                      in diesem Fall kann das Testimonium Integritatis" auch das Zeugnis der Unbescholtenheit sein, also dass moralisch gegen die Person keine Bedenken vorliegen.

                      chrigar88

                      Wurde das immer gemacht oder nur in speziellen Fällen? Was gab Anlass dazu?

                      holsteinforscher

                      wenn z.B. der Bräutigam aus einem anderen Ort stammte. Irgendwie
                      musste die Kirche sich ja auch absichern, ob die Angaben der Brautleute
                      auch stimmten.

                      Kögler Konrad

                      testimonium integritatis - Zeugnis, dass die heiratswillige Person noch ledig war
                      = Ledigkeitszeugnis
                      Es ging nicht um die Unbescholtenheit.
                      Viele Grüße,
                      Christoph

                      Ich suche:
                      Westpreußen/Krs. Deutsch Krone: Garske
                      Schlesien/Krs. Grünberg: Krug und Klienitzke/Klinitzki
                      Brandenburg/Krs. Spremberg: Schmidt
                      Erzgebirge: Köhler

                      Kommentar

                      • frederica
                        Erfahrener Benutzer
                        • 09.01.2010
                        • 199

                        Schulmeister

                        Jahr, aus dem der Begriff stammt: Mittelalter
                        Region, aus der der Begriff stammt: Herzogtum Troppau

                        in der väterlichen Ahnenreihe habe ich meine Vorfahren bis 1656 zurück verfolgen können.
                        Sie kommen alle aus dem Gebiet des Herzogtum Troppau, Jägerndorf /Krnov, Braunsdorf / Brumovice , Lichten / Lichnov , Zossen / Sosnova usw.
                        Beim Trauungseintrag des 1656 geborenen Henrici Resner/Rosner/ Rösner wird er als Schulmeister bezeichnet.
                        Meine Frage:
                        Schulmeister haben meist an niederen Volksschulen alle damals üblichen Fächer unterrichtet. Meist waren sie auch noch Küster oder Kantor.
                        Wo wurden sie dazu ausgebildet ? In Klöster ? An herrschaftlichen Höfen / Burgen , Schlösser ? Meist benötigten sie ja keine Hochschulausbildung - aber irgend wer muß sie ja geschult haben , bzw. muß er sich ja wo Wissen angelernt , angelesen haben. Leider finde ich nicht den Trauungseintrag seines Vaters, bei der Geburt von Henrici wird leider der Beruf des Vaters nicht angegeben.

                        rigrü

                        Meine Erfahrungen aus dem südwestlichen Sachsen und für die angesprochene Zeit (17. Jahrhundert, übrigens kein Mittelalter mehr): Gerade zu Beginn des Jahrhunderts waren die Schulmeisterstellen so schlecht bezahlt, dass ein Nebenerwerb notwendig war oder umgekehrt. Ich kenne mehrere Beispiele, wo Handwerker als Schulmeister fungierten. Einzige Qualifikationen: Schreiben und Grundrechnen beherrschen. Ein mehr oder weniger erfolgreicher Abschluss der Dorfschule konnte da schon ausreichen.
                        Später wurden die Anforderungen dann strenger, es gab Schulproben, in denen neben den o. g. Fähigkeiten auch musikalische Begabungen und Lateinkenntnisse abgefragt wurden. Der Besuch einer "weiterführenden" Schule dürfte notwendig gewesen sein. Häufig waren die Schulmeisterstellen auch "Sprungbrett" für eine spätere Karriere als Pfarrer bzw. nach dem Studium ging es erstmal als Hauslehrer oder Schulmeister weiter, bis man eine Pfarrstelle erhalten hat. Ich denke, in deinem Suchgebiet dürfte es ähnlich gewesen sein.

                        Anna Sara Weingart

                        es gab auch Winterschulmeister; das heißt die Schule fand nur im "Winter" statt, und im "Sommer" gingen Kinder wie Lehrer ihrem sonstigen Broterwerb nach.


                        gki

                        ich hab in Niederbayern mehrere Schulmeister gefunden, die ihr Amt offenbar an einen Sohn oder Schwiegersohn weitergaben. Ich gehe davon aus, daß es ein Art Lehre gab, so wie bei Schustern, Schneidern oder Tischlern eben auch.

                        Peru13

                        Ich habe gerade heute in der Dorfchronik gelesen, dass der Lehrer früher nur lesen, schreiben und rechnen können mußte.
                        http://medienwerkstatt-online.de/lws...id=2228&edit=0
                        Das ist eine sehr interessante Seite dazu

                        mawoi

                        ich habe mich intensiv mit der Schulgeschichte eine Dorfes in der Lüneburger Heide befasst. Die dortigen Schulmeister im 17. und bis zur Hälfte des 18.J. Jh hatten keine spezielle Ausbildung. Der Pastor und der Superintendent mussten sie für geeignet halten. Rechnen wurde hier gar nicht unterrichtet. In erster Linie ging es um den Katechismus und die Gesangbuchverse. Der Schulmeister war sozusagen der verlängerte Arm des Pastors, der auch als Schulinspektor sein direkter Vorgesetzter war. Schulmeister konnten von dem Schulmeisteramt nicht leben und brauchten Nebeneinkünfte, Viele waren Schneider, alle betrieben Landwirtschaft.
                        In den ganz frühen Zeiten gab es Reiheschulen, d.h. der Schulmeister zog von Hof zu Hof (jährlich) und wohnte und unterrichtete die Kinder dort.
                        Küster oder Kantor waren die Schulmeister in den Orten, wo es eine Kirche gab, in den Nebenorten ohne eigene KIrche aber nicht. Hier mussten sie von dem Schulgeld leben und von den Ländereien u.ä. , die ihnen die Gemeinde zugestand.

                        frederica

                        Schlüssige Erklärung wie man und und wer Schulmeister wurde, habe ich noch nicht gefunden.
                        Mir ist schon klar, dass mein Vorfahre nicht im Mittelalter lebte , aber die Vorfahren meines Henrici, die z.B. im späten Mittelalter lebten, ob auch die schon "Schulmeister " waren ?Konnte man das Amt erben , gab es bestimmte Voraussetzungen dafür?
                        Diese " Schulmeister " können also nur in Klöstern das Schreiben , usw. erlernt haben ?
                        Wie war es aber nach der Erfindung des Buchdruckes ?
                        Schulte man ab diesen Zeitpunkt die Schulmeister z.B. in Klöster , Hochschulen ?
                        Was war wichtig , die Begabung oder der Stand ? Im Umfeld des Henrici findet sich ein Erbrichter .Konnten auch Kinder von Häusler oder Bauern Schulmeister werden ?
                        Henrici hat seinen Wohnsitz nach seiner 2. Ehe ( 1. Frau starb nach dem 1. Kind ) nicht mehr verändert, war aber sicher in den umliegenden Gemeinden und Pfarren als Küster tätig . Man findet Einträge in Kirchenbücher anderer Gemeinden , wo er als Schulmeister und Küster erwähnt wird.
                        Das Schulamt hat er aber nicht an seine Kinder weiter gegeben.

                        rigrü

                        Aus der Tatsache, dass einer deiner Vorfahren Schulmeister war, lässt sich nicht ableiten, dass auch dessen Vorfahren Schulmeister waren. Es kam vor, dass das Amt über mehrere Generationen ausgeübt wurde, einfach weil es pragmatisch war, die Regel war es nicht. Von vererben im rechtlichen Sinn kann keine Rede sein. Über die Voraussetzungen, eine Stelle als Schulmeister zu bekommen, haben andere und ich ja schon geschrieben. Die Hürden konnten je nach Zeit und Ort sehr niedrig sein. Ein guter gesellschaftlicher Stand vereinfachte eine Karriere im Bildungswesen, schon weil genügend Ressourcen vorhanden waren, um den Kindern Bildung zu ermöglichen. Auch hier wird man aber schwer eine allgemeingültige Regel aufstellen können.

                        frederica

                        Inzwischen habe ich Publikationen über die Entwicklung des Lehr - und Erzieherberufes gefunden.
                        Hier wird meine Frage nach : wo diese Lehrer ausgebildet wurden und wer dafür in Frage kam usw. gut erklärt.

                        alfio

                        In meinen Ahnenorten (Magdeburger Raum) war der Schulmeister auch Kantor. Die Schule fand im Winter statt (17. Jh.). War für die Knaben. Im Sommer mussten die Kinder auf dem Feld arbeiten. Mädchen wurden selten unterrichtet. Ab 1670 gab es in Welsleben eine Schulbase für Mädchen.
                        Um 1670 betrug das Gehalt einer Lehrbase = Lehrerin:
                        In dieser Zeit wurden Jungen und Mädchen unterrichtet (getrennt). Davor , im 17. Jh. hatten nur Jungen Anspruch auf Unterricht.
                        12 Taler jährlich, die sich aus ca. je 6 Talern aus der Schulkasse und Gemeindekasse zusammen setzten.
                        Plus 12 Scheffel Brotkorn. Hier wird der Berliner Scheffel gerechnet.
                        2 Scheffel Weizen.
                        1 Scheffel Erbsen, welche von der Gemeinde geliefert wurden.
                        Die Schulkinder zahlten vierteljährlich 3 Groschen an die Lehrerin. Konnten sie nicht zahlen, übernahm die Kirche diesen Betrag.
                        Der Raum wurde mit Stroh geheizt, das die Kinder mitbrachten. Die Naturalien wurden vom Schulmeister Neujahr eingesammelt (Neujährchen!).

                        mawoi

                        Dein Beitrag ist für mich sehr interessant, zeigt er doch, wie sehr sich die Verhältnisse im Magdeburger Raum von denen in der Lüneburger Heide, besonders in den kleinen Nebendörfern unterscheiden. Wenn ich frederica richtig verstehe, geht es ihr ja vor allem um die Ausbildung der frühen ländlichen Schulmeister. In unserer Gegend,Fürstentum Lüneburg wurden die ersten von 1751 am Schullehrerseminar in Hannover ausgebildet, davor gab es meines Wissens keine reguläre Ausbildung. Deshalb würde mich fredericas Quelle auch sehr interessieren.

                        Artsch

                        in einer Chronik für Portitz bei Leipzig finde ich eine Erklärung, was den Lehrer zum Schulmeister macht.
                        "Ehemals schrieben sich die hießigen Schullehrer Katecheten, oder auch Schulhalter und Glöckner, weil sie nicht, gleich den Schulmeistern, im Consistorium confirmirt wurden."
                        Portitz hat im Jahre 1801 nur 134 Einwohner.
                        Das Konsistorium Leipzig wurde im Jahre 1550 eingerichtet.
                        Ich überlege, ob hier nicht conformieren gemeint ist, was soviel wie ausbilden, schulen bedeutet.

                        rigrü

                        Mit "confirmieren" ist die amtliche Bestätigung des Stelleninhabers gemeint.

                        frederica

                        Ich suche ja in einem bestimmten Gebiet : Herzogtum Troppau / Jägerndorf, Österreich / Schlesien . So kam ich auf die Idee in der österr. Schulgeschichte zu suchen. Mein Mann hat um 1965 in Österreich Pädagogik und Schulpsychologie studiert und so habe ich in seiner und anderen alten Dissertationen nach Information gesucht. Auch in : Kindheit und Jugend in der Neuzeit 1500 - 1900 findet man Informationen , wie z.B. Schulen damals gegliedert waren ... Kleine Schulen, Große Schulen usw. oder in der Geschichte der Erziehung von Tenorth H.
                        Eine Ausbildung als Lehrer / Schulmeister für dieser großen Schulen erfolgte meist in Klöstern und Universitäten. Dieses Studium war aber oft nur für Söhne aus begüterten Elternhaus möglich. Mein Vorfahre hatte als Vater einen Erbrichter - also war es gut möglich, eine Ausbildung in einem Kloster oder an einer Universität zu bekommen. Zudem lag die Stadt Jägerndorf / Krnov mit einem Kloster in unmittelbarer Nähe und zur Universität in Bresslau war es auch nicht weit. Nur so konnte er ja auch Latein
                        ( Kirchenlatein ) erlernen , dies würde auch auf ein Studium hindeuten. Er hat nicht nur Kirchenbücher geführt , auch in Grundbüchern findet man seine Einträge. Jedenfalls wird immer wieder in Dissertationen darauf hingewiesen, dass die Bildung / Schulbildung eine der wichtigsten Aufgabe der Klöster war. Durch Gründung von Universitäten wurde auch dem Bürgertum diese Bildung ermöglicht. Der Bauernstand blieb in diesem Bildungswesen weitgehends unberücksichtigt,obwohl es gelegentlich auf dem Land niedere Latein und Deutschschulen gab.
                        Alle 4 Söhne dieses Vorfahren wurden aber Bauer, Gärtler oder Wirtschafter ,es findet sich kein Schulmeister mehr.
                        Soweit meine " Erkenntnisse " zu Schulmeister

                        Kommentar

                        • U Michel
                          Erfahrener Benutzer
                          • 25.06.2014
                          • 703

                          Was ist ein "Hausgenießer"?

                          Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1771
                          Region, aus der der Begriff stammt: Altdöbern, Niederlausitz

                          im Sterbeeintrag von 1771 eines meiner Vorfahren steht nach Hinweisen von Lesehelfern (http://forum.ahnenforschung.net/showthread.php?t=123304) der Begriff "Hausgenießer". Was kann das besagen, bzw. was ist das für ein Personenstand gewesen?

                          StefOsi

                          ich vermute einr Abwandlung von Hausgenosse.
                          Siehe:

                          +
                          Wikipedia:
                          Zitat:
                          Der Begriff genießen hatte ursprünglich eine andere und wesentlich weiter gehende Bedeutung im Sinne von „etwas nutzen“ oder „etwas benutzen“, das mittelhochdeutsche "geniesz" bezeichnete die "gemeinsame nutznieszung"[1] Diese Bedeutung hat sich bis heute erhalten in Begriffen wie Nutznießung, Nießbrauch oder in den Genuss einer Sache kommen. Daraus abgeleitet ist auch das Wort Genosse als Bezeichnung für das Mitglied einer Gemeinschaft, die gemeinsam etwas nutzt.
                          holsteinforscher

                          hier würde ich StefOsi zustimmen. Dazu passt auch die erste Zeile
                          im Eintrag...*Hausgenießer bey hiesigen...Fuhrmann...
                          Angehängte Dateien
                          Freundliche Grüße aus Böhmen von
                          Michel

                          (Suche alles zum :
                          FN Lutoschka und FN Rose in Lettland-Riga, Litauen, Wehlisch/ Russland, Witebsk/ Weißrussland, Berlin - Cottbus Niederlausitz - Wahrenbrück - Hamburg/ Deutschland und Neustettin/ Polen;
                          FN Neddermeyer in S.Petersburg, Hann.Münden-Bonaforth,
                          FN Müller, FN Räbiger, FN Oertel aus Reinswalde und Waltersdorf/ Sorau, der ehemeligen Neumark;
                          FN Balzke aus der Niederlausitz

                          Kommentar

                          • Jeanne
                            Erfahrener Benutzer
                            • 03.01.2014
                            • 1061

                            Was ist ein Gesellschaftswirt?

                            Jahr, aus dem der Begriff stammt: Region, aus der der Begriff stammt:

                            ich habe auf der Suche nach den Ahnen der Familie Ebert in Plauen eine Berufsbezeichnung gefunden, die ich nicht kenne:
                            Gesellschaftswirt (in Plauen 1887)

                            die Bezeichnung: "Gesellschaftswirth" stammt aus dem Adressbuch der Kreisstadt Plauen von 1887.
                            http://digital.slub-dresden.de/werka.../dlf/53933/53/
                            Es geht um Gustav Ad. Ebert, Gesellschaftswirth, Wiesenstr. 5

                            Kasstor

                            Ein Gesellschaftswirt scheint jemand gewesen zu sein, der Räumlichkeiten für eine Bürger-Gesellschaft ( wohl gegen Entgelt? sonst wär's ja kein Beruf ) zur Verfügung gestellt hat und/oder auch für das Wohl der Versammlungsgäste gesorgt hat. Lt Adressbuch 1884 war Eigentümer v Wiesenstr. Nr. 5 eine Gesellschaft Ressource. Gleichnamige Gesellschaften gibt es andernorts heute noch, sagt Tante Guhgel. Diese wurden in den zwanziger und dreißiger Jahren des 19. Jhdts. gegründet.

                            Jeanne

                            Woher könnte ich noch mehr Informationen über einen Gesellschaftswirt insbesonderen diesen in der Wiesenstraße 5 bekommen?
                            Im Grunde beschäftige ich mich eigentlich mit den Eigentümern des Hauses Wiesenstraße 5 , die im Babiergeschäft waren. Mein Urgroßvater Paul Aflred Ebert (*1880 - 1932) war Friseur in Plauen.

                            Kasstor

                            Im AB 88/89 war er schon als Nadler gelistet, und im Folgejahr war er bereits verstorben , da ist ja Witwe Bertha Auguste nebst Kindern als Eigentümerin für das Objekt aufgeführt.
                            Im Anhang noch die Einträge für die bereits erwähnte ( allerdings erst 1885 gegründete ) Gesellschaft Ressource 1886 und 1888, also war er ja wohl Nadler von Beruf und das mit dem Gesellschaftswirt war nur eine gesellschaftliche Stellung.


                            holsteinforscher

                            vielleicht solltest du einmal das entsprechende Stadtarchiv in Plauen
                            anschreiben, evtl. kann man dir hier nährere Auskünfte
                            a.) zum Begriff des Gesellschaftswirts geben
                            b.) verfügt man dort, mit viel, viel Glück, über Bildmateri, Informationen
                            über Vereine/Verbände [in Stadtarchiven liegt oftmals so einiges, was
                            man nicht vermuten mag..!!..]
                            c.) evt. Kontaktaufnahme mit dem Katasteramt in Plauen

                            Anna Sara Weingart

                            Vermutlich hat ein "Gesellschaftswirt" im Gegensatz zum "normalen Gastwirt" keine Lizenz (Kommision) zum generellen Ausschank/Bewirten in der "Öffentlichkeit" besessen, dass heißt er hat nur die Mitlieder der Gesellschaft bewirten dürfen.
                            Hier ist ein Gesellschaftswirt entsprechend erwähnt:


                            holsteinforscher

                            Dann habe ich eine
                            Seite, allerdings aus der Schweiz, gefunden und dort einen Metzger u.
                            Gesellschaftswirt gefunden. Flux angeschrieben erhielt ich dort folgende
                            Antwort:
                            In Bern gibt es 13 sogenannte Zunftgesellschaften (vgl.Absatz 5 https://de.wikipedia.org/wiki/Burgergemeinde_Bern ). Diese hatten (haben) ein eigenes Zunftlokal, das durch einen Gesellschaftswirt – meist im Nebenamt - geführt wurde.
                            Suche BERTRAM in Alt Wallmoden, Gandersheim, Seesen/ Harz, Ulm, Baden (Schweiz), San Francisco (USA), Santa Clara (USA)
                            Suche HEUER in Pennsylvania
                            Suche EBERT in Plauen, Dresden, Stettin
                            Suche KLAPPER in Gierichswalde (Niederschlesien), Haselünne
                            Suche TAUX in Baumgarten (Niederschlesien)
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                            • Cherubina
                              Benutzer
                              • 02.01.2011
                              • 98

                              Spekulationsrat?

                              Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1929
                              Region, aus der der Begriff stammt: München

                              In einem Brief meines Großvaters an seine Eltern aus dem Jahr 1929 taucht folgender Satz auf:
                              "Frl. Fröhlich hat bei Spekulationsrat Höfle einen guten Eindruck hinterlassen."
                              Was um alles in der Welt ist ein Spekulationsrat?!

                              Anna Sara Weingart

                              eventuell war der Herr Höfle ein Speditionsrat,
                              diese Bezeichung gab es früher.

                              henrywilh

                              Vielleicht wollte der Großvater den Herrn Höfle mit einem ironisch/satirisch gemeinten Ausdruck belegen?

                              Anna Sara Weingart

                              desweiteren gäbe es noch den Inspektionsrat.

                              Cherubina

                              Mittlerweile konnte ich rausfinden, dass besagter Herr Höfle ASSESSORRAT war - also ein Oberstudienrat! Wie mein Großvater auf diese seltsame Bezeichnung kam, weiß nur Gott

                              Interrogator

                              den Begriff kenne ich nur im Zusammenhang mit OPUS DEI

                              Cherubina

                              Ich habe in anderer Quelle die Info gefunden, dass dieser Herr Höfle tatsächlich als Assessorrat bezeichnet wurde - und nahm so an, dass mein Opa dann wohl diesen Begriff meinte. Aber komisch ist das schon, denn er war ja selbst Lehrersohn und hätte solche Bezeichnungen vermutlich kennen müssen.

                              Anna Sara Weingart

                              meine Theorie ist:
                              würde der Assessorrat befördert dann bekäme er vermutlich den Titel Inspektionsrat; dazu vergleiche Quelle:
                              Inspektionsrat = Mitglied des Landesschulrats für Niederösterreich http://www.big.at/fileadmin/user_upl...otokoll_02.pdf
                              Personen die so karrieregeil waren auf diese Beförderung zu spekulieren, nannte man eventuell in Insiderkreisen spöttisch "Spekulationsrat"
                              weil das Wort Ähnlichkeiten mit Inspektionsrat hat

                              henrywilh

                              Den Titel gab/gibt es nicht überall. Ich meine, die Dienstbezeichnungen der Beamten (auch im Schuldienst) gut zu kennen, habe aber von dieser auch noch nie gehört.
                              "Assessor" ist klar, das war/ist ein Beamter in der Probezeit, nach dem Abschluss seines Referendariates - aber "Assessorrat" ... ist schon eine spezielle Bezeichnung.

                              Vogelsberger

                              ein Assessor oder Assessorat (mit einem R, er war kein "Rat") war ist ein Jurist im Staatsdienst, der nach bestandenem Großem Staatsexamen auf eine Planstelle als Richter wartete und als Hilfsrichter eingesetzt wurde. Alternativ konnte er auch den Staatsdienst verlassen und z.B. Rechtsanwalt werden.

                              henrywilh

                              Da muss man wohl aufpassen.
                              "Assessorat" mit 1 r ist etwas anderes, nämlich die Phase, in der ein angehender Beamter Assessor ist. Er befindet sich dann im Assessorat. (vgl. auch Wikipedia)

                              Vogelsberger

                              den Begriff habe ich schon recht oft nominalisiert gehen, scheinbar wohl auch, weil Assessorat bedeutender klingt als Assessor.

                              henrywilh

                              wie meinst du das?
                              Das Wort "Assessorat" ist ebenso ein Nomen, wie "Assessor" eins ist.
                              "Assessorat" (wohlgemerkt mit 1 r) ist - entsprechend "Referendariat" - eine PHASE in der Laufbahn eines Beamten.
                              "Assessorat" ist keine Person, also nicht dasselbe wie "Assessor".
                              Ob es den "Assessorrat" (mit 2 r) überhaupt gibt, weiß ich nicht. Es kommt mir aber immer zweifelhafter vor.
                              Der folgende Ausschnitt ist aus Wikipedia. Die Hervorhebung des Wortes "Assessorat" ist von mir. Wie zu erkennen ist, bezieht sich das Wort auf das Wort "Probezeit", d.h. die Probezeit, während der ein Beamter "Assessor" ist - halt die Phase, von der ich sprach:
                              Als Amtsbezeichnung wird der Titel Assessor von Beamten des höheren Dienstes vor Verleihung des ersten Amtes, also in der Probezeit (früher Assessorat genannt), geführt (siehe auch Staatsdienst und Regierungsrat).





                              Kommentar

                              • dorelie
                                Erfahrener Benutzer
                                • 21.08.2011
                                • 143

                                Übersetzungshilfe "robotara bzw. robotari"

                                Quelle bzw. Art des Textes: Portafontium
                                Jahr, aus dem der Text stammt: verschiedene
                                Ort und Gegend der Text-Herkunft: Böhmen
                                Namen um die es sich handeln sollte: robotara, robotari

                                ich finde in mehreren böhmischen KB- Einträgen die Begriffe "robotara" bzw, "robotari". Diese Begriffe finde ich zwar in Suchmaschinen in verschiedenen Texten, aber immer ohne Begriffserklärung. Übersetzungshilfen haben auch nichts gefunden.

                                Wolkenlos

                                nachdem diese Wörter aus böhmischen Kirchenbüchern stammen und im Slowakischen "robotnik" Arbeiter bedeuetet, denke ich mal, dass es eine Deklination dieses Wortes ist und einfach für Arbeiter bzw. Arbeiterin steht.

                                Geufke

                                hier ein Auszug aus Wikipedia:
                                Robath
                                Robath (bairisch, schlesisch und österreichisch auch Robot, Robott bzw. Robote, von slawischem robotaArbeit, vgl. das Kunstwort Roboter) ist Fronarbeit, die dem Lehnsherren oder dem Fürsten von dessen Leibeigenen geleistet werden musste.
                                Es gab die Handrobath und die sog. Zugrobath. Die Zugrobath verstand sich mit zwei Zugtieren. Man kannte noch die lange Zugrobath. Dies waren Fuhrleistungen, die mit zwei Zugtieren zwei Tage dauerten.

                                Kastulus

                                Robot, ursprünglich eine zu leistende Arbeit für den Grundherrn, wurde irgendwann nur mehr in Geld bezahlt.

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