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    Benutzer
    • 12.01.2009
    • 35

    Erklärung "Kalenderprivileg"

    Jahr, aus dem der Begriff stammt: 17. Jahrhundert?
    Region, aus der der Begriff stammt: ?

    Ich habe gerade im digitalen historischen Archiv Köln gestöbert und bin auf ein kleines Bändchen gestoßen, welches mich interessieren könnte. Der Titel "Kalenderprivileg K. und A.". Was ist ein Kalenderprivileg? Die einzelnen Worte machen Sinn, alles klar, aber zusammen?

    maxi_Zset

    "Kalenderprivileg" ist das Recht, das eine Druckerei oder ein Verlag erhielt, damit sie (spezielle) Kalender drucken durfte. Der Druck überhaupt von Büchern oder auch von bestimmten Büchern war ohne entsprechendes Privileg lange Zeit verboten.
    In der Regel wurde das Privileg nur an wenige oder sogar nur an eine eizige Firma erteilt, die dann ein Kalendermonopol hatte.
    Ein (wenn auch nur unvollständig sichtbarer) Text im Internet ist hier zu finden:
    http://books.google.de/books?id=bMFJ...ivileg&f=false
    (Achtung: eine Zeile!)

    Kommentar

    • Tirola
      Erfahrener Benutzer
      • 24.12.2011
      • 372

      Einantwortungsgebühr

      Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1913
      Region, aus der der Begriff stammt: Tirol/Brixental

      was heißt diese Abkürzung: Vdg. ?
      Um welche Gebühr, etc. handelt es sich da?

      da steht:
      Gebühren:
      Abschrift K 1.80
      Vdg. K 1.--
      Summa K 2.80

      henrywilh

      Gibt es ein speziell österreichischisches Wort für "Beglaubigung", das mit V beginnt? (Ihr sagt ja auch Karfiol zum Blumenkohl)
      Sonst vielleicht "Versendung"?

      Tirola

      ... und Paradeiser zur Tomate.
      Versendung wird es wahrscheinlich nicht heißen, hab es in einer anderen Urkunde als Vid. abgekürzt gefunden.

      henrywilh

      Was haben die Urkunden gemeinsam? Alles Abschriften z.B.?

      Tirola

      noch ein Schmankerl: Grumpern für Kartoffeln! (Grundbirne)
      hab in einer anderen Urkunde (beides Abschriften von Einantwortungen)
      die Bezeichnung Vidimg. gefunden, was mir aber gar nichts sagt.

      henrywilh

      Jetzt hammas! Es heißt vidimus:


      Tirola

      also Vdg. heißt Vidimusgebühr und bedeutet Beglaubigung!

      henrywilh

      Genauer vermute ich, dass "Vdg." nur > "Vidimus" heißen soll, also schlicht "Beglaubigung". Denn die lateinische Endung "us" wurde handschriftlich sehr sehr oft mit einem Zeichen abgekürzt, das dem "g" sehr ähnelt oder einer 9.

      Daran lehnt sich das maschinenschriftliche "Vdg" oder "Vidimg." offenbar an.
      Angehängte Dateien
      schöne Grüße
      Wolfgang

      Kommentar

      • Lora
        Erfahrener Benutzer
        • 14.11.2011
        • 1511

        unbekannte Berufe

        Jahr, aus dem der Begriff stammt: ca.1860
        Region, aus der der Begriff stammt: Livland

        wer weiß, was ein PUNZENMACHER war? Etwa ein Stempelmacher oder gibt es präzise Erklärung dafür?
        Und ein HANDLUNGS COMISSE- so wie Kauffmann?

        Laurin
        • Punzenmacher - jemand, der Punzierwerkzeuge herstellt, siehe bei Krünitz unter Bunze
        • Handlungscommis - in kaufmänn. Gewerben rechenschaftspflichtige Personen,
          z.B. Buchhalter, Kassierer, Faktors; siehe ebenfalls bei Krünitz unter Commis
          (tw. wurden aber auch Handlungsgehilfen so bezeichnet).
        "Der Akzent unserer Heimat behalten wir in unserem Geist und in unserem Herzen wie in unserer Sprache".
        La Rochefoucauld

        Kommentar

        • xxrr78
          Erfahrener Benutzer
          • 14.10.2011
          • 156

          *Schlag*

          Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1745
          Region, aus der der Begriff stammt: BW Mimmenhausen

          Ich habe einen Auszug des FR meines Ur-Ahnen (1745) dort steht;
          *am Schlag, vom Meßpriester bestattet*
          was bedeutet am Schlag?
          Er kam ursprünglich aus Eningen, also er war nicht aus Mimmenhausen......

          Friedrich

          der Schlag war oft ein Schlaganfall. Die Diagnostik war ja noch nicht so entwickelt wie heute, und die Pfarrer waren keine Medizinexperten. Auf jeden Fall verstand man darunter plötzliche heftige Erkrankungen, die schlagartig zum Tod führen konnten.

          xxrr78

          Er war Spitzenhändler und wahrscheinlich dort gerade unterwegs....

          Guter Nordwind

          Diese Erkrankung (egal ob Schlaganfall oder Herzinfart) wurde gern als "Schlag" tituliert.
          Wobei "Schlagfluss" sich eher auf einen Schlaganfall bezieht, da ist es ja auch für Laien leicht zu "diagnostizieren".
          Liebe Grüssle
          Xeni

          Kommentar

          • Daniel31167
            Erfahrener Benutzer
            • 11.02.2010
            • 292

            Zeichen in Sterbeeintrag Liegnitz

            Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1620
            Region, aus der der Begriff stammt: Liegnitz

            in einem Sterbeeintrag von 1620 aus Liegnitz (ich kann die Schrift sehr gut lesen , sind am Ende zwei Zeichen, die ich nicht deuten Kann. Auch googeln hat mich nicht zum Erfolg gebracht. Kennt jemand die Bedeutung ??

            wowebu

            Das erste müßte für Tod oder Sterben stehen und das zweite für Begräbnis, denn er ist demnach am 17. gestorben. Ich nehme an,dass das aus einem kath. Buch stammt.

            Daniel31167

            es ist ein evangelisches Kirchenbuch. (Hätte ich dazu schreiben sollen).
            Denn Halbkreis mit eine Ziffer, habe ich nur bei diesem Eintrag. Das Kreuz mit den Punkten kommt (in der Kopie) bei jedem Eintrag vor, manchmal nur als Strich mit 4 Punkten im 90° Winkel.

            apes

            im Lexikon für lateinische Abkürzungen von Adriano Cappelli sind beide Zeichen aufgeführt (im Kapitel Konventionelle Zeichen):
            http://inkunabeln.ub.uni-koeln.de/vd.../cappelli.html
            Demnach steht das Kreuz für est oder id est. Und das umgedrehte C mit Punkt wäre ein Antisigma, was hier erklärt wird:
            http://www.retrobibliothek.de/retrob...html?id=100854
            Was immer auch der Pfarrer damit ausdrücken wollte.

            Daniel31167

            Est id = er ist ??
            Antisigma = kritsches Zeichen ???
            Laut Übersetzter ! Keine Ahnung was das bedeuten könnte !

            wowebu

            Id est übersetzt GenTools6 mit "das heißt" bzw. "das ist". Das Antisigma wird bei einer anderen Quelle "mit einem Punkte in der Mitte" beschrieben. Bei Dir waren es zwei, weiß ja nicht, ob das wesentlich ist.

            war heute im LAB. Hatte unter anderm auch eine Akte vom StA Berlin 1 in der Hand. Da wurde noch 1956 (!) ein Verstorbener mit diesem ähnlichen Zeichen (ein Kreuz, zwar ohne Punkte aber mit vier "Füßen") aus dem Raum Stuttgart-Bad Canstatt versehen. Dieser Eintrag ging dann nach Berlin. Selbst die verstorbenen (Schwieger)eltern wurden so gekennzeichnet.

            gustl

            das Kreuz mit den "vier Füßen" ist das übliche Zeichen für "gestorben". Es wurde in den Druckschriften in Sütterlin so benutzt. Wir haben das in unseren Unterlagen ständig. Das o.a. Kreuz mit den Punkten und diesen "Baßschlüssel" habe ich noch nie gesehen.
            Angehängte Dateien
            Suche :

            SANDER, Michael, Kotsasse in Klein Rhüden * ca. 1700
            KUNTH, Johann Casper + 1718 /Liegnitz
            FN : MORDEBIER / Liegnitz

            Kommentar

            • Antonie
              Benutzer
              • 15.10.2012
              • 42

              Bedeutung von "gen." 1688

              Quelle bzw. Art des Textes: OFB
              Jahr, aus dem der Text stammt: 1688
              Ort/Gegend der Text-Herkunft:
              was bedeutet bei Geburtsdatum * gen. 1688? Eintrag aus einem OFB.

              Genea_Oberbayern

              Zwei Vermutungen:
              (1) "gen." steht ja gerne für "genannt". Vielleicht ist damit gemeint, dass der Eintrag nur auf mündliche Aussage hin vorgenommen wurde?
              (2) Es heißt gar nicht "gen.", sondern "ger." - dann würde ich auf "gerechnet" als Bedeutung tippen, denn das Phänomen, dass man ein Geburtsjahr nicht hat, aber ein Sterbedatum nebst Altersangabe, begegnet einem in der Ahnenkunde häufiger.

              jacq

              hier noch einmal der Eintrag:

              Zitat:
              512. Jürgens, Jan von Horsten gen.1688 Cannhusen gen. 1692
              "gen." dürfte hier für "genannt" stehen. 1688 der Vulgoname von Horsten und 1692 Cannhusen.



              gudrun

              dieses genannt könnte auch heißen,
              daß man da eine Urkunde gefunden hat,
              wo dieser Mann genannt wurde.
              Er war der Sohn von ::::::

              Antonie

              Wulckow , Joachim, * gen. 1688 Schönhausen/Elbe ,gestorben vor 4.2.1738 ,Quelle Ev.Kirche Melkow , Buch : Sterberegister
              oo 20.04.1688 Strackhaar , Margareta , * gen. 1688 ,gestorben vor10.1.1699 ,Quelle : Ev.Kirche Melkow,Buch:Heiraten
              Dieses genannt bezieht sich vieleicht auf den Heiratseintrag,weil der ist von 1688 ??

              Johannes v.W.


              Meiner Meinung nach meint es sicher "genannt", im Sinne, daß die Probanten in dem Jahr erwähnt wurden (z.B. auch bei Patenschaften od. jeglichen KB-Einträgen).
              Die Formulierung ist etwas eigenwillig, vielleicht von einem Programm generiert. Normalerweise heißt es "erw." (= erwähnt), oder "dok." (= dokumentiert).
              Meine Forschungsgebiete und FN
              Sachsen-Anhalt: Seller, Wulkow, Kühne, Ems, Brecht
              Oberschlesien (Gleiwitz, Tost-Gleiwitz): Rehs, Masson, Kalka
              Westpreußen (Rosenberg): Rehs, Arndt
              Brandenburg (Rathenow, Belzig): Müller, Seller

              Kommentar

              • Uwe Schäder
                Erfahrener Benutzer
                • 11.02.2007
                • 105

                Vitzneruntertan

                Im Kirchenbuch zur Familie fand ich den Eintrag Michael Vogelsang Tagelöhner und Vizneruntertan. (der Eintrag ist von 1830)
                Was könnte man unter "Vizneruntertan verstehen?

                jacq

                Woher kommt dein Michael Vogelsang?
                Kannst du uns den Eintrag einmal einstellen?
                Evtl. Untertan in diesem Sinne: http://woerterbuchnetz.de/cgi-bin/WB...&lemid=IU00925
                Und Vitzner für den Ort? Vitz, Vitze, Vitzen.

                henrywilh

                Aber ich denke, wie Jacq, dass das vielleicht die Angabe der Herkunft des Mannes ist. Er ist Untertan der ... Herrschaft.

                Uwe Schäder

                ich weiß nur, dass er in Schönstedt das ist in Thüringen zwischen Gotha und Bad Langensalza geheiratet hat.

                Juanita

                Schönstedt (mein Geb.-Ort) u. die meisten der umliegenden Dörfer gehören zu meinen Hauptforschungsgebieten. Die "Vize/Vitze" war höchstwahrscheinlich ein Vorwerk. Vielleicht kommt daher auch der Name (Vize = 2. Gut ?). Leider habe ich bisher keine historischen Unterlagen dazu gefunden. Suche aber weiter. Es gibt häufig in meinen KB-Abschriften den Begriff "Vi(t)zner Untertan" / "... in der Vize" u. parallel dazu den "Amtsuntertan".

                henrywilh

                Wie soll man sich aber erklären, dass es keine einzige solche Erwähnung bei googlebooks gibt?

                Juanita

                ich erkläre es mir so, weil es keine Chronik o.ä. von Schönstedt gibt. Bisher bin ich noch auf keine gestoßen, obwohl ich mit etlichen Forschern aus dieser Umgebung in Kontakt stehe. Keiner weiß 'was u. kein alter Dorfbewohner erinnert sich an diesen Begriff. Übrigends hat das Dorf Vitzeroda nichts mit dem Schönstedter Begriff zu tun, denn dieses Dorf geht wahrscheinlich auf einen Gründer namens Witzo zurück.

                rigrü

                Hat es vielleicht was damit zu tun: http://www.zedler-lexikon.de/blaette...ent=0&view=100 ?

                henrywilh

                Es hieße also "Vitzthumer ..." oder wenigstens "Vitzthum ..." statt "Vitzner ..."?
                Das wäre dann eine sehr starke Fehllesung.
                Und: Gab es wirklich Vitzthumer Untertanen?

                Juanita

                Für ein Vitzthum wäre Schönstedt wohl wirklich zu unbedeutend. Ich bin wirklich überzeugt, daß es sich um ein Vorwerk handelte, daß wohl weitgehend wirtsch. unabhängig war. So habe ich als Beisp. eine Fam., die 3 Gen. lang Vizner-Untertanen waren u. zwar nicht als Knechte o. Tagelöhner. Fam. Klopfleisch:
                George Abraham, (1777-1860): Aufzäumer (Bauer mit Pferden) Schulze u. Vizner-Untertan
                Joh. Nicolaus, (1736-1816): Aufzäumer u. Vizner-Untertan
                Hanß Wilhelm, (1699-1763): Schmied u. Vizner-Untertan
                Bei den vorherigen beiden Gen. habe ich keine Berufsangaben mehr.
                Es gab sie also definitiv, die Vizer-Untertanen.

                henrywilh

                Als Begründung dafür, dass es keine einzige Erwähnung des "Vitzner-Untertanen" bei booksgoogle gibt, ist der Hinweis, dass es von Schönstedt keine Chronik gebe, nicht brauchbar. Es kann - wenn es sie gibt - nicht nur dort V-Us gegeben haben!

                Achim46

                wenn schon der angekündigte Scan offenbar nicht mehr kommt, kann man dennoch - unter Betrachtung von rigrüs Beitrag und einer weiteren Betrachtung der Familie des Georg Vitzthum zu Eckstädt feststellen,
                dass zwar Schönstedt vielleicht nicht als Sitz eines "Vitzthumers" in Frage kommt,
                dass aber durchaus Bedienstete des Georg, der auch in Salza (Langensalza) als Amtmann (also Verwalter) tätig war (Quelle Google, Vitzthum), in Schönstedt in einem Kirchenbuch auftauchen können mit dem kryptischen Hinweis "Vitzner-Untertan".
                Die Verbindung stelle ich her mit der Überlegung, wie wohl ein Pfarrer möglichst kurz oder auch mundartlich geprägt, den Begriff: Untertan eines Vitzthum-Chefs umsetzen würde.
                Und da liegt nach meiner Meinung kein großer Abstand zwischen einem Vitzthumer und einem Vitzner (oder auch Vicner).
                Möglich ist ja auch, dass sich diese Bezeichnungen im Laufe der Zeit etwas gewandelt haben, und dass das uns letzte bekannte Ergebnis eben dann der "Vitzner" ist.
                Dass in GoogleBooks kein einziger Hinweis auftaucht, würde ich eher gelassen hinnehmen, denn landsmannschaftlich-sprachliche Besonderheiten oder ganz persönliche pfarrliche Kirchenbucheintragungen müssen auch nicht zwangsläufig in alten Büchern beschrieben sein, die irgendwann bei GoogleBooks wieder auftauchen würden. Es gibt in diesen Foren hier genügend Beispiele für unbekannte Zeichen und Worte in Kirchenbüchern. Und Google ist zum Glück auch nicht allwissend.
                Speziell für Juanita würde sich so erklären, dass auch in Schönstedt von Vitznern die Rede resp. Eintragung im Kibu möglich sein kann. Ob - davon unabhängig - Schönstedt allerdings vielleicht einmal direkt zu Salza gehört hat, konnte ich nicht herausfinden.

                Juanita

                Heute kann ich schon etwas mehr berichten. Ich habe mit einem anderen AF gesprochen, der sich gut auskennt. Er teilte mir mit, daß Schönstedt in 2 Teile geteilt war. Eine Hälfte mit Unterkirche unterstand Langensalza u. der andere Teil, genannt Vize/Vitze, mit Oberkirche, unterstand Erfurt (u. damit wohl dem Bischofssitz Mainz). Näheres wäre nachzulesen in der Chronik v. Langensalza von Göschel u. in dem Buch von Trübenbach über die Dörfer des Kreises Langensalza (genaueren Titel konnte er mir im Moment nicht sagen). Also rücken wir dem Rätsel auf die Spur!

                henrywilh

                Das stimmt!


                Und was mich besonders freut: Es steht doch bei googlebooks!

                Achim46

                damit ist ja schon mal der Begriff selbst und auch der dazugehörige Ort - und dann noch mit Hilfe von Googlebooks (welches genau?) - nachgewiesen.
                Aber die genaue Bedeutung bzw. Herkunft scheint mir damit noch nicht erklärt.

                Juanita

                Es ist nur eigenartig, daß niemand mehr in Schönstedt etwas über die Vitze weiß u. daß in keinem Wort/Begriff/Örtlichkeitsbez. u.ä. dieses Vitze "anklingt".
                Ich habe in einem Lexikon der lat. Sprache (Bechtermünz-Verl.) unter vicis - Abl. von vice u.a. gefunden: "Platz, Stelle, Rolle, Aufgabe, Geschäft, Amt"; unter vicem u.a. "an Stelle jemands".

                henrywilh

                Also aus meiner Sicht ist das nun gelöst. Vitzer Untertan ist ein Bürger des Teiles von Schönstedt, der "Vitze" heißt.


                Juanita

                Zuletzt geändert von Uwe Schäder; 27.01.2013, 14:15.

                Kommentar

                • xxrr78
                  Erfahrener Benutzer
                  • 14.10.2011
                  • 156

                  kurze Frage Gnadensold

                  Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1564-1574
                  Region, aus der der Begriff stammt: Eningen u.A.

                  ich hab bei meinem Vorfahre Melchior Jäger, Meisterjäger in Eningen den Vermerk, dass er Gnadensold von 1564-1574 erhielt. Ist das eine *Rente*?

                  Ex-DeutschLehrer

                  Zitat von Grimm's Wörterbuch
                  gnadensold, m., 'aus gnade gewährte löhnung, belohnung', wie gnadengehalt, gnadenlohn, gnadengeld: es verlangte aber viele nach hause und dasz sie nach langem dienst ihren gnadensold bekämen E. M. Arndt ansichten u. aussichten (1814) 53; als aber der zu jahren gekommene meister sich einen gnadensold erbittet Chrysander G. Fr. Händel (1858) 1, 340. freier: nur das weisz ich, dasz ihre briefe mein wöchentlicher gnadensold sind, von dem ich tag vor tag zehre Fr. Creuzer br. an Caroline v. Günderode (1804) 41. —
                  Liebe Grüssle
                  Xeni

                  Kommentar

                  • gustl
                    Erfahrener Benutzer
                    • 25.08.2010
                    • 676

                    Bürger-Vornehmer Bürger

                    Jahr, aus dem der Begriff stammt: 16. - mind. 18. Jhdt. Region, aus der der Begriff stammt:Fürstentümer Anhalt, Brandenburg

                    bei vielen Ahnen steht hinter dem Namen "Bürger" oder "Vornehmer Bürger". Wann wird aus einem einfachen "Bürger", der seinen Obulus in die Stadtkasse zahlen musste und den Ledereimer zum Feuerlöschen erworben hat, ein vornehmer solcher? Wir können das weder aus den Berufen herleiten, manche hatten studiert, andere waren Handelsleute noch aus der Dauer, die die Familie am Ort ansässig war. Manche scheinen nur den Fuß über die Stadtgrenze gesetzt zu haben, schon zählten sie zu den Vornehmen, andere waren schon Generationen ansässig und zählten dennoch "nur" zu den Bürgern. Gerade haben wir einen Hofrat in Frankfurt/O. entdeckt, der "nur" als B. geführt wird.
                    Wir reden hier nicht von Städten mit ausgeprägtem Patriziat, sondern von anhaltischen Duodezfürstentümern, in deren Residenzstädten sich die Vorfahren hauptsächlich tummelten.
                    Auch die Ratsfähigkeit war zumindest im Stadtrat kein Kriterium.

                    Ex-DeutschLehrer

                    Der "vornehme Bürger" ist einer, der von seinem Vermögen lebte und/oder einem höheren Stande angehörte.,

                    Kommentar

                    • wowebu
                      Erfahrener Benutzer
                      • 29.01.2012
                      • 654

                      Angesehener Bauer

                      Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1808-1820
                      Region, aus der der Begriff stammt: Brandenburg/Preußen Parochie Teupitz

                      in Zusammenhang mit dem vornehmen Bürger habe ich einen angesehenen Bauer, erwähnt unter Stand des Vaters bei einigen Taufeinträgen seiner Kinder. Das war bei mir einmalig. Was war denn dafür das Kriterium?

                      renatehelene

                      ich würde sagen, er war ein angesehener Bauer weil:
                      1) er nicht fremd gegangen ist
                      2) seine Frau und Kinder GUT behandelt hat
                      3) ein regelmäßiger Kirchgänger war
                      4) sein Personal den Mindestlohn gezahlt hat
                      5) Hilfsbedürftigen aus seiner Gegend geholfen hat

                      Xtine

                      es könnte auch was mit der Größe des Besitzes zu tun haben.
                      Ich lese gerade ein Buch über eine bayr. Hofmark. Dort werden 3 bäuerliche Stände erwähnt.
                      -bäuerliche Unterschicht = Söldner, Häusler ohne Grund (höchstens kl. Garten)
                      -gehobene bäuerliche Unterschicht = Bauern mit 1/4; 1/8 oder 1/16 Gütl
                      -bäuerliche Oberschicht = Vollbauer (Halb- oder Ganzhöfler)
                      Vielleicht wurde es in Brandenburg ja ähnlich unterschieden, aber anders benannt.

                      wowebu

                      (zu Renate) da kann ich nur sagen: Gut gebrüllt, Löwe!

                      henrywilh

                      Das (offizielle) Ansehen war seinerzeit vom (öffentlich bekannten) Sittenwandel abhängig. In den meisten Gegenden heißt das dann "ehrenhaft" (honestus). Von Renates Liste kommen im Ernst die Punkte
                      1 (beschränkt auf: "so weit bekannt"),
                      3 und
                      5 in Frage.

                      rigrü

                      Vielleicht war er auch nicht angesehen, sondern angesessen?

                      henrywilh

                      Interessante Hypothese. Allerdings kann man bei Kurrentschrift h und ss kaum verwechseln.

                      wowebu

                      An sich war ich ja nur Trittbrettfahrer vom vornehmen Bürger . Ich habe davon keine Kopie, weil ich es relativ gut lesen konnte und an den angesessenen jetzt eigentlich auch nicht glaube. Um letzte Zweifel auszuräumen werde ich bei meinem nächsten ELAB-Besuch eine Kopie ziehen und hier einstellen. Wenn auch nicht heute oder morgen, so doch im Monat Februar.

                      war heute im ELAB und möchte den "angesehenen Bauer" wiederbeleben.
                      Ich lese ihn als solchen (auch wenn es ein Trau- und kein Taufeintrag war). Ist dieser Begriff wirklich so selten ?


                      rigrü

                      angehender Bauer
                      Gruß Wolfgang

                      www.bulicke.com

                      BULICKE Berlin/Brandenburg
                      KRAUEL MV/Berlin und USA
                      KÜTTNER Sachsen
                      SCHMIDL Böhmen/Sachsen
                      und als Hobby SCHEUERLEIN Franken und USA

                      Kommentar

                      • Luise
                        Erfahrener Benutzer
                        • 05.02.2007
                        • 2346

                        "Am Jammer" gestorben

                        Jahr, aus dem der Begriff stammt: Aschersleben
                        Region, aus der der Begriff stammt: Mitte 18. Jh.

                        An was starb ein wenige Tage altes Kind, wenn als Todesursache "am Jammer" gestorben erwähnt wird.

                        Ex-DeutschLehrer

                        Ich habe eine Schilderung gelesen, "das Kind sei zu früh geboren und hätte nicht trinken wollen".

                        jacq

                        Jammer
                        In engerer Bedeutung wird die Epilepsie oder fallende Sucht im gemeinen Leben häufig der Jammer genannt. Den Jammer haben. Im Jammer liegen. Siehe Epilepsie, im XI Th. S. 128, fgg.

                        http://books.google.de/books?id=sgk2...Jammer&f=false

                        Gast Joanna

                        Außerdem sagt das Lexikon der historischen Krankheitsbezeichnungn von Hermann Metzke:
                        > Krämpfe, Krampfanfallsleiden
                        > Darmjammer = Darmkoliken
                        > innerlicher Jammer = Kolik
                        > Katzenjammer = kläglicher körperlicher (und seelischer) Zustand
                        > Kinnbackenjammer = Kinnbackenkrampf, tritt bei Tetanus (Wundstarrkrampf) auf
                        > Zahnjammer = "Zahnkrämpfe" (tetanische Zuckungen, die oft im Rahmen einer beginnenden Besserung (Beginn der Zahnung) einer Rachitis auftraten)

                        gustl

                        Ich habe in unseren Unterlagen auch ein kleines Kind, das am "inneren Jammer" gestorben ist (auch in Anhalt wie Louise). Mir ist diese Todesursache immer besonders nahe gegangen.
                        Zuletzt geändert von Luise; 03.02.2013, 14:40.
                        Liebe Grüße von Luise

                        Kommentar

                        • Renate7
                          Erfahrener Benutzer
                          • 31.01.2013
                          • 223

                          Beruf: Feldläufer

                          Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1879
                          Region, aus der der Begriff stammt: Alt Golembin/ Posen

                          Als Beruf des Vater wird Feldläufer angegeben, weis dazu jemand etwas genaueres??

                          didirich

                          bei uns im schwäbischen gab es den Beruf "Feldschütz".
                          der ist auch über die Felder gelaufen und musste nachschauen ob alles in Ordnung war ! (Diebstahl usw.)
                          Eine zweite Variante war der Untergänger. der musste die Grenzen ablaufen und auch schauen ob alle Grenzsteine noch vorhanden waren usw.
                          Vieleicht geht es bei dir in diese Richtung ?

                          Wolfg. G. Fischer

                          ich stimme Didrich zu, bei uns im Hessischen würde es wohl "Feldhüter" heißen.

                          Ex-DeutschLehrer

                          Anbei Begriffserklärung:
                          Ackervogt oder Feldläufer beaufsichtigen Fröhner und Feldarbeiter.


                          henrywilh

                          http://www.google.de/search?q=Feldl%...ks&tbo=1&hl=de

                          gustl

                          Es gibt in Bayern (und in R-P und Thüringen) heute noch das Ehrenamt des Feldgeschworenen. Ein solcher hat mir mal erklärt, welche Aufgaben er hat. Er muss tatsächlich die Grundstücksgrenzen prüfen, Feldsteine zur Not versetzen und läuft dabei ganz physisch die Felder ab.

                          wowebu

                          "... Feldsteine zur Not versetzen ..."
                          Habe mich ersteinmal schlau gemacht, wei ich über dieses Zitat gestolpert bin. Außer in Bayern sind das die Öffentlich bestellten Vermessungsingenieure in Deutschland. Dieweil man ja nicht einfach einen Grenzstein versetzen kann. Wieder was gelernt.

                          Kommentar

                          • fbehse
                            Erfahrener Benutzer
                            • 18.04.2011
                            • 725

                            Quellenangaben-Abkürzung "Verg. Ned. Patr." - Was könnte das bedeuten?

                            Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1949
                            Region, aus der der Begriff stammt: ?
                            ich habe zu einem Vorfahren eine Quellenangabe:
                            Verg. Ned.Patr. Nr 35 (1949) 262
                            Was für eine Publikation, die 1949 als Nr 35 erschien könnte das sein?
                            Über Hilfe wäre ich sehr dankbar.

                            jacq

                            "Nederland's Patriciaat"
                            hier noch eine Liste von Namen und Jahrgängen/Bänden: http://www.cbg.nl/download/cbg_patriciaat_lijst.pdf
                            Viele Grüße,
                            Florian
                            -----------------------------------------------------------------------------------------------
                            Meine private Ahnenforschungswebseite: www.florian-behse.de
                            -----------------------------------------------------------------------------------------------

                            Kommentar

                            • Tempelherr
                              Erfahrener Benutzer
                              • 18.12.2009
                              • 209

                              Bezeichnung Krabarschin

                              Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1785
                              Region, aus der der Begriff stammt: Westböhmen

                              Ich habe in zwei Urkunden aus Kostelzen bei Pilsen die Bezeichnung Krabarschin bei einer Patin stehen. Weiß jemand etwas darüber? Könnte es etwas mit Gras/Wiese zu tun haben?

                              Gaby

                              könnte es vielleicht sein, daß da eher Krawaschin steht? In der Gegend wurden die Kuhhirten Krawasch genannt, vielleicht auch in der Dialektform Krabasch.

                              Ex-DeutschLehrer

                              kráva = die Kuh
                              krávař (kraawarch) = der Rinderzüchter
                              Einen tschechischen Wortstamm auf kraba... gibt es nicht.

                              Tempelherr

                              Ich denke der Kuhhirte bzw.-tin ist richtig. Es ist zwar eindeutig ein b kann ja wirklich eine Dialektform sein.
                              Dorothea Brannin Krabarschin in Hamelhof

                              Ex-DeutschLehrer

                              Der richtige alte böhmische Ausdruck wäre Krawařinka (Krawarschinka) für eine weibliche Kuhhüterin.

                              carinthiangirl

                              Es handelt sich tatsächlich um KEINE Fehllesung
                              b wurde oft w oder umgekehrt im österreichisch Dialektischen.
                              Oder sagen wir viel mehr im eingedeutschten wurde aus dem slawischen w oder v ein b.
                              Bestes Paralellbeispiel: Krawaten, Krabaten = Kroaten, Hrvati (Hrvatska = Kroatien)

                              Kommentar

                              • Achim1957
                                Erfahrener Benutzer
                                • 09.01.2013
                                • 112

                                Was ist ein Kopulationstag

                                Was ist ein Kopulationstag

                                Quilldor

                                sollte der Tag der Trauung sein

                                Brigitte Bernstein

                                Ich habe das Wort Kopulation auch in einigen alten Heiratsmatrikeln. Manchmal auch Copulation geschrieben, also Hochzeitstag.

                                franz ferdinand

                                Kopulation heißt - soweit ich weiß - bei kirchlichen Trauungen auch heute noch das Umschlingen der Hände der Brautleute mit der Stola des Priesters, und das ist ja das eigentliche Kernstück der Trauung.

                                valerie

                                Kopulationstag ist der Tag, an dem die Ehe urkundlich geschlossen wurde.
                                Kopialbücher
                                Abschrift von Urkunden des Empfängers
                                Kopiare
                                Urkunden-Abschriften

                                henrywilh

                                Das hat aber gar nichts mit der copulation zu tun.
                                Nicht copulare mit copiare verwechseln!

                                GiselaR

                                genau: kopieren nicht mit kopulieren verwechseln, das kann Ärger geben.

                                assi.d

                                wobei das Eine mehr Spaß macht, als das Andere.....

                                Kleeschen

                                Genau, da muss ich den anderen zustimmen. Es ist der Tag der Eheschließung.
                                Lat. Copulare = Heirat/Eheschließung
                                Man hat früher lateinische Wörter verdeutscht, wie heute englische.

                                henrywilh

                                Ich meine: Es war umgekehrt. Heirat > Copulatio
                                Man hat deutsche Wörter latinisiert und gräzisiert, vor allem Namen.

                                http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_g...isierter_Namen

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