Uneheliche Geburten in den Kirchenbüchern wurden ja immer gekennzeichnet. Sehr oft mit Beschimpfungen der Mutter.
Und wie ASW schreibt, die Symbole sollen den Teufel abwehren. Nicht wie ich meinte, um Gott milde zu stimmen.
Vor einiger Zeit hatten wir hier ein sehr schön gezeichnetes Wickelkind im Taufeintrag. (wer findet es noch) Ich meine, es war auch unehelich. Es gab also auch Pfarrer mit Herz.
Viele Grüße August
Die Vergangenheit ist ein fremdes Land, dort gelten andere Regeln.
Da wir noch immer im Bereich der Mutmaßungen sind, darf ich auch entsprechend antworten.
1838 und "den Teufel abwehren" im Kirchenbuch? Ich glaube es nicht.
... 1838 und "den Teufel abwehren" im Kirchenbuch? Ich glaube es nicht.
Das hat nichts mit mittelalterlichem Aberglaube zu tun. "Der Teufel" steht stellvertretend für "unsere Feinde", damit ist gemeint: die Sünden, das Böse usw.
Zitate:
"Durch das Zeichen † des Heiligen Kreuzes befreie uns von unseren † Feinden, Herr, † unser Gott. Im Namen des Vaters † und des Sohnes † und des Heiligen † Geistes. Amen." (das † steht für das mit der Hand gemachte Kreuzeichen)
"Durch Ihren Schutz und das Zeichen des ehrwürdigen Kreuzes und um aller Deiner Heiligen willen, bewahre meine arme Seele, o Jesus Christus, unser Gott, denn Du bist heilig und hochverherrlicht in Ewigkeit. Amen."
Das Kreuz im Kirchenbuch könnte darauf hinweisen, dass der Pfarrer solch ähnliche Gebete für die unehelich Geborenen gesprochen hatte; da er vielleicht ein besonderes Schutzbedürfnis erkannte, und ihnen deshalb seinen speziellen Segen aussprach.
Grundsätzlich ist es eine Bitte um Schutz wenn man ein Kreuz macht. In unserem Fall könnte es eine Bitte um Schutz für die Bastarde sein:
"Die Tradition des Kreuze-Schlagens ist alt. Es gibt sie seit dem ersten Jahrhundert nach Christus. Dabei lassen sich zwei Varianten unterscheiden, das kleine und das große Kreuz. Die Bedeutung ist jeweils dieselbe. Mit dieser Geste rücken Menschen sich selbst oder andere in die Nähe Gottes. Sie bitten damit um Schutz und Segen."
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