Maurerfamilie Salner aus Tirol (17.-18. Jhd.)

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  • bückerfamily
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    • 29.01.2024
    • 50

    Maurerfamilie Salner aus Tirol (17.-18. Jhd.)

    Hallo zusammen,

    ich suche nach der Herkunft meines Vorfahren Johann Salner, welcher laut Begräbniseintrag im Ev. Kirchenbuch Northeim (bei Göttingen) aus Tirol stammte. Er wird am 27.08.1723 in Northeim im Alter von etwa 66 Jahren beerdigt und es heißt etwaig so: "Johann Salner, ein Maurer aus Tirol, starb an Dysenterie, seines Alters 66 Jahr, ist auf Concession R. C. beerdiget..." Nochmal hier auf Archion nachzulesen (! mit Abo: https://www.archion.de/p/5fddf33aec/ !)

    Seine Witwe, welche bislang nur unter der Bezeichnung "relicta Salner" bekannt ist, wird am 31.07.1744 im Alter von 62 Jahren in Northeim beerdigt. Eine Eheschließung ist nicht in Northeim zu finden, ebenso wenig die Taufen der Kinder. Die Kinder wurden scheinbar andernorts geboren bzw. getauft. Seit wann die Familie in Northeim ansässig war, konnte ich bislang nicht ermitteln.

    Zwei Kinder sind bekannt (durch Heiraten):

    1. Anna Charlotte Salner (*~1702, oo mit Musq. Hans Heinrich Rackebrand am 08.06.1727 in Northeim, + 05.04.1758 und [] 09.04.1758) / meine 7x Urgroßmutter
    2. Johann Heinrich Salner (*~1704, oo mit Engel Maria Cludius am 28.11.1724 in Northeim, + 03.11.1765 und [] 05.11.1765, Beruf: Maurer)

    In einem anderen Forumsbeitrag habe ich nachgelesen, dass Ende des 17. Jhd. und Anfang des 18. Jhd. viele Handwerker aus Tirol in den Norden auswanderten und größtenteils sich im Kurmainzischen ansiedelten. Das waren z. B. Zimmerleute, Maurer usw.

    Passend dazu fand ich auf GEDBAS einen Witwer Christian Salner, geboren vor 1665 in Tirol, welcher am 01.03.1694 in Wiesbaden-Frauenstein eine Witwe Margaretha heiratet. Dort heißt es in etwa "Christian Salner murarius Tyrolensis viduu..". Er war ebenfalls Maurer aus Tirol und aus der Familie Salner. Den originalen Eintrag aus dem Kirchenbuch Frauenstein ist hier zu finden: https://data.matricula-online.eu/de/...rau+K+3/?pg=27

    Christian Salner taucht wenig später (1698) im hessischen Dieburg bei der Taufe seines Sohnes Johann Valentinus Salner auf. Wieder ein Beweis, dass es sich hier um einen Wanderhandwerker handelte.

    Im Katholischen Kirchenbuch von Winkel (heute Oestrich-Winkel) heiratet am 10.01.1708 ein Thomas Salner, ebenfalls "murarius ex Tyrol" eine Eva Maria Fischer aus Orb (heute Bad Orb). (siehe: https://data.matricula-online.eu/de/...Win+K+1/?pg=88)
    Dieser zieht mit seiner Frau nach der Hochzeit nach Rüdesheim am Rhein und tauft dort einige Kinder, u. a. einen späteren Pfarrer von Flörsheim-Wicker. Thomas Salner stirbt 1723 in Rüdesheim im Alter von 52 Jahren. Geburt ca. 1670.

    Das sind mir ein paar Zufälle zu viel, dass es so viele Salners aus Tirol sind, welche auch noch Maurer waren. Für mich sieht das nach einer gezielten Wanderbewegung einer Maurerfamilie aus. Es könnte sich um eine Familie handeln, die regionsübergreifend fortwanderte. Der Name SALNER ist in Tirol heute noch gängig und war in ganz Tirol, auch im heute italienischen Teil verbreitet.

    Gibt es Auswanderungslisten von Handwerksfamilien aus Tirol oder Einwanderungslisten, die eine genauere Herkunft bestimmen könnte?

    Wo sind Anna Charlotte Salner und ihr Bruder Johann Heinrich Salner geboren? Wo und wann fand die Trauungen von meinen 8x Urgroßeltern Johann Salner & NN statt?

    Fragen über Fragen.

    Für jegliche Informationen hierüber bin ich dankbar.

    Viele Grüße

    Christoph
    Zuletzt geändert von bückerfamily; 07.05.2025, 14:48.
  • Jürgen_W
    Erfahrener Benutzer
    • 25.08.2021
    • 385

    #2
    Zitat von bückerfamily Beitrag anzeigen
    Gibt es Auswanderungslisten von Handwerksfamilien aus Tirol oder Einwanderungslisten, die eine genauere Herkunft bestimmen könnte?
    Hallo Christoph,

    die Herkunftsorte von Zuwanderern sind häufig in den Traueinträgen im Kirchenbuch und/oder im Bürgerbuch zu finden. Hier ein Beispiel aus Westfalen, wohin ebenfalls viele Tiroler Bauhandwerker ausgewandert sind:
    Im Bürgerbuch von Brakel gibt es folgenden Eintrag vom 20.06.1746: "Anton Gundloff aus Tirol Herrschaft Impste Dorfschaft Wentz geb[ürtig]". Im Traueintrag vom 15.11.1746 in Brakel steht: "Antonius Gundelhoff ex Wens in superiore Ynnthal Tyrolensi". Beide Quellen führen also in diesem Fall zum Herkunftsort Wenns in Tirol.

    Für Deinen Fall bedeutet das: Wenn der Traueintrag nicht gefunden werden kann, dann könntest Du versuchen herauszufinden ob es ein Bürgerbuch von Northeim gibt. Dazu könnte eine Anfrage im Unterforum Niedersachsen zielführend sein.

    Viele Grüße
    Jürgen
    Zuletzt geändert von Jürgen_W; 07.05.2025, 17:31.

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    • bückerfamily
      Benutzer
      • 29.01.2024
      • 50

      #3
      Zitat von Jürgen_W Beitrag anzeigen
      Hallo Christoph,

      die Herkunftsorte von Zuwanderern sind häufig in den Traueinträgen im Kirchenbuch und/oder im Bürgerbuch zu finden. Hier ein Beispiel aus Westfalen, wohin ebenfalls viele Tiroler Bauhandwerker ausgewandert sind:
      Im Bürgerbuch von Brakel gibt es folgenden Eintrag vom 20.06.1746: "Anton Gundloff aus Tirol Herrschaft Impste Dorfschaft Wentz geb[ürtig]". Im Traueintrag vom 15.11.1746 in Brakel steht: "Antonius Gundelhoff ex Wens in superiore Ynnthal Tyrolensi". Beide Quellen führen also in diesem Fall zum Herkunftsort Wenns in Tirol.

      Für Deinen Fall bedeutet das: Wenn der Traueintrag nicht gefunden werden kann, dann könntest Du versuchen herauszufinden ob es ein Bürgerbuch von Northeim gibt. Dazu könnte eine Anfrage im Unterforum Niedersachsen zielführend sein.

      Viele Grüße
      Jürgen
      Hallo Jürgen,

      vielen Dank für deine Antwort. Diesen Versuch werde ich mal im Unterforum Niedersachsen ausprobieren. Allerdings habe ich ebenfalls wenig Hoffnung, selbst wenn ein Traueintrag gefunden wird, denn bei den anderen Salner-Trauungen steht ja auch nichts von einer genaueren Herkunft als Tirol.

      Viele Grüße

      Christoph

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      • Horst von Linie 1
        Erfahrener Benutzer
        • 12.09.2017
        • 22590

        #4
        Johannes Sallner, * OÖ: 1710 Aufnahme als Bürger von Geisenheim auf dem Dingtag.

        Eine Anna Margaretha Sallner oo 24.5.1743 Geisenheim.
        Falls im Eifer des Gefechts die Anrede mal wieder vergessen gegangen sein sollte, wird sie hiermit mit dem Ausdruck allergrößten Bedauerns in folgender Art und Weise nachgeholt:
        Guten Morgen/Mittag/Tag/Abend. Grüß Gott! Servus.
        Gude. Tach. Juten Tach. Hi. Hallo.

        Und zum Schluss:
        Freundliche Grüße.

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        • Horst von Linie 1
          Erfahrener Benutzer
          • 12.09.2017
          • 22590

          #5
          Geisenheim lag in Kurmainz, genau zwischen Rüdesheim und Langenwinkel.
          Falls im Eifer des Gefechts die Anrede mal wieder vergessen gegangen sein sollte, wird sie hiermit mit dem Ausdruck allergrößten Bedauerns in folgender Art und Weise nachgeholt:
          Guten Morgen/Mittag/Tag/Abend. Grüß Gott! Servus.
          Gude. Tach. Juten Tach. Hi. Hallo.

          Und zum Schluss:
          Freundliche Grüße.

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          • bückerfamily
            Benutzer
            • 29.01.2024
            • 50

            #6
            Zitat von Horst von Linie 1 Beitrag anzeigen
            Johannes Sallner, * OÖ: 1710 Aufnahme als Bürger von Geisenheim auf dem Dingtag.

            Eine Anna Margaretha Sallner oo 24.5.1743 Geisenheim.
            Super, dieser könnte auch zu der Bauhandwerker-Sippe Salner gehören. Die Namensschreibweise mit zwei "L" ist mir auch schon untergekommen.
            Ob es sich bei diesem Johannes Sallner um meinen 8x Urgroßvater Johann Salner handelt, ist derzeit noch nicht sicher.

            Ich denke eher erweiterte Verwandtschaft.

            Viele Grüße

            Christoph

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            • Horst von Linie 1
              Erfahrener Benutzer
              • 12.09.2017
              • 22590

              #7
              Zitat von bückerfamily Beitrag anzeigen
              Ich denke eher erweiterte Verwandtschaft.
              Vermutlich blieb jener Sallner in Geisenheim und wurde Vater der 1770 verstorbenen Margaretha.
              Nach Northeim ist er sicher nicht gegangen.
              Falls im Eifer des Gefechts die Anrede mal wieder vergessen gegangen sein sollte, wird sie hiermit mit dem Ausdruck allergrößten Bedauerns in folgender Art und Weise nachgeholt:
              Guten Morgen/Mittag/Tag/Abend. Grüß Gott! Servus.
              Gude. Tach. Juten Tach. Hi. Hallo.

              Und zum Schluss:
              Freundliche Grüße.

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              • bückerfamily
                Benutzer
                • 29.01.2024
                • 50

                #8
                Zitat von Horst von Linie 1 Beitrag anzeigen
                Vermutlich blieb jener Sallner in Geisenheim und wurde Vater der 1770 verstorbenen Margaretha.
                Nach Northeim ist er sicher nicht gegangen.
                Hallo Horst von Linie 1,

                davon ist stark auszugehen, denn:

                Johannes Sallner Witwer, heiratet am 15.05.1735 in Geisenheim Gertrude Behr(in)
                Passend dazu der Begräbniseintrag der ersten Ehefrau vom 24.10.1734 in Geisenheim lautet "Johannes Sallner uxor"
                Er selbst wird laut KB Geisenheim am 24.09.1751 in Geisenheim begraben.

                Folgende Kinder dazu konnte ich zuordnen mit seiner 2. Ehefrau Gertrude:

                (1) Knabe Salner, ~16.06.1736 in Geisenheim
                (2) Joannes Henricus Sallner, ~20.05.1738 in Geisenheim
                (3) Ludovicus Salner, ~ 10.06.1740 in Geisenheim

                Zu (3) gibt es eine eventuelle Heirat in der St. Ignaz Kirche Mainz:

                Ludovicus Sallner mit Margaretha Keller oo am 04.02.1776 in Sankt Ignaz Mainz

                Gefundene Kinder:

                (1) Henricus Josephus Christophorus Sallner, ~ 24.10.1776 in Mainz
                (2) Georgius Josephus Salner, ~23.04.1778 in Mainz
                (3) Casparus Josephus Sallner, ~27.10.1780 in Mainz
                (4) Margaretha Josepha Salner, ~26.11.1782 in Bacharach/St. Goar

                Der Familienname Salner taucht fast überall zur selben Zeit plötzlich auf. Ich gehe davon aus, dass es sich bei Johannes Salner ebenfalls um einen Bauhandwerker aus Tirol handelt.

                Viele Grüße

                ​​​​​​Christoph


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                • Horst von Linie 1
                  Erfahrener Benutzer
                  • 12.09.2017
                  • 22590

                  #9
                  Aus der vorherigen Ehe hatte er auch eine Tochter Catharina (getauft 29.1.1718):

                  Der Familienname wurde nachträglich "korrigiert".
                  Falls im Eifer des Gefechts die Anrede mal wieder vergessen gegangen sein sollte, wird sie hiermit mit dem Ausdruck allergrößten Bedauerns in folgender Art und Weise nachgeholt:
                  Guten Morgen/Mittag/Tag/Abend. Grüß Gott! Servus.
                  Gude. Tach. Juten Tach. Hi. Hallo.

                  Und zum Schluss:
                  Freundliche Grüße.

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                  • bückerfamily
                    Benutzer
                    • 29.01.2024
                    • 50

                    #10
                    Zitat von Horst von Linie 1 Beitrag anzeigen
                    Und das hier könnte der Begräbniseintrag zu Maria Catharina sein.

                    Leider steht hier nur "Infans Jois Sallners" [] 10.02.1718 in Geisenheim.

                    So ganz erklärt es sich mir nicht, weshalb mit der ersten Frau nur ein Kind zu finden ist und ab 1735 nach zweiter Heirat dann beinahe jährlich Kinder in Geisenheim getauft werden. Das sieht mir so danach aus, als wäre er zwischendurch umgezogen und kam dann wieder zurück.
                    Zuletzt geändert von bückerfamily; 08.05.2025, 13:02.

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                    • Horst von Linie 1
                      Erfahrener Benutzer
                      • 12.09.2017
                      • 22590

                      #11
                      Lese ich als O (Sollner). Hört sich auch süddeutscher an.
                      Falls im Eifer des Gefechts die Anrede mal wieder vergessen gegangen sein sollte, wird sie hiermit mit dem Ausdruck allergrößten Bedauerns in folgender Art und Weise nachgeholt:
                      Guten Morgen/Mittag/Tag/Abend. Grüß Gott! Servus.
                      Gude. Tach. Juten Tach. Hi. Hallo.

                      Und zum Schluss:
                      Freundliche Grüße.

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                      • bückerfamily
                        Benutzer
                        • 29.01.2024
                        • 50

                        #12
                        Zitat von Horst von Linie 1 Beitrag anzeigen
                        Lese ich als O (Sollner). Hört sich auch süddeutscher an.
                        Liest sich so, aber ich denke schon, dass Sallner bzw. Salner gemeint ist. Es wurde ja immer nach Gehör geschrieben. Die Variante Sollner mag es auch geben. Später jedenfalls lautet die Familie in den Geisenheimer Kirchenbücher Salner oder Sallner. Hin und wieder abwechselnd geschrieben.

                        Oder es handelt sich hier um eine andere Familie, was ich mir eigentlich nicht vorstellen kann.

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                        • Horst von Linie 1
                          Erfahrener Benutzer
                          • 12.09.2017
                          • 22590

                          #13
                          Zitat von bückerfamily Beitrag anzeigen
                          Oder es handelt sich hier um eine andere Familie
                          Dafür gibt es keine Hinweise.

                          Falls im Eifer des Gefechts die Anrede mal wieder vergessen gegangen sein sollte, wird sie hiermit mit dem Ausdruck allergrößten Bedauerns in folgender Art und Weise nachgeholt:
                          Guten Morgen/Mittag/Tag/Abend. Grüß Gott! Servus.
                          Gude. Tach. Juten Tach. Hi. Hallo.

                          Und zum Schluss:
                          Freundliche Grüße.

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                          • Horst von Linie 1
                            Erfahrener Benutzer
                            • 12.09.2017
                            • 22590

                            #14
                            Johannes Sallner ist 1737 Taufpate bei Leydecker in Geisenheim. Es gibt aber offenbar noch weitere Indizien dafür, dass seine am 10.11.1708 in Geisenheim getaufte Tochter Elisabeth am 28.12.1749 in Geisenheim als Ehefrau des Jakob Leydecker verstirbt.
                            16.4.1711 Taufe der Tochter Magdalena.
                            Margarethas Taufe habe ich nicht gefunden.

                            Die am 11.10.1708 in Rüdesheim getaufte Antonia Sallner heiratete am 3.7.1729 in Rüdesheim den Maurer Michael Elgast.
                            Nach meiner Erinnerung stammte der ebenfalls aus Tirol.
                            Falls im Eifer des Gefechts die Anrede mal wieder vergessen gegangen sein sollte, wird sie hiermit mit dem Ausdruck allergrößten Bedauerns in folgender Art und Weise nachgeholt:
                            Guten Morgen/Mittag/Tag/Abend. Grüß Gott! Servus.
                            Gude. Tach. Juten Tach. Hi. Hallo.

                            Und zum Schluss:
                            Freundliche Grüße.

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                            • Pommerellen
                              Erfahrener Benutzer
                              • 28.08.2018
                              • 2013

                              #15
                              Hallo,

                              es gibt eine Ausarbeitung zu dem Thema aber leider ohne den FN Sallner. Aber vielleicht über Anregungen brauchbar.
                              Die Einwanderung Tiroler Bauhandwerker in das linke Rheingebiet von Ernst Drumm / 1950

                              und noch eine andere WEbpage: Von Tirol auf die Sickinger Höhe

                              Viele Grüße
                              Zuletzt geändert von Pommerellen; 08.05.2025, 16:11.

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