Hobby der älteren Generation?

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  • BenediktB
    Erfahrener Benutzer
    • 31.05.2006
    • 540

    Hobby der älteren Generation?

    Ich würde gerne mal ein paar Aussagen hören zu der These, dass Genealogie ausschließlich ein Hobby der "älteren Generation" wäre. Mir ist in der Tat aufgefallen, dass ein Gros der Familienforscher schon jenseits der 60 ist und es scheint wohl tatsächlich so, dass die meisten Menschen erst im Rentenalter beginnen, Informationen über Ihre Vorfahren zu sammeln. Woran liegt das? Ist das mit dem damit verbundenen Zeitgewinn zu erklären?
    Mit zarten 22 fühle ich mich im Kreise dieses Hobbies manchmal etwas fremd, z.B. sitzt man im Diözesanarchiv, umringt von älteren grauhaarigen Herren als einziger junger Mann weit und breit. Hängt das vielleicht am Ende auch wieder mit der tlw. lotterhaften Einstellung meiner Generation zusammen - man lebt im hier und jetzt um gestern und morgen kümmere ich mich nicht?

    Ich wäre froh mal ein paar Statements abzufangen. Vielleicht sind ja auch noch andere "Youngsters" hier im Forum, die was dazu sagen können.
    395
    Mein Ancestry-Stammbaum
  • Buddenbrook
    Benutzer
    • 29.04.2006
    • 21

    #2
    Mit 19 Jahren fühle ich mich auch ziemlich jung hier im Forum
    Ich weiß nicht.... Ich nutze im Moment die Zeit aus, die ich nach dem Abitur hab. Außerdem hab ich mich schon immer für Geschichte interessiert.....
    Keine Ahnung, warum sich so wenige junge Leute dafür interessieren, woher sie kommen. -Aber es gibt ja auch den Großteil der älteren Herrschaften, die sich keinen Deut darum scheren, ihren Nachkommen das erhalten gebliebene Wissen weiterzugeben!

    Naja, mir macht's Spaß

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    • gudrun
      Erfahrener Benutzer
      • 30.01.2006
      • 3277

      #3
      RE: Hobby der älteren Generation?

      Hallo,

      die meisten Jungen interessieren sich noch nicht für die Familiengeschichten. Mein Sohn bisher auch noch nicht. Ich bewundere immer die "Jungen", wie jetzt den 12-jährigen, der in irgend einem Forum unterwegs ist.
      Ich habe mich schon immer interessiert, habe vor 40 Jahren noch mit Papier und Kugelschreiber angefangen und jetzt mache ich das mit dem Computer und mit "Mein Stammbaum-Programm".
      Durch das Internet bin ich jetzt auch bei einigen Linien sehr viel weitergekommen und habe einige Tote Punkte überwinden können und dazu noch Vettern xxx-Grades gefunden.
      Also, nicht von den "Älteren Männern" irritieren lassen, von denen kann man oft noch was erfahren und lernen.

      Viele Grüße
      Gudrun.

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      • Stefan Wessel
        Erfahrener Benutzer
        • 02.04.2006
        • 269

        #4
        RE: Hobby der älteren Generation?

        Hallo,
        bin 37. Ich weiß nicht, ob ich so Mittelalter bin oder eher jung. Mich haben schon immer die Geschichten meiner Großmutter interessiert, da sie früher gesagt hat, dass sie holländische Vorfahren hat. Meines Vaters Seite kommt aus Westpreußen. Wenn man selbst Kinder hat, möchte man irgendwie diesen auch einen "Stamm" geben und etwas für die Nachwelt hinterlassen. Geschichte hat mich auch schon immer interessiert. Im Moment sind auch noch einige Verwandte da, die einem zu Fotos etwas erzählen können. Deshalb finde ich, ist es wichtig, jetzt schon mit der Ahnenforschung anzufangen. Irgendwann kann man die Menschen den Fotos nicht mehr zuordnen, weil die, die es können, nicht mehr leben und das fände ich sehr schade (s. auch den Beitrag von Hugo: Kümmer (befrage) erst die Lebenden, denn die Toten können Dir nicht mehr davonlaufen).

        Viele Grüße

        Stefan
        An den Vorfahren kann man nichts ändern, aber man kann mitbestimmen, was aus den Nachkommen wird.

        Meine Ahnen auf meiner Homepage: http://www.stefan-wessel.de/

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        • Gerda
          Erfahrener Benutzer
          • 22.07.2004
          • 132

          #5
          Hallo Benedikt,

          hmm, ich würde sagen, nicht ausschließlich, aber überwiegend ein Hobby der älteren Generation. Noch! Denn dieses Thema wurde in der letzten Zeit in allen möglichen Medien aufgegriffen und auch in den Schulen soll(t)en Schüler einen Stammbaum erstellen.

          Wenn in den Archiven eher ältere Menschen um dich herum sind, sieh es positiv. Kommst du mit ihnen ins Gespäch, können sie dir bestimmt interessante und wichtige Tipps aus ihrer langen Erfahrung geben. Wie ihr euch überhaupt austauschen könnt. Gegen und nehmen. Und wer weiß, vielleicht imponiert ihnen ja, dass gerade ein so junger Mensch sich für Genealogie interessiert.

          Meine Mutter (76, kein Führerschein) z.B. steht auf Formel 1-Rennen! Guckt sich jedes Rennen im TV an (außer nachts) und ist immer auf dem aktuellsten Stand. Vor einigen Wochen wären mir fast die Augen aus dem Kopf gefallen, weil sie eine Fachzeitschrift liegen hatte. Nun stelle man sich vor, sie würde in Hockenheim an der Piste stehen. Zwischen der Menge würde sie sich evtl. auch fremd fühlen, oder aber ihren Spaß haben und mit anderen (jüngeren) Zuschauern fachsimpeln.

          Ich bereue schon sehr, dass ich nicht viel früher mit der Forschung, oder zumindest der Befragung der älteren Generation - besonders meiner Großeltern - angefangen hab.

          Wie hieß es doch in einem alten Werbespot? Man kann nicht früh damit beginnen

          Viele Grüße
          Gerda

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          • Carlton

            #6
            RE: Hobby der älteren Generation?

            Original von BenediktB
            ...ausschließlich ein Hobby der "älteren Generation"
            Noch nicht ganz im Rentenalter, aber dennoch schon.naj!

            Ich gehöre zu den Leuten, die zwar viel von ihren Eltern und auch Großeltern mütterlicherseits gehört haben (da kenne ich auch noch 2 Urgroßmütter und einen Urgroßvater persönlich) und auch interessiert waren. Aber so richtig beschäftigt habe ich mich eigentlich nicht mit den Wurzeln meines Vaters. Im letzten November habe ich mich beim Aufräumen der Dokumente meiner Mutter entschlossen, mich mal um meine eigenen Wurzeln zu kümmern. Aber um ehrlich zu sein: ich merkte sehr schnell, dass Ahnenforschung ein Hobby hat, das sehr viel Zeit benötigt.

            Ich bin eindeutig der Meinung, dass ich zu spät angefangen habe, mich mit meinen Ahnen zu beschäftigen. Alle die ich kannte und hätte fragen können, sind in der Zwischenzeit gestorben. Mein Vater hat zwar einige Daten festgehalten, aber keine Urkunden gehabt, da ihm in der Gefangenschaft alles abgenommen wurde.

            Nun muss ich mühsam irgendwo einen Zusammenhang erkennen und mich dann mit den jeweiligen Personen in Verbindung setzen. Habe bisher zum Glück nur positive Antworten bekommen. Und das Internet ist dabei natürlich auch eine große Hilfe.
            Aber wenn ich mich frühzeitig damit beschäftigt hätte, dann würden noch Vater, Tanten, Onkel usw. leben und könnten erzählen. Wenn man spät anfängt, wird die ganze Angelegenheit noch mühsamer!

            Sicher, vorher hatte ich auch keine Zeit - die nehme ich mir jetzt. Vor ein paar Jahren hätte man mich noch nicht in meinem Urlaub in Polen gesehen. Das hole ich jetzt nach!

            Kommentar

            • Marlies

              #7
              RE: Hobby der älteren Generation?

              Hallo BenediktB,

              als ich mit der Ahnenforscherei anfing ( ich war damals knappe 40 ) wurde ich im Archiv nur "Küken" genannt, man fragte mich, ob ich nicht verheiratet sei oder sonst nichts zu tun habe.

              Heute bereue ich sehr, dass ich mich nicht wesentlich früher mit dem Thema beschäftigt habe, ich hätte noch so viele Leute befragen können.

              Ich denke, genau wie meine Vorschreiber, je früher, je besser! mit dem Forschen beginnen und vor allem: alles schriftlich festhalten, was man erfährt!

              Viele Grüsse
              Marlies

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              • Peter G.
                Erfahrener Benutzer
                • 05.06.2006
                • 501

                #8
                @Buddenbrook

                Deiner Aussage

                "Aber es gibt ja auch den Großteil der älteren Herrschaften, die sich keinen Deut darum scheren, ihren Nachkommen das erhalten gebliebene Wissen weiterzugeben! "

                möchte ich widersprechen!

                Ich glaube nicht, dass es an den älteren Menschen liegt ihr Wissen nicht an die Nachkommen weiterzugeben.
                Ich glaube eher es ist Desinteresse der jungen Generation! Die meisten sind doch mit sich selbst beschäftigt. Da bleibt kaum Zeit sich die "ollen Kamellen" der Eltern anzuhören. Da wo es dann Interessant sein könnte zuzuhören ist beim Opa und Oma, aber das geht ja auch nicht so einfach, heute bin ich auf dem Sportplatz morgen im Kino übermorgen bin ich mit Kumpels unterwegs usw. Und wenn man mal ne halbe Stunde Zeit hätte Oma und Opa zu besuchen sind diese gerade beim Arzt.
                Die jungen müssen den älteren signalisieren dass sie an Ihren Erlebnissen teilhaben wollen. Dann sind mit Sicherheit auch die allermeisten Opa's und Oma's sehr gerne bereit mit Ihren Enkel darüber zu sprechen.
                Ich will jetzt nicht die alten Zeiten verherrlichen, aber in den meisten Familien saßen doch 3 Generationen an einem Tisch zum essen. Da wurden sämtliche Familienangelegenheiten untereinander diskutiert, wer hat mit wem, wo ist denn der Anton abgeblieben, was ist denn mit dem Fritz los aus dem wird auch nix mehr wenn der so weiter macht.
                Wenn man da zuhörte konnte man viel lernen.
                Aber das ist verlorengegangen! Schade!
                Natürlich gibt es Ausnahmen, siehe Dich und Benedikt.
                Ich möchte Dich auch nicht angreifen, ich sehe es nur anders als Du.


                Gruß
                Peter
                Bin immer auf der Suche nach dem FN Willumeit vor 1920

                Kommentar

                • Hugo
                  Benutzer
                  • 05.03.2006
                  • 86

                  #9
                  Guten Tag
                  Na, dann möchte ich auch mal meinen Senf dazugeben.
                  Ich war 45 als ich mit der Forschung intensiv(er) anfing. Ein offenes Ohr für die alten Erzählungen hatte ich schon immer, nur aufgeschrieben hatte ich nichts.
                  Eigentlich begann alles damit, das mich meine Söhne fragten:"Papa, wer ist das denn"
                  Dabei stellte ich fest, wie wenig ich eigentlich über meine Familie wußte und die Leute, die es mir hätten erzählen können, waren mittlerweile verstorben. Und somit gegann die mühevolle Suche in den alten Papieren, Photoalben und Aufzeichnungen jeglicher Art.
                  Hätte ich doch bloß früher begonnen, dann hätte ich so viele Menschen noch fragen können.
                  Gruß Hugo

                  Kommentar

                  • Peter G.
                    Erfahrener Benutzer
                    • 05.06.2006
                    • 501

                    #10
                    RE: Hobby der älteren Generation?

                    Ja, Hugo mir gings genau so.
                    Als ich von den "älteren" lernen konnte, wollte ich nicht, als ich wollte konnte ich nicht, weil kaum noch jemand da war. Und das was ich so nebenbei mitbekam habe ich größtenteils vergessen weil ich auch nichts aufschrieb.
                    Heute bereue ich es!

                    Gruß
                    Peter
                    Bin immer auf der Suche nach dem FN Willumeit vor 1920

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                    • Marlies

                      #11
                      Original von p.greth
                      Die meisten sind doch mit sich selbst beschäftigt.
                      woran wir als Eltern und/oder Großeltern nicht ganz unschuldig sind!

                      Wer wollte denn den ganzen "Luxus"? Ein Urlaub "um die Ecke in einer einfachen Pension" hats doch nicht getan, nein, es mußte was weiß ich wo sein! ein kleines Auto? nein, wir doch nicht! schließlich fährt Nachbar xy schon länger einen ........
                      Also gehen beide zur Arbeit, sind genervt und müde, haben keine Zeit fürs Kind, wenn Sohnemann am Wochenende fragt: spielst Du mit mir, heissts: hier sind xy Euro, kauf Dir was, lass Mama und Papa in Ruhe.

                      Die Kinder haben doch nichts anderes gelernt als wie sich mit sich selbst beschäftigen.

                      Wenn man sich Zeit nimmt, (die ja heute keiner mehr zu haben scheint) für die Kinder, für ein Miteinander, dann ist sicher auch Interesse an (alten) Familiengeschichten da.

                      Das meint jedenfalls
                      Marlies

                      P.S. Wir haben uns, als die Enkelkinder noch kleiner waren, jede Woche einen Oma-Opa-Tag gegönnt, d.h. wir hatten einen ganzen Tag lang Zeit, nur für die Enkelkinder.

                      Kommentar

                      • sgp1977
                        Benutzer
                        • 11.03.2006
                        • 69

                        #12
                        Wie Du siehst stehst Du mit Deinen 22 nicht ganz allein da. Ich (28) bin schon vor einigen Jahr schon einmal auf den von meiner Mutter erstellten Stammbaum gestoßen, damals konnte ich allerdings noch nicht viel damit anfangen. Erst gegen Ende meines Studium bin ich aus Zufall durch einen Zeitungsartikel mit Internetadresse erneut auf das Thema Genealogie gestoßen. Nach kurzer Internetrecherche bin ich auch recht schnell fündig geworden. Anschließend hat mich dann wie so viele der Virus gepackt ...

                        Liebe Grüße
                        Sebastian

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                        • Udo Wilhelm
                          Erfahrener Benutzer
                          • 20.03.2006
                          • 304

                          #13
                          Hallo zusammen,
                          ich hatte mich vor 20 Jahren schon für die Ahnenforschung interessiert (geb. 1962), habe aber erst vor drei Jahren damit begonnen und auch das nur weil ich da erst die Zeit dafür hatte. Begeistert bin ich von meinem Sohn, er ist 10 Jahre und schreibt die altdeutsche Schrift besser als ich. Der Meinung des letzten Beitrages von Marlies kann ich nur zustimmen denn die Kinder verhalten sich so wie sie es vorgelebt bekommen. Viele Grüße, Udo

                          Kommentar

                          • Sascha Ziegler
                            Erfahrener Benutzer
                            • 29.03.2003
                            • 133

                            #14
                            Ich gebe auch noch meinen Senf dazu Ich denke, dass sich HEUTE wesentlich mehr jüngere Menschen für das Thema interessieren also z.B. noch vor 15 oder 20 Jahren. Gerade in Zeiten des Internets surft man doch so ab und an die verschiedenen Seiten an, klinkt sich in ein Forum ein, lädt sich kostenfreie Programme herunter und fängt einfach mit der Arbeit an. Vor einigen Jahren musste man noch in Vereinen nach Personen suchen, die ein ähnliches Hobby betreiben. Im Internet kann man auf eine riesige Gemeinschaft zugreifen (in diesem Forum alleine über 1000 Mitglieder), dazu gibt es genealogische Mailinglisten etc.

                            Ich selbst habe mit 13 aktiv mit der Genealogie angefangen und bin immer noch dabei. Man nimmt sich zwischendurch immer wieder mal Zeit für das Hobby, denn die Ahnen laufen ja nicht davon. Dann kommt es auch mal vor, dass man ein Jahr gar nichts macht in der Forschung. Ebenso gibt es Wochen, wo man nicht losgelassen wird von dem Hobby bis tief in die Nacht.

                            Ich kann sagen, dass ich schon viele junge Personen kennengelernt habe, die sich mit der Familiengeschichtsforschung befassen. Heutzutage wesentlich mehr wie früher. Als ich damals vor etwa 15 Jahren angefangen habe, hatte ich kein Internet und auch noch keinen eigenen Computer. Ich lernte damals nur ältere Menschen (zumindest wesentlich älter als ich) kennen, die mir mit ihrer Erfahrung jedoch unheimlich geholfen haben. Einige sind leider verstorben und ich denke, dass ich ohne so manchen "alten Hasen" nicht so weit wäre mit der Forschung!

                            Gruß
                            Sascha

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                            • Conny03
                              Neuer Benutzer
                              • 28.06.2006
                              • 3

                              #15
                              Hallo,
                              ich bin seit gestern hier...
                              Ich bin 35 und suche schon seit ein paar Jahren alles über den Namen Brochtrup aus Lüdinghausen (Väterlicherseits)...
                              höre allerdings immer wieder mal lange damit auf... und fange wieder an...und...

                              Mich haben auch immer die Geschichten meiner Oma fasziniert, die Vorfahren in Italien hat (das ist Mütterlicherseits)

                              Was ich grade nicht verstehe: Meine Oma ist letztes Jahr gestorben und sie hat meiner Schwester und mir oft gezeigt, wie weit SIE mit ihren Forschungen gekommen ist (zuletzt ging es in Italien eben auf Italieneisch NICHT mehr weiter).
                              MEine Schwester und ich hätten gerne weitergemacht, doch muß meine Oma ALLES weggeschmissen haben
                              Wir fanden NICHTS mehr.....
                              Und ich bereue es, daß ich mir das nicht mal abgeschrieben habe...wir haben diese Papiere so oft zusammen angeguckt...

                              Also ich glaube daß heute wesentlich mehr jüngere Leute Ahnenforschung betreiben, wenn man durch zufall auf irgendwelchen Seiten auf bekannte namen stößt, oder so....

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