Hallo liebe Ahnenforschenden,
Unsere Altvorderen waren ja keineswegs so ortstreu und immobil, wie wir heut so im ersten Moment meinen, nur weils keine Eisenbahn, Autobahnen und Flugzeuge gab und wir uns das erstmal ohne das nicht vorstellen können.
Bewegung war immer drin und Fernstraßen quer durch Europa gibt’s schließlich schon seit der Römerzeit und weite Handelswege lassen sich bis weit in die vorchristliche Zeit belegen.
Aber mal auf den Zeitraum der Neuzeit reduziert, über den wir i.d.R. durch KBs und Bürgerbücher etwas finden können.
Was war eure größte Entfernung die ihr gefunden habt, zwischen Geburtsort und Sterbeort?
In meinem Fall ein Ahn bei dem zwischen Herkunfts- und Sterbeort 1602 km (lt. Google maps) liegen.
Melchior Echternach, * um 1701 bis 10, Schneider aus Bad Kreuznach, legte 1732 in Gumbinnen (Ostpreußen, heute rus. Gussew) den Bürgereid ab und starb dort auch.
Ich habe wohl auch den Grund gefunden:
Mutmaßlich ist er um 1730 -32 im Rahmen der Repeuplierung durch Friedrich Wilhelm I. (Soldatenkönig), nach der entvölkernden großen Pest 1709-11, in Ostpreußen eingewandert.
(Große Pest in Preußen + Repeuplierung ->
http://de.wikipedia.org/wiki/Gro%C3%9Fe_Pest_(Preu%C3%9Fen)
Zu Peuplierung (landesherrlichen Anwerbungs- und Besiedlungsaktionen) ->
http://de.wikipedia.org/wiki/Peuplierung )
Zugegeben, die Frage des WIE? (Zu Fuß?) und damit auch des Wie lange brauchte er? (Und wie hat er die Reise finanziert?), stellt sich mir schon, bei einer solch weiten Übersiedlung Anfang des 18. Jhd. quer durch Deutschland.
Solche Anwerbe- und Ansiedlungsaktionen gibt‘s ja etliche, man denke nur an die Hugenotten und Holländer nach Preußen. Wolgadeutsche, Donauschwaben etc.
Und Abwanderung, bis zu Vertreibungen, im relevanten Neuzeitlichen Zeitraum, als Folge der Reformation, gab‘s auch. Stichwort: Exulant (->http://de.wikipedia.org/wiki/Exulant ), z.B. die Böhmischen oder die aus dem Bistum Salzburg …
Manch Händler und Handwerker ist auf seinen Reisen irgendwo hängen geblieben. Oder Soldaten und Administrative der z.B. napoleonischen Zeit kehrten nicht in die Heimat zurück.
Im Habsburgerreich, speziell der k.u.k. Zeit (19. Jhd.) war quer durch alle zur Monarchie gehörenden Länder auch Bewegung drin.
(In neuester Zeit, die Flucht und Vertreibungsbewegungen im und nach dem WW II.
Und natürlich gibt’s noch die europaweite Auswanderungswelle nach Amerika, mit Schwerpunkt im 19. Jhd.
Aber das sollten wir vielleicht bei der o.g. Fragestellung auslassen und uns auf Deutschland bzw. Europa konzentrieren.)
Je näher wir an die Ist Zeit kommen, insb. der Zeit des Baus und Ausbaus der Eisenbahnen und Industrialisierung, werden größere und große Distanzen „normal“.
Interessant ist da doch eher die davorliegende Zeit, wo es außer Pferd und Wagen, eigentlich nur ein zu Fuß, im Ausnahmefall Schiff gab.
Mal schaun was ihr an Distanzen so findet. (Gar einen Grund dafür gefunden habt.)
Gruß
Stephan
Unsere Altvorderen waren ja keineswegs so ortstreu und immobil, wie wir heut so im ersten Moment meinen, nur weils keine Eisenbahn, Autobahnen und Flugzeuge gab und wir uns das erstmal ohne das nicht vorstellen können.
Bewegung war immer drin und Fernstraßen quer durch Europa gibt’s schließlich schon seit der Römerzeit und weite Handelswege lassen sich bis weit in die vorchristliche Zeit belegen.
Aber mal auf den Zeitraum der Neuzeit reduziert, über den wir i.d.R. durch KBs und Bürgerbücher etwas finden können.
Was war eure größte Entfernung die ihr gefunden habt, zwischen Geburtsort und Sterbeort?
In meinem Fall ein Ahn bei dem zwischen Herkunfts- und Sterbeort 1602 km (lt. Google maps) liegen.
Melchior Echternach, * um 1701 bis 10, Schneider aus Bad Kreuznach, legte 1732 in Gumbinnen (Ostpreußen, heute rus. Gussew) den Bürgereid ab und starb dort auch.
Ich habe wohl auch den Grund gefunden:
Mutmaßlich ist er um 1730 -32 im Rahmen der Repeuplierung durch Friedrich Wilhelm I. (Soldatenkönig), nach der entvölkernden großen Pest 1709-11, in Ostpreußen eingewandert.
(Große Pest in Preußen + Repeuplierung ->
http://de.wikipedia.org/wiki/Gro%C3%9Fe_Pest_(Preu%C3%9Fen)
Zu Peuplierung (landesherrlichen Anwerbungs- und Besiedlungsaktionen) ->
http://de.wikipedia.org/wiki/Peuplierung )
Zugegeben, die Frage des WIE? (Zu Fuß?) und damit auch des Wie lange brauchte er? (Und wie hat er die Reise finanziert?), stellt sich mir schon, bei einer solch weiten Übersiedlung Anfang des 18. Jhd. quer durch Deutschland.
Solche Anwerbe- und Ansiedlungsaktionen gibt‘s ja etliche, man denke nur an die Hugenotten und Holländer nach Preußen. Wolgadeutsche, Donauschwaben etc.
Und Abwanderung, bis zu Vertreibungen, im relevanten Neuzeitlichen Zeitraum, als Folge der Reformation, gab‘s auch. Stichwort: Exulant (->http://de.wikipedia.org/wiki/Exulant ), z.B. die Böhmischen oder die aus dem Bistum Salzburg …
Manch Händler und Handwerker ist auf seinen Reisen irgendwo hängen geblieben. Oder Soldaten und Administrative der z.B. napoleonischen Zeit kehrten nicht in die Heimat zurück.
Im Habsburgerreich, speziell der k.u.k. Zeit (19. Jhd.) war quer durch alle zur Monarchie gehörenden Länder auch Bewegung drin.
(In neuester Zeit, die Flucht und Vertreibungsbewegungen im und nach dem WW II.
Und natürlich gibt’s noch die europaweite Auswanderungswelle nach Amerika, mit Schwerpunkt im 19. Jhd.
Aber das sollten wir vielleicht bei der o.g. Fragestellung auslassen und uns auf Deutschland bzw. Europa konzentrieren.)
Je näher wir an die Ist Zeit kommen, insb. der Zeit des Baus und Ausbaus der Eisenbahnen und Industrialisierung, werden größere und große Distanzen „normal“.
Interessant ist da doch eher die davorliegende Zeit, wo es außer Pferd und Wagen, eigentlich nur ein zu Fuß, im Ausnahmefall Schiff gab.
Mal schaun was ihr an Distanzen so findet. (Gar einen Grund dafür gefunden habt.)
Gruß
Stephan
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