Wie "jung" war Eure jüngste Braut?

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  • GiselaR
    antwortet
    vermutlich noch 13 Jahre alt

    Hallo ihr,
    bis vor kurzem war meine jüngste Braut 15 Jahre alt: Maria Euphrosina Facius (meine Kekule-Nr. 177) wurde nachweislich (KB) am 26.4.1705 in Coburg getauft. Am 5.11.1720 heiratete sie Johann Friedrich Gruner und ihr 1. Kind wurde am 6.8.1721 getauft. Sie bekam insgesamt 14 Kinder, das jüngste im Januar 1746. 4 Kinder starben nachweislich zwischen Baby- und Teenager-Alter. 7 Kinder wurden nachweislich erwachsen und heirateten. Die Lebensdaten der übrigen hoffe ich nach ihren bereits belegten Taufen noch aufzufinden. Euphrosine selbst starb im April 1756 eine knappe Woche nach ihrem Mann, beide in Coburg.

    Aber seit kurzem weiß ich, dass es noch besser/schlimmer geht:
    Am 18.12.1681 wurde in Gräfenthal meine Vorfahrin (und Euphrosines) Rosina Leube, verh. Facius begraben, lt. KB im Alter von 69 Jahren. (Kekule 1417)
    Sterbealter in Kirchenbüchern können extrem fehlerhaft sein (bei meinen Vorfahren bis zu 10 Jahren Abweichung), aber:
    Ich habe einen Aufsatz über die Familie gefunden. Der Autor hat Auskunft von der Kirchengemeinde in Altenburg (Geburts- und Heiratsort) erhalten, demnach hat Rosina Leube am 7.11.1626 "kurz vor ihrem 14. Geburtstag" den 1599 geborenen Johannes Facius geheiratet.
    Vorläufig gehe ich davon aus, dass die eine solche Auskunft von einer Kirchengemeinde richtig ist. Natürlich hoffe ich, dass ich das Auftauchen der Altenburger Kirchenbücher bei Archion noch erlebe, oder dass ich es bald nochmal nach Eisenach schaffe. Deshalb habe ich vorläufig noch nicht an der Umfrage teilgenommen.
    Rosina hat übrigens insgesamt 18 Kinder bekommen, das jüngste 1659. Was sagt man dazu ...
    Grüße
    Gisela
    Zuletzt geändert von GiselaR; 15.01.2023, 20:13.

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  • Sneezy
    Ein Gast antwortete
    Hallo,
    im 18. Jahrhundert haben die Adeligen sogar deutlich später geheiratet. Eine Ehefrau aus der Familie Twardowski hatte im Jahr 1732 im Alter von 26 Jahren geheiratet. Die meisten adeligen Frauen waren bei der Heirat mindestens 25 Jahre alt. Diese Kinderehen kenne ich beim Adel nur aus dem Mittelalter. Bei den restlichen Frauen fehlen mir die Geburtsdaten, da bei den meisten polnischen Adeligen selbst oft noch im 19. Jahrhundert die Geburts-, Heirats- und Sterbedaten fehlen. Sie werden oft nur in einigen Urkunden genannt und sie können nur durch die chronologischen Familiengenealogien zugeordnet werden.
    Zuletzt geändert von Gast; 17.11.2021, 13:12.

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  • Bienenkönigin
    antwortet
    Zitat von Sbriglione Beitrag anzeigen
    Aus adligen Familien kenne ich das tatsächlich als Tendenz auch aus Deutschland (wenn auch mangels hinreichender Altersbelege bei meinen eigenen adligen Vorfahrinnen nicht aus meiner eigenen Genealogie). In Italien haben aber auch Mädchen aus dem "einfachen Volk" häufig früh geheiratet (meine zweitjüngste verehelichte Vorfahrin dort war 12 Jahre alt und ich habe ansonsten noch ein paar 14jährige). Sinn und Zweck in den Fällen wohl nicht zuletzt: die Sicherung der Familienehre, indem man die Töchter verheiratet, ehe sie anfangen, sich all zu sehr für das andere Geschlecht zu interessieren...
    Vielleicht fällt dazu noch anderen die Szene aus Romeo und Julia ein, in der Paris um die Hand der Julia anfragt:
    Aber nun, gnädiger Herr, was sagt ihr zu meiner Anwerbung?

    CAPULET.
    Ich kann euch nichts anders sagen, als was ich schon gesagt habe: Mein Kind ist noch ein neu angekommener Fremdling in der Welt, sie hat noch nicht vierzehn Jahre gesehen; laßt wenigstens noch zween Sommer verblühen, eh wir denken können, daß sie zum Braut-Stande reif sey.

    PARIS.
    Jüngere als sie, sind schon glükliche Mütter geworden.
    CAPULET.
    Und verderben auch desto früher, je frühzeitigere Früchte von ihnen erzwungen werden. Die Erde hat alle meine andern Hoffnungen verschlungen; ich habe kein Kind als sie; sie ist das einzige Vergnügen meines Alters, indeß bewirb dich bey ihr selbst um sie, mein lieber Paris, such ihr Herz zu gewinnen; wenn du ihren Beyfall hast, so hast du meine Einwilligung.

    ... ist natürlich von Shakespeare so erdacht, wie er sich die italienischen Sitten ausmalte

    VG
    Bienenkönigin

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  • Sbriglione
    antwortet
    Zitat von Ahrweiler Beitrag anzeigen
    Hallo Giacomo
    Tja früher war das üblich vor allem in den adeligen Kreisen.Die wurden schon mit 6 Jahren verheiratet.Ist aber heute noch in einer bestimmten Religionsgruppe üblich
    Lg
    Franz Josef
    Aus adligen Familien kenne ich das tatsächlich als Tendenz auch aus Deutschland (wenn auch mangels hinreichender Altersbelege bei meinen eigenen adligen Vorfahrinnen nicht aus meiner eigenen Genealogie). In Italien haben aber auch Mädchen aus dem "einfachen Volk" häufig früh geheiratet (meine zweitjüngste verehelichte Vorfahrin dort war 12 Jahre alt und ich habe ansonsten noch ein paar 14jährige). Sinn und Zweck in den Fällen wohl nicht zuletzt: die Sicherung der Familienehre, indem man die Töchter verheiratet, ehe sie anfangen, sich all zu sehr für das andere Geschlecht zu interessieren...
    Leider geht aus den Kirchenbüchern der dort bisher von mir erforschten Orte nur sehr selten hervor, welchen Rang und Beruf die jeweiligen Familienvorstände hatten, aber die, von denen ich bisher die Berufe sicher kenne (leider erst für das 19. Jahrhundert), waren überwiegend Landarbeiter, zu einem kleineren Teil Bauern, ein Müller, ein kleiner Händler und ein Seemann.

    Grüße!

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  • Ahrweiler
    antwortet
    Hallo Giacomo
    Tja früher war das üblich vor allem in den adeligen Kreisen.Die wurden schon mit 6 Jahren verheiratet.Ist aber heute noch in einer bestimmten Religionsgruppe üblich
    Lg
    Franz Josef

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  • Sbriglione
    antwortet
    Eine italienische Vorfahrin von mir wurde mit elf Jahren verheiratet und war mit zwölf Jahren zum ersten Mal Mutter (das ist aber zum Glück schon mehr, als 250 Jahre her)...

    LG
    Giacomo

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  • Ahrweiler
    antwortet
    Hallo zusammen
    Ich habe eine Braut bei meinen Ahnen gefunden die mit 16 Jahren geheiratet hat zwei kinder bekommen hat und mit 21 Jahren an Lungentuberkulose starb
    LG
    Franz Josef

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  • knauth
    antwortet
    Hallo,

    unter meinen Vorfahren ist die jüngste Ehefrau Ursula Schröter, Bürgermeistertochter aus Weimar:
    geb. am 08.04.1623 in Weimar,
    heiratet mit 14 Jahren am 05.02.1638 in Lehnstedt den Magister Ludovicus Apel, Pfarrer zu Lehnstedt und Hammerstedt. Dieser ist 12 Jahre älter als seine Ehefrau.

    Die zweitjüngste Ehefrau ist Maria Elisabeth Linde, Tochter des Gastwirts des Gasthof „Zum Roten Hirsch“ in Frohburg:
    geb. am 15.05.1692 in Frohburg,
    heiratet mit 15 Jahren im November 1707 in Frohburg den Notar (N.P.C.) Andreas Kunze, Steuereinnehmer in Borna und Bürgermeistersohn aus Leisnig. Dieser ist 11 Jahre älter als seine Ehefrau.

    Viele Grüße
    Christian

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  • DoroJapan
    antwortet
    Halllo,


    Anna Maria Erdmuthe Ramhold verw. Matzke (geb. Kutscher)
    *31. Mrz. 1800
    ~6. Apr. 1800

    1. Kind: 20. Jul. 1815; Hans George Kutscher

    1. oo 15. Okt. 1815 mit Hans George Matzke
    2. Kind: 2. Sept. 1818; Christian Gottlieb Matzke (Vorfahr)

    + des 1. Ehemanns: Jan. 1821
    2. Kind: 6. Feb. 1821 (Vater starb 4 Wochen zuvor)

    2. oo 15. Jul. 1821 mit Johann Friedrich Ramhold [Im KB war vermerkt, dass die 21 Jährige Braut bereits Wittwe war].

    Sie war wie man sehen kann, mit 15 Mutter geworden, hat in dem Jahr auch noch geheiratet und war dann mit 21 Wittwe geworden und hat wenige Monate später wieder geheiratet.

    liebe Grüße
    Doro

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  • Renerpho
    antwortet
    12 Jahre, 10 Monate (bei der Geburt)

    Keine Braut, da keine Hochzeit, dafür aber eine uneheliche Geburt: Zum Zeitpunkt der Taufe ihres Kindes (20.04.1589) war Sybilla Winter 12 Jahre und 10 Monate alt. Als Vater gab sie den ungefähr 25-Jährigen Herman Pickhahn an (konfirmiert 1578).
    Angehängte Dateien
    Zuletzt geändert von Renerpho; 03.04.2019, 14:15.

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  • Friedrich
    antwortet
    Zitat von Andrea1984 Beitrag anzeigen
    Wie ist es dann bei der Ehe deiner Vorfahrin weitergegangen, Friedrich ? Hat das Paar gleich nach der Hochzeit ein Kind bekommen oder doch erst später ?
    Kind 1 kam 4 Jahre nach der Hochzeit.

    Friedrich

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  • Artsch
    antwortet
    Hallo Andrea und Friedrich,

    zu knapp:
    in Mitteldeutschland gilt: Reicht nicht aus! Knapp daneben ist auch vorbei!
    Je südlicher man kommt, fällt die Bedeutung in Richtung; Hat gerade noch so gereicht - hat genau gepaßt.

    Soll heißen, wenn die Laufzeit zum Bus knapp ist, ist in Sachsen der Bus schon durch und der Schwabe fährt aber mit dem Bus mit.
    oder
    In Sachsen kommt frau nicht in den Rock rein, da zu eng.
    Der Schwäbin paßt der Rock wie angegossen.

    Unterschiede in der Bedeutung von knapp, sind zum Beispiel im Deutschen Wörterbuch von Jakob Grimm und Wilhelm Grimm beschrieben. Dazu kann man dort lesen: "im süden scheint es theilweis heute noch nicht recht eingebürgert"

    Beste Grüße
    Artsch

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  • Andrea1984
    antwortet
    Alles klar, dann haben also die Väter die Erlaubnis für die Heirat erteilt.

    Mit 13 Jahren schon heiraten, das ist auch für die damalige Zeit, ein wenig zu früh oder etwa nicht. *schock*

    Zu meiner jüngsten Braut habe ich bereits im anderen Thread etwas geschrieben.
    Angeblich soll eine meiner Vorfahrinnen auch schon mit 13 Jahren geheiratet haben, doch da bin ich mir nicht ganz sicher, da ich das Geburtsdatum der Vorfahrin noch nicht gefunden bzw. überprüft habe.

    Mit 13 ist ja frau noch nicht einmal ausgereift, körperlich vielleicht schon d.h. Frauenthema, aber physisch und psychisch noch lange nicht.

    Wie ist es dann bei der Ehe deiner Vorfahrin weitergegangen, Friedrich ? Hat das Paar gleich nach der Hochzeit ein Kind bekommen oder doch erst später ?

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  • Friedrich
    antwortet
    Moin Andrea,

    knapp bedeutet für mich nicht ganz, also knapp 14 = 13 und einiges, aber nicht genug, daß es für die 14 reicht...

    Der Brautvater starb 15 Jahre nach der Hochzeit, die Brautmutter 18 Jahre danach. Weitere Kinder gab es zum Zeitpunkt der Hochzeit nicht; das geht einwandfrei aus dem Weinkaufsbrief (Heiratsvertrag) hervor. Die Erlaubnis erteilten übrigens die beiden Väter auch in Namen der Mütter.

    Friedrich

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  • Andrea1984
    antwortet
    Zitat von Friedrich Beitrag anzeigen
    Moin Andrea,

    ich schrieb ja auch knapp 14. Knapp ist auch vorbei, d.h. fast 14 ist noch nicht 14.

    Friedrich

    Fast 14 ist nicht knapp 14. Knapp 14 wäre schon vorbei.

    Deutsche Sprache, schwere Sprache.

    13 1/2 ist ganz schön jung zum Heiraten. Wer hat da wohl gefragt werden müssen, ob die Heirat zustanden kommen darf ? Die Eltern der Braut, so noch am Leben ? Oder wenn diese nicht mehr am Leben waren, ein Vormund z.B. ein älterer Bruder/ein Onkel oder wer auch sonst dafür zuständig war ?

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