Wieviele Ahnen umfaßt Eure Ahnentafel?

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  • MMR
    antwortet
    Hallo Consanguineus,
    da hast du allerdings recht...wobei ich mich gerade ernsthaft frage, wo meine vielen Ahnen geblieben sind, denn ich habe irgendwie das Gefühl schon die größten Ahnenreihen durchgeackert zu haben...Nun ja, vielleicht täusche ich mich, denn Ahnenschwund habe ich in in der 11. Ahnenreihe am meisten. Dort komme ich an die 8%, aber nur wenn die Vorfahren aus dieser Ahnenreihe, die ich noch nicht ermitteln konnte, nicht die selben sind wie die bereits ermittelten, d.h. bisher mind. 8%. Ist das viel? Mir kommt es extrem viel vor oder was würdest du als schwindelerregenden Ahnenschwund bezeichnen?

    LG
    Marlon

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  • consanguineus
    antwortet
    Ahnenschwund hat man eigentlich immer, und das muß nicht die Ortstreue zur Ursache haben. Ich möchte mal einige Beispiele aus meiner Forschung nennen:

    Die Ackerleute, wie die schmale Schicht der Großbauern hier im Grenzgebiet der Fürstentümer Wolfenbüttel und Halberstadt genannt wurde, blieben heiratsmäßig weitgehend unter sich, und zwar in einem Umkreis von rund 20, in Ausnahmefällen 40 Kilometern. Da haben wir natürlich einen beachtlichen Ahnenschwund.

    Ebenso verhält es sich bei den Kothsassen (Wolfenbütteler Bezeichnung) bzw. Kossathen (Halberstädtische Bezeichnung), den weitaus zahlreicher vertretenen Kleinbauern. Hier gab es trotz der größeren Anzahl an Familien dennoch einen Ahnenschwund, da der Aktionsradius bei der Brautsuche schon merklich kleiner war.

    Die Ratsfamilien der Hansestadt Stralsund blieben nahezu ganz unter sich. Gelegentlich heiratete mal jemand aus einer benachbarten Hansestadt ein, aber oft ist auch dieser Zugeheiratete Mitglied eines auswärtigen Zweiges einer Stralsunder Familie. Der Ahnenschwund ist bedeutend.

    Geradezu beängstigend wird es, wenn in einem Gebiet mit religiösem Flickenteppeich geheiratet wird. Winningen an der Mosel ist so ein Beispiel eines protestantischen Ortes in einem katholischen Gebiet. Nahezu jede Ehe wird unter geborenen Winningern geschlossen. Der Ahnenschwund macht einen schwindelig.

    Sehr viel besser sieht es beim niederen Altmärker Adel auch nicht aus. Man hat das Gefühl, als würden nur Alvenslebens, Schulenburgs, Veltheims und eine knappe Handvoll anderer Familien miteinander verheiratet.

    Nordharzer Müllerfamilien blieben aus verschiedenen Gründen auch gerne unter sich.

    Im Grunde geht es um mehr oder weniger geschlossene Heiratskreise, deren Ursachen im wesentlichen Standes- bzw. Berufszugehörigkeit oder Religion waren. Selbstverständlich darf man da mit einem gewissen Ahnenschwund rechnen.

    Ich habe eigentlich nur eine Gruppe, bei der ich, warum auch immer, überhaupt keinen Ahnenschwund bemerke. Das ist das niederländische Großbürgertum, welches an sich auch keine offene Gruppe darstellte, aber, durch den Handel bedingt, in einem Netzwerk von großen Städten agierte, wo die Auswahl größer ist. Gerne nahm man Hugenotten auf, was den Kreis noch einmal erweiterte.

    Um die Mitte, manchmal Ende des 19. Jahrhunderts wurden die Übergänge auch fließender, die Gesellschaft langsam mobiler und durchlässiger. Da war der Ahnenschwund kein großes Thema mehr. Okay, der "Schaden", der in der Vergangenheit angerichtet wurde, war natürlich nicht mehr gutzumachen.

    @hessischesteirerin: wenn Du bis 1630 zurückkommst, was vielleicht 12 Generationen entspricht, dann sind das über 8000 Listenplätze. Bei einem Ahnenschwund von 40% wären das immer noch mehr als 4800 Einzelpersonen. Okay, man kommt natürlich nicht immer so weit zurück. Aber mitunter eben auch weiter, denn am Ende der Kirchenbücher ist man ja häufig nicht am Ende irgendwelcher anderen Dokumente, wie etwa Lehnsbriefen, Schatz- oder Erbregistern angelangt. Pech ist es nur, wenn man, wie ich beispielsweise, Linien in Hinterpommern oder Mähren hat, die sich aufgrund nicht (mehr) vorhandener oder nicht auffindbarer Kirchenbücher wirklich nur maximal bis 1800 zurückverfolgen lassen. Das reißt natürlich eine große und schmerzhafte Lücke.
    Zuletzt geändert von consanguineus; 29.06.2020, 21:25.

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  • hessischesteirerin
    antwortet
    Zitat von consanguineus Beitrag anzeigen
    Hallo Marlon,

    ich glaube, Du täuschst Dich. Bauern sind (bis auf Hinterpommern...) recht gut nachzuvollziehen, da sie in der Regel ortstreu waren und da es über die Kirchenbücher hinaus häufig gut verwertbares Material gibt. Für Bürgerfamilien, zumindest solche aus den Kategorien "Patriziat", "Großkaufleute", "Hofbeamte", "Gelehrte" etc. gilt das im Prinzip ebenfalls. Unerfreulich wird aber der Adel beispielsweise, wenn es sich um diejenigen Söhne handelt, die etwa, weil sie das Gut nicht bekommen haben, Offizier werden mußten. Solche sind viel herumgezogen, was eine Erforschung grundsätzlich erschwert, und haben sich, weil das Offiziersgehalt eine standesgemäße Lebensführung nicht immer ermöglichte, zudem häufig Töchter zu Geld gekommener Bürgerfamilien zur Frau genommen, deren Vorfahren wiederum mitunter nur sehr schwer aufzuspüren sind. Ich erforsche den Adel deswegen nur sehr ungerne. Es ist ein mühsames Geschäft.

    Viele Grüße
    consanguineus


    wenn ich nun in meinen Vorfahren nur bis zu der ersten Kirchenbuchseite zurückgehe, und dieses um 1630 starten, da vieles im 30-jährigen Krieg verbrannt ist, auf wieviele kommt man da?

    wenn man ortstreue Vorfahren hat, dann hat man Unmengen an Ahnenschwund, meine Oma z.B. ist rein theoretisch ihre eigenen Cousine 5. grades und hat ihren Onkel 5 Grades, der zeitgleich ihr Cousin 4 Grades gewesen ist, geheiratet

    eins bin ich mir sicher, ich werde vielleicht mit Viel Glück und wenn endlich alle Kirchenbücher online sind, vielleicht auf 1500 Ahnen kommen ... wenn überhaupt

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  • consanguineus
    antwortet
    Zitat von MMR Beitrag anzeigen
    Stammbäume die bürgerlichen oder bäuerlichen Hintegrund besitzen dürften doch nicht mehr als 4000 Vorfahren beinhalte, schätze ich.
    Hallo Marlon,

    ich glaube, Du täuschst Dich. Bauern sind (bis auf Hinterpommern...) recht gut nachzuvollziehen, da sie in der Regel ortstreu waren und da es über die Kirchenbücher hinaus häufig gut verwertbares Material gibt. Für Bürgerfamilien, zumindest solche aus den Kategorien "Patriziat", "Großkaufleute", "Hofbeamte", "Gelehrte" etc. gilt das im Prinzip ebenfalls. Unerfreulich wird aber der Adel beispielsweise, wenn es sich um diejenigen Söhne handelt, die etwa, weil sie das Gut nicht bekommen haben, Offizier werden mußten. Solche sind viel herumgezogen, was eine Erforschung grundsätzlich erschwert, und haben sich, weil das Offiziersgehalt eine standesgemäße Lebensführung nicht immer ermöglichte, zudem häufig Töchter zu Geld gekommener Bürgerfamilien zur Frau genommen, deren Vorfahren wiederum mitunter nur sehr schwer aufzuspüren sind. Ich erforsche den Adel deswegen nur sehr ungerne. Es ist ein mühsames Geschäft.

    Viele Grüße
    consanguineus

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  • MMR
    antwortet
    Da wird man glatt neidisch...da musst du aber eine Menge Adel in deinem Stammbaum haben, oder? Stammbäume die bürgerlichen oder bäuerlichen Hintegrund besitzen dürften doch nicht mehr als 4000 Vorfahren beinhalte, schätze ich.

    LG
    Marlon

    P.S. Habe jetzt (29.06.) 2 146 Vorfahren recherchieren können.

    Zitat von Struppi Beitrag anzeigen
    Hallo,

    ich habe bis jetzt 9594 direkte Vorfahren in den PC eingegeben. Die Zahl wäre höher, aber durch den Ahnenschwund musste ich recht viele streichen. Einige Linien habe ich bisher noch nicht bearbeitet, somit wir die Zahl in den kommenden Jahren sicherlich noch ansteigen.

    Ich wünsche Allen viel Freude bei der Ahnenforschung!!!

    Euer Struppi

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  • Posamentierer
    antwortet
    Guten Abend,

    inzwischen bin ich bei 418 mir bekannten Ahnen angelangt, was gegenüber meinem letzten Stand https://forum.ahnenforschung.net/sho...4&postcount=21 eine gute Verdoppelung darstellt. Ich nähere mich allmählich 7.000 erfassten Personen aber meine Vorfahren machen davon nur einen kleinen Teil aus. Bei einem Ahnenschlauch bin ich deutlich weitergekommen, als ich je zu kommen gehofft hatte. Das muntert einen sehr auf, wenn Online-Kirchenbücher anderswo noch fehlen.

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  • Struppi
    antwortet
    Hallo,

    ich habe bis jetzt 9594 direkte Vorfahren in den PC eingegeben. Die Zahl wäre höher, aber durch den Ahnenschwund musste ich recht viele streichen. Einige Linien habe ich bisher noch nicht bearbeitet, somit wir die Zahl in den kommenden Jahren sicherlich noch ansteigen.

    Ich wünsche Allen viel Freude bei der Ahnenforschung!!!

    Euer Struppi

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  • MMR
    antwortet
    Ich bin nahe daran, die 2000 Marke zu knacken. Ich forsche fast ausschließlich nur nach meinen direkten Vorfahren und habe heute, am 25.06.2020, 1 992 Vorfahren namentlich erfasst.

    Gruß
    MMR

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  • Alter Mansfelder
    antwortet
    Hallo Jenny,
    Zitat von Jen89 Beitrag anzeigen
    (Die Arbeit der letzten beiden Tage umfasst 65 neue Personen)
    ach ja, das waren noch schöne Zeiten - 2 Tage und 65 neue Personen. So war das bei mir früher auch des öfteren. Heute (nach gut 28 Jahren aktiver Suche) sind es eher 65 Tage Arbeit und 2 neue Personen. Es macht aber trotzdem noch Spaß

    Es grüßt der Alte Mansfelder

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  • Jen89
    antwortet
    Jetzt möchte ich hier auch mal meinen Senf dazugeben.


    Nachdem ich gestern und heute ein paar neue Personen in meine Ahnentafel eingepflegt habe, komme ich auf 371 Vorfahren bei einer Sammlung von 1310 Personen. (Die Arbeit der letzten beiden Tage umfasst 65 neue Personen)



    LG Jenny

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  • Friedrich
    antwortet
    Moin zusammen,

    da ich in letzter Zeit die Vielzahl Vorfahren aus Sekundärquellen mal kritisch überprüft habe und nur das übernommen, was quellentechnisch (einigermaßen) hieb- und stichfest ist, komme ich auf derzeit 654 direkte Vorfahren, allerdings nur väterlicherseits. Mütterlicherseits macht das jemand anderes, dessen Zahlen ich nicht kenne.

    Friedrich

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  • Ralf-I-vonderMark
    antwortet
    Hallo zusammen,

    meine Vorfahren habe ich getrennt in vier Dateien unterteilt, jeweils ausgehend von meinen Großeltern. Dies ergibt in der Ahnentafel:

    des Großvaters väterlicherseits 610 Personen
    der Großmutter väterlicherseits 8 Personen
    des Großvaters mütterlicherseits 52 Personen
    der Großmutter mütterlicherseits 115 Personen

    Damit habe ich praktisch 785 Personen (ohne Probant und Eltern) in meiner Ahnentafel, auch wenn die Gesamtanzahl der in den Ahnendateien aufgenommenen Personen 7539 beträgt. (gibt es dazu auch eine Umfrage?)

    Denn die Frage nach der Anzahl aller erfasster Personen ist nicht identisch mit der Umfrage „Wie viele verwandte Personen enthält Eure Ahnendatei? II“.
    vgl. http://forum.ahnenforschung.net/showthread.php?t=63303&highlight=Ahnendatei

    Viele Grüße
    Ralf

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  • Christian40489
    antwortet
    Hallo zusammen,
    meine Kinder haben 4.321 namentlich bekannte Vorfahren (natürlich mit teilweise sehr lückenhaften Daten). Die gesamte Datenbank umfasst aktuell 22.104 Datensätze, da ich sehr häufig die Nebenlinien erforsche, um Fehler (z.B. bei Namensgleichheit, Mehrfachehen) möglichst zu vermeiden.
    Gruß
    Christian

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  • Alter Mansfelder
    antwortet
    Hallo Friedrich,

    Zitat von Friedrich Beitrag anzeigen
    ich hoffe, Du kannst mit der Umfrage in dieser Form für einige Zeit leben.
    klar, kann ich. Habe mich deshalb erstmal entsprechend meiner Antwort oben (Beitrag # 30) bei >2000 eingereiht.

    Mir ging es ja auch darum, das vorhandene Potential zu verdeutlichen, das unbestreitbar vorhanden ist, wenn wir z. B. einen jungen Probanden (sagen wir: *um 1990) zugrunde legen, der meinetwegen weit überwiegend sächsischen Bauernfamilien entstammt, wo die KB reihenweise vor 1600 beginnen. Und Volkmar Weiss bezog sich ja bei seiner Einschätzung, bei um die 6000 direkten Vorfahren könne man von einer großen Ahnentafel sprechen, auf seine eigene Nachkriegsgeneration. Mich z. B., der ich Mitte der 70er geboren bin, hat er damit gar nicht gemeint.

    Es grüßt der Alte Mansfelder
    Zuletzt geändert von Alter Mansfelder; 05.10.2017, 15:33.

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  • Friedrich
    antwortet
    Moin Alter Mansfelder,

    ich hoffe, Du kannst mit der Umfrage in dieser Form für einige Zeit leben. Da sich die Ergebnisse - und das gilt ja auch für die meisten übrigen Umfragen - immer wieder verändern, habe ich ja überhaupt die Aktualisierung vorgenommen. und Deine Einwände sind ein Grund, vor der nächsten Aktualisierung genau hinzuschauen, ob der Anteil derer, die über 2000 direkte Vorfahren ausweisen können, so groß ist, daß eine "Aufdröselung" lohnt.

    Im übrigen hatte ich vor, die Aktualisierungen alle zwei/drei Jahre vorzunehmen. Das ist mir leider - Asche auf mein Haupt - diese Reise nicht gelungen, aber ich hoffe, daß es dieses Mail nicht wieder knapp fünf Jahre dauert.

    Friedrich

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