passendes Ahnenprogramm fuer Adel?

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  • Johannes v.W.
    Erfahrener Benutzer
    • 02.05.2008
    • 1151

    passendes Ahnenprogramm fuer Adel?

    Liebe Forumsmitglieder,

    die Frage nach einem passenden Programm ist vermutlich schon zig-mal gestellt worden und ich moechte mich entschuldigen, sie hier zu wiederholen. Ich hoffe jedoch besonders in einem spezialisierten Adelsforum einen Hinweis zu erhalten.
    Ich selbst lebe als Kunsthistoriker in Rom und beschaeftige mich nur so dann und wann mit den Genealogien. Bei uns sind auch alle Vorfahren ziemlich gut dokumentiert, natuerlich nicht bis "Adam und Eva", aber doch vollstaendig und ohne Luecken bis ca. 1700. Das alles liegt einigermassen sortiert im sogenannten Archivschrank zu Hause in Deutschland. Einige Luecken konnte ich schliessen bei Vorfahren der polnischen Szlachta (mit teilweise unaussprechlichen Namen) und, besonders knifflig, juedische Ahnen in Schlesien. Es waere nun an der Zeit, die Berge von Papieren schrittweise in ein Computerprogramm zu uebertragen, um dann mit mehr Uebersicht und Zugriffsmoeglichkeit weitergehen zu koennen. Und damit zu meiner Frage:
    Gibt es ein Programm, das mit adligen Namen umgehen kann, und wie machen es die anderen?
    Ich habe gesehen, dass manche ihre adligen Vorfahren einfach unter "V" wie "von Sowieso" abheften, was ich, ehrlich gesagt, als unschoen empfinde. Ich habe mich (und viele andere auch) immer etwas geaergert, wenn ich mich in Namenslisten bei Aemtern oder auch nur am Flugschalter unter "v" oder auch "F" oder willkuerlich noch anderes wiederfinden musste. Jeder Amtsgang wird zu einem (mehr oder weniger) heiteren Raetselspiel, wo man denn nun zu finden sein koenne, weil die EDV mit den sogenannten Namenszusaetzen einfach nicht umgehen kann.
    (Ganz zu schweigen von dem Land, in dem ich lebe, wo die Leute bereits bei meinem Familiennamen die weisse Flagge hissen.)
    Da bei uns ca. 80-90% der Ahnen dem Adel entstammen, will ich das posthum den Vorfahren nicht auch noch zumuten.
    Neben dem aesthetischen Gesichtspunkt ist es auch ein historischer. Innerhalb des Adels gab es doch erhebliche Standesunterschiede, die eben auch interessant sind, wenn man sie mit einem Blick erfassen kann. Alle unter "von ..." verwischt da etwas die historischen Fakten.

    Wenn ich eine Wunschliste machen duerfte, dann waeren mir folgende Punkte wichtig:
    - Ein Programm, das die Namen im Index richtig erkennt, also z.B. meinen Namen "Wackerbarth" unter "W", aber dennoch die ganzen Zusaetze davor und auch danach (eventuell kleingedruckt) korrekt plaziert.
    - Bei der Ahnentafel/Pedigree viele Generationen in der Uebersicht bietet, nicht nur so "drei Kaestchen".
    - Bei den einzelnen Personen, die man dann anklickt, eine Spalte mit genug Platz hat fuer eventuell ausfuehrliche biographische Kommentare (und natuerlich Quellen)
    - die Moeglichkeit Fotomaterial zu integrieren (auch mehrere Fotos: Portraits, Haeuser etc.), aber moeglichst mit einem dezenten Link; die Fotos im Briefmarkenformat neben den Kaestchen finde ich nur so la-la.
    -ach ja, und: mit moeglichst einfacher und funktioneller graphischer Gestaltung. D.h. ohne blattreiche Gewaechse oder virtuelle Pergamentroellchen mit angeschmorten Ecken... (ist natuerlich Geschmackssache. In handgemalten Stammbaeumen finde ich das auch huebsch, aber im Computervordruck immer etwas Comic-haft)

    Das waere meine Idealvorstellung. Gibt es das? Kann mir jemand etwas empfehlen?

    Mit vielen Gruessen
    Dergleichen [genealogische] Nachrichten gereichen nicht nur denen Interessenten selbst, sondern auch anderen kuriosen Personen zu einem an sich unschuldigen Vergnügen; ja, sie haben gar oft in dem gemeinen Leben und bei besonderen Gelegenheiten ihren vielfältigen Nutzen. Johann Jakob Moser, 1752
  • Hina
    Erfahrener Benutzer
    • 03.03.2007
    • 4721

    #2
    Hallo Herr v. Wackerbarth,

    herzlich willkommen im Forum.

    Mit ihrem Problem habe ich mich auch ziemlich rumgeschlagen, ebenso mit der großen Datenmenge. Da ich jedoch auch von anderen Forschern fertige Daten im Gedcom-Format (Datenaustauschformat für Genealogien) erhalten habe, musste ich leider erstmal auf die unschöne Variante, dass die Namen unter V für Namen mit "von" und D für die Namen mit "de" abgelegt sind, zurückgreifen, sonst hätte es wegen der vielen Ahnengleichheit ein zu großes Durcheinander gegeben. Wesentlich besser finde ich aber ebenfalls die von Ihnen gewünschte Variante und werde meine Daten eines Tages auch umstellen.

    Aus diesem Grunde habe ich unzählige Genealogieprogramme getestet, die meisten fand ich jedoch für umfangreiche Adelsgenealogien recht unzweckmäßig. So habe ich letztendlich auf PAF 5.0 und TNG zurückgegriffen.

    Die Dateneingabe mache ich im PAF 5.0, das man kostenlos bei den Mormonen downloaden kann. Es ist ein sehr leistungsfähiges Programm, zusätzlich kann man das noch mit PAF Companion erweitern. Das läßt noch zusätzlich viele verschiedene Ausgabemöglichkeiten für den Druck zu.

    Der Vorteil bei PAF ist, dass es nicht zwingend die typische Einteilung in Vorname, Nachname usw. gibt, sondern der vollständige Name eingegeben wird, jedoch Titel (Präfix) in einem anderen Feld. Man kann bei den Voreinstellungen angeben, was vom vollständigen Namen den Wert eines Nachnamen haben soll. Das kann man jedoch auch für jede einzelne Person anders eingegeben werden.

    Im Index geht dann die Sortierung z.B. so:
    Vollständiger Name: Hansen, Bernd von
    Titel: Freiherr

    In der Familien- und in der Stammbaumansicht erscheint der vollständige Name dann z.B.
    Freiherr Bernd von Hansen

    In PAF kann man sehr viele zusätzliche Beschreibungen, Notizen, Dokumente, Fotos, Quellen usw. eingeben. Man kann definieren, ob die Bilder nur in Großformat oder auch als "Briefmarken" in der Familienübersicht zu sehen sein sollen.

    Man kann einfach sehr viele Wünsche bei PAF voreinstellen, so dass es individuell recht gut anpassbar ist.

    Weitere Empfehlungen wären:

    Gramps
    Ein unglaublich variabels und leistungsstarkes Programm
    Neigt leider bei übermäßig großen Genealogien unter Windows (nicht unter Linux)dazu, sich "totzurechnen", wenn man Druckausgaben oder Webseiten generieren will.

    TNG
    Sicher eines der besten Programme überhaupt, sollte jedoch auf einem Webserver laufen.

    Viele Grüße
    Hina
    "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

    Kommentar

    • Johannes v.W.
      Erfahrener Benutzer
      • 02.05.2008
      • 1151

      #3
      Hallo Hina, oder besser:
      Liebe Hina
      (ich bin eher fürs Informelle )

      vielen Dank für das schöne Willkommen und die ausführliche Antwort aus einer langen Erfahrung heraus.
      Ich dachte es mir schon beinahe, daß das “von”-Problem nicht so einfach zu lösen sei. Und mit der GEDCOM- Kompatibilität hast du natürlich den Punkt getroffen. Denn das ist ja der Sinn so einer Datenverarbeitung, mit der Zeit zu gehen und international kommunizieren zu können. Sonst könnte man auch alles schön auf dem Papier belassen und einfach ein paar Akten dazustellen.
      Du würdest also raten, sich zwei Programme ( PAF 5.0 scheint mir interessant) anzulegen: eins, um den Salat herunterzuladen und ein weiteres, um ihn sich individuell anzumachen.
      Ich glaube, ich werde es so handhaben, das scheint mir sinnvoll.
      Es bleibt natürlich ein wenig ein Kompromiß. Denn, um dein Beispiel zu zitieren, setzt das Programm den Namen als “Freiherr Bernd von Hansen” zusammen, es müßte aber heißen: Bernd Freiherr von Hansen.
      Das ist vielleicht weniger schlimm, unangenehmer stoßen die auf die Personen bezogenen Seiten mit ihren Einträgen auf, da steht dann (das Beispiel ist willkürlich):
      Name: von Böhmen
      Vorname: Friedrich I.
      Titel: König
      (Da gackern doch die Hühner) Bei so einer Person würde man gerne in einem lesen:
      “Friedrich I. König von Böhmen” und gleich denken können: Aha, der Winterkönig!

      Herzlichen Dank für die hilfreichen Hinweise und Anregungen.

      Viele Grüße und Ciao von Johannes

      PS. Wenn noch jemand anderes Erfahrung auf dem Gebiet hat, wäre ich um Hinweise, sei es in der gleichen Richtung oder in einer anderen, dankbar.
      Dergleichen [genealogische] Nachrichten gereichen nicht nur denen Interessenten selbst, sondern auch anderen kuriosen Personen zu einem an sich unschuldigen Vergnügen; ja, sie haben gar oft in dem gemeinen Leben und bei besonderen Gelegenheiten ihren vielfältigen Nutzen. Johann Jakob Moser, 1752

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      • Hina
        Erfahrener Benutzer
        • 03.03.2007
        • 4721

        #4
        Lieber Johannes,
        (ich finde ehrlich gesagt die gute alte Anrede auch viel angenehmer )

        Bernd Freiherr von Hansen wäre natürlich die bessere und vor allem richtige Variante. Insofern könnte man den Namen im PAF auch so eingeben:

        Vollständiger Name: Bernd Freiherr von \Hansen\
        Titel: (nicht angeben)

        Im Index stände dann:
        Hansen, Bernd Freiherr von

        Das wäre meiner Meinung nach ideal. Leider habe ich bisher noch keine so angelegte Gedcom gesehen. Das muss dann also alles per Hand "umgestrickt" werden. Irgendwann werde ich mir aber die Arbeit auch machen. Ich habe jetzt dermaßen viele Daten, dass ich gar nicht mehr an "Zuwachs" per Gedcom-Einbindung interessiert bin, zumal ich auf diese Weise sowieso schon Daten habe, die man guten Gewissens ins Märchenreich schicken kann. Und da tut sich dann die Frage auf, wo sollte man den Schnitt machen? Aber das ist dann ein anderes Thema, über das man sich vielleicht einmal austauschen könnte.

        Viele Grüße
        Hina
        "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

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        • menestrel
          Erfahrener Benutzer
          • 25.07.2007
          • 212

          #5
          Moin Johannes v.W.,
          ich benutze seit Jahren GenPLUS(10) - habe schon ca. 30.000 Namensätze allgemein, aber auch (als neuer Mandant eingerichtet) den Adel.
          Da anfangs auch mir etwas mulmig mit den Standardangaben wurde, habe ich beim Adel auch unter "Nachnamen" den Vornamen (s. MA), das gleiche auch als Vornamen eingegeben. Mit zwei Namenszusätzen habe ich versucht, zu ordnen. Das war nötig, weil im Suchregister (alles in ACCESS) ja bei der Namenssuche ja der "Zuname" eingegeben werden müßte, der aber noch nicht im MA vorhanden war.
          Jetzt kann ich sehen z.B.:
          Unter Nachname: Hedwig (1) von Assel (2) d. Ältere (3)
          Unter Vorname: Hedwig
          Stamm: von Assel
          Titel: Gräfin (von Ölsburg) etc.
          Jezt finde ich jeden unter Nachnamen wie Vornamen wieder, kann also auf die Personenkarte voll zugreifen.
          Die spätere .GED-Datei kann man in Wort übernehmen (zum Druck), jedoch vorher nach eigenem Geschmack überarbeiten.
          Mein Programm ist zwar nicht das Gelbe vom Ei, aber insoweit schon brauchbar.
          Ich empfehle, beim Programmautor mal die Testversion zu holen und mit bis zu 100 Personen zu üben.
          MfG
          menestrel

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          • Johannes v.W.
            Erfahrener Benutzer
            • 02.05.2008
            • 1151

            #6
            Lieber Menestrel,
            moin, moin (das erinnert mich an meine BW-Zeit in Ostholstein )
            Vielen Dank für die wertvollen Tips. Wahrscheinlich werde ich ein wenig herumprobieren, da hast du recht. Auch einmal ein Testprogramm anfordern, kann sicher nicht schaden und da werde ich GenPLUS ins Auge fassen.
            Ich wollte einfach vermeiden, gleich mit dem falschen Fuße zu starten, um dann festzustellen, daß es mich nicht befriedigt, und schließlich alles wieder ummodeln zu müssen.
            Eigentlich schade, daß es kein Programm für den Adel gibt, oder vielmehr einen Programmzusatz, in der Art eines Konvertierers, der intelligent genug (gemacht) ist, die Namen richtig hinzudrehen… Gemäß den Gesetzen von Angebot und Nachfrage, scheint letztere vielleicht nicht wirklich zu existieren, ich kann es nicht sagen. Vermutlich denken sich die meisten, steht ja eh schon alles in den “Gothas”, nach dem Motto, das kann reichen…

            Liebe Hina,
            ich wollte dir kein schlechtes Gewissen machen, fürchte aber, genau das erreicht zu haben. Das sollte dich aber nicht stören.
            Wo soll man aufhören? Das ist ganz individuell, und da gibt es sicherlich verschiedene, subjektive Parameter. Der wesentlichste ist doch, wie weit geht’s denn überhaupt? Ich würde sagen, ein ziemliches (genealogisches) Luxusproblem…
            Hier in Rom gibt es eine Anekdote über die Prinzen Massimo, die einen sehr schönen Palazzo in der Innenstadt besitzen. Die “gens maximi” geht angeblich auf den römischen General Fabius Maximus zurück, dessen Ruhmestaten (2. punischer Krieg) bildreich im Palast in Fresken dargestellt sind. Als Napoleon in Rom war, ließ er sich vom Fürsten Massimo durch dessen Palazzo führen. Und als jener weitschweifig die Ahnschaft erläuterte, unterbrach ihn der Kaiser barsch, das könne er kaum glauben und hielte es für pure Legende. Darauf erwiderte der Fürst mit subversivem Lächeln: “Eine Legende? Ja. Aber eine, die sich seit zweitausend Jahren hartnäckig in unserer Familie hält, Majestät.”

            Vielen Dank nochmal für all die Tips.
            Mit vielen Grüßen und ciao von Johannes
            Dergleichen [genealogische] Nachrichten gereichen nicht nur denen Interessenten selbst, sondern auch anderen kuriosen Personen zu einem an sich unschuldigen Vergnügen; ja, sie haben gar oft in dem gemeinen Leben und bei besonderen Gelegenheiten ihren vielfältigen Nutzen. Johann Jakob Moser, 1752

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            • Hina
              Erfahrener Benutzer
              • 03.03.2007
              • 4721

              #7
              Lieber Johannes,

              eine herrliche Anekdote ist das .

              Legenden gab es wohl in jeder Familie und sicher für viele auch der Anlass, sich auf die Spuren ihrer Ahnen zu begeben. Bei mir war es nicht sehr viel anders, obwohl ich den letzen Anstoß durch andere Forscher erhielt. Der eigenen Familie war es ziemlich egal.

              Unsere Familienlegende rankte sich nicht um Karl dem Großen und Co. - für die interessieren sich Portugiesen nicht -, sondern um einen vermeindlich "cleveren österreichischen Kaufmann" und "irgendwelche Deutschländer" als Vorfahren. Ich habe mich dann genealogisch vorgearbeitet - was allerdings kein Problem war - und sie "identifiziert". Das war der Anfang vom Ende oder besser ohne Ende. Ja, im Grunde ein genealogisches Luxusproblem, um das man einen u.a. bei der Quellenrecherche und Softwareauswahl wirklich nicht beneiden sollte .

              Es wäre tatsächlich schön, wenn es eine spezielle Software für den Adel geben würde. Der Bedarf scheint aber tatsächlich nicht sehr groß zu sein. Es scheint eben doch nicht jeder von Karl dem Großen abzustammen .

              Mit der Zeit habe ich mich entschlossen, dort einen Schnitt zu machen, wo ich die Quellen nicht mehr nachvollziehen kann. Ich meine damit nicht die Originalquellen, an die komme ich sowieso nicht heran, sondern wenigstens mehr oder weniger einschlägige Sekundärquellen.

              Viele Grüße
              Hina
              "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

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              • menestrel
                Erfahrener Benutzer
                • 25.07.2007
                • 212

                #8
                Adel und Quellen

                Moin Hina,
                ich schätze, Du liest auch fleissig die Hinweise zum historischen Hintergrund von Quellen z.B. "Genealogie des Mittelalters"?
                Aber es gibt ja auch noch andere Quellen, was jedoch deutliche Kenntnisse des Alt-Latein verlangt (was ich leider nicht habe).
                Hatte mal geschätzt, nur um alleine die ca. 15 Stehordner A4 an Wissen aus der o.a. Quelle aufzuarbeiten, muß man noch mindestens 10 Jahre hart und täglich verkarten. Leider wird das bei mir wohl nichts mehr.
                Also ran - immer schön abverkarten, vergleichen, nachlesen etc.
                Viel Spaß, dann klappt’s auch mit dem Adel.
                MfG
                menestrel

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                • Hina
                  Erfahrener Benutzer
                  • 03.03.2007
                  • 4721

                  #9
                  RE: Adel und Quellen

                  Hallo menstrel,

                  mit der Arbeit von Historikern verdiene ich mein täglich Brot und durch sie weiß ich auch, wie sehr man Quellen trauen kann .

                  Ich sollte mir aber ein anderes Hobby suchen, wenn ich zur Quellenkritik-Hardlinerin mutieren wollte, denn dann brauche ich wohl 7 Leben, abgesehen davon, dass ich ebenso keine Kenntnisse in Alt-Latein habe . Also mache ich es mir bequem, hänge einige Generationen und merkwürdige Ahnenlinien ab, bis ich das Gefühl habe, bis hierher kann ich der Sache wohl trauen, auch wenn es mal widersprüchliche Auffassungen geben könnte, vermeide es nach Möglichkeit, mich Forscherin zu nennen, auch wenn mir der Begriff manchmal so rausrutscht, traue auch Autoren über den Weg, die ich nicht kenne und sehe das alles als das was es ist, ein Hobby und nicht mein Beruf. Wo sich schon die Berufs-Historiker "die Köpfe einhauen" - und da weiß ich, wovon ich rede -, da muss ich nicht auch noch mitmischen . Ich finde einfach nur meine Daten ab einem bestimmten Punkt zwar amüsant aber auch recht abenteuerlich.

                  Viele Grüße
                  Hina
                  "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

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                  • Johannes v.W.
                    Erfahrener Benutzer
                    • 02.05.2008
                    • 1151

                    #10
                    Liebe Hina,

                    gerne würde ich dir noch einige Gedanken dazu schreiben, denn das Thema von Sinn und Vertrauenswürdigkeit mittelalterlicher Genealogien ist nicht uninteressant. Es führt aber doch sehr weit weg von meiner ursprünglichen Fragestellung, vielleicht wäre ein eigener Thread dazu sinnvoller...
                    Und ich glaube, daß meine Eingangsfragestellung, zwar nicht befriedigend im Sinne eines Patentrezepts, aber doch hinreichend beantwortet ist.
                    (Wenn natürlich noch jemand Anmerkungen hat, so seien sie gerne willkommen)

                    Viele Grüße und Ciao, Johannes
                    Dergleichen [genealogische] Nachrichten gereichen nicht nur denen Interessenten selbst, sondern auch anderen kuriosen Personen zu einem an sich unschuldigen Vergnügen; ja, sie haben gar oft in dem gemeinen Leben und bei besonderen Gelegenheiten ihren vielfältigen Nutzen. Johann Jakob Moser, 1752

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                    • menestrel
                      Erfahrener Benutzer
                      • 25.07.2007
                      • 212

                      #11
                      RE: Adel und Quellen

                      Moin Hina,
                      wie recht Du hast - Historiker scheinen mir sehr "nüchterne" Interpreten der Zeitgeschichte zu sein - welche unterschiedlichen Schlußfolgerungen von jenen zur gleichen Frage gezogen werden, schon interessant.
                      Aber als Laie habe ich pedantisch angefangen, adlige Personen seit der Römerzeit zu erfassen (warum, weiß ich noch nicht). Auch der letzte männliche Karolinger (+ 1025 Lothringen) steht schon in meiner Datei.
                      Spannend wird es für mich zu lesen, der oder die ist vielleicht So/To von jenem, obwohl mein Gen-Programm schon eine Zeitlücke von -sagen wir- 120 Jahren errechnet. Nun weiß ich, dass frühere Historiker nur mit Handzettel-Kartei gearbeitet haben müssen, sonst wären solche nachlesbaren Aussagen kaum nachzuvollziehen.
                      Und wenn man dann mal als Mit-Autor in sein WIKIPEDIA (Geschichte) reinschaut und einige Extrakte anderer lesen muß, die genau so falsch oder von weit hergeholt zu sein scheinen - ja dann...
                      Ich traue dem erst dann, wenn die Gegenprüfung mit anderem Quellenhintergrund in etwa wesentlich das Gleiche sagen läßt. Aber nur dann!
                      MfG
                      menestrel

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