Edler von Richtenfels

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  • Rolf Stichling
    Erfahrener Benutzer
    • 21.06.2011
    • 869

    Edler von Richtenfels

    Hallo zusammen,

    ich wende mich hier mal an die Fachleute für Adelsfragen und wünsche zunächst allen einen sonnigen Sonntag!

    Kennt jemand eine Familie von Richtenfels?

    Johann Georg Förderer, Edler von Richtenfels (* 25.01.1680 in Sulzburg) soll seinen Titel "von Richtenfels" von Kaiser Leopold I. verliehen oder bestätigt bekommen haben.


    Johann Georg Förderer (Fürderer) soll sich darauf berufen haben, daß er aus einer alten adeligen Familie stammt. Sein Vater und Großvater haben aber keinen Adelstitel getragen. Sein Vater und sein Großvater trugen wie er den Vornahmen Johann Georg. Der Vater war Diakon und Stadtschreiber in Emmendingen und später Schultheiß in Sulzburg. Sein Großvater war Stiftsschaffner in Lahr.
    Er selber schreibt über seinen Adel 1709 in einem Brief an Markgraf Friedrich Magnus von Baden-Durlach: "nach dem Ihro Kaÿserℓ: Maÿℓ: glorwürdigsten Andenckens mich in den adelichen Zustand meiner Vor= und Gros=Eltern zurestituiren geruht”.

    In einem anderen Schreiben von 1719 heißt es: "Schon vor 600. jahren haben meine vorfahren Förderer geheissen, und seÿnd Sexti Clypei militaris confortes, mithin Edelleuthe geweßen, biß auff die Regirung Rudolphi I. Imp: welcher Sie und folglich in ihnen auch mich, krafft hiebeÿ gefügten vidimirten Copiæ Diplomatis (am Rand: L.) de Ao: 1290 zu den Heÿℓ: Römℓ: Rℓ: freÿen Rittern, und Edlen Herrn von Richtenfels gemacht".

    Er fährt fort: Wenn der Pasquillant

    zureichende Kenntnis von den Landen seines Fürsten (d. i. der Markgraf von Baden-Durlach) hätte, "So würden ihm die Documenta et Sepulcra Förderiana der Kirche zu Nothstein , Gottenheim und Erpfingen die bekandtschafft einer Kaÿsℓ.n Standts=Erhöhung wohl gemacht haben".

    Ich gebe zu, daß ich mit diesem letzten Textauszug nicht allzuviel anfangen kann. Ich verstehe, daß er behauptet, seine Vorfahren hätten schon seit 600 Jahren Förderer gehießen. Und dann: "und seÿnd Sexti Clypei militaris confortes ..." was ist das denn? Und was bedeutet: "welcher Sie und folglich in ihnen auch mich, krafft hiebeÿ gefügten vidimirten Copiæ Diplomatis (am Rand: L.) de Ao: 1290 zu den Heÿℓ: Römℓ: Rℓ: freÿen Rittern, und Edlen Herrn von Richtenfels gemacht"

    Kann mir hier jemand bei der Interpretation des Textes helfen?

    Und tauchen die von Richtenfels in anderen Unterlagen auf?
    Herzliche Grüße und viel Erfolg bei der Suche nach den Ahnen.
    :vorfahren:
    Rolf Stichling

    PS. Ich suche die Herkunft von

    Tobias Stichling. Er erhielt als Gürtlermeister 1697 in Weimar das Bürgerrecht und stammt dem Bürgerbuch nach aus Erfurt.
    In Erfurt gibt es aber so viele Stichlinge! Von welchem Zweig der Stichlinge in Erfurt mag mein Tobias abstammen?
    1688 hat er seine Lehre als Gürtler in Erfurt beim Gürtlermeister Hucke begonnen. Jetzt suche ich die Eltern von Tobias.
  • Hina
    Erfahrener Benutzer
    • 03.03.2007
    • 4711

    #2
    Hallo Rolf,

    mit der Interpretation habe ich auch so meine Schwierigkeiten, da sind sicher andere hier etwas fitter. Es läuft aber auf eine Adelsbestätigung des Herren hinaus, da angeblich seine Vorfahren schon 1290 im Heiligen Römischen Reich zu Edeln Herren von Richtenfels nobilitiert wurden.

    Die von Richtenfels sind mir ein Begriff.

    1570 wurde den schwäbischen Eysengrein das Wappen mit dem der abgestorbenen Fürderer von Richtenfels (Familie mütterlicherseits, die nur im 16. Jh. auftritt) verbessert und sie trugen fortan den Namen Eysengrein genannt Fürderer von Richtenfels.

    Stammvater der Familie war Martin Eisengrein I., Besitzer der Höfe Groß- und Klein Glattbach. Er wurde zusammen mit seinem Sohn Martin II. Anfang des 15. Jh. entführt. Martin II. hatte 18 Kinder aber nur ein Sohn Martin III. führte die Stammreihe fort. Die geht bis Ende des 17. Jh. aber dort ist kein Johann Georg zu finden.

    Der von Dir erwähnte Johann Georg ist allerdings wiederum auch kein so ganz unbeschriebenes Blatt . Er galt als ziemlich windiger Abenteuerer, der sich auch mal zum Baron von Richtenfels in Wien machte. Irgendwann landete wer wohl wegen seiner genialen Ideen hinter Gittern. In welchen Zusammenhängen er nun tatsächlich mit den Eyengrein oder den schon damals abgestorbenen Fürderer stand, wissen vielleicht wirklich nur die Götter . Ich konnte auch keinen Hinweis drauf finden, dass die Fürderer schon damals seit 600 Jahren nachweisbar wären. Ich denke, der gute Mann dürfte da wohl maßlos übertrieben haben. Nachweisbar ist dieses Stuttgarter Geschlecht Fürderer, dann Mitte des 16. Jh. nannten sie sich Fürderer von Richtenfels, erst seit Anfang des 16. Jh., wobei sie natürlich zweifelsfrei ein älteres Geschlecht sind aber es gibt keine weiteren Urkunden zu ihnen.

    Viele Grüße
    Hina
    "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

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