Da es für alle Nachkommen Bernhards IV. interessant sein dürte, möchte ich noch etwas zu seiner Mutter ergänzen, über die auch abweichende Angaben kursieren:
- Sophie wird erstmals als Ehefrau Bernhards III. zur Lippe erwähnt 1240 (LR NF 1240.05.04) und zuletzt 1285 als Großmutter Simons I. zur Lippe (LR I 415).
- Ältere Genealogien unterscheiden eine "Sophie von Ravensberg" und eine "Sophie von Arnsberg". Die jüngere Forschung ist sich insofern einig, dass es nur eine Sophie gab. Aber einig über ihre Herkunft ist man sich nicht, anders als ich es behauptet hatte. Es gibt eine Urkunde von 1258 in der Sophie als "comitissa de Ravensberg" bezeichnet wird (WUB IV 758; LR I 299). 1263 nennt Graf Gottfried von Arnsberg den älteren Bernhard zur Lippe, also Bernhard III., seinen "gener" (LR I 324). Man hat das als "Schwiegersohn" übersetzt, Erich Kittel wies aber daraufhin, dass auch andere angeheiratete nahe Verwandte so bezeichnet werden. Die Bezeichnung ließe sich auch im Falle Bernhards anders deuten.
Dagegen hat Arnold Berg darauf hingewiesen, dass die Urkunde von 1258 ebenfalls nicht eindeutig ist. Sie beginnt, ich zitiere mal das WUB: "Bernardus maior vir nobilis dominus de Lippia et uxor ipsius illustris domina Sophia". In der Zeugenreihe heißt es: "Presente domino nostro B. de Lippia et domina nostra comitissa de Ravensberg". "Unsere Herrin, Gräfin von Ravensberg" würde man erstmal mit der eingangs genannt Sophia, Gattin des Edelherrn Bernhard zur Lippe, gleichsetzen,
Arnold Berg zufolge ist das nicht zwingend. Er verweist auf eine Urkunde von 1275, in der Sophie zur Lippe Graf Otto von Ravensberg als ihren "gener", also Schwiegersohn (oder angeheirateten Verwandten) bezeichnet (WUB IV 1380). Er vermutet, dass Ottos Ehefrau namens Hedwig jene Gräfin von Ravensberg ist, die 1258 als Mitzeugin der Urkunde ihrer Eltern auftrat. Als Beleg, der diese Überlegung stützt, verweist Berg auf den Ehedispens Papst Nikolaus IV. von 1290 (Lacomblet Nr. 3368) für Simon I. zur Lippe und Adelheid von Waldeck, die im 4. Grad miteinander blutsverwandt waren und deswegen nach Kirchenrecht eigentlich nicht heiraten durften. Diese Nahverwandtschaft lässt sich gut erklären, wenn Sophie eine Arnsbergerin war, da Adelheid mütterlichseits eine Enkelin des jüngeren Gottfried von Arnsberg, Sohn des älteren Gottfried (der Bernhard III. zur Lippe als seinen "gener" bezeichnete), war.
Für mich sind Arnold Bergs Überlegungen schlüssig.
Sophie und Agnes sind die einzigen Ehefrauen der Edelherren zur Lippe, deren Abstammung erschlossen werden muss, für alle anderen beginnend mit Heilwig von Are, der Ehefrau Bernhards II., gibt es eindeutige Quellenbelege.
Arnold Berg: Über die Gemahlinnen des Edlen Bernhard III. zur Lippe, in: Norddeutsche Familienkunde Bd. 9, 1971, S. 49f.
- Sophie wird erstmals als Ehefrau Bernhards III. zur Lippe erwähnt 1240 (LR NF 1240.05.04) und zuletzt 1285 als Großmutter Simons I. zur Lippe (LR I 415).
- Ältere Genealogien unterscheiden eine "Sophie von Ravensberg" und eine "Sophie von Arnsberg". Die jüngere Forschung ist sich insofern einig, dass es nur eine Sophie gab. Aber einig über ihre Herkunft ist man sich nicht, anders als ich es behauptet hatte. Es gibt eine Urkunde von 1258 in der Sophie als "comitissa de Ravensberg" bezeichnet wird (WUB IV 758; LR I 299). 1263 nennt Graf Gottfried von Arnsberg den älteren Bernhard zur Lippe, also Bernhard III., seinen "gener" (LR I 324). Man hat das als "Schwiegersohn" übersetzt, Erich Kittel wies aber daraufhin, dass auch andere angeheiratete nahe Verwandte so bezeichnet werden. Die Bezeichnung ließe sich auch im Falle Bernhards anders deuten.
Dagegen hat Arnold Berg darauf hingewiesen, dass die Urkunde von 1258 ebenfalls nicht eindeutig ist. Sie beginnt, ich zitiere mal das WUB: "Bernardus maior vir nobilis dominus de Lippia et uxor ipsius illustris domina Sophia". In der Zeugenreihe heißt es: "Presente domino nostro B. de Lippia et domina nostra comitissa de Ravensberg". "Unsere Herrin, Gräfin von Ravensberg" würde man erstmal mit der eingangs genannt Sophia, Gattin des Edelherrn Bernhard zur Lippe, gleichsetzen,
Arnold Berg zufolge ist das nicht zwingend. Er verweist auf eine Urkunde von 1275, in der Sophie zur Lippe Graf Otto von Ravensberg als ihren "gener", also Schwiegersohn (oder angeheirateten Verwandten) bezeichnet (WUB IV 1380). Er vermutet, dass Ottos Ehefrau namens Hedwig jene Gräfin von Ravensberg ist, die 1258 als Mitzeugin der Urkunde ihrer Eltern auftrat. Als Beleg, der diese Überlegung stützt, verweist Berg auf den Ehedispens Papst Nikolaus IV. von 1290 (Lacomblet Nr. 3368) für Simon I. zur Lippe und Adelheid von Waldeck, die im 4. Grad miteinander blutsverwandt waren und deswegen nach Kirchenrecht eigentlich nicht heiraten durften. Diese Nahverwandtschaft lässt sich gut erklären, wenn Sophie eine Arnsbergerin war, da Adelheid mütterlichseits eine Enkelin des jüngeren Gottfried von Arnsberg, Sohn des älteren Gottfried (der Bernhard III. zur Lippe als seinen "gener" bezeichnete), war.
Für mich sind Arnold Bergs Überlegungen schlüssig.
Sophie und Agnes sind die einzigen Ehefrauen der Edelherren zur Lippe, deren Abstammung erschlossen werden muss, für alle anderen beginnend mit Heilwig von Are, der Ehefrau Bernhards II., gibt es eindeutige Quellenbelege.
Arnold Berg: Über die Gemahlinnen des Edlen Bernhard III. zur Lippe, in: Norddeutsche Familienkunde Bd. 9, 1971, S. 49f.
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