Mardefeld

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  • Lorenz
    Benutzer
    • 19.01.2022
    • 43

    Mardefeld

    Hallo,

    Carl Friedrich Ernst Axel v. Mardefeld (* 20. März 1767), bayerischer Rittmeister wurde mit seinem Bruder am 27. November 1812 bei der Freiherrenklasse der Bayerischen Ritterschaft immatrikuliert.

    Auf Ancestry findet sich ein bisher (für mich) nicht verifizierbarer "Tertiärbeleg" u einem preuß. Husaren-Rittmeister K v. Mardefeld der in Ansbach am 5. Dez 1810 verstirbt.

    Die Offiziernomenklatur (GStA PK, IV. HA, Rep. 1, Nr. 81, Blatt 119) nennte einen Carl v. Mardefeld, Ansbacher Leutnant, 29. März 1792 Oberleutnant im preuß. HR Nr. 11 (Frankenberg), 1795 Abschied mit Pension.

    Es könnte sich jeweils um den selben Rittmeister handeln, nur kann dieser kaum 1812 bei der Ritterschaft immatrikuliert worden sein, wenn er 1810 bereits verstorben ist.

    Kann das wer aufhellen?

    Danke, Grüße
    Lorenz
  • Gastonian
    Moderator
    • 20.09.2021
    • 5401

    #2
    Hallo Lorenz:

    Begräbnis des Herrn Carl von Mardefeldt, König. Preuß. Husaren-Rittmeister, Alter 44 Jahre, gestorben 05.12.1810, findet sich tatsächlich im Bestattungsbuch von Ansbach-St. Gumbertus (https://www.archion.de/p/b6d56839f2/).

    Im Bestattungsbuch von Ansbach-St. Johannis findet man auch:

    Am 04.05.1806 stirbt Fr. Charlotte Wilhelmine von Mardefeld, des Königl. Rittmeisters Herrn Carl Friedrich Ernst von Mardefeld Ehegattin (https://www.archion.de/p/739ec0df81/)

    Am 09.02.1813 stirbt Caroline Wilhelmine Barbara v. Mardefeld, des weil. pensionirten Königl. Rittmeisters H. Carl Freiherrn von Mardefeld fräulein Tochter im Alter von 21 Jahren, 6 Monaten, 6 Tagen [err. *03.08.1791] (https://www.archion.de/p/0f84690481/)

    Laut Taufeintrag in Ansbach-St. Gumbertus wurde Caroline Wilhelmine Barbara am 03.08.1791 als Tochter des Herrn Carl Friedrich Ernst von Mardefeld, Hochfürst. Brandenburgischer wirklichen Kammerherrn und Premier Lieutenant von der Garde du Corps, und der Frau Charlotte Wilhelmine, gebohrene Hassold, geboren (https://www.archion.de/p/7415153d4a/). Dies bestätigt, dass der "weiland" Carl Freiherr von Mardefeld in ihrem Sterbeeintrag 1813 der Carl Friedrich Ernst von Mardefeld war, und dieser also wohl der Dezember 1810 verstorbene war.

    Der Bruder des Johann Wilhelm von Mardefeld wird bei der Immatrikulation 1812 nicht namentlich genannt, oder?

    VG

    --Carl-Henry
    Wohnort USA - zur Zeit auf Archivreise in Deutschland

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    • Lorenz
      Benutzer
      • 19.01.2022
      • 43

      #3
      Hallo Carl-Henry,

      herzlichen Dank! Ja, super, das ist naheliegend erschlossen.

      Auch wenn der Bruder bei Gritzner (s.o. - Immatrikulation) nicht namentlich genannt wurde, kann es sich eigentlich doch nur um den 1810 verstorbenen handeln. Zwar hatte dieser mind. einen Sohn, jedoch hätte ich angenommen, das dann dort eher "der Neffe" gestanden hätte. Eine posthume Immatrikulation, ehrenhalber wäre ggf. denkbar? Dann ist es aber auffällig, dass der geehrte nicht namentlich genannt wird. Also ganz rund ist es noch nicht.

      Zumal es in der ebenfalls oben eingelinkten Offiziernomenklatur einen weiteren bisher nicht mit der Familie verknüpften Oberleutnant gibt.

      Dieser hieß auch Carl und käme zeitlich eher ebenfalls als Neffe des immatrikulierten in Frage. Er scheidet aber sowohl als Rittmeister sowie auch als Bruder vorläufig aus.

      Friedrich Wilhelm Carl v. Mardefeld, Portepee-Fähnrich im preuß. Infanterie-Regiment Nr. 45 (Zweiffel), 16. September 1807 Abschied als Fähnrich, 1821 Oberleutnant im bayer. 13. Infanterie-Regiment (5. Dep.)

      Da jeder räumliche Bezug fehlt, es sei den jemandem ist bekannt, wo das bayer. 13. Infanterie- Regiment (5. Dep.) Garnison nahm, werden hier wohl nur einen Offiziersstammliste des Regiments oder die Regiments KB weiterhelfen?

      Grüße
      Lorenz

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      • Gastonian
        Moderator
        • 20.09.2021
        • 5401

        #4
        Hallo Lorenz:

        Laut Taufbuch Ansbach-St. Gumbertus wurde dem Herrn Carl Friederich Ernst von Mardefeldt und seiner Frau Charlotta Wilhelmina gebohrenen Hassold am 28.02.1788 ein Sohn Axel Friederich Wilhelm Carl geboren (https://www.archion.de/p/77a9d131a5/). Dieser passt ja zeitlich zu einem 1807 verabschiedeten Fähnrich. Die Heirat von Carl Friederich Ernst und Charlotte Wilhelmina fand am 24.12.1787 statt (https://www.archion.de/p/9491906901/); dies wird also deren erster Sohn gewesen sein.

        Als erster Taufpate erscheint der Großvater des Täuflings (also Vater von Georg Wilhelm und Carl Friedrich Ernst) S. Excellenz, Herr Carl Wilhelm Axel von Mardefeldt, hiesig Hochfürst. Geheimer Rath, Obrist-Stallmeister, der Fürstenthümer Ober- und Unterhalb Gebürgs, Par Force Obrist-Jägermeister, dann Ober-Amtmann zu Windspach, Kl. Heilsbronn und der incorprorirten Aemter Merkendorf und Waizendorf, des erneuerten Hochfürst. Brandenburg. rother Adlers-Ordens Ritter.

        Jetzt merke ich auch, dass in dem Sterbeeintrag 1813 von Caroline Wilhelmine Barbara ihr Vater als Carl Freiherr von Mardefeld bezeichnet wird; in seinem Sterbeeintrag 1810 ist er nur Herr Carl von Mardefeldt. Er scheint also tatsächlich posthum Freiherr geworden zu sein - aber die bayerische Immatrikulation war ja doch nur die Bestätigung des schwedischen Freiherrntitels, die sein Urgroßvater erhalten hatte, oder?

        VG

        --Carl-Henry
        Wohnort USA - zur Zeit auf Archivreise in Deutschland

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        • Lorenz
          Benutzer
          • 19.01.2022
          • 43

          #5
          Hallo Carl-Henry,

          noch mal meinen herzlichen Dank, somit ist der bayer. OL ebenfalls mit Eltern versorgt.

          Der Freiherrnstand sollte seit Beginn (1677) erheblich. gewesen sein. Das zeigt sich ja auch in der Immatrikulation bei der Freiherrnklasse der bayer. Ritterschaft. In gewisser Weise war das vielleicht auch eine Anerkennung eines ausländischen Freiherrnstandes.* Jedoch glaube ich nicht, dass die "Unterschlagung" im KB von 1710 damit zusammenhängt, das ist vermutlich bestenfalls ein Versäumnis oder eine Nichtbeachtung durch den Pastor.

          * Auch Gustav v. Mardefeld ließ sich 1715 seinen schwed. Titel in Preußen anerkennen. Das war aber keine Nobilitierung, sondern eher eine (ggf. absichernde oder übliche) Formalie, eine Art Inkolat oder Indigenat vermute ich.

          Grüße
          Lorenz

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          • Duppauer
            Erfahrener Benutzer
            • 30.03.2014
            • 808

            #6
            Hallo Lorenz,

            ich weiß ja nicht wieviel Dir an diesem Thema liegt, aber wenn dann würde ich in den Primärquellen forschen, also direkt in den bayerischen Adelsmatrikel, die im bayerischen Staatsarchiv lagern.
            Einfach mal eine Anfrage mit Deiner Fragestellung an das bayerische Staatsarchiv stellen.
            https://www.gda.bayern.de/hauptstaatsarchiv/

            Die Bayerische Adelsmatrikel nach dem Findbuch im Hauptstaatsarchiv München
            Mardefeld auf Triesdorf, Joh Wil, 27.11.1812, Fh M6
            Zuletzt geändert von Duppauer; 21.06.2025, 23:09.
            Das gute Gelingen ist zwar nichts Kleines, fängt aber mit Kleinigkeiten an. (Sokrates)
            Passt auf Euch und andere auf und bleibt gesund!
            Herzliche Grüße
            Dieter

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            • Lorenz
              Benutzer
              • 19.01.2022
              • 43

              #7
              Hallo Duppauer,

              das ist eine gute Frage: wieviel mir am Thema liegt, welchen Aufwand bin ich bereit an welcher Einzelfrage aufzuwenden? Da zumindest in der Signatur nur Johann Wilhelm genannt wird, ist auch dessen alleinige Immatrikulation eher naheliegend und vor allem, angesichts des Todes, des Bruders 1810, eher nachvollziehbar.

              Jedoch, auch das GHdA-Lex schreibt:
              Immatrikulation im Kgr. Bayern bei der Frhrnklasse 27.11.1812 (für die Brüder Johann Wilhelm, auf Triesdorf, Kgl. bayer. Km. u. Ldstallmeister in Ansbach, u. Carl Friedrich Ernst Frhrn v. Mardefeld, Kgl. bayer. Rittmeister)
              .


              In dem Kontext ist auffällig, dass der 1810 verstorbene Bruder noch 1815 im Adelsbuch des Königreichs Baiern genannt wird.

              Insgesamt ist durch den Vortrag hier im Forum bzw. durch die sich daraus ergebenden Resultate ein wesentlicher Fortschritt gemacht. Es gibt zwar auch bei den Ansbacher Mardefeld noch offene Fragen, die ich bei Interesse gern reinteile, an anderen Stellen der Filiation sind jedoch auch noch Herausforderungen unbewältigt.

              Grüße
              Lorenz

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              • Duppauer
                Erfahrener Benutzer
                • 30.03.2014
                • 808

                #8
                Hallo Lorenz,

                der Eintrag im GHdA -Adelslexikon- Band VIII, Seite 259/260 zu Mardefeld hab ich auch gesehen!
                Hier wird als Literaturangabe





                Die Frage ist nun woher hatte der Autor seine Informationen ?
                Haüfig ist es so, dass von vielen die falschen Angaben anderer Autoren übernommen haben, ohne sie genau zu prüfen!

                Zu dem Eintrag Mardefeld im Adelsbuch des Königreichs Bayern https://digital.ub.uni-duesseldorf.d...uery=Mardefeld folgende Hypothese.

                Hier isi im Vorwort folgendes erwähnt:



                Ergo: Wurde dem Reichsheroldsamt der Tod des Carl nicht gemeldet, konnte er auch nicht im vorgenannten Werk berücksichtigt werden.

                Zu den Adelsmatrikeln.

                Da zumindest in der Signatur nur Johann Wilhelm genannt wird, ist auch dessen alleinige Immatrikulation eher naheliegend und vor allem, angesichts des Todes, des Bruders 1810, eher nachvollziehbar.
                Davon gehe ich auch mal aus. Aber ein letztendlicher Beweis ist es nicht!

                Was hilft es hier noch lange zu Diskutieren den letztendliche Beweis wird nur die Auskunft aus den bayerischen Adelsmatrikeln liefern.

                Also beim bayerischen Hauptstaatsarchiv einfach mal per Mail anfragen, wer in der Immatrikulation alles genannt wird. Wenn Du Glück hast, kommst Du an einen Mitarbeiter der das kostenlos macht. Wenn nicht bekommst Du einen Kostenvoranschlag den Du annehmen kannst oder auch nicht.

                Wäre schön wenn Du uns zu diesem Thema weiter berichten würdest.


                Zuletzt geändert von Duppauer; 22.06.2025, 15:22.
                Das gute Gelingen ist zwar nichts Kleines, fängt aber mit Kleinigkeiten an. (Sokrates)
                Passt auf Euch und andere auf und bleibt gesund!
                Herzliche Grüße
                Dieter

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                • Lorenz
                  Benutzer
                  • 19.01.2022
                  • 43

                  #9
                  Hallo Duppauer,

                  danke, ich bin ermutigt und habe im BStA angefragt.

                  Der Verweis im GHdA-Lex auf Elgenstierna verfängt wenig, da jenem die Ansbacher Linie gar nicht bekannt war!

                  In Ansbach oder Triesdorf/Weidenbach sind bei den Mardefeld von den Lebensdaten (mit Aussicht auf Erfolg!) nachstehende offen:

                  Karl Friedrich Ernst Wilhelm * 1791 - Sterbedaten sind bekannt.

                  Friedrich Christoph Ludwig * Ansbach 3. 6. 1768 - ein weiterer Bruder zu dem immatrikulierten und dem 1810 verstorbenen. Ich nehme an, er ist jung bzw. sehr jung verstorben. Es fehlt also das Sterbedatum bzw. der Ort.

                  Der schwierigste Fall, wo ich mir jedoch Hoffnungen mache, ist diese Heirat:

                  Maria Wilhelmine * Triesdorf 14. 10. 1762 mit Carl Wilhelm Friedrich Philipp Ernst Freiherr v. Falkenhausen * 1771

                  Diese, ihre erste geschiedene Ehe wird bei ihrer 2. Ehe am 14. 5. 1802 in Ansbach (Militär KB, S. 254) "erwähnt". Nicht aber in den ES III.2 (1983) Tfl. 279. Dort wird lediglich seine 2. und 3. Ehe als 1. und 2. ausgewiesen. Die erste davon war unstrittig am 29. 3. 1798 ebenfalls in Ansbach und wurde 1805 ebenfalls geschieden. Daraus schließe ich, das die gesuchte Heirat mit Wilhelmine v. Mardefeld zuvor stattgefunden haben muss. Da er 1771 geboren ist, bleibt im Grunde nur eine realistisches Zeitspanne von frühestens 1789 (vermutlich eher etwas später) bis max. März 1798.

                  Das wäre noch sehr spannend. Falls sich vorher nichts ergibt, melde ich mich mit der Antwort aus dem BStA.

                  Grüße
                  Lorenz

                  Zuletzt geändert von Lorenz; 22.06.2025, 18:21. Grund: liegt inzwischen vor

                  Kommentar

                  • Gastonian
                    Moderator
                    • 20.09.2021
                    • 5401

                    #10
                    Hallo Lorenz:

                    1) vom Taufbuch Ansbach-St. Gumbertus: Caroline Wilhelmine, *14.09.1790 als Tochter von Johann Wilhelm von Mardefeld und seiner Frau Friederike Caroline Ernestine geb. von Werneck (https://www.archion.de/p/eac4ecd7ac/)

                    2) vom Taufbuch Weidenbach: Carl Friederich Ernst Wilhelm, *24.12.1791 als Sohn von Johan Wilhelm von Mardefeld und seiner Frau Friederica Carolina Ernestina geb. von Werneck (https://www.archion.de/p/0dc691f242/)

                    3) zu dem Friedrich Christoph Ludwig habe ich weder in Ansbach (St. Gumbertus und St. Johannis) noch in Weidenbach einen Todeseintrag gefunden.

                    4) Ich habe nur eine Heirat Falkenhausen-Mardefeld in Ansbach oder Weidenbach gefunden: laut Traubuch Ansbach-St. Gumbertus heirateten am 12.02.1783 Carl Christian Wilhelm Philipp Freiherr von Falkenhausen und Caroline Marie von Mardefeldt, älteste Tochter S. Excellenz des Herrn geheimen Raths und Oberstallmeisters von Mardefeldt (https://www.archion.de/p/e2d071546b/). Ist die Caroline Marie die gleiche wie die Marie Wilhelmine?

                    VG

                    --Carl-Henry
                    Wohnort USA - zur Zeit auf Archivreise in Deutschland

                    Kommentar

                    • Lorenz
                      Benutzer
                      • 19.01.2022
                      • 43

                      #11
                      Hallo Carl-Henry, herzlichen Dank.

                      die von dir gefundene Heirat ist bekannt und unstrittig. Es handelt sich um ihre einzige und seine 1. Ehe von zwei. Am 23.12.1783 wird in Ansbach, St. Gumbertus eine Tochter aus dieser Ehe getauft.

                      Nicht bestätigt ist bisher der Sterbedatum der Braut und Mutter mutmaßlich am 21. August 1784 (ES III.2 (1983) Tfl. 279) - diese ließ sich bisher nicht in den KB Ansbach, Weidenbach u. Trautskirchen finden.

                      Gesucht wird die erste Ehe (von zwei) ihrer Schwester Maria Wilhelmine * Triesdorf 14. 10. 1762. In ihrer 2. Ehe (Ansbach-Militärgemeinde > Trauungen 1797 - 1803, Bild 133) in Ansbach am 14. 5. 1802, wie ich es lese, mit Johann Baptist Anton von Aubier, Leutnant im Infanterieregiment Laurenz, steht: "mit der hochwohlgeborenen Frei Frau Wilhelmine gewesene von Falkenhausen geb. von Mardefeld ..."

                      Aus der Familie v. Falkenhausen wurde mir auf Nachfrage mitgeteilt: Das eine Wilhelmine v. Mardefeldt (wohl eine Schwester der Caroline), den Bruder von Carl Christian (11. 8. 1760 - 6. 10. 1835), Carl Wilhelm (10. 6. 1771 - 22. 8. 1825) geheiratet hat.

                      Beide Informationen passen sehr gut zusammen. Nur lässt sich die Heirat in den KB Ansbach, Weidenbach u. Trautskirchen nicht finden.

                      Diese mutmaßliche Doppel-Geschwister Ehe, sorgt auch wegen der zahlreichen Namensüberschneidungen für Verwirrung. Man möchte das eine ums andere Mal denken, es ist der selbe Falkenhausen oder die selbe Mardefeld, aber das scheint bei nähere Betrachtung nicht haltbar.

                      Grüße
                      Lorenz​​

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