Standeserhebungen Pfalz

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  • gki
    Erfahrener Benutzer
    • 18.01.2012
    • 5085

    #16
    Danke für die Erläuterungen!
    Gruß
    gki

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    • Duppauer
      Erfahrener Benutzer
      • 30.03.2014
      • 808

      #17
      Hallo Hina,

      Du hast erwähnt das der Grafentitel in eurer Familie nie geführt wurde, wahrscheinlich da es kein portugisischer Grafentitel war.
      Was ist mit der Familie des Prince Rodrigo of Croy-Solre, Count of Freitas- Branco, Viscount of Porto da Cruz ?

      https://www.facebook.com/photo.php?f...8486486235856& set=a.218496822901489

      Nur das Familienoberhaupt der Herzöge von Croy-Solre, als letzter noch lebende Zweig der Herzöge von Croy, fürt den Herzogtitel, alle anderen Mitglieder des Hauses den Titel Prinz/Prinzessin!
      Als nachgeodneter Titel erscheint bei o.g. Familie der Titel Count (also Graf) of Freitas-Branco.

      Der Titel scheint durch die Heirat der Jacqueline Rose Marie Denyse Leopoldine Prinzessin von Croÿ mit Silvano de Freitas Branco, Vizconde do Porto da Cruz in die Familie Croy gekommen zu sein.
      Genealogy Royal Noble Peer Duke Count Lord Baron Baronet Sir Peer Database Family Tree Europe Nobility Knight Peerage Marquess Earl

      Genealogy Royal Noble Peer Duke Count Lord Baron Baronet Sir Peer Database Family Tree Europe Nobility Knight Peerage Marquess Earl


      Aber woher hatte der Silvano den Titel Count (Graf), er was Vizconde also Viezegraf von Porto da Cruz rangiert also noch einen Titel unter dem des Grafen?

      Mir auch unverständlich das die Familie dann den Namem des Adelsgeschlechtes Croy noch führt!
      Jacqueline Rose Marie Denyse Leopoldine hat aus dem Haus Groy ausgeheiratet in das Haus Freitas-Branco, also müsste Sie nur den Nachnahmen ihres Ehemannes führen!
      Oder gibt es da standesamtliche Tricks, in welchem Land auch immer, um den RanghöherenTitel Prinz/Prinzessin von Croy für ihre Familie zu behalten?
      Zuletzt geändert von Duppauer; 26.05.2025, 21:25.
      Das gute Gelingen ist zwar nichts Kleines, fängt aber mit Kleinigkeiten an. (Sokrates)
      Passt auf Euch und andere auf und bleibt gesund!
      Herzliche Grüße
      Dieter

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      • Duppauer
        Erfahrener Benutzer
        • 30.03.2014
        • 808

        #18
        P.S.
        Sorry habe Deinen vorigen Beitrag wo Du die kognatische Erbfolge und Namensgebung erwähnst, während ich geschrieben habe, nicht gelesen.
        Das erklärt natürlich alles!
        Bis auf den Grafentitel (Count)!
        Zuletzt geändert von Duppauer; 26.05.2025, 21:39.
        Das gute Gelingen ist zwar nichts Kleines, fängt aber mit Kleinigkeiten an. (Sokrates)
        Passt auf Euch und andere auf und bleibt gesund!
        Herzliche Grüße
        Dieter

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        • Hina
          Erfahrener Benutzer
          • 03.03.2007
          • 4721

          #19
          Naja, das mit dem Grafentitel ist an sich ganz einfach erklärt. Rodrigo ist der Enkel des eitlen Onkels meines Vaters. Da er die Ausführungen seines Großvaters kennt, der davon überzeugt war, dass wir die Nachfahren von Antonio de Freitas Branco sind und in der Erhebungsurkunde auch alle Nachfahren und nicht nur der Erstgeborene inbegriffen sind, könnte es damit zusammenhängen. Allerdings finde ich nirgends einen Hinweis, dass er den Titel tatsächlich führt. Ich habe eher den Eindruck, den Titel und nicht nur diesen haben ihm die Autoren der Seite dort reingeschrieben. Den Titel hat nichtmal sein Großvater geführt, auch nicht sein Vater oder irgendwer anderes in der Familie. Selbst in der portugiesischen Adelsdatenbank läuft er ganz normal unter Rodrigo de Croy de Freitas Branco. Allenfalls hat er durch Erstgeburt den Titel des Visconde do Porto da Cruz geerbt.
          Zuletzt geändert von Hina; 27.05.2025, 10:50.
          "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

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          • Hina
            Erfahrener Benutzer
            • 03.03.2007
            • 4721

            #20
            Nun schließt sich der Kreis doch noch.
            Der eitle Onkel meines Vaters, der selbst Visconde war, hatte demnach Recht, wenn er behauptete, dass die Familie von dem in den Grafenstand erhobenen Antonio direkt abstammt und nicht von einer seiner Schwestern, was auch wegen der Namensführung nicht so logisch wäre. Die Erklärung ist an sich ganz einfach. Bis zu Antonio war diese Namenslinie der Familie nämlich nicht adelig, nur sehr wohlhabend und auch einflussreich. Antonio war Jurist und in der Funktion auch Diplomat. Alleine sein Doktortitel und seine Funktion als Oberrichter brachten ihn den Zugang in die höchsten Kreise der Monarchie und den Auftrag, nach Heidelberg zu reisen und die Heitat mit Pedro II. von Portugal zu vermitteln. Erst Antonio wurde dann aufgrund seiner hohen Verdienste mit dem Adelstitel eines Ritters des Königshauses, dem Orden Chtisti und dem Orden von São Mamede de Troviscoso ausgezeichnet. Das erklärt dann natürlich auch, wieso meine Vorfahen immer ohne Dispensation im Orden Christi als Kommandeure und Komturen durchgewunken wurden. Die Standeserhebung und Auszeichnungen sind im Gnadenregister von Pedro II. verzeichnet und im Nationalarchiv in Lissabon aufbewahrt und zugänglich. Dass keiner in der Familie den Grafentitel, der Antonio nebst seinen Nachfahren verliehen wurde, je geführt hatte, auch Antonio selbst nicht, lag dann tatsächlich daran, dass es nicht üblich war, ausländische Titel zu führen.
            Zuletzt geändert von Hina; 23.06.2025, 12:23.
            "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

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            • gki
              Erfahrener Benutzer
              • 18.01.2012
              • 5085

              #21
              Gratuliere! Kleine Korrektur: Der verliehene Titel war der eines Grafen, der Verleiher war der Pfalzgraf.
              Gruß
              gki

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              • Hina
                Erfahrener Benutzer
                • 03.03.2007
                • 4721

                #22
                Danke .
                Oh ja, natürlich, das sollte ich auch ändern.
                "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

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                • gki
                  Erfahrener Benutzer
                  • 18.01.2012
                  • 5085

                  #23
                  Eine Sache ist mir noch nicht klar: Ich wäre davon ausgegangen, daß nur der Kaiser Grafen hätte ernennen dürfen. Ich nahm dann an, daß der Pfalzgraf in seiner Funkion als Reichsvikar gehandelt hatte, aber das kann nicht sein denn Kaiser Leopold hat ihn ja überlebt.

                  Vermutlich war der Pfalzgraf also auch Hofpfalzgraf, paßt ja irgendwie. Vermutlich bezieht sich die Stelle "und kraft Unseres vorliegenden Diploms" darauf.
                  Gruß
                  gki

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                  • Hina
                    Erfahrener Benutzer
                    • 03.03.2007
                    • 4721

                    #24
                    Ja, zugegeben, da war ich auch etwas stutzig geworden aber konnte es mir dann auch nur so erklären. Auch wenn ich so eine ewige Skeptikerin bin und dem eiteln Onkel nicht glauben wollte , aber letztendlich ergibt das alles einen logischen Zusammenhang, vor allem auch, dass der letztendlich doch so glückliche Schwiegervater des portugiesischen Königs, der nun eine Tochter hatte, die Königin wurde, so happy war, dass der komische Portugiese das doch noch hinbekommen hatte . Pedro II. hatte das nämlich ewig herausgezögert und es war gar nicht so einfach für meinen Vorfahren, dort so lange in cognitio zu verweilen, denn eigentlich war er ja zu dem Zeitpunkt Gesandter in Spanien (und wohl nur dadurch auch hoffägig, denn adelig war er, wie wir nun wissen, bis dahin nicht) und Heidelberg war nur seine Sondermission. Klar, dass dem Pfalzgrafen durchaus bewusst war, was der Antonio dort trieb und er setzte seine beiden Töchter auch bewusst in Szene. Letztendlich hat er dann aber richtig Druck gemacht, den Antonio dann an den ewig zögerlichen König weitergegeben hat.

                    Nun fehlen mir noch die Kopien der Originale aus dem Nationalarchiv, Hausaufgabe für meinen Bruder in Lissabon. Immerhin habe ich aber den Eintrag der Nobilitierung mit endlich mal der Quelle des Originals vom Gnadenbuch von Pedro II. Dort wird nämlich sein Vater ohne weiteren Zusatz genannt. Wäre die Familie bereits adelig gewesen, wäre es beim Vater vermerkt worden. Nicht wundern, dass der Vater Diogo Fernandes Branco heißt, das ging da noch zwei Generationen wild durcheinander mit den Namen, bis sie es bei Freitas Branco beließen. Wir wissen bis heute nicht, wo die das Freitas gekapert haben, vermuten, dass sie die spanischen Spuren "verwischen" wollten, sie waren Neuchristen, also Juden. Wir dachten nämlich, das kam erst beim Enkel aber auch Antonio nannte sich ja schon so.
                    Angehängte Dateien
                    Zuletzt geändert von Hina; 23.06.2025, 22:49.
                    "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

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                    • Duppauer
                      Erfahrener Benutzer
                      • 30.03.2014
                      • 808

                      #25
                      Hallo Hina,

                      die Frage ist aber jetzt immer noch, wo kam der "angeblich ausländische" Grafentitel für Antonio her?
                      Denn im vorgenannten Buch wurde Antonio "nur" in den Ritterstand ( Fidalgo Cavalleiro) von Petro II erhoben.
                      Oder hab ich etwas überlesen?
                      Das gute Gelingen ist zwar nichts Kleines, fängt aber mit Kleinigkeiten an. (Sokrates)
                      Passt auf Euch und andere auf und bleibt gesund!
                      Herzliche Grüße
                      Dieter

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                      • Hina
                        Erfahrener Benutzer
                        • 03.03.2007
                        • 4721

                        #26
                        Das Buch ist das Verzeichnis des Gnadenregisters von Pedro II. von Portugal. Da stehen nur die portugiesischen Standeserhebungen durch Pedro II. Antonio ist aber tatsächlich zwei mal in den Adelsstand erhoben worden.

                        Die erste Erhebung war 1687 durch Philipp Wilhelm von der Pfalz in den Grafenstand als Dank vom frisch gebackenen Schwiegervater von König Pedro II. von Portugal. Diese Standeserhebung hat Antonio allerdings nicht in Portugal "geltend gemacht". Ab dem 19. Jh. wurde es dann aber sogar Pflicht, ausländische Standeserhebungen usw. wenigstens registrieren zu lassen. Das hatte sehr wahrscheinlich steuerliche Hintergründe, denn oft wurden Gnadenakte mit entsprechenden Einkünften o.ä. garniert, was allerdings bei ihm wohl nicht der Fall war. Zudem war die Pfalz protestantisch, wenn ich mich nicht irre, die Portugiesen katholisch, das kam sicher auch nicht so sonderlich gut und letztendlich hatte dieser Grafentitel für ihn in Portugal sicher nicht die Bedeutung, denn er wurde kurze Zeit später, Anfang 1688 - und sicher wusste er es auch schon vorher - von König Pedro II. von Portugal zum Fidalgo Cavalliero da Casa Real (Edler Ritter des königlichen Hauses) nobilitiert, was der höchste Adelsstand für den Buchadel (in Deutschland würde man Briefadel sagen) in Portugal war. Daran hingen auch richtig viele Einkünfte, Lehen, Privilegien, Ämter usw. mit denen er regelrecht überhäuft wurde und die ihn so in die Strukturen des portugiesischen Hochadels einbanden. Die Erhebung in diesen portugiesischen erbliche Adelsstand hatten für ihn und die Familie mit Sicherheit eine viel größere Bedeutung als der kurpfälzische Grafentitel "ohne was dran" .

                        Es war jedenfalls interessant das mal zu beleuchten. Unser Großvater und Vater hätten das sicher auch alles gewusst aber sie leben nicht mehr und fanden das alles so albern, weil der Onkel immer so rumgegockelt hat. Mein Großvater war Industrieller, darauf war er wirklich stolz, weil er selbst was vernünftiges geschaffen hat aber von dem ganzen Adelskram haben sie nie was gehalten, im Gegensatz zu meiner Großmutter, die bis an ihr Lebensende "residierte", sie kam aus einer gräflichen Familie und war so erzogen.
                        Zuletzt geändert von Hina; 24.06.2025, 22:41.
                        "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

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