Hans Veit von Thüna, geb. 1611 - wurde er in Tettau begraben?

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  • Scherfer
    Moderator
    • 25.02.2016
    • 2729

    Hans Veit von Thüna, geb. 1611 - wurde er in Tettau begraben?

    Quellen, Belege, Literatur zum genannten Adel/Namen:
    Die Suche betrifft das Jahr oder den Zeitraum: ca. 1630-vor Juni 1686
    Genauere Orts-/Gebietseingrenzung: Südthüringen, Nähe Ludwigstadt/Lauenstein
    Fernabfrage vor der Beitragserstellung genutzt [ja/nein]:
    Zur Antwortfindung bereits genutzte Anlaufstellen (Ämter, Archive, Datenbanken):


    Liebe Adelsexpert*innen,

    mein Vorfahre vor zehn Generationen, Hans Veit von Thüna (in manchen Quellen auch Johann Vitus von Thüna), ist ein kleines Mysterium.

    Mit ihm verarmte diese Adelslinie von Thüna. 1622 gab die Mutter Veronica Dorothea von Thüna geb. von Waldenfels (gest. 1634) ihren noch nicht volljährigen Söhnen Christoph (geb. 1609) und Hans Veit (geb. 1611) die Erlaubnis zum Verkauf der Herrschaft Lauenstein an die Markgrafschaft Brandenburg. Während von Sohn Christoph noch weitere Daten vorliegen, ist ausgerechnet mein Vorfahr Hans Veit auf Wirbach und Kitzerstein wesentlich schwieriger zu finden.

    Valentin König schreibt denn schon 1736 in seiner "Genealogisch-Historischen Beschreibung" (3. Teil, Seite 1120, Nummer 36) zu Hans Veit: "Von diesem mangelt zur Zeit noch gründliche Nachricht." In den Lindnerschen Stammtafeln (ebenfalls 18. Jahrhundert) steht er sogar als ledig verzeichnet.

    Das aber ist definitiv falsch. Hans Veit heiratete eine Ursula Sabine von Vippach und war zumindest eng mit dem Ort Unterwirbach verbunden. Ich berichtete hier im Forum vor zwei Jahren über die in der dortigen Kirche freigelegten Wappen auf der Patronatsloge, darunter auch die der von Thüna, von Waldenfels und von Vippach.

    Das Problem nur: In den Kirchenbüchern von Unterwirbach finden sich zwar Taufen, aber nicht die Begräbnisse von Hans Veit von Thüna und seiner Gemahlin. Sie müssen also anderswo gestorben sein.

    Auf der weiteren Suche stieß ich hier (linke Seite) auf einen Hinweis, dass ein unbekannter junger Mann in Tettau begraben worden war, sogar mit der dort vermerkten Vermutung, es könnte sich um ein Mitglied der Familie von Thüna gehandelt haben, die auch Tettau im Besitz hatten. Nun frage ich mich: Könnte das mein gesuchter Hans Veit von Thüna gewesen sein?
    (Die Kirchengemeinde Tettau habe ich vor langer Zeit diesbezüglich angeschrieben, aber leider keine Antwort erhalten.)

    Hier im Forum wurde geschrieben, dass die Einträge von Tettau ab 1627 in den Kirchenbüchern von Langenau zu finden seien, aber in den auf Archion verfügbaren Kirchenbüchern Langenau finde ich zumindest im Register keinen einzigen von Thüna.

    Ich würde mich sehr über weitere Ideen von euch freuen.
    Zuletzt geändert von Scherfer; 11.10.2020, 17:05.
  • Jettchen
    Erfahrener Benutzer
    • 16.10.2011
    • 1683

    #2
    Hallo Scherfer,


    in Lauenstein gibt es einen Heimatforscher - Herrn Scheidig, ich glaube, er heißt mit Vornamen Siegfried.


    Er war, zumindest in den vergangenen Jahren, immer sehr beschäftigt. Aber versuche mal, ob du über ihn etwas herausfinden kannst.


    Viel Erfolg wünscht dir Jettchen

    Kommentar

    • Scherfer
      Moderator
      • 25.02.2016
      • 2729

      #3
      Hallo Jettchen,

      danke für den Hinweis. Ja, Herr Scheidig ist wohl der Experte für Lauenstein. Ich habe ihn schon mal angeschrieben, leider ohne Antwort.

      Kommentar

      • kalex1946
        Erfahrener Benutzer
        • 10.08.2017
        • 550

        #4
        Kontaktaufnahme mit Siegfried Scheidig

        Hallo Scherfer,

        Falls hier noch nicht versucht, vielleicht hilft das Kontaktformular unter diesem Link.



        Ich wünsche viel Erfolg.

        Gruß aus South Carolina
        Kurt

        Kommentar

        • Scherfer
          Moderator
          • 25.02.2016
          • 2729

          #5
          Hallo zusammen,

          ich möchte mein eigenes altes Thema mal wieder hervorgraben und mit einer weiteren Facette versehen - siehe Anhang.

          In den Kirchenbüchern von Quittelsdorf (ebenfalls einem Besitz der von Thüna) fand ich diesen Begräbniseintrag des Veit Curdt von Vippach (ca. 1627-23.7.1640), der an den Blattern starb. Sein Vater Friedrich Wilhelm von Vippach (1585-1669) wird ebenfalls genannt.

          Das Detail, das mich hier interessiert, ist die Erläuterung in Klammern:
          "Friedrich Wilhelm von Vippach zu Birschitz (welcher seinen Eidam Hans Veiten von Thüna zu [...] besuchet".

          Ein Eidam war nach meinem bisherigen Verständnis der Schwiegersohn. Aber nach meinen sonstigen Unterlagen war Friedrich Wilhelm von Vippach der Großvater der Gemahlin Ursula Sabine von Vippach des Hans Veit von Thüna. Oder anders formuliert der Vater des Schwiegervaters des Hans Veit (siehe dazu Anhang aus Sinapio 1728, rechte Seite Mitte).

          Daher meine Frage: Wurde der Begriff "Eidam" möglicherweise auch in einem erweiterten Sinne gebraucht, nämlich als "Vater des Schwiegersohnes"? Oder sollte ich eher die Angaben aus der überlieferten Genealogie in Frage stellen und Friedrich Wilhelm als den Vater der Ursula Sabina und damit als den Schwiegervater des Hans Veit von Thüna annehmen?
          Angehängte Dateien
          Zuletzt geändert von Scherfer; 07.02.2022, 21:07.

          Kommentar

          • Scherfer
            Moderator
            • 25.02.2016
            • 2729

            #6
            Aktualisierter Link zur Gruft unter der Kirche von Tettau:


            (siehe Eingangsbeitrag)

            Kommentar

            • kalex1946
              Erfahrener Benutzer
              • 10.08.2017
              • 550

              #7
              Hallo Scherfer,

              Hier



              in Grimms Wörterbuch wohl as Scwiegersohn zu verstehen, wenn ich das richtig lese.

              Gruß aus South Carolina, wo die Einheimischen auch öfters nicht zu verstehen sind
              Kurt

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              • mickimicki
                Benutzer
                • 28.04.2019
                • 13

                #8
                Hallo, ich bin neulich auf diesen Thread gestolpert, weil ich auch einen v. Thüna suche, und mir ist der Name Veit im Gedächtnis geblieben.
                Eben begegnete mir nun in der Matrikel der Uni Jena vom Wintersemester bzw. 2. Semester 1619 ein gewisser

                Johannes Vitus a Thuna.
                Zusammen mit Christophorus a Thuna.

                Immatrikulation im Wintersemester 1619 ist vermutlich sportlich, wenn Dein Veit 1611 geboren ist, aber ich melde den Fund hier trotzdem einfach mal.
                Direkter Link zur Seite (Uni Jena).

                Edit: Den älteren Bruder Christoph hat "Dein" Veit ja auch, und hier steht der Christophorus auch eigentlich oben. Passt vielleicht ja doch.
                Zuletzt geändert von mickimicki; 02.11.2024, 23:16.

                Kommentar

                • Gastonian
                  Moderator
                  • 20.09.2021
                  • 5022

                  #9
                  Hallo mickimicki:

                  Immatrikulation zu jener Zeit bedeutete nicht Studiumsbeginn. Da Mitgliedschaft in einer Universität (durch die Einschreibung erstellt) gewisse Privilegien mit sich brachte (z.B. Befreiung von Stadtgerichten), haben Väter, die auch die Universität besucht hatten, oft schon die Söhne als Kinder einschreiben lassen. Der eigentliche Universitätsbesuch begann dann als Erwachsener mit einem Eid zur Universität. Die Kinder wurden daher in dieser Matrikel als "nichtschwörende", oder auf lateinisch "non iurati", abgekürzt als N.I., bezeichnet (siehe die Erläuterungen hier: https://zs.thulb.uni-jena.de/rsc/vie...ticle_00550508) - welches genau auf Christophorus und Johannes Vitus hier zutrifft.

                  VG

                  --Carl-Henry
                  Wohnort USA

                  Kommentar

                  • mickimicki
                    Benutzer
                    • 28.04.2019
                    • 13

                    #10
                    Hallo Gastonian,
                    Danke für den Hinweis.
                    Ich hatte mich bereits gefragt, warum einer meiner Vorfahren mit 12 Jahren an der Uni Jena zu sein schien. Meine Vermutung war gewesen, es hätte so etwas wie ein Pädagogium oder eine "Uni-Vorschule" für jüngere Studenten gegeben.

                    Gruß, Michaela

                    Kommentar

                    • Scherfer
                      Moderator
                      • 25.02.2016
                      • 2729

                      #11
                      Hallo Michaela und Henry,

                      ich sehe eure neuen Beiträge erst jetzt. Vielen Dank, Michaela, das ist sehr interessant! Danke auch Dir, Gastonian, für die Erklärung zum Alter bei der Immatrikulation. Auch ich hätte mir sonst darüber den Kopf zerbrochen.

                      Der Vater der immatrikulierten Christophorus und Johannes Vitus (Hans Veit), Christoph von Thüna, starb allerdings schon 1612. Daher noch eine Rückfrage an Dich, Gastonian, da Du Dich mit dem Thema auszukennen scheinst: Wäre anzunehmen, dass die Mutter der beiden die Immatrikulation veranlasste? Oder ist eher davon auszugehen, dass ein männlicher Verwandter oder Freund das in die Wege leitete?

                      Viele Grüße

                      Kommentar

                      • Gastonian
                        Moderator
                        • 20.09.2021
                        • 5022

                        #12
                        Hallo Scherfer:

                        Genaues weiß ich nicht, würde aber auf einen männlichen Verwandten tippen - jemand, der als schon bestehendes Mitglied der Universitätskörperschaft sozusagen Rechtanspruch darauf hat, andere auch einzuschreiben, und der dann auch dafür bürgt, daß die Kinder bei ihrer Volljährigkeit tatsächlich den Universitätseid leisten werden.

                        VG

                        --Carl-Henry
                        Wohnort USA

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