Heinrichs Tagebuch 1838 (23-25)

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  • heidelerche
    Erfahrener Benutzer
    • 03.04.2012
    • 131

    [gelöst] Heinrichs Tagebuch 1838 (23-25)

    Tagebuch eines jungen Mannes aus 1838 im Raum Hof, Bayern


    Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Ein Namensvetter aus den USA bittet mich, ihm ein altes Tagebuch zu übersetzen. Leider reichen meine Fähigkeiten diese Handschrift zu entziffern nicht aus (sauberes Kurrent könnte ich schon). Ich bitte also um freundliche Mithilfe. Es werden nach und nach weitere Seiten hier eingestellt werden. Vielen Dank im Voraus und noch mehr Dank für die bisher geleisteten Arbeiten.




    Viele Grüße
    Peter Vogel
    mitten aus dem "Vogel-Nest" in der Nähe von Selbitz, Oberfranken
  • Baitzer
    Erfahrener Benutzer
    • 18.09.2011
    • 1234

    #2
    Es geht weiter.


    zu 1838 (2021) – linke Seite

    zu. In denselben angelangt er-
    kundigten wir uns nach der
    Saal(e)quelle, welche ¼ St von Zell,
    ebenfalls am Fuße des Wald-
    stein ist; worauf wir sogleich
    als wie? Kundschaft ausgezogen?
    hatten, darauf zu ???.
    Leider! Leider! liefen wir
    weit im Wald herum u. fanden
    nichts, - so daß wir uns genöthigt
    sahen wieder redour nach Zell
    zu gehen, wo wir uns einen Führer
    mit nahmen, welcher uns hinge-
    leitete.
    Die Quelle liegt gegen Süden
    vom Orte nicht weit? im Walde,
    worüber ein Rinden(od. Weiden)häuschen?
    gebaut ist u. die Quelle selbst
    mit einem Kästchen umgeben
    woraus es kaum so stark, als
    wie von ein Röhr?brunnen
    läuft. In einer Entfernung
    von ungefähr 30 Schritten sam-
    melt sich das Wasser in einem
    Kessel förmigen Loch, und

    Gruß Siegfried

    Kommentar

    • Baitzer
      Erfahrener Benutzer
      • 18.09.2011
      • 1234

      #3
      zu 1838 (2021) – rechte Seite

      versinkt, worauf es wieder in einer eben
      solchen Entfernung, schon etwas stär-
      ker aus der Erde hervor kommt,
      etwas berg ein? fließt, und eine kleine
      Schneide-, Schlag- u. Mahlmühle
      treibt. Nachdem wir alles gesehen
      hatten, gieng es wieder wald?? u.
      machten unseren Weg über Münch-
      berg, wo uns der Weg über die Brück-?
      fuhrt?, worunter sich jener
      Nürnbergische Kaufmann wel-
      cher auf dem Waldstein gefangen
      lag, aber durch Hilfe des Burg-
      ??gten entkam, rettete und hier-
      auf das Schloß gar zerstört worden, wes-
      wegen heute noch Nürnberg die
      Brücke erhalten muß. Auf der
      Linken Seite der Brücke steht noch
      eine Denkschrift, welche aber unleser(lich)
      ist. Von hier kamen wir gesund
      glück(lich) gar nach Hause.
      25ten
      Die Kleinkinderbewahranstalt
      wurde heute früh, nachdem sie

      Quertext:
      Zu Zell treibt die Saale schon die erste Mahlmühle


      Gruß Siegfried

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      • Baitzer
        Erfahrener Benutzer
        • 18.09.2011
        • 1234

        #4
        ... und zum Feierabend:

        zu 1838 (2022) – linke Seite

        schon mehrere Wochen ihren Anfang
        genommen hatte feierlich mit
        einer Rede, welcher Herr Pfarrer
        Steger hielt, eingeweiht.
        den 26ten
        Nachmittags um 2 Uhr zog
        ein schweres Gewitter über
        unsere Stadt, welches sich
        indes? heftig in Stürmen? u.
        Regengüßen entlud, jedoch
        das Blitzen und Donnern war?
        so? gar stark nicht. Gegen die?
        Haidt? u. Zedwitz? (heute Ortsteile von Hof?) hatte es?
        die Feldfrüchte? abgeschla-
        gen, u. Stege? zerrissen?.

        Julie
        Am 28ten d. M. früh um 2 ½ Uhr
        traf ich auch Freund Preller in
        N. G. wie wohl unter stür-
        mischen Wetter eine kleine
        Vergnügungsreise, Nür-?
        berg ??? ??? wanderten von hier
        nach Helmbrechts, durch die
        Pfarrdörfer Burkendorf (Burkersreuth?), Ho-
        hendorf (Hohenberg?), Neuensorg/Weiler:

        Gruß Siegfried

        Kommentar

        • Baitzer
          Erfahrener Benutzer
          • 18.09.2011
          • 1234

          #5
          zu 1838 (2022) – rechte Seite

          von hier ein wenig weiter sieht
          man gegen Norden Pfdfr.
          Grafenkeit (Grafengehaig?), Presek (Presseck?) sehr schön
          auf dem Gebirge liegen. G. S. (Gegen Süden?)
          Leugast, den Thurm von
          Marien-Kirche, weiter kamen
          wir durch ein herr(liches) Thal nach
          dem Pfdf. Guttenberg, Sitz eines
          Patronatsgericht, u. mit einem
          ganz schön auf dem Berge liegenden
          Schloß, nach Untersteinach/Pfdf.
          wo sich bis Stadtsteinach eine Men-
          ge hohe Berge an einander reihen
          von da gieng es gar durch das schöne
          Marienthal nach Kauerndorf, Kau-
          ernburg/Pfdf. nach der Stadt
          Kulmbach. Eine ½ St. von der
          Stadt präsendiert sich schon die alte
          Plessenburg ganz erhaben. Kulm-
          bach am weißen Main 5000 E. hat
          folgend bemerkenswerthe Gebäude
          als die Plessenburg, ehemalige Festung
          jetzt in ein Corrections-Anstalt ver-
          wandelt, wo man eine herr(liche) Aussicht
          auf die Stadt u. Umgegend genießt
          inwendig in der Ringmauer stehen
          noch 3? St. Häuser, denn die Peterskirche,

          Der Rest folgt am Sonntag.
          Viele Grüße
          Siegfried

          Kommentar

          • Baitzer
            Erfahrener Benutzer
            • 18.09.2011
            • 1234

            #6
            Die Leistungskurve fällt, bitte nochmals prüfen.

            zu 1838 (2023) – linke Seite

            die Hospitalkirche, u. Rathhaus ???
            ??? Bildhauener? breit. Den Markt
            platz u. die Strasse zur Peterskirche
            sind die schönsten Plätze von der
            Stadt. In? den Gasthof bei der
            Poststell gerade herüber logierten
            wir.
            Sontag 29ten
            Heute frühe um 6 ½ Uhr ging es
            von Culmbach an der Gottesackerkirche
            vorbei nach dem Markt Thurnau.
            In einiger Entfernung von der
            Stadt sieht man links ein Dorf
            ganz schön auf dem Berge liegend
            welches Burkhaidt heißt, über-
            haupt ist die dortige Gegend
            sehr vom ??? und ???
            Obst???, ??????
            ???machen? noch recht an-
            muthig dazu. Auf dem Fuß-
            wege nach Thurnau sieht man
            gegen Westen Melkersdorf (Melkendorf?), ??-
            ??haußer? Schloß, g. ?? L??-
            dersberg, mit einem Gebäude
            auf dem Gipfel. Der Weg führte
            uns weiter durch Winischenhaig (Windischenhaig?)

            Gruß Siegfried

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            • Baitzer
              Erfahrener Benutzer
              • 18.09.2011
              • 1234

              #7
              ... und hier der Rest des aktuellen Eintrages. Damit habe ich den Sonntag frei für andere Arbeiten.

              zu 1838 (2023) – rechte Seite

              von wo, wenn man zurück schaut auf
              den Badersberg am west(lichen) Abhange
              das Schloß Warmenstein liegen sieht
              ??? kamen wir rechts an den Pfdf.
              Hutschenreuth vorbei nach Thurnau
              wo wir den Herrn Dekan Run-?
              ke predigen hörten über das Evan-
              gelium Jesus speiset 4000 Men(schen)?.
              Im Eingange der
              Predigt zeigte er, daß jetzt, wie
              damals als Jesus auf Erden wandelte
              nur 12 Aposteln ausgesendet wurden?
              sondern viele Tausend, daß jetzt
              sich nicht 4000 um Christus umher?
              versammeln sondern viele Millionen
              die das Brod des Lebens bekommen
              u. also in Erfüllung gegangen ist
              das Gleichniß mit dem Senfkorn.
              In der Predigt hob er besonders
              aus dem Evangelium die gött(liche)?
              Barmherzigkeit u. Güte des Herrn
              I in Bib(lischem) u. II in Geist(lichem), und wo-
              zu es uns ??? soll, nehm(lich) zu
              einem kind(lichen) Vertrauen zu Gott.
              Am Schlusse der Predigt hat er noch
              eine Ermahnung an die Armen u.
              Trostbedürftigen.

              Noch ein schönes Wochenende Wünscht
              Siegfried

              Kommentar

              • Wolfg. G. Fischer
                Erfahrener Benutzer
                • 18.06.2007
                • 4918

                #8
                zu. In denselben angelangt er-
                kundigten wir uns nach der
                Saal(e)quelle, welche ¼ St von Zell,
                ebenfalls am Fuße des Wald-
                stein ist; worauf wir sogleich
                als wir Kundschaft eingezogen
                hatten, darauf zu maschierten.

                Leider! Leider! liefen wir
                weit im Wald herum u. fanden
                nichts, - so daß wir uns genöthigt
                sahen, wieder redour nach Zell
                zu gehen, wo wir uns einen Führer
                mit nahmen, welcher uns hinge-
                leitete.

                Die Quelle liegt gegen Süden
                vom Orte nicht weit im Walde,
                worüber ein Rindenhäuschen?
                gebaut ist u. die Quelle selbst
                mit einem Kästchen umgeben
                woraus es kaum so stark, als
                wie von ein Röhr(en)brunnen
                läuft. In einer Entfernung
                von ungefähr 30 Schritten sam-
                melt sich das Wasser in einem
                Kessel förmigen Loch, und


                Mit besten Grüßen
                Wolfgang

                Kommentar

                • Wolfg. G. Fischer
                  Erfahrener Benutzer
                  • 18.06.2007
                  • 4918

                  #9
                  versinkt, worauf es wieder in einer eben
                  solchen Entfernung, schon etwas stär-
                  ker aus der Erde hervor kommt,
                  etwas berg an fließt, und eine kleine
                  Schneide-, Schlag- u. Mahlmühle
                  treibt. Nachdem wir alles gesehen
                  hatten, gieng es wieder retour u.
                  machten unseren Weg über Münch-
                  berg, wo uns der Weg über die Brücke
                  führte, worunter sich jener
                  Nürnbergische Kaufmann, wel-
                  cher auf dem Waldstein gefangen
                  lag, aber durch Hilfe des Burg-
                  vogten entkam, rettete und hier-
                  auf das Schloß gar zerstört worden, wes-
                  wegen heute noch Nürnberg die
                  Brücke erhalten muß. Auf der
                  Linken Seite der Brücke steht noch
                  eine Denkschrift, welche aber unleser(lich)
                  ist. Von hier kamen wir gesund
                  glück(lich) gar nach Hause.

                  25ten
                  Die Kleinkinderbewahranstalt
                  wurde heute früh, nachdem sie

                  Quertext:
                  Zu Zell treibt die Saale schon die erste Mahlmühle

                  Kommentar

                  • Wolfg. G. Fischer
                    Erfahrener Benutzer
                    • 18.06.2007
                    • 4918

                    #10
                    schon mehrere Wochen ihren Anfang
                    genommen hatte, feierlich mit
                    einer Rede, welcher Herr Pfarrer
                    Steger hielt, eingeweiht.

                    den 26ten
                    Nachmittags um 2 Uhr zog
                    ein schweres Gewitter über
                    unsere Stadt, welches sich
                    unter heftigen Stürmen u.
                    Regengüßen entlud, jedoch
                    das Blitzen und Donnern war
                    so gar stark nicht. Gegen die?
                    Haidt? u. Zedwitz? (heute Ortsteile von Hof?) hatte es
                    die Feldfrüchte abgeschla-
                    gen, u. Wege zerrissen.

                    Julie
                    Am 28ten d. M. früh um 2 ½ Uhr
                    trat ich mit Freund Preller in
                    N. G. wie wohl unter stür-
                    mischen Wetter eine kleine
                    Vergnügungsreise, (nach) Nür-?
                    berg an und wanderten von hier
                    nach Helmbrechts, durch die
                    Pfarrdörfer Burkendorf (Burkersreuth?), Ho-
                    hendorf (Hohenberg?), Neuensorg/Weiler:

                    Kommentar

                    • Wolfg. G. Fischer
                      Erfahrener Benutzer
                      • 18.06.2007
                      • 4918

                      #11
                      die Hospitalkirche, u. Rathhaus ???
                      ??? Bildhauerarbeit. Der Markt
                      platz u. die Strasse zur Peterskirche
                      sind die schönsten Plätze von der
                      Stadt. In den Gasthof bei der
                      Poststall gerade herüber logierten
                      wir.

                      Sontag 29ten
                      Heute frühe um 6 ½ Uhr ging es
                      von Culmbach an der Gottesackerkirche
                      vorbei nach dem Markt Thurnau.
                      In einiger Entfernung von der
                      Stadt sieht man links ein Dorf
                      ganz schön auf dem Berge liegend
                      welches Burkhaidt heißt, über-
                      haupt ist die dortige Gegend
                      sehr romantisch und viele
                      Obst???, Gärtnereien
                      ???machen? noch recht an-
                      muthig dazu. Auf dem Fuß-
                      wege nach Thurnau sieht man
                      gegen Westen Melkersdorf (Melkendorf?), ??-
                      ??haußer? Schloß, g[egen] N[orden] den L??-
                      dersberg, mit einem Gebäude
                      auf dem Gipfel. Der Weg führte
                      uns weiter durch Winischenhaig (Windischenhaig?)


                      Ja, das ist wieder etwas schwieriger.

                      Kommentar

                      • Wolfg. G. Fischer
                        Erfahrener Benutzer
                        • 18.06.2007
                        • 4918

                        #12
                        von wo, wenn man zurück schaut auf
                        den Badersberg am west(lichen) Abhange
                        das Schloß Warmenstein liegen sieht.

                        von da kamen wir rechts an den Pfdf.
                        Hutschenreuth vorbei nach Thurnau
                        wo wir den Herrn Dekan Run-?
                        ke predigen hörten über das Evan-
                        gelium Jesus speiset 4000 Men(schen)?.

                        Im Eingange der
                        Predigt zeigte er, daß jetzt, wie
                        damals als Jesus auf Erden wandelte
                        nur 12 Aposteln ausgesendet wurden?
                        sondern viele Tausend, daß jetzt
                        sich nicht 4000 um Christus umher?
                        versammeln sondern viele Millionen
                        die das Brod des Lebens bekommen
                        u. also in Erfüllung gegangen ist
                        das Gleichniß mit dem Senfkorn.
                        In der Predigt hob er besonders
                        aus dem Evangelium die gött(liche)?
                        Barmherzigkeit u. Güte des Herrn
                        I in Bib(lischem) u. II in Geist(lichem), und wo-
                        zu es uns erweken soll, nehm(lich) zu
                        einem kind(lichen) Vertrauen zu Gott.
                        Am Schlusse der Predigt hat er noch
                        eine Ermahnung an die Armen u.
                        Trostbedürftigen.


                        Mit besten Grüßen
                        Wolfgang

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