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  #1  
Alt 12.02.2024, 22:29
Jürgen Wermich Jürgen Wermich ist offline
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Registriert seit: 05.09.2014
Beiträge: 5.674
Standard Bedeutung von "gen" in niederdeutschen Wohnstättennamen

Familienname: an gen Ende ...
Zeit/Jahr der Nennung: 18. Jhdt.
Ort/Region der Nennung: Hiesfeld nördl. d. Ruhrgebietes

Im Zusammenhang mit einer Lesehilfe in dem Ort Hiesfeld nördlich von Duisburg stieß ich (z. B hier: https://www.archion.de/p/63cc9f1cc1/) auf diverse Namen wie:

an gen Bohm
op gen Berge
an gen Ende
in gen Wyer

Meine Frage ist: Welche Entsprechung hat "gen" im Hochdeutschen?
Ist es einfach der Artikel "dem" oder ein Demonstrativpronomen "jenem" oder noch etwas anderes?

In welchem Gebiet kommen solche Namen vor?
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  #2  
Alt 13.02.2024, 10:04
Xylander Xylander ist offline männlich
Erfahrener Benutzer
 
Registriert seit: 30.10.2009
Ort: Im Teufelsmoor bei Bremen
Beiträge: 6.445
Standard

Hallo Jürgen,
es ist einfach der Artikel. Am Niederrhein wird die Konsonantenverbindung nd velarisiert.

1) /nd/, /nt/ > /ngk/, /ng/: unter > unger, hinter > hinger, finden > finge
Diese Veränderung ist keine exklusive Besonderheit des rheinischen Sprachraums, es gibt sie auch in anderen Dialekten in Mitteldeutschland. Im Rheinland kommt sie im Ripuarischen und auch im Südniederfränkischen sowie im Ostbergischen vor. Nur das Kleverländische hat diese Entwicklung nicht erreicht, hier heißt es onder, achter, finde/fende. Die genaue Verbreitung der velarisierten Form kann von Wort zu Wort unterschiedlich sein, was an einer Karte, die Georg Wenker Ende des 19. Jahrhunderts für seinen Sprachatlas der Rheinprovinz anfertigt hat, sehr deutlich wird.
Quelle: https://dat-portal.lvr.de/themen/lau...-velarisierung

Viele Grüße
Peter
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  #3  
Alt 13.02.2024, 10:27
Jürgen Wermich Jürgen Wermich ist offline
Erfahrener Benutzer
Themenstarter
 
Registriert seit: 05.09.2014
Beiträge: 5.674
Standard

Vielen Dank, Peter, für die erhellende Antwort!

Das g ist also eine Folge davon, dass davor in oder an steht, man findet ansonsten nämlich auch die gewohnten Formen der Artikel.

Der Nordwesten Deutschlands ist nicht mein Forschungsgebiet, die Sprache ist mir eher fremd, daher bin ich dankbar für die Aufklärung.

Wie setze ich denn jetzt das Thema auf "gelöst"?

... oder gibt es das hier gar nicht?

Geändert von Jürgen Wermich (13.02.2024 um 10:41 Uhr)
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  #4  
Alt 13.02.2024, 10:44
Benutzerbild von Xtine
Xtine Xtine ist offline weiblich
Administrator
 
Registriert seit: 16.07.2006
Ort: z' Minga [Mail: chatty1@gmx.de]
Beiträge: 28.242
Standard

Zitat:
Zitat von Jürgen Wermich Beitrag anzeigen

... oder gibt es das hier gar nicht?
Das gibt's hier nicht
Du kannst höchstens im Titel ein - gelöst einfügen, falls Du das unbedingt willst.
Ist aber nicht nötig
__________________
Viele Grüße .................................. .
Christine
.. .............
Wer sich das Alte noch einmal vor Augen führt, um das Neue zu erkennen, der kann anderen ein Lehrer sein.
(Konfuzius)

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