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  • Jettchen
    Erfahrener Benutzer
    • 16.10.2011
    • 1355

    Was ist ein "Respondent"?

    Jahr, aus dem der Begriff stammt: um 1600
    Region, aus der der Begriff stammt: Thüringen

    über einen meiner Ahnen lese ich:
    Dt. ev. Theologe; aus Heldburg; 1609 in Jena und 1614 in Wittenberg immatrikuliert; Respondent in Jena, Coburg, Wittenberg und Gießen; ...
    Nun stolpere ich über den Begriff "Respondent".
    Bei google hatte ich den Eindruck, dass ein Respondent an der Universität sozusagen seine Disseration "verteidigen" musste, also Rede und Antwort stehen musste.
    Einen Doktortitel scheint dies aber nicht zur Folge gehabt zu haben.
    Weshalb ist er an 4 verschiedenen Orten als Respondent verzeichnet? (Coburg hatte zudem gar keine Universität).
    Auch bei anderen Theologen dieser Zeit fand ich, dass sie teilweise an mehreren Universitäten als Respondenten aufgeführt sind und auch keinen Doktortitel führten.
    Interessant finde ich auf jeden Fall, wo er überall herumkam und sich weitergebildet hatte.

    jacq

    nur kurz etwas aus dem Wörterbuch zu
    Respondent: http://drw-www.adw.uni-heidelberg.de...erm=respondent
    Disputation: http://woerterbuchnetz.de/cgi-bin/WB...&lemid=ID03804

    holsteinforscher

    Solche "Streitgespräche hatten nicht unbedingt etwas mit einem
    Doktortitel zu tun, sondern waren fester Bestandteil theol. Lebens.
    Zu den großen "Streitern", die viele, grundsätzliche Fragen in den
    Ring warfen, zählten z.B. Martin Luther und Philipp Melanchthon.
    Um solche Diskussionen zu führen, suchte man natürlich oftmals die
    Nähe großer Universitäten, wie z.B. Rostock oder Wittenberg, bzw.
    die Nähe großer Namen jener Zeit.
    Um seine theol. Meinungen zu verbreiten, konnte man sich nicht nur
    auf auf das Medium "Universität" verlassen. Somit ist es oftmals nicht
    verwunderlich, das Theologen recht reisefreudig waren...auch je nach
    Verlauf solcher Streitgespräche, die von ganz banalen Fragen, bis hin zu
    handfesten, theol. Grundsatzfragen reichen konnten und nicht wenige
    ihr Heil, nach solchen Diskussionen, in der Flucht suchten mussten, bzw.
    die Universität[en] wechselten.

    Jettchen

    Dürften das dann Streitgespräche von einiger Bedeutung gewesen sein, wenn sie in den kurzgefassten Lebensläufen der Theologen genannt werden?

    holsteinforscher

    jetzt könnte man einmal schauen, welche Schriften der Gutste verfasst hat,
    bzw., welche Thesen dieser Vertrat und in wie weit diese Einzug ins theol.
    Weltbild hielt.
    Wenn wir einmal etwas an der Zeitschraube drehen, so hielt Jesus schon
    solche Dispute und Marthin Luther stand gegen Dr. Johannes Eck im Ring,
    s.a. "Die Leipziger Disputation."
    Zeitnah spiegelt sich dieses u.a. in der sgn. Glaubenskongregation wieder.

    Kommentar

    • Wallone
      Erfahrener Benutzer
      • 20.01.2011
      • 2415

      Chauffergeld Einnehmer

      Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1883
      Region, aus der der Begriff stammt: Koblenz

      Könnt Ihr mir erklären was für einen Beruf das war?
      "Chauffergeld " (oder "Chauffeurgeld") Einnehmer.

      Kasstor

      vermutlich handelt es sich um einen Lesefehler und es geht um Chausseegeld ( leichte Verwechselung von s und f ) . Es handelte es sich um einen Einnehmer von Wegezoll, also das, was uns hier demnächst wieder ( mit dem Namen Maut ) bevorsteht.

      Wallone

      Du hast Recht. Ich habe "ss" und "ff" verwechselt.
      Ich werde den Ausdruck ins FR durch "receveur des droits de péage" übersetzen.
      Viele Grüße.

      Armand

      Kommentar

      • Ahnologe
        Erfahrener Benutzer
        • 28.10.2009
        • 390

        Donnerstag nach Egidi Datumssuche

        Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1570
        Region, aus der der Begriff stammt: Bayern

        Donnerstag nach Egidi 1570 Welcher Tag ist da gemeint, kann nirgends eine Erklärung dazu finden.

        Kasstor

        der Namenstag für St. Aegidius war der 1. September. Nach einem im Internet gefundenen Kalender für 1570 wäre der nächste Donnerstag dann der 3. September gewesen. Aber vielleicht noch mal gegenchecken.

        jacq

        ich werfe mal den 03.09.1570 ein.
        Das müsste dann der Donnerstag nach dem 01.09., dem Gedenktag des hl. Ägidius, gewesen sein.
        Hauptforschungsgebiet
        Thüringen/Schleusingen, Elgersburg, Geraberg
        Bayern/Meeder, Neuses
        Pommern/Bartin
        Sachsen-Anhalt/Röblingen am See/Großosterhausen/Unterfarnstädt/Dittichenrode/Roßla

        Müller, Mehde, Weißenborn, Poblenz, Wiegand, Pretzsch
        Ender, Wilding, Halboth

        Kommentar

        • 2Emilia
          • 20.07.2014
          • 210

          Berufsbezeichnung Möckhenmaister Niederoesterreich

          Jahr, aus dem der Begriff stammt: ca. 1780
          Region, aus der der Begriff stammt: Niederoesterreich

          bei einem Vorfahren 1750 - 1800 wird die Berufsbezeichnung "Böckhenmaister" genannt. Das Kirchenbuch hierzu stammt aus Niederoesterreich. Bei Wikipedia ist die Berufsbezeichnung unbekannt, bei Google erhalte ich 3 Hinweise auf Dokumente, in denen die Bezeichnung auftaucht. Eine Erklärung wird nicht gegeben. Alle drei Dokumente stammen aus Niederoesterreich, so dass ich vermute, dass es sich um einen regional üblichen Ausdruck handelt.

          jacq

          der "Böckhenmaister/-eister" ist ganz simpel der Bäckermeister.

          52georg

          jacq liegt völlig richtig, die Schreibweise ist mir auch bekannt und entspricht der Aussprache im Dialekt.

          Kommentar

          • ru-di1
            Benutzer
            • 21.08.2012
            • 93

            "Leseleiche", Vermerk am Ende des Beerdigungseintrages ?

            Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1854
            Region, aus der der Begriff stammt: SteigerwaldMittelfranken

            vielleicht hat da jemand eine Erklärung was das einzelne Wort:
            Leseleiche
            am Ende des Beerdigungseintrages bedeutet.

            animei

            Google zeigt mir gleich an erster Stelle das: http://www.zeno.org/Pierer-1857/A/Leseleiche
            Und auch hier im Forum wäre man über die Suchfunktion fündig geworden: http://forum.ahnenforschung.net/showthread.php?t=59536

            Friederike

            auch Beerdigungen kosteten schon damals Geld.
            So manch einer konnte sich aber die Beerdigung mit eigens ausgearbeiteter Leichenpredigt nicht leisten. Daher wurde dann eine Leseleiche abgehalten.
            Hier habe ich dazu eine kleine Snippet-Ansicht bei Googlebooks entdeckt:
            http://books.google.de/books?id=an4F...ed=0CCUQ6AEwAw
            Hier noch ein Link dazu: http://books.google.de/books?id=O_xE...leiche&f=false

            Kommentar

            • LDKottal
              Neuer Benutzer
              • 23.09.2014
              • 2

              Abkürzung von Ururururgrossvater

              Jahr, aus dem der Begriff stammt: ?
              Region, aus der der Begriff stammt: ?

              Ist es auf Deutsch möglich Ururururgrossvater zu abkürzen? Wenn ja, wie tut man das?
              Auf English würdest man "Great x4 grandfather" schreiben. Ist es dasselbe auf Deutsch?

              Xtine

              auf Deutsch sagen wir auch 4x Ur-Großvater bzw. 4fach Ur-Großvater.

              Friedrich

              es gibt hier eine Liste von Ahnenbezeichnungen, wo man sich die vielen Urs ersparen kann.

              Kommentar

              • Ronny 19
                Erfahrener Benutzer
                • 24.04.2012
                • 170

                Währung Sachsen 1786

                Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1786
                Region, aus der der Begriff stammt: Gohlis in Sachsen

                die Frage ist mir fast peinlich, aber ich bin, was historische Währungen angeht, auf amöboidem Stand, da ich mich noch nie damit beschäftigen musste.
                Diese 700 Irgendwasse wurden 1786 gezahlt, der Eintrag stammt von 1806, also gerade noch aus der kursächsischen Zeit. Also welche Währung ist das?

                jacq

                soweit ich das sehe müsste das die Abkürzung für Reichstaler sein.
                Angehängte Dateien
                "Ich habe mal einen Stammbaum machen lassen: Die Wurzeln der Beckenbauers liegen in Franken. Das waren lustige Familien, alles uneheliche Kinder. Wir sind dabei geblieben." - Franz Beckenbauer, dt. Kaiser

                Kommentar

                • Jettchen
                  Erfahrener Benutzer
                  • 16.10.2011
                  • 1355

                  "Zehenden verlassen"

                  Jahr, aus dem der Begriff stammt: 16. bzw.18. Jh.
                  Region, aus der der Begriff stammt: Heldburg - Franke/Thüringen

                  in einem Buch aus dem 18. Jh. lese ich über einen Superintendenten vom Ende des 16. Jh.:
                  "Er hat die Zehenden verlassen auf die 3. Jahr 1595. 96. 97 jährlich zu Lindenau um 185 fl. Gumpertshausen um 90 fl."
                  Was könnte die obige Formulierung bedeuten?
                  Etwas Negatives kann es nicht sein, es müsste eigentlich eher eine lobende Erwähnung sein.

                  holsteinforscher

                  hierbei dürfte es sich um den sgn. "Zehnten" handeln
                  Zehnt, Zehent, Zehnter, der Zehnte. Hierzu findest Du bei
                  wikipedia eine detaillierte beschreibung. Dazu passen auch
                  die von dir gemachten Summen von Lindenau um 185 fl.
                  Gumpertshausen um 90 fl.. Ob hier allerdings unter "verlassen"
                  erlassen, im Sinne von erhoben, gemeint ist..??..

                  gki

                  eine ähnliche Formulierung hab ich in den Akten eines niederbayerischen Klosters gefunden:
                  Ernannter Tag ist Hannsen Lehner und seiner Ehe,,
                  wirthin Leibgeding verlassen worden. p.
                  55fl
                  Ganz sicher bin ich mir nicht, aber ich vermute, das Nutzungsrecht an dem Leibgeding bzw. in Deinem Fall dem Zehenten wurde zurückgegeben und dabei fielen Gebühren irgendwelcher Art an. Oder ein Rückkaufswert wurde ausgezahlt.
                  Was in Deinem Fall nicht paßt ist die jährliche Wiederholung.

                  Laurin

                  Zur Ergänzung noch der Link zum Buch: http://books.google.de/books?id=_t4-...sen%22&f=false
                  Es sind übrigens die Jahre 1595, 96, 97

                  Jettchen

                  Dass es sich um den "Zehnten" handeln dürfte, dachte ich schon auch.
                  Mich wundert die Erwähnung der 3 Jahreszahlen, denn mein Ahn war ja 14 Jahre Superintendent in Heldburg. Warum wurde der Zehnt nicht jedes Jahr erhoben?
                  Bei dem Erlassen des Zehnts passt ja auch nicht die Wiederholung.
                  Warum wurde das überhaupt so lobend erwähnt, fast 200 Jahre später, in einem Rückblick auf sein Leben.
                  Im Anschluss an das oben genannte Zitat geht es weiter:
                  "Nachdem er diesem Amt ins 14te Jahr vorgestanden, ist er in Gott verschieden a. 1605."
                  Vor dem obigen Zitat wird von ihm berichtet, dass er hervorragende Gedichte verfasst habe.
                  Also sollte das mit dem "Zehenden verlassen" doch etwas Besonderes gewesen sein?!

                  gki

                  wenn Du mal bei books.google.com nach "zehent verlassen" suchst, wirst Du einige Fundstellen finden.

                  Adelinde

                  der gute alte Krauss, hat er mal wieder ordentlich um die Ecke formuliert
                  wenn er beispielsweise schreibt dass etwas "merckwürdig" ist, meint er damit nicht, dass dieses besonders seltsam, im negativen Sinn auffällig, sondern, im Gegenteil, positiv zu bemerken ist.
                  Ähnlich dürfte es bei dieser Bemerkung zugehen. Habe gerade gesehen, er benutzt auch gern das Wort "verledigt", also : erledigt. Womit ich "verlassen" als "erlassen" interpretiere.
                  Übrigens heißt es im Original: "Er hat die Zehenden verlassen auf die 3. Jahr 1595. 96. 97 jährlich zu Lindenau um 185 fl. Gumpertshausen um 90 fl."
                  Ich würde also hier lesen:
                  Die Superintendentur Heldburg resp. der Superintendent Amberg/Montanus hat den unterstellten Pfarreien Lindenau und Gompertshausen in den Jahren 1595, 1596 und 1597 den Zehnt (die Abgabe) erlassen. Vermutlich waren es schlechte Jahre (Missernten, Seuchen, Krankheiten, Krieg (? da müsste ich nochmal in die Geschichtsbücher schauen )) die es den Pfarrkindern unmöglich gemacht haben ihre Abgaben zu leisten ohne selbst zu verhungern.
                  Sie haben einen Bittbrief geschrieben und um Erlass der Abgaben gebeten. Superintendent Montanus hat dem entsprochen und es damit in wenigstens ein Geschichtsbuch geschafft als lobend Erwähnter.
                  Die reguläre Abgabe der Pfarreien an die Superintendentur wäre 185 fl. bzw. 90 fl. jährlich gewesen bzw. er hat die reguläre Abgabe um die genannten Beträge vermindert.

                  Jettchen

                  Gerhard, das ist genau das Werk, aus dem ich zitiert hatte.
                  Als ich nun "zehent verlassen" gegoogelt habe, finde ich dies:
                  den Zehent verlassen (id est verpachten)
                  Das wäre ja etwas anderes als du, Adelinde meinst, eigentlich wäre das doch gerade das Gegenteil. Deine Interpretation würde mir aber besser gefallen. Mal sehen, ob ich etwas über die wirtschaftliche Lage zu der Zeit in den beiden Orten finde.

                  den "Krauss" werde ich noch mal genauer unter die Lupe nehmen. Aber ich habe auch so ganz schön viel gefunden.
                  Wer ist eigentlich der Vater der "Clepha"?
                  Weißt du Bescheid über den Pfarrer Stephan Mörlin?
                  Nach Altersangaben zur Visitation 1578 in Hildburghausen müsste er m.E. 1533 geboren sein.
                  Ein Sohn des D. Maximilian Mörlin, Coburg, hieß auch Stephan, ist aber 1521 geboren.
                  Habe ich da etwas durcheinander gebracht - und die Beiden sind doch identisch?
                  google hat mir leider nichts verraten über die wirtschaftliche Situation der Orte Gompertshausen und Lindenau. Aber ich suche weiter!

                  Adelinde

                  Eine, und wahrscheinlich auch die, die Dir bei Krauss begegnet ist, ist die Tochter von Georg (Jörg) Morlin, einem Sohn von Jodocus Morlin aus dessen zweiter Ehe.
                  Sie hatte übrigens ebenfalls eine Tochter die Chleva hieß (diesmal ein wenig anders geschrieben ), diese verstarb allerdings schon als Baby/ Kleinkind.
                  In der (Herkunfts)familie von Jodocus Morlin wurde der Name wohl gern vergeben und da er ja doch eher nicht alltäglich ist, würde mich schon mal interessieren, wie er es in die Familie Morlin geschafft hat und das ja nicht nur kurz, sondern über mehrere Generationen.
                  Zu Stephanus Morlin
                  Pfarrer zu Hildburghausen * 1521 in Westhausen, + 10.06.1604 in Hildburghausen. Sohn des Jodocus Morlin und somit Bruder von Maximilian Morlin.
                  Letzterer hatte bei seinem Tod 1584 12 lebende Söhne hinterlassen.
                  Ich habe 11 Kinder nach Maximilian in meiner Datenbank, darunter 3 Söhne von denen 2 das Erwachsenenalter erreicht haben. Fehlen noch 10, gut möglich dass darunter auch ein Stephan war.
                  Zu "Zehenden verlassen"
                  Ja, Jettchen, such mal weiter wie Krauss das wirklich gemeint haben könnte.
                  Ich habe das so interpretiert weil ich einfach im Hinterkopf habe, dass Krauss ja selbst Pfarrer war und viele der Lebensbeschreibungen seiner Amtskollegen doch irgendwie an Nachrufe erinnern.
                  Würde man in einem solchen eine Verpachtung erwähnen? Nun, vielleicht schon, wenn diese besonders einträglich war
                  Andererseits gibt es durchaus auch Beispiele, wo die Untergebenen nach diversen allgemeinen oder persönlichen Kathastrophen (Krieg, Missernten usw.) ihren Herrn gnädigst um Erlass oder Minderung ihrer Schuld bitten, und wenn der Herr einen guten Tag hatte....

                  Alter Mansfelder

                  "verlassen" ist eine durchaus übliche Formulierung für "überlassen". M. E. bedeutet sie hier, dass er die Zehnteinnahmen gegen die genannten Entgelte für die genannten Jahre an Dritte vergeben hat.


                  Jettchen

                  ich denke auch, dass dies so gemeint ist. Adelinde hat dies ja auch so interpretiert. Mal sehen, ob sich irgendwo eine Bestätigung hierfür findet. Überrascht bin ich nur, dass so etwas in einem Nachruf veröffentlicht wird. Aber so sind halt vielleicht frühere Zeiten gewesen. Die Pfründe für die Pfarrherren waren wohl schon immer wichtig. Ist ja heute wohl nicht anders (s. Limburg!!!)

                  gki

                  Nein, ihre Interpretation war "erlassen einer Geldzahlung", der Alte Mansfelder interpretiert "überlassen gg. Geldzahlung". Ich halte letzteres auch für wahrscheinlicher, allein schon wg. der drei Jahre hintereinander.
                  Zuletzt geändert von Friedrich; 20.10.2017, 21:28.

                  Kommentar

                  • mumof2
                    Erfahrener Benutzer
                    • 25.01.2008
                    • 1347

                    weibliche Vornamen in Mecklenburg

                    Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1750-1781
                    Region, aus der der Begriff stammt: Mecklenburg

                    kennt jemand die (mir völlig unbekannten) weiblichen Vornamen Gräth und Fieck? So wurde die Braut 1781 bezeichnet. Beim Sterbeeintrag ihrer Tochter 1858 wurden die Vornamen der Mutter als Sophia Catharina gedeutet. Also ich kann weder aus Gräth eine Catharina lesen, noch aus Fieck eine Sophie.

                    StefOsi

                    Bei Gräth würd ich mal ganz stark auf eine alternative Schreibweise von Greth tippen, das früher eine der vielen Kurzformen von Margareth(e) war.

                    animei

                    Fieck steht scheinbar tatsächlich für Sophie: http://www.emecklenburg.de/Mecklenburg/l11.php
                    Bei Gräth würde ich eher eine Margarethe vermuten.
                    Viele Grüße
                    mum of 2

                    Kommentar

                    • vogbb
                      Erfahrener Benutzer
                      • 17.01.2014
                      • 317

                      Erläuterung zur Bezeichnung des Brautvaters im Heiratseintrag

                      Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1849
                      Region, aus der der Begriff stammt: Posen KB Schubin

                      ich habe folgenden Heiratseintrag meiner Ahnen gefunden:

                      Kann mir jemand sagen was "def. Ackerwirth" heißt ?
                      Meine Vermutung geht in die Richtung .... Laibgedinger ?

                      Xtine

                      gib doch bitte nächstes Mal an, um welchen Eintrag es sich genau handelt.
                      Ohne nun alle Einträge durchzusehen, sollte es heißen:
                      def[uncto] = verstorben
                      Ackerwirth = Bauer
                      P.S. Ich finde keinen Ackerwirth, nur def. Einwohner und einen Arbeitsmann.
                      Falls es sich um den vorletzten Eintrag handelt, so steht dort Tochter des Ackerwirths

                      vogbb

                      Es war Eintrag Nr. 18/1849.

                      Xtine

                      Dort steht aber: Tochter des in .... def. Eigenthümers

                      Kommentar

                      • Jettchen
                        Erfahrener Benutzer
                        • 16.10.2011
                        • 1355

                        Zwei alte Formulierungen

                        Jahr, aus dem der Begriff stammt: vermutlich 18. Jh.
                        Region, aus der der Begriff stammt: Thüringen

                        ich bin bei einer Schrift aus dem 17. Jh. auf Formulierungen gestoßen, die mir fremd sind:
                        Zu einem Pfarrer aus dem 16. Jh. heißt es:
                        Superintendent und Assessor Constitorii
                        Zu seinem Vater - 1516 Decan an der Universität Wittenberg - wird geschrieben:
                        er "creierte 13 Baccalaureos"
                        Bedeutet "creierte" so etwas wie "ernannte" sie zu B.?
                        Bei "Assessor Constitorii" habe ich aber gar keine Idee!

                        Kasstor

                        eventuell ein assessor consistorii? http://www.online.uni-marburg.de/fpm...t3=528&st=1485
                        Aber constitorium gab es auch: http://museum-digital.de/san/index.p...ekt&oges=13367 dann wohl eher das. Ein Gehilfe eines Kirchengremiums.

                        Jettchen

                        Zum Superintendent gehört natürlich die kirchliche Bedeutung. Dazu fand ich bei deinem Link: Beisitzer des kurfürstlichen Kirchenkonsistoriums
                        So etwas Ähnliches dürfte hier wohl passen.

                        holsteinforscher

                        er "creierte 13 Baccalaureos". Dazu findet sich z.B. volgende Texpassage:
                        Am 20.Febr. 1721 werden in Leipzig 34 Magistri philosophiae et bonarum
                        artium kreiert...somit berufen/erhoben oder ernannt.
                        Bakkalaureus, Baccalaureus, Bakkalaurea oder Baccalaure ist der un-
                        terste akademische Grad im Verlauf eines Studiums.
                        Dazu passt noch eine kleine Textpassage zum Thema "Streitgespräche":
                        "Einen Doktor oder Professor habe ich nie opponieren sehen, aber Baccalaureos genug..!!..

                        Alter Mansfelder

                        ich habe einige Beisitzer (Assessores) am Konsistorium unter meinen Vorfahren und kann damit diese Deutung bestätigen.

                        Jettchen

                        Ich habe auch noch etwas herumgestöbert, und gefunden, dass in Weimar ein Consistorium eingerichtet wurde, und mein Ahn wurde dort
                        "zum ersten geistlichen Assessor des neuen Consistoriums ernannt."

                        Kommentar

                        • Pirol
                          Erfahrener Benutzer
                          • 30.12.2012
                          • 166

                          Was ist eine Handarbeiterin?

                          Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1860 - 1920
                          Region, aus der der Begriff stammt: Wien

                          in den Trauungseinträgen der Kirchenbücher finde ich bei der Berufsangabe der Braut häufig den Begriff "Handarbeiterin". Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich die Frauen damals nur mit Stricken, Sticken oder Häkeln ihr Geld verdienen konnten. Was also war die Handarbeiterin?

                          Friederike

                          hier findet sich einiges über Handarbeiterinnen:
                          http://books.google.de/books?id=vDw-...iterin&f=false

                          Grapelli

                          Zitat:
                          Zitat von Pirol
                          Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich die Frauen damals nur mit Stricken, Sticken oder Häkeln ihr Geld verdienen konnten.

                          Nicht nur, aber sehr viele Frauen schon. Weibliche Arbeit war damals nicht sehr vielfältig: Handarbeiterin, Dienstmädchen, Fabrikarbeiterin - viel mehr gabs nicht.
                          Wer kennt nicht die Tausende jener Mädchen, die, theilweise aus sogenannten „besseren Häusern", durch ihre Verhältnisse gezwungen sind, zur Nadel zu greifen, und fort und fort unter der Ungunst aller anderen äußeren Verhältnisse der sitzenden Lebensweise in einsamer Kammer sich ergeben müssen, wenn sie nicht an der anderen schlimmeren Klippe scheitern wollen?
                          Ein Zitat aus dieser Statistik über Cholera-Tote, vgl. S. 275-282, in der der Anteil der Handarbeiterinnen unter den Toten mit 7 % angegeben wird. Auch eine Einteilung der weiblichen Tätigkeiten wird vorgenommen - kannst du bei Gelegenheit mal nachlesen.

                          animei

                          Soweit ich die diversen Einträge verstehe, die man bei google books findet, können Handarbeiterinnen durchaus auch auf dem Feld oder in der Fabrik gearbeitet haben.

                          Pirol

                          Handarbeiterin im ursprünglichen Sinn ist schon das wahrscheinlichste. Die Familie lebte damals mitten in Wien, Feldarbeit kam also nicht in Frage und Industrie ist auch eher unwahrscheinlich.

                          holsteinforscher

                          In den holsteiner Volkszählungen findet man sehr oft die Angabe "nährt sich von
                          ihrer Hände arbeit". Oftmals versteht man darunter sgn. Haus- und Stubenarbeiten,
                          wie z.B. stricken, nähen, weben, schnitzen usw. aber auch Arbeiten, die sich an einen Hauptberuf anlehnen, jedoch meist z.B. ein Lehrabschluss fehlte, was bei Frauen ja leider oftmals der Fall war.
                          In den Städten verhielt es sich eigentlich nicht anders, hier verdienten
                          sich die Frauen ein Zubrot oftmals durch Näh- und Hilfsarbeitarbeiten in den bürgl.
                          Haushalten.

                          Pirol

                          danke für Deine Antwort. Sie stimmt mit dem überein was ich nun nach intensivem Lesen der Trauungsunterlagen gefunden habe. Die Geschwister der "Handarbeiterin-Bräute" waren Dienstmädchen bzw. Diener in Wien-Döbling, wo die "bessere" Gesellschaft wohnte. Das passt also alles zusammen.
                          Zuletzt geändert von Pirol; 01.10.2014, 15:42. Grund: Schreibfehler verbessert

                          Kommentar

                          • Jettchen
                            Erfahrener Benutzer
                            • 16.10.2011
                            • 1355

                            Was bedeutet "Dn" bei Professoren

                            Jahr, aus dem der Begriff stammt: um 1600
                            Region, aus der der Begriff stammt: Universitäten, Gießen

                            Jetzt stoße ich schon wieder auf eine mir nicht bekannte Abkürzung.
                            Mit "D" wurde früher der Doktortitel abgekürzt.
                            Auf Buchtiteln taucht jetzt aber "Dn" vor einzelnen Personen auf.
                            Könnte dies die Abkürzung für "Dekan" sein? Das "D" wäre da dann wohl eingeschlossen.

                            holsteinforscher

                            hierbei dürfte es sich nicht um die Abkz. für Dekan sein.
                            Vielmehr dürfte es sich um eine Abkürzung für "Dominus Noster"
                            handeln...im Sinne von: der ehrwürdige Herr Professor..xyz.
                            So findet sich z.B. die Abkz. S.D.N.: sanctissimus dominus noster
                            für den Papst.
                            Betrachtet man die Häufung dieser Abkürzungen, so kann es sich,
                            auch rein vom zeitlichen Ablauf, nicht immer nur um Dekane handeln.

                            Alter Mansfelder

                            die Lösung ist wohl in der Regel noch viel einfacher. Dn. steht schlicht für Herr.

                            Kasstor

                            hier: http://books.google.de/books?id=9TBP...ominus&f=false zB
                            wird die lateinische Zeile Dominus, Dn auf Deutsch mit Herr, Herr wiedergegeben.

                            Jettchen

                            meint ihr wirklich, dass dies dominus bedeutet?
                            Bei dem Buchtitel steht ja oben "dominus" und danach noch "Dn".
                            Die Bezeichnung "Herr" wird doch auch einfach für Ratsmitglieder oder sonstige angesehene Persönlichkeiten in einem Ort verwendet. Da wäre m.E. das "D" für "Doktor" doch mehr als "dominus"? Würde da die Interpretation von Roland nicht besser passen?

                            Alter Mansfelder

                            nein, nein, die Doppelung ist ganz üblich. Es heißt etwa "der ehrwürdige Herr, Herr Pastor Müller".

                            Frank K.

                            u.a. in Wahrigs Deutschem Wörterbuch gibt es hierzu eine Erklärung:
                            D. = Abkürzung für "Doktor der evangelischen Theologie (ehrenhalber). Früher war dieser Zusatz gebräuchlich,
                            heute ist der Titel / die Abkürzung "Dr.h.c." (honoris causa) gebräuchlich - natürlich, wenn es ein Theologe ist: "Dr. theol. h.c."

                            Jettchen

                            ich bezweifle, dass "D" nur den Doktor "ehrenhalber" bedeutet. Auch bei Luther heißt es D. Luther. Und bei meinem Ahnen "D Maximilian Mörlin" weiß ich, wann er promoviert hat, ebenso bei seinem Bruder "D Joachim Mörlin".
                            Aber ist ja auch gar nicht so wichtig. Gab es früher eigentlich einen Doktor "ehrenhalber"?

                            Kommentar

                            • Volker MEYER
                              Erfahrener Benutzer
                              • 10.11.2010
                              • 390

                              Staignäherin

                              Jahr, aus dem der Begriff stammt: unbekannt
                              Region, aus der der Begriff stammt: Kinzigtal/Baden-Württemberg

                              Heute fandich auf einem Grabstein im Kinzigtal die Berufsbezeichnung "Staignäherin". Was nähte diese Frau?

                              Kastulus

                              ich kenne den Ausdruck "Störnäherin". Dies war eine Näherin, die von Zeit zu Zeit bestimmte Familien aufsuchte und die Wäsche und die Kleidung bei Bedarf ausbesserte oder auch etwas nähte.

                              Augusta

                              Wenn ich diesen Artikel http://www.bo.de/lokales/kinzigtal/s...enkmal-gesetzt richtig interpretiere, kam der Name daher, dass sie im Staighisli (ich nehm mal an, dass bedeutet Staighäuschen) wohnte.

                              Kommentar

                              • Ute69
                                Erfahrener Benutzer
                                • 17.03.2012
                                • 925

                                Was ist ein Bechlermeister?

                                Jahr, aus dem der Begriff stammt:
                                Region, aus der der Begriff stammt:

                                Ich bin heute auf den Begriff Bechlermeister gestoßen.

                                holsteinforscher

                                Vielleicht hast Du ja noch eine Orts- und Zeitangabe.
                                Evtl. ist dieser Beruf ja recht Ortsgebunden, so daß man
                                einige Berufe gleich ausschließen kann..!!..
                                Wenn man bei Bechlermeister einmal den Buchstaben "L"
                                unterschlägt, kommt man auf den Beruf des Bechermachers.
                                Verfertigung von z.B. Trinkgefäßen aus Holz, aber auch aus
                                Edelmetallen. In den Rostocker Stadtbüchern ist dieser
                                Handwerkszweig bereits 1263 als ansässig und "zünftig" belegt.

                                StefOsi

                                Bechler f. Kleinbinder
                                Quelle: http://books.google.de/books?id=_bw-...empner&f=false
                                Das wäre dann also ein Böttcher...siehe: http://wiki-de.genealogy.net/Binder_(Berufsbezeichnung)

                                PeterS

                                wenn es sich um eine waldreiche Gegend handelte:
                                Pechler auch Pecher = Hersteller von Pech (aus dem Baumharz)

                                Ute69

                                Der Begriff Bechlermeister ist mir in den Elbinger Anzeiger zwischen 1830-50 untergekommen .
                                Aber auch der Begriff Böttchermeister.
                                Ob es unterschiedliche Berufe sind oder nicht kann ich nicht herausfinden.

                                Forschi

                                hier (Link funktioniert nicht mehr) gefunden und nachzulesen.
                                Da wird der Beruf Binder unterteilt in den Kleinbinder, Blattbinder, Bechler und Kammacher.
                                hier steht direkt Kleinbinder oder Bechler Gewerk
                                hier noch mal ganz deutlich - Bechler für Kleinbinder. Im Krünitz steht zum Kleinbinder folgendes:
                                Klein=Binder ein Faß=Binder oder Böttcher, welcher nur kleine Arbeiten verfertigt, im Würtembergischen ein Kübler, an andern Orten ein Weiß=Binder, oder Roth=Binder; zum Unterschiede von einem Groß=Binder, Küfner, oder Schwarz=Binder. Siehe Th. VI S. 89, f.
                                Demnach unterscheidet die Größe seiner Waren ihn vom Böttcher.

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