FN Mik

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  • hionoxy
    Erfahrener Benutzer
    • 31.03.2021
    • 619

    FN Mik

    Familienname: Mik
    Zeit/Jahr der Nennung: spätes 20. Jahrhundert/ frühes 21. Jahrhundert
    Ort/Region der Nennung: Graz und ca. Hamburg


    Hallo Zusammen,

    eine mir nahestehende Person aus Graz (Steiermark) trägt den Nachnamen Mik nach dem unbekannten Vater. Der Nachname ist in seiner Schreibweise ja erst einmal interessant, die meisten verschreiben sich auch dabei.

    Der Vater hielt sich in Hamburg auf und stammte wohl auch von dort.

    Über die NVK und FamilySearch-Einträge habe ich nun ausgemacht, dass der Name wohl in Württemberg, v.a. in Oberschwaben und am Schwarzwald gängig war, aber auch zwischen Pommern, Ost- und Westpreußen.

    Durch den Ursprungsort Hamburg vermute ich nun eher die Ostniederdeutsche Region als Ursprungsregion, aber möchte auch Südwestdeutschland nicht unbedingt ausschließen. Aufgrund dessen habe ich nun folgende Interpretationsideen, gegeben der Umstände dass man die genaue Herkunft des Vaters bzw. dessen Familie nicht kennt:
    • Ostniederdeutsch: Slawischer Ursprung (Litauisch?), evtl. von Mikolaj, also "Mik" als Patronym (Von Nik[o]laus) abstammende
    • Oberdeutsch/Südwestdeutsch: Michael von hebräisch Mikael (Eher unwahrscheinlicher, was aber ist dann die Bedeutung?)

    Ich kenne sonst nur die Interpretation mit Belegen von Namenforschung.net [1]. Aber keiner der Belege dort erklärt für mich, warum schon deutlich vor dem Zweiten Weltkrieg "Mik" im Alemannischen vorkommen würde.

    Mich würde interessieren, was ihr vermutet.

    Lieber Gruß

    [1] https://www.namenforschung.net/dfd/w...oller%5d=Names
    Zuletzt geändert von hionoxy; 23.09.2023, 09:12.
    • Bernolsheim (Elsass): Johann Georg Higel(l)/Hügel/Heigel/Heichel (geb. 1726–1751)
    • Augsburg: Dil(l)baum/Tüllbaum/Thillbaum und Negges/Neggis/Neggiß/Neckhes (jeweils vor 1531)
    • Staufen/Pfalz-Neuburg: Brandl/Brandle/Brandlin
    • Ulm: Aitinger, Schilling, Hillmann (16. Jh.)
    • Nördlingen: Geißel, Moll, Krauß
    • Oberthulba: Kleinhenz, Schmitt, Veith, Hergenröther
    • Allgäu: Vagabundenfamilie Filler/Füller (18. Jh.)
  • Laurin
    Moderator
    • 30.07.2007
    • 5655

    #2
    Hallo,

    nach der Verbreitungskarte für Österreich kommt der FN Mik dort nur einige wenige Male vor: https://namenskarten.lima-city.at/de/?nachname=Mik&k=a

    Etwas häufiger ist das Vorkommen in Deutschland. Nach Geogen „… wurden 61 Einträge in ganz Deutschland gefunden und lokalisiert. Hochgerechnet auf die Gesamtbevölkerung sind etwa 160 Namensträger zu erwarten. Damit tritt der Name unterdurchschnittlich häufig auf.“
    Verbreitungskarten von Familiennamen erstellen


    Im Jahre 1890 kam der FN Mik in D fast nicht vor, im Jahre 1996 nur sehr verstreut: https://nvk.genealogy.net/map/1890:Mik,1996:Mik

    Die geringe Anzahl des Namens und die weitgestreute Verbreitung, hier vor allem in den Ländern der ehemaligen BRD und in Berlin, kaum in den sog. "Neuen Bundesländern", lassen auf Flucht, Vertreibung, Umsiedelung zum / nach Ende des 2. WK schließen.

    Immigration wäre - auch für Österreich - möglich aus dem Gebiet der heutigen Tschechischen Republik, vor allem aus dem ehemaligen Sudetenland.
    Der FN Mik, auch in der tschech. Schreibweise Mík (betontes -i-), kommt auch heute noch in der ČR vor:
    Příjmení: 'Mik', počet výskytů 287 v celé ČR | Chcete zjistit četnost vašeho příjmení nebo křestního jména v České republice? Je vaše příjmení či křestní jméno unikatní?

    Příjmení: 'Mík', počet výskytů 127 v celé ČR | Chcete zjistit četnost vašeho příjmení nebo křestního jména v České republice? Je vaše příjmení či křestní jméno unikatní?


    Auch in Polen ist der FN Mik heute nicht selten: https://nazwiska-polskie.pl/Mik

    Die Bedeutung des Namens ist in beiden slawischen Sprachgebieten gleich - Kurzform des Vornamens Mikuláš / poln. Mikołaj (beides zu Nicolaus).

    Das DFD verwirrt m.E. nach etwas. Sicherlich gibt es außer den slawischen Etymologien noch einige (wenige) andere. Dazu kommt mir aber der FN Mik zu selten in D vor („Flickenteppich“) und ist in den Verlustlisten des 1. WK fast nicht enthalten.
    Freundliche Grüße
    Laurin

    Kommentar

    • hionoxy
      Erfahrener Benutzer
      • 31.03.2021
      • 619

      #3
      Hallo Laurin,

      vielen Dank für deine Meinung und das Zusammenstellen der Quellen, das hilft ungemein. Ich stimme dir in deiner Interpretation der starken Streuung in der geographischen Namensverteilung zu. Die Deutung des Namens scheint ja wohl recht eindeutig zu sein. Natürlich keine absolute Aussage, aber das genannte Patronym scheint wahrscheinlich.

      Eventuell gibt die Ahnenforschung irgendwann Aufschluss. Zur Herkunft des Vaters müsste man wohl Gerichtsakten durchfosten, die Mutter der genannten Person wird es wohl ungern preisgeben. So einen Fall habe ich ja bei meinem väterlichen Opa auch. Das verfolgt mich.

      Einen wunderschönen Start in die Woche wünsche ich dir!
      • Bernolsheim (Elsass): Johann Georg Higel(l)/Hügel/Heigel/Heichel (geb. 1726–1751)
      • Augsburg: Dil(l)baum/Tüllbaum/Thillbaum und Negges/Neggis/Neggiß/Neckhes (jeweils vor 1531)
      • Staufen/Pfalz-Neuburg: Brandl/Brandle/Brandlin
      • Ulm: Aitinger, Schilling, Hillmann (16. Jh.)
      • Nördlingen: Geißel, Moll, Krauß
      • Oberthulba: Kleinhenz, Schmitt, Veith, Hergenröther
      • Allgäu: Vagabundenfamilie Filler/Füller (18. Jh.)

      Kommentar

      • Laurin
        Moderator
        • 30.07.2007
        • 5655

        #4
        Zitat von hionoxy Beitrag anzeigen
        Hallo Laurin,
        Ich stimme dir in deiner Interpretation der starken Streuung in der geographischen Namensverteilung zu.
        Ich möchte mich hier nicht mit „fremden Federn“ schmücken - diese Interpretation stammt wortwörtlich von unserem deutschen „Namenpapst“ Prof. Jürgen Udolph.
        Freundliche Grüße
        Laurin

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