Kindstötung 1790

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  • Geschichtensucher
    Erfahrener Benutzer
    • 03.09.2021
    • 734

    [gelöst] Kindstötung 1790

    Quelle bzw. Art des Textes: Bestattungseintrag KB
    Jahr, aus dem der Text stammt: 1790
    Ort und Gegend der Text-Herkunft: Rüdigsdorf Sachsen
    Namen um die es sich handeln sollte: Dannhardin


    LIebe Mitstreiter, ich fand gestern diesen Eintrag zu meiner Vorfahrin. Zunächst bitte ich Euch, einige Unsicherheiten gegenzulesen. Das ist meine Variante:


    Ein Kind männlichen Geschlechts, das von Johanna Elisabeth Dannhardin, einer Haußgenossin auf dem Pfluge, gebohren und getödet wurde, ward den 6. ? auf dem Oberboden des Hauses, wohin es die Mutter versteckt hatte, nachdem sie zur Anzeige deßselben durch die Gerichten(?) gedrungen worden, unter dem Strohdache gefunden, am 8. ? vom ? Amtsphysikus des Bornaischen Ames seciret und nach der ? der ? Superintendatur an eben diesem Tage ? in der Stille ohne alle Zeremonien (?) auf dem Gottesacker begraben.


    Könnt Ihr die kleinen Lücken schließen? Stimmt das andere soweit?
    Ganz herzlichen Dank für Eure Mühe!


    Der Fall wirft Fragen auf, ich werde einen weiteren Thread dazu eröffnen im passenden Forum.



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    Beste Grüße, Iris
  • Geschichtensucher
    Erfahrener Benutzer
    • 03.09.2021
    • 734

    #2
    Im Original ist das Bild richtig rum, ich versuche es wieder...
    Angehängte Dateien
    Beste Grüße, Iris

    Kommentar

    • Geschichtensucher
      Erfahrener Benutzer
      • 03.09.2021
      • 734

      #3
      Es tut mir leid, dreht sich allein
      Beste Grüße, Iris

      Kommentar

      • Scriptoria
        Erfahrener Benutzer
        • 16.11.2017
        • 2757

        #4
        Hallo,

        gefunden, am 8. ? vom
        Hn. Amtsphysikus des Bornaischen Ames seciret und nach der Verord-
        nung des Hn Superintendens an eben diesem Tage Abends in der Stille
        ohne alle Cerimonien auf dem Gottesacker begraben.

        Gruß
        Scriptoria
        Zuletzt geändert von Scriptoria; 22.07.2022, 09:36.

        Kommentar

        • Xtine
          Administrator
          • 16.07.2006
          • 28395

          #5
          Zitat von Geschichtensucher Beitrag anzeigen
          Es tut mir leid, dreht sich allein
          Ich habe es mal gedreht

          Ich lese:

          Ein Kind männlichen Geschlechts, das von Johanna Elisabeth
          Dannhardin, einer Haußgenossin auf dem Pfluge, gebohren und getödet
          worden, ward den 6. Apr. auf dem Oberboden des Hauses, wohin es die
          Mutter versteckt hatte, nachdem sie zur Anzeige deßselben durch die Gerich-
          ten gedrungen worden, unter dem Strohdache gefunden, am 8. Apr. vom
          H.(errn) Amtsphysikus des Bornaischen Amtes seciret und nach der Verord-
          nung des Hn. Superintendens an eben diesem Tage Abends in der Stille
          ohne alle Cerimonien auf dem Gottesacker begraben.


          Das, was wie ein langes s am Ende aussieht (bei Herr/ Herrn und den beiden Wörtern mit A..) ist ein Auslassungs-/Endungszeichen.


          Was haben denn die Einträge vorher und nachher für ein Datum. Evtl bringt das für die Findung der fehlenden Stellen was.
          P.S. ich hab's! Ein abgekürzter April! Beim ersten ist die Unterlänge des p unterbrochen und geht in das t darunter, beim 2. sieht es auf den ersten Blick wie ein g aus.
          Viele Grüße .................................. .
          Christine

          .. .............
          Wer sich das Alte noch einmal vor Augen führt, um das Neue zu erkennen, der kann anderen ein Lehrer sein.
          (Konfuzius)

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          • Scriptoria
            Erfahrener Benutzer
            • 16.11.2017
            • 2757

            #6
            Stimmt, ein Abkürzungzeichen, kein großes lateinisches H.

            Dann in beiden Fällen H.[errn].

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            • Gudrid
              Erfahrener Benutzer
              • 22.04.2020
              • 1253

              #7
              Grüß euch,
              wäre interessant, was mit der Mutter passiert ist, auf Kindstötung stand doch damals die Tosesstrafe?
              Liebe Grüße
              Gudrid
              Lieber barfuß als ohne Buch

              Kommentar

              • Scriptoria
                Erfahrener Benutzer
                • 16.11.2017
                • 2757

                #8
                Ab der Mitte des 18. Jahrhunderts wurde mehr und mehr nach dem Hintergrund der Tötungen gefragt und es waren Zuchthausstrafen möglich.

                Kommentar

                • Geschichtensucher
                  Erfahrener Benutzer
                  • 03.09.2021
                  • 734

                  #9
                  Zunächst herzlichen Dank an alle für die Lesehilfe! Nun ist es komplett und sicher übertragen und ich muss mich mit dem erschreckenden Inhalt auseinandersetzen. Dafür werde ich einen eigenen Thread öffnen und lade euch ein, dort mitzumachen. Mit dem Fakt mag man ja echt nicht allein sein.
                  Beste Grüße, Iris

                  Kommentar

                  • sternap
                    Erfahrener Benutzer
                    • 25.04.2011
                    • 4072

                    #10
                    auf dem pflug zu sitzen oder ihn zu führen war eine extrem schwere arbeit.
                    naheliegend gebar die arme frau das kind durch die überforderung in der bewegung, wenn aber kinder einfach herunterfielen, brachen sie sich meist das genick.
                    möglicherweise war es eine frühgeburt durch die schwerstarbeit.


                    da man mütter der armen schichten in solchen fällen des kindesmordes verdächtigte, versteckten die frauen das tote geborene.
                    in der gegenwart sitzen in ecuador frauen nach ähnlich tragischen geburten lebenslang in gefängnissen ein.
                    freundliche grüße
                    sternap
                    ich schreibe weder aus missachtung noch aus mutwillen klein, sondern aus triftigem mangel.
                    wer weitere rechtfertigung fordert, kann mich anschreiben. auf der duellwiese erscheine ich jedoch nicht.




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