Die Endung -is bei weiblichen Vornamen - eine lateinische Form oder doch nicht?

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  • fps
    Erfahrener Benutzer
    • 07.01.2010
    • 2161

    Die Endung -is bei weiblichen Vornamen - eine lateinische Form oder doch nicht?

    Moin,

    mir fällt immer wieder auf, dass in früheren Zeiten - also frühes 18. Jh und davor - die aus dem deutschen Sprachraum stammenden Frauennamen fast durchweg mit der Endung -is verwendet wurden.

    Beispiele: Gertrudis, Mechtildis, Walburgis, Liveradis, um nur einige dieser Namen zu nennen, die in unserem Familienbaum vorkommen.

    Nun frage ich mich: sind das latinisierte Formen der Vornamen, oder waren dies die Grundformen?

    Wie ich dieses Forum so kenne, kann ich mir gut vorstellen, dass da jemand sicheren Bescheid weiß.
    Gruß, fps
    Fahndung nach: Riphan, Rheinland (vor 1700); Scheer / Schier, Rheinland (vor 1750); Bartolain / Bertulin, Nickoleit (und Schreibvarianten), Kammerowski / Kamerowski, Atrott /Atroth, Obrikat - alle Ostpreußen, Region Gumbinnen
  • Altmark-Forscher-2020
    Benutzer
    • 26.05.2020
    • 60

    #2
    In Norddeutschland wurde bei den Familiennamen beim Sohn meistens sen für søn also Sohn angehängt, bei den Töchtern nur ein s. Je nach persönlicher Schreibweise, Regeln gab es ja nicht, man kann daher alle Varianten finden und muss dann den richtigen Namen hervorheben und die Endungen einfach weglassen. Leider wurden später oft die Familiennamen mit Endungen übernommen, so das man bei den Eintragungen schnell in die Irre geführt wird.
    Ganz verrückt wird es dann in den norddeutschen Orten mit patronymischer Namensgebung, da wird neben dem s, sen und sin auch noch der Vor und Nachname getauscht. Die Tochter Anna von Peter Hansen, heisst dann Anna Peters und so weiter.

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    • sternap
      Erfahrener Benutzer
      • 25.04.2011
      • 4072

      #3
      Zitat von fps Beitrag anzeigen
      Moin,

      mir fällt immer wieder auf, dass in früheren Zeiten - also frühes 18. Jh und davor - die aus dem deutschen Sprachraum stammenden Frauennamen fast durchweg mit der Endung -is verwendet wurden.

      bitte bringe beispiele im original textlichen zusammenhang.
      freundliche grüße
      sternap
      ich schreibe weder aus missachtung noch aus mutwillen klein, sondern aus triftigem mangel.
      wer weitere rechtfertigung fordert, kann mich anschreiben. auf der duellwiese erscheine ich jedoch nicht.




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      • fps
        Erfahrener Benutzer
        • 07.01.2010
        • 2161

        #4
        Zitat von Altmark-Forscher-2020 Beitrag anzeigen
        In Norddeutschland wurde bei den Familiennamen beim Sohn meistens sen für søn also Sohn angehängt, bei den Töchtern nur ein s. Je nach persönlicher Schreibweise, Regeln gab es ja nicht, man kann daher alle Varianten finden und muss dann den richtigen Namen hervorheben und die Endungen einfach weglassen. Leider wurden später oft die Familiennamen mit Endungen übernommen, so das man bei den Eintragungen schnell in die Irre geführt wird.
        Ganz verrückt wird es dann in den norddeutschen Orten mit patronymischer Namensgebung, da wird neben dem s, sen und sin auch noch der Vor und Nachname getauscht. Die Tochter Anna von Peter Hansen, heisst dann Anna Peters und so weiter.
        Diese Praxis ist mir durchaus bekannt. Solche "genitivischen" Ableitungen führen dann zu Nachnamen mit Endungs-s, oder aber zu einem "z" am Namensende. Solche Namen sind dann vom Beruf oder Vornamen abgeleitet. Auch "zen" findet man, z.B. beim Namen "Hin(t)zen".
        Darum geht es mir aber hier nicht.
        Gruß, fps
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        • fps
          Erfahrener Benutzer
          • 07.01.2010
          • 2161

          #5
          Zitat von sternap Beitrag anzeigen
          bitte bringe beispiele im original textlichen zusammenhang.
          Ich bin zum einen immer häufiger in alten rheinischen Kirchenbüchern darauf gestoßen. Dort sind die Texte durchweg lateinisch, so dass ich ursprünglich angenommen habe, dass es sich um eine lateinische Endung handelte.

          Als Exempel füge ich hier einen Link zu einem Kirchenbuch bei. Dort finden sich gleich auf der betreffenden Seite 4 Beispiele (Adelheidis, Kunigundis, Gertrudis, Mechtildis). Alle Namen sind im Nominativ angegeben.

          Die Verwendung der -is-Variante ist mir aber auch hin und wieder anderen Orts begegnet, wo es sich nicht um lateinische Texte handelte (wenn ich mal wieder über so etwas stolpere, dann werde ich das hier als Beispiel angeben). Das brachte mich, als ich wieder mal in alten KB stöberte, zu der Frage: was ist denn die "eigentliche" Form dieser Namen?

          Einige dieser Namen kennen wir heute ohne jegliche Endung, z.B. Gertrud und Mechtild (obwohl diese Vornamen auch mit Endungs-e gebräuchlich sind). Die Kunigunde wiederum kenne ich nicht ohne Endung, meistens eben mit -e, aber auch mit -a. Die Walburga hat heutzutage meistens das Endungs-a. Und dann gibt es noch die "Walpurgisnacht".....
          Gruß, fps
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          • Gastonian
            Moderator
            • 20.09.2021
            • 3325

            #6
            Hallo:


            Hier (https://de.wikipedia.org/wiki/Adelheid_von_Vilich) wird die heilige Adelheid von Vilich als "lat. Adelheidis" bezeichnet, aber selbst im deutschen Sprachgebrauch gibt es zu ihr den Adelheidisbrunnen und die Adelheidiskapelle.



            Die heilige Mechthild von Hackeborn wird im deutschen Sprachgebrauch durchaus als Mechthild bezeichnet (https://de.wikipedia.org/wiki/Mechthild_von_Hackeborn), aber der Eintrag in der lateinischen [!] Wikipedia bezeichnet sie als Sancta Mechtildis de Hackeborn (https://la.wikipedia.org/wiki/Sancta_Mechtildis).


            Und ja, die Walpurgisnacht ist nach der heiligen Walburga benannt, die auf lateinisch Walpurgis heißt - vergleiche https://de.wikipedia.org/wiki/Walburga mit https://la.wikipedia.org/wiki/Walpur...Heidenhemensis) (und wer weiß, wie ihr eigentlich angelsächsischer Name in ihrer Muttersprache geschrieben wurde?)



            Die -is Endung ist also durchaus eine lateinische Form - aber je nachdem, ob durch örtliche Heiligenverehrung die lateinische Form des Namens unter der deutschen Bevölkerung geläufig wurde, konnte diese lateinische Form dann auch im deutschen Sprachgebrauch auftauchen.


            VG


            --Carl-Henry
            Meine Ahnentafel: https://gw.geneanet.org/schwind1_w?iz=2&n=schwind1&oc=0&p=privat

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            • Xylander
              Erfahrener Benutzer
              • 30.10.2009
              • 6450

              #7
              Zitat von Gastonian Beitrag anzeigen
              Und ja, die Walpurgisnacht ist nach der heiligen Walburga benannt, die auf lateinisch Walpurgis heißt - vergleiche https://de.wikipedia.org/wiki/Walburga mit https://la.wikipedia.org/wiki/Walpur...Heidenhemensis) (und wer weiß, wie ihr eigentlich angelsächsischer Name in ihrer Muttersprache geschrieben wurde?)
              VG --Carl-Henry
              Die angelsächsische Form lautete Wealdburg:


              Ich bin mir nicht sicher, ob das in lateinischen Texten zur Kennzeichnung von germanischen Frauennamen verwendete Suffix -is auch tatsächlich lateinischen Ursprungs ist.

              Viele Grüße
              Peter

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              • fps
                Erfahrener Benutzer
                • 07.01.2010
                • 2161

                #8
                Zitat von Xylander Beitrag anzeigen
                Die angelsächsische Form lautete Wealdburg:
                https://en.wikipedia.org/wiki/Saint_Walpurga
                So wäre erklärlich, dass es zweierlei Endungen bei der latinisierten Form gibt - eben -a oder -is - je nachdem, wer dem Namen die Endung verpasst hat.

                Zitat von Xylander Beitrag anzeigen
                Ich bin mir nicht sicher, ob das in lateinischen Texten zur Kennzeichnung von germanischen Frauennamen verwendete Suffix -is auch tatsächlich lateinischen Ursprungs ist.
                Da sind wir dann schon zu zweit.
                Gruß, fps
                Fahndung nach: Riphan, Rheinland (vor 1700); Scheer / Schier, Rheinland (vor 1750); Bartolain / Bertulin, Nickoleit (und Schreibvarianten), Kammerowski / Kamerowski, Atrott /Atroth, Obrikat - alle Ostpreußen, Region Gumbinnen

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                • Huber Benedikt
                  Erfahrener Benutzer
                  • 20.03.2016
                  • 4650

                  #9
                  moing
                  Latein kennt 5 Deklinationsklassen (davon die dritte mit Unterklassen)
                  Um nun fremde Nomen (wozu auch Eigennamen zählen) bei der Latinisierung in eine der Klassen zuzuordnen
                  wird dem Namen eine der Klasse entsprechende Endung angefügt. (Es gibt keine d- Klasse ....GertruD )
                  Bei den Maskulinen entsprechend -us (analog dominus m / der Herr / Josefus, Antonius pp) nach der o-Deklination,
                  bei den Femininen -is (analog ovis f/das Schaf !) nach der 3. Deklination.
                  Möglich ist auch eine Zuordnung zur überwiegend weibl a-Deklination--> Endung -a.
                  Sowohl -is als auch -a ist also sicher eine Folge der Latinisierung und der damit verbundenen notwendigen Zuordnung zu einer der vorgegebenen Deklinationsklassen.
                  Zuletzt geändert von Huber Benedikt; 04.07.2023, 17:03.
                  Ursus magnus oritur
                  Rursus agnus moritur

                  Kommentar

                  • nav
                    Erfahrener Benutzer
                    • 30.03.2014
                    • 715

                    #10
                    Ein Sonderfall, bei dem ich aber nicht genau weiß, wie dieser einzuordnen ist:

                    Einige Vorfahrinnen und Verwandte in der niederländischen Provinz Limburg trugen im 19. Jahrhundert (als es also schon den Zivilstand dort gab) den Vornamen Gertrudus. Dort kam es sonst auch zu dieser Zeit allgemein relativ häufig vor, das latiniserte Vornamen verwendet wurden.

                    Nico

                    Kommentar

                    • fps
                      Erfahrener Benutzer
                      • 07.01.2010
                      • 2161

                      #11
                      @Huber Benedikt:
                      Ich stimme dir in allen Punkten zu, auch meine (wenn auch in grauer Vergangenheit wurzelnden) Lateinkenntnisse sagen mir, dass latinisierte Formen wie von dir beschrieben gebildet werden - wenn denn die Grundform des entsprechenden Namens nicht zur lateinischen Deklination passen.
                      So wird eben auch der Henrich zum Henricus und der Richard zum Ricardus, dem man eine Ricarda als weibliche Form beigesellt.

                      Meine Frage zielt dahin: sind die Grundformen tatsächlich ohne Endung gewesen? Bei der Walburg war es wohl sicher so.
                      Gilt das für alle auf -is endenden Namen? Gibt es auch andere Fälle?
                      Gruß, fps
                      Fahndung nach: Riphan, Rheinland (vor 1700); Scheer / Schier, Rheinland (vor 1750); Bartolain / Bertulin, Nickoleit (und Schreibvarianten), Kammerowski / Kamerowski, Atrott /Atroth, Obrikat - alle Ostpreußen, Region Gumbinnen

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                      • Gastonian
                        Moderator
                        • 20.09.2021
                        • 3325

                        #12
                        Hallo fps:


                        Und wie soll man die Grundformen erkennen? Die allermeisten früh- und hochmittelalterlischen Dokumente im deutschen Sprachgebiet wurden ja auf Latein verfaßt.


                        Es gibt ein "Dictionary of Medieval Names from European Sources", welches versucht, die genauen Formen von Vornamen in mittelalterlichen Quellen zu erfaßen.

                        Hier z.B. der Eintrag zu Cunigunde: https://dmnes.org/name/Cunigunde. Die Ersterwähnung in Mittelniederdeutsch ist 1304 "Conegunt" in einer Bremer Urkunde, obwohl es auch ein "Chunigunt" in einer auf Latein verfaßten steirischen Urkunde von 1070 gibt - die ältere lateinischsprachige Überlieferung in diesen steirischen Urkunden bietet aber "Chunigunda" oder "Cunigundis".

                        Und da Mechtild eine Form von Mathilda ist, hier dieser Eintrag: https://dmnes.org/name/Mathilda. Demnach gab es eine Ersterwähnung in Mittelhochdeutsch "Mechtilt" 1278; alle früheren Erwähnungen (ab 1010) im deutschen Sprachgebiet sind von lateinischen Urkunden, wo die Form "Mechtildis" genutzt wurde.

                        Es ist natürlich gutaus möglich, daß dieses aus England stammende Werk noch nicht alle mittelhoch- oder mittelniederdeutsche Quellen erschloßen hat. Aber dennoch kann ich mir nicht vorstellen, daß es noch auf althochdeutsch geschriebene Urkunden oder Chroniken in der Originalfassung gibt, die älter als die lateinischen Texte des 11. Jahrhunderts sind (also kein Gegenstück zu den auf angelsächsich geschriebenen Anglo-Saxon Chronicles). Wie soll man also feststellen, ob Mechtildis eine Latinisierung eines germanischen Mechtild ist, oder andersherum?

                        Die etymologischen Hinweise in dem Dictionary deuten durchgehend auf eine germanische Form ohne -is hin, aber dies sind wohl aus den urgermanischen Wurzeln der in den Vornamen enthaltenen Teilworte hergeleitet.

                        VG

                        --Carl-Henry
                        Zuletzt geändert von Gastonian; 04.07.2023, 20:22.
                        Meine Ahnentafel: https://gw.geneanet.org/schwind1_w?iz=2&n=schwind1&oc=0&p=privat

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                        • fps
                          Erfahrener Benutzer
                          • 07.01.2010
                          • 2161

                          #13
                          Vielen Dank für deine Ausführungen, Carl Henry!
                          Ahnte ich es doch, dass es hier im Forum jemanden gibt, der zu dieser Frage Erhellendes beitragen kann.

                          Wenn sich in den ältesten nichtlateinischen Schriften die Namen ohne Endung finden, dann liegt die Vermutung doch sehr nahe, dass es sich dort um die Urformen handelt. Auch wenn sich ältere lateinische Texte mit Endung finden lassen, spricht das nicht gegen diese Annahme - jeder Verfasser eines lateinischen Textes musste ja bestrebt sein, die lateinischen Deklinationen anzuwenden, und das funktionierte eben nur unter Verwendung der entsprechenden Endungen.

                          Ich werde daher nun davon ausgehen, dass es sich bei den Namensformen Adelheid, Gertrud, Kunigund etc. um die ursprünglichen Formen handelt.

                          Es sei denn, jemand hätte einen schlagenden Gegenbeweis....
                          Gruß, fps
                          Fahndung nach: Riphan, Rheinland (vor 1700); Scheer / Schier, Rheinland (vor 1750); Bartolain / Bertulin, Nickoleit (und Schreibvarianten), Kammerowski / Kamerowski, Atrott /Atroth, Obrikat - alle Ostpreußen, Region Gumbinnen

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                          • Xylander
                            Erfahrener Benutzer
                            • 30.10.2009
                            • 6450

                            #14
                            Zitat von Gastonian Beitrag anzeigen
                            Es ist natürlich gutaus möglich, daß dieses aus England stammende Werk noch nicht alle mittelhoch- oder mittelniederdeutsche Quellen erschloßen hat. Aber dennoch kann ich mir nicht vorstellen, daß es noch auf althochdeutsch geschriebene Urkunden oder Chroniken in der Originalfassung gibt, die älter als die lateinischen Texte des 11. Jahrhunderts sind (also kein Gegenstück zu den auf angelsächsich geschriebenen Anglo-Saxon Chronicles). Wie soll man also feststellen, ob Mechtildis eine Latinisierung eines germanischen Mechtild ist, oder andersherum?

                            Die etymologischen Hinweise in dem Dictionary deuten durchgehend auf eine germanische Form ohne -is hin, aber dies sind wohl aus den urgermanischen Wurzeln der in den Vornamen enthaltenen Teilworte hergeleitet.
                            VG
                            --Carl-Henry
                            Danke Carl-Henry, für Deine interessanten Entdeckungen und plausiblen Schlussfolgerungen. Du fragst nach althochdeutschen Belegen. Zumindest einen gibt es. Im zweiten Merseburger Zauberspruch, niedergeschrieben im ersten oder zweiten Drittel des 10. Jahrhunderts, wird zur Heilung eines Pferdes unter anderem eine Sinthgunt angerufen. Ihre Identität wurde zwar bis heute nicht ganz geklärt, ihr zweigliedriger weiblicher Personenname bereitet jedoch keine Schwierigkeiten. Er ist aus sinth - Gang, Kriegszug und gunt - Kampf zusammengesetzt. Und er trägt kein Suffix -is.




                            Viele Grüße
                            Peter

                            Kommentar

                            • Xylander
                              Erfahrener Benutzer
                              • 30.10.2009
                              • 6450

                              #15
                              Hallo zusammen,
                              altsächsische Beispiele hatten wir bisher noch nicht. Eine Liste Essener Stiftsdamen im aus dem 9. Jahrhundert stammenden jüngeren Verbrüderungsbuch von St. Gallen wäre sicherlich aufschlussreich - wenn wir sie denn hätten. Einen Hinweis liefert Nomen et Fraternitas: Festschrift für Dieter Geuenich zum 65. Geburtstag S 18/19. Die wenigen Nennungen lassen vermuten, dass auch hier das Suffix -is noch nicht verwendet wurde.
                              Zum 65. Geburtstag von Dieter Geuenich, von 1988 bis 2008 Inhaber des Lehrstuhls für Mittelalterliche Geschichte an der Universität Duisburg-Essen, Mitherausgeber des Reallexikons für Germanische Altertumskunde, erscheint unter dem Titel Nomen et Fraternitas eine Festschrift mit 41 Beiträgen seiner Freunde und Kollegen. In ihrer bunten Themenvielfalt spiegeln die Beiträge die wissenschaftlichen Forschungsschwerpunkte des Jubilars, die unter anderem auf den Gebieten der germanistischen Onomastik, der frühmittelalterlichen geistlichen Gemeinschaften und ihrer Memoria sowie der Geschichte der frühmittelalterlichen gentes und des Frankenreiches liegen. Die Beiträge der Festschrift gliedern sich in vier Abschnitte: I. Beiträge zur Namenkunde; II. Beiträge zu Memoria, Gebetsgedenken und Verbrüderung; III. Beiträge zur Archäologie; IV. Beiträge zur Geschichte des frühen Mittelalters.

                              Schafft es jemand von Euch, das jüngere St. Galler Verbrüderungsbuch und darin die komplette Liste der Essener Stiftsdamen online zu finden? Ich suche bisher vergeblich.

                              Viele Grüße
                              Peter

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