vom Aussterben bedroht?

[Gast]

Hallo,

dieser Tage las ich unter obiger Überschrift, dass es wohl einiges, was unser Forscherherz erfreut, bald nicht mehr gibt, als da wären:

handgeschriebene Briefe, denn heutzutage mailen wir, und irgendwann wird gelöscht ( wie glücklich sind wir, wenn wir aus einem Brief der Großeltern Neues herauslesen, und sei es "nur", das Tante Lotte bald Geburtstag hat, ha, also da gibts eine Tante, wer ist sie, wo wohnte sie usw.)

Fotos auf Papier: Fotos sind auf dem Rechner gepeichert (ein plötzlicher PC- Absturz bringt so manches Kind um seine Erinnerungen)

Marlies, die glücklich ist, dass sie handgeschriebene Briefe und Fotos auf Papier hat

[Friedrich]

Liebe Marlies,

es soll tatsächlich Leute geben, die heutzutage noch ahndgeschriebene Weihnachts- und Neujahrsgrüße verschicken. Ich hab' sogar mal von jemandem gehört, der das Ganze dann unserer Tage (2010!) in Kurrent tat!

Aber das digitole Zeitalter macht es einem wenigstens leicht, die richtigen Karten zu gestalten...

Alles Gute für 2011!

Friedrich

[Luise]

Ja, Marlies, das macht wirklich nachdenklich! Ich glaube, da ist meine Idee mit meinen Tagebucheintragungen (Eintrag pro Tag und das jährlich auf gleichem Blatt wiederholt) ganz gut. Man glaubt gar nicht, das doch da so einiges über die Familie zusammenkommt.

Weihnachts- und Geburtstagskarten (selbstgebastelte) verschicke ich noch und ich habe mich gefreut als mir Verwandte erzählten, dass sie diese auch aufheben.

[Frank K.]

Hallo zusammen,
es ist schon bedenklich, wie der Schreibfluss in den vergangenen Jahren nachgelassen hat. In unserer schnell-lebigen Zeit ist es einfacher, mit "Flaterate" zu telefonieren, oder elektronische Briefe zu schreiben. Auch ich merke das sehr, besonders, wenn ich an die Fülle der "Luftpost" in meinem Briefkasten denke.
Ich bin froh und glücklich über das Archiv an Handschriften, das sich bei mir angesammelt hat. Dabei habe ich Briefe aus der Zeit seit 130 Jahren und auch einige Tagebücher, die einem die Vergangenheit näher bringen und es ermöglichen, seine "Altvorderen" besser kennen zu lernen und zu verrstehen. So habe ich auch die Sorgen und Nöte kennen gelernt, die wir Gott sei Dank nicht mehr erleben müssen.
Fazit ist, daß es mehr Zeit erfordert und auch das Nachdenken fördert, wenn man sich hinsetzt und überlegen muß, was man schreibt. Meine Mutter saß oftmals die halbe Nacht im Bett, weil sie nicht gut schlafen konnte, schrieb dann Briefe, bis ihr die Füllfeder aus der Hand fiel und dann das Laken einen großen Tintenfleck bekam, oder der Brief einen Strich an der Stelle hatte, wo die Hand dann eingeschlafen ist.
Ein richtiger Brief sagt doch mehr aus, als etwas kurz dahin Geschriebenes oder Gesagtes.
Ich wünsche Euch viele handgeschriebene Briefe, die etwas Bleibendes sein können.
Euer Frank

[Schlupp]

Das Schöne wie Schwierige ist ja (wie so oft), daß es am Ende auch an uns liegt, wie man mit dem Drumherum der jeweiligen Zeit umgeht. Ich schätze E-Mails (und Foren ) für bestimmte Mitteilungen sehr, schreibe aber den alten - längst in der Welt verstreuten - Bekannten immer noch mit der Mine/Feder. Und ich habe derzeit keine Absicht, dies zu ändern.
Und klar: digitale Fotografie bringt neben vieler Vorteile natürlich auch eine gehörige Inflationsrate des einzelnen Bildes mit sich. Früher war so'n Knopfdruck gut überlegt und für die Ewigkeit gedacht. Und es war weitaus besser geschützt vor Wikileaks ...

In diesem Sinne: Auf einen sinnvollen Mittelweg in einem hoffentlich gesunden und zufriedenstellenden 2011!

Schlupp

[Hina]

Ich befürchte, dass das auf Dauer nicht nur die privaten Fundstücke betreffen wird. Früher oder später werden auch bei den Standesämtern Geburtenbücher usw. aussterben (bei uns in Dänemark ist das bereits seit einigen Jahren Realität) und alles nur noch Datensalat sein. Ich schätze, in 200 Jahren wird niemand mehr die Möglichkeit haben, Ahnen die ein paar Generationen zurück lebten, in den Archiven zu finden, selbst wenn die alten Datenträger noch irgendwo im Archiv zu finden sein sollten aber ob diese datenhaltbar gelagert sind und ob man die dann noch mit irgendeinem Gerät auslesen kann?
Viele Grüße
Hina

[Ahrweiler]

Hallo zusammen.
Ihr macht ja einem vor der Zukunft angst.Ich schreibe meine Weihnachtspost nur per Hand.Briefe schreib ich kaum noch,denn bei mir sind schon fast alle "alten Verwandten" schon gestorben.Aber unter uns gesagt ein Mail ist billiger als ein Brief(leider).Die Bilder die ich habe sind alle auf CD gebrannt.
Liebe Grüße
Franz Josef

[Alwine]

Hallo Ihr Lieben,

also ich persönlich schreibe kaum noch briefe per Hand, aber bei mir finden sich viele kleine zettel mit Notizen. Die Bilder für meine Kinder klebe ich immer noch brav in Fotoalben ein und für jedes Kind schreibe ich per Hand Tagebuch mit den wichtigsten gedanken von mir zu diesen Erlebnissen.
Meine Tochter hat in der schule mit ihren Freundinnen kleine Briefchen geschrieben, bis Ihnen die Zettelwirtschaft zuviel war, da haben sie Briefbücher angelegt, diese schön gestaltet und aufgehoben. Auch werden viele bilder wieder aufgeklebt, Collagen erstellt und Alben gebastelt.

Ich denke bestimmte Dinge werden weniger werden, aber nicht ganz verloren gehen.

[viktor]

Die Guggelkrake wird noch in 1000 Jahren alles über uns speichern

[Friedrich]

Moin Viktor,

Die Guggelkrake wird noch in 1000 Jahren alles über uns speichern

die heißt dann Paul Google.

Friedrich