Heinrich August Borke, Tapeziergeselle, aus Hamburg geb.
Alter: 29 Jahre; Statur: mittler, schlank; Haare: braun, auf beiden Seiten lang und glatt herabhängend; Stirne: schmal, runzelig; Augenbraunen: braun; Augen: blau, klein, tiefliegend; Blick: falsch, tückisch; Nase: etwas stark; Mund: mittelmäßig; Lippen: etwas aufgeworfen; Zähne: angelaufen und oben lückenhaft; Kinn: oval; Bart: blond; Gesichtsform: länglich; Besondere Kennzeichen: neben der rechten Augenbraune eine senkrechte, kleine Narbe und ein Blattergrübchen; an der linken Seite der Oberlippe eine Pockennarbe; der Zeigefinger der rechten Hand steif.
Er ist ein Erzlandstreicher und unverschämter Lügner und wurde im Monat Febuar 1834 nach Feststellung seiner Heimaths-Verhältnisse von Gotha aus mittelst Schubs in seine Heimath befördert.
Christian Denkewitz, Schreiner, aus Halle a. d. S. geb., nennt sich auch Dewitz, Müller und Freygang, und gibt fälschlich von Mechterstädt, im Herzogthum Gotha, gebürtig zu seyn vor.
Alter: 44 - 45 Jahre; Statur: mehr groß, als mittler; Haare: schwarzbraun, mit wenig grau vermischt; Stirne: schmal, hoch, bedeckt; Augenbraunen: hellbraun; Augen: blaugrau; Nase: lang, groß; Mund: mittelmäßig; Zähne: angelaufen; Kinn: breit; Bart: schwarzgrau; Gesichtsform: oval, runzelig; Besondere Kennzeichen: am rechten Backen eine Stichnarbe; am linken Bein neben der Wade eine Schußnarbe; hinter der Hand mehrere kleine Narben.
Er war früher in Halle a. d. S. verheirathet, hat aber seine Frau vor vielen Jahren verlassen und sich seitdem unter allerlei erborgten Namen auf eine verdächtige Weise herumgetrieben, auch in verschiedenen Staaten als Soldat gedient. In Gotha war er vom 11. Nov. 1833 bis zum 6. März 1834 unter dem Namen Christian Freygang als gefährlicher Vagabund verhaftet und wurde dann nach vollständiger Ermittelung seiner wahren Verhältnisse in seine Heimath abgeschoben. Uebrigens hat auch die kön. preuß. Polizei-Behörde in Anclam am 7. Jan. 1830 auf diesen, zu Schwindeleien geneigten, Umtreiber aufmerksam gemacht.
Friedrich Stamm, Müllergeselle, aus der Mühle bei Dorlar, Amts Atzbach, Kreises Wetzlar, geb.
Alter: 28 Jahre; Statur: mittler, 5' 4''; Haare: braun; Augenbraunen: braun; Stirne: breit; Augen: bräunlich; Nase: breit, groß; Mund: breit; Kinn: rund, breit; Zähne: gut; Gesichtsform: rund; Gesichtsfarbe: gesund; Besondere Kennzeichen: eine bedeutende Narbe an dem Daumen der linken Hand mit gespaltenem Nagel; zwei Narben in der rechten Seite in der Gegend der untersten Rippe; eine Narbe von ungefähr 1/4 Zoll auf dem erhabensten Theil der linken Wade; eine Menge kleiner, länglicher Narben auf dem Rücken, hauptsächlich aber zwischen den Schulterblättern.
Er stand bereits im J. 1826 wegen Entwendung vor Gericht und wurde durch Erkenntniß des k. preuß. Justiz-Senats in Coblenz mit 3monatlichem Arreste bestraft. Bald darauf kam er wegen eines in der Nacht vom 20. zum 21. April 1828 verübten qualificirten Gelddiebstahls in Untersuchung, mußte aber in Ermangelung eines vollständigen Beweises von der Instanz losgesprochen werden. Wegen mehrfältiger Vergehen und Verbrechen in demselben Jahre bei dem Amte Atzbach angeschuldigt und von diesem zu Untersuchung gezogen, wurde er aus gleicher Ursache am 26. Jun. 1829 zwar freigesprochen, jedoch wegen Landstreicherei zu 1monatlicher Einkerkerung verurtheilt. Kaum in Freiheit gesetzt, kehrte er augenblicklich zu seinem früheren Gewerbe zurück, gerieth aber auch bald wieder in Untersuchung und wurde dann durch zwei Urtheile des oben erwähnten Justiz-Senats im J. 1830 und 1832 wegen mehrerer qualificirten Diebstählen einmal mit achtjähriger, und das anderemal mit 2jähriger Gefängnißstrafe belegt, von vielen ihm sonst noch zur Last fallenden Diebstählen jedoch von der Instanz entbunden. Eine besondere Gewandtheit hat übrigen Stamm hinsichtlich des Ausbrechens aus den Gefängnissen an den Tag gelegt. Namentlich ist er aus Atzbach, Greifenstein, Wetzlar, Coblenz, Wittich und Trier gewaltsam entsprungen. Eben so ist er im Monat September 1832 aus der Strafanstalt in Trier, in die er wenige Monate zuvor eingeliefert worden war, entflohen. Von dieser Zeit an trieb er sich bis zum Monat Januar 1834, wo er unter dem Namen Jacob David von Antwerpen in der Gegend von Kirchheim-Poland arretirt wurde, unstet herum, und befand sich im Monat Mai 1834 bei dem kön. baier. Untersuchungs-Gericht zu Kaiserslautern in Haft und Untersuchung.
Gebhard, auch Gottlob Ferdinand Krause, Jäger, von Zichtau, im Kreise Gardelegen, gebürtig; verheirathet und Vater zweier Kinder.
Alter: 28 Jahre; Statur: mittler, schlank; Haare: hellbraun; Stirne: hoch, bedeckt; Augenbraunen: braun; Augen: bräunlich-grau; Nase: etwas gestreckt; Mund: mittelmäßig; Zähne: vollständig und angelaufen; Kinn: spitz; Bart: blond; Gesichtsform: länglich; Gesichtsfarbe: gesund; Besondere Kennzeichen: an der linken Wange ein kleines Wärzchen; an der Oberlippe eine kleine Narbe; am Backenknochen unter dem rechten Auge eine Narbe; Schnurrbart.
Er wurde am 17. Mai 1834 unter dem erdichteten Namen Louis Gebhardy, von Clötze gebürtig, mit falschem Paß in Gotha als verdächtiger Landstreicher arretirt und nach seiner Entlarvung mittelst Transports an die kön. preuß. landräthl. Behörde in Vinzelberg befördert, zuvor aber ermittelt, daß derselbe ein sehr gefährlicher und verschmitzter Kerl ist, der von Betrügereien und Wilddieberei lebt und im J. 1833 wegen Vagabundirens auch schon in Ziesar verhaftet war.
Alter: 29 Jahre; Statur: mittler, schlank; Haare: braun, auf beiden Seiten lang und glatt herabhängend; Stirne: schmal, runzelig; Augenbraunen: braun; Augen: blau, klein, tiefliegend; Blick: falsch, tückisch; Nase: etwas stark; Mund: mittelmäßig; Lippen: etwas aufgeworfen; Zähne: angelaufen und oben lückenhaft; Kinn: oval; Bart: blond; Gesichtsform: länglich; Besondere Kennzeichen: neben der rechten Augenbraune eine senkrechte, kleine Narbe und ein Blattergrübchen; an der linken Seite der Oberlippe eine Pockennarbe; der Zeigefinger der rechten Hand steif.
Er ist ein Erzlandstreicher und unverschämter Lügner und wurde im Monat Febuar 1834 nach Feststellung seiner Heimaths-Verhältnisse von Gotha aus mittelst Schubs in seine Heimath befördert.
Christian Denkewitz, Schreiner, aus Halle a. d. S. geb., nennt sich auch Dewitz, Müller und Freygang, und gibt fälschlich von Mechterstädt, im Herzogthum Gotha, gebürtig zu seyn vor.
Alter: 44 - 45 Jahre; Statur: mehr groß, als mittler; Haare: schwarzbraun, mit wenig grau vermischt; Stirne: schmal, hoch, bedeckt; Augenbraunen: hellbraun; Augen: blaugrau; Nase: lang, groß; Mund: mittelmäßig; Zähne: angelaufen; Kinn: breit; Bart: schwarzgrau; Gesichtsform: oval, runzelig; Besondere Kennzeichen: am rechten Backen eine Stichnarbe; am linken Bein neben der Wade eine Schußnarbe; hinter der Hand mehrere kleine Narben.
Er war früher in Halle a. d. S. verheirathet, hat aber seine Frau vor vielen Jahren verlassen und sich seitdem unter allerlei erborgten Namen auf eine verdächtige Weise herumgetrieben, auch in verschiedenen Staaten als Soldat gedient. In Gotha war er vom 11. Nov. 1833 bis zum 6. März 1834 unter dem Namen Christian Freygang als gefährlicher Vagabund verhaftet und wurde dann nach vollständiger Ermittelung seiner wahren Verhältnisse in seine Heimath abgeschoben. Uebrigens hat auch die kön. preuß. Polizei-Behörde in Anclam am 7. Jan. 1830 auf diesen, zu Schwindeleien geneigten, Umtreiber aufmerksam gemacht.
Friedrich Stamm, Müllergeselle, aus der Mühle bei Dorlar, Amts Atzbach, Kreises Wetzlar, geb.
Alter: 28 Jahre; Statur: mittler, 5' 4''; Haare: braun; Augenbraunen: braun; Stirne: breit; Augen: bräunlich; Nase: breit, groß; Mund: breit; Kinn: rund, breit; Zähne: gut; Gesichtsform: rund; Gesichtsfarbe: gesund; Besondere Kennzeichen: eine bedeutende Narbe an dem Daumen der linken Hand mit gespaltenem Nagel; zwei Narben in der rechten Seite in der Gegend der untersten Rippe; eine Narbe von ungefähr 1/4 Zoll auf dem erhabensten Theil der linken Wade; eine Menge kleiner, länglicher Narben auf dem Rücken, hauptsächlich aber zwischen den Schulterblättern.
Er stand bereits im J. 1826 wegen Entwendung vor Gericht und wurde durch Erkenntniß des k. preuß. Justiz-Senats in Coblenz mit 3monatlichem Arreste bestraft. Bald darauf kam er wegen eines in der Nacht vom 20. zum 21. April 1828 verübten qualificirten Gelddiebstahls in Untersuchung, mußte aber in Ermangelung eines vollständigen Beweises von der Instanz losgesprochen werden. Wegen mehrfältiger Vergehen und Verbrechen in demselben Jahre bei dem Amte Atzbach angeschuldigt und von diesem zu Untersuchung gezogen, wurde er aus gleicher Ursache am 26. Jun. 1829 zwar freigesprochen, jedoch wegen Landstreicherei zu 1monatlicher Einkerkerung verurtheilt. Kaum in Freiheit gesetzt, kehrte er augenblicklich zu seinem früheren Gewerbe zurück, gerieth aber auch bald wieder in Untersuchung und wurde dann durch zwei Urtheile des oben erwähnten Justiz-Senats im J. 1830 und 1832 wegen mehrerer qualificirten Diebstählen einmal mit achtjähriger, und das anderemal mit 2jähriger Gefängnißstrafe belegt, von vielen ihm sonst noch zur Last fallenden Diebstählen jedoch von der Instanz entbunden. Eine besondere Gewandtheit hat übrigen Stamm hinsichtlich des Ausbrechens aus den Gefängnissen an den Tag gelegt. Namentlich ist er aus Atzbach, Greifenstein, Wetzlar, Coblenz, Wittich und Trier gewaltsam entsprungen. Eben so ist er im Monat September 1832 aus der Strafanstalt in Trier, in die er wenige Monate zuvor eingeliefert worden war, entflohen. Von dieser Zeit an trieb er sich bis zum Monat Januar 1834, wo er unter dem Namen Jacob David von Antwerpen in der Gegend von Kirchheim-Poland arretirt wurde, unstet herum, und befand sich im Monat Mai 1834 bei dem kön. baier. Untersuchungs-Gericht zu Kaiserslautern in Haft und Untersuchung.
Gebhard, auch Gottlob Ferdinand Krause, Jäger, von Zichtau, im Kreise Gardelegen, gebürtig; verheirathet und Vater zweier Kinder.
Alter: 28 Jahre; Statur: mittler, schlank; Haare: hellbraun; Stirne: hoch, bedeckt; Augenbraunen: braun; Augen: bräunlich-grau; Nase: etwas gestreckt; Mund: mittelmäßig; Zähne: vollständig und angelaufen; Kinn: spitz; Bart: blond; Gesichtsform: länglich; Gesichtsfarbe: gesund; Besondere Kennzeichen: an der linken Wange ein kleines Wärzchen; an der Oberlippe eine kleine Narbe; am Backenknochen unter dem rechten Auge eine Narbe; Schnurrbart.
Er wurde am 17. Mai 1834 unter dem erdichteten Namen Louis Gebhardy, von Clötze gebürtig, mit falschem Paß in Gotha als verdächtiger Landstreicher arretirt und nach seiner Entlarvung mittelst Transports an die kön. preuß. landräthl. Behörde in Vinzelberg befördert, zuvor aber ermittelt, daß derselbe ein sehr gefährlicher und verschmitzter Kerl ist, der von Betrügereien und Wilddieberei lebt und im J. 1833 wegen Vagabundirens auch schon in Ziesar verhaftet war.
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