Begriff "Hutmann" (1860, Schwarzhausen)

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  • taraxacum
    Benutzer
    • 06.11.2016
    • 54

    Begriff "Hutmann" (1860, Schwarzhausen)

    Hallo zusammen,

    ich habe in einem Geburtseintrag von 1860 nach dem Namen des Vaters des Neugeborenen den Begriff "Hutmann" (in der Rubrik >>Tauf-und Zuname, auch Stand, Amt oder Gewerbe des Vaters<<) vorgefunden. Was ist darunter genau zu verstehen? War der Vater Hutmacher? Hutmacher in Schwarzhausen???
    Hieß der Hutmacher zu der Zeit Hutmann?
    Weiß jmd. etwas hierzu?

    Beste Grüße

    taraxacum
  • Xylander
    Erfahrener Benutzer
    • 30.10.2009
    • 6449

    #2
    Hallo,
    siehe hier


    Falls da wirklich Hutmann steht. Ein Link würde uns helfen.
    Viele Güße
    Xylander

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    • Nancy Barchfeld
      Erfahrener Benutzer
      • 17.04.2008
      • 935

      #3
      Hallo taraxacum,

      ich habe auch sehr viele Hut(h)männer unter meinen Vorfahren.

      Hutmann ist ein alter Begriff bzw.eine Berufsbezeichnung für einen Viehhirten z.B Schafe oder Gänse.

      Ich denke mit einem Hutmacher für Hüte hat dieser Beruf nichts zu tun.



      Viele Grüße Nancy
      Suche: - Thüringen: Barchfeld, Gerstner, Jahn, Kropf, Leister, Lotz, Oetzel, Ritze, Trautvetter, Treiber; - Bayern/Oberfr.: Eberlein, Fiedler, Klarner, Köcher, Pätz, Reising, Richter(Joditz), Rössel, Schimmel, Thuss, Tröger, Völckel, Weinrich; - Hessen: Aulbach, Siebert (Hebenshausen); - Sachsen (Vogtland): Groll (Pfaffengrün), Groschupp + Hüttig + Schaufuss (Glauchau), Knorr (Christgrün b. Pöhl), Körbis (Zwickau), Unterdörfer (Plauen), Tschechien (Okres Tachau): Bitterer, Dobner, Kurz, Nossek, Pfannenstiel, Pschierer, Schramm, Träger

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      • Kasstor
        Erfahrener Benutzer
        • 09.11.2009
        • 13440

        #4
        Hallo,

        das Guhgeln nach "Hutmann" und "begriff" führt u.a. zu https://de.wikipedia.org/wiki/Hutmann

        Ein Bergbau in der Gegend zu der Zeit ist im Netz zumindest auf die Schnelle nicht zu finden, hmm?

        Nancys Hinweis trifft´s wohl, sh auch https://forum.ahnenforschung.net/arc.../t-175334.html

        Frdle. Grüße

        Thomas
        Zuletzt geändert von Kasstor; 05.12.2020, 12:47.
        FN Pein (Quickborn vor 1830), FN Hinsch (Poppenbüttel, Schenefeld), FN Holle (Hamburg, Lüchow?), FN Ludwig/Niesel (Frankenstein/Habelschwerdt) FN Tönnies (Meelva bei Karuse-Estland, später Hamburg), FN Lindloff (Altona, Lüneburg, Suderburg)

        Ceterum censeo progeniem hominum esse deminuendam

        Kommentar

        • taraxacum
          Benutzer
          • 06.11.2016
          • 54

          #5
          Hutmann = Viehhirte
          Das scheint mir plausibel.
          Vielen Dank euch allen, insbesondere Nancy!

          Beste Grüße

          taraxacum

          Kommentar

          • taraxacum
            Benutzer
            • 06.11.2016
            • 54

            #6
            Nochmal zum "Hutmann":
            Im Link

            steht unter "Schäfer", dass "Hutmann" eine Bezeichnung für diesen Beruf wäre.

            Ich habe in ein und demselben KB-Eintrag einer Trauung den Fall, dass der Vater des Bräutigams mit dem Beruf "Schäfer" aufgeführt wurde, der Vater der Braut ist mit dem Beruf "Hutmann" registriert.
            Demnach ist "Schäfer" nicht der gleiche Beruf wie "Hutmann". Der Schäfer ist mit Schafen beschäftigt, der Hutmann mit Tieren überhaupt. Die Definition von Nancy, "Hutmann"= Viehhirt ist da wohl am treffendsten.

            [Ich habe gelernt: "Hut-" von Hutmann kommt von hüten, nicht von dem Hut, den man auf dem Kopf trägt.]
            Zuletzt geändert von taraxacum; 06.12.2020, 22:40.

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            • viktor
              Erfahrener Benutzer
              • 17.01.2007
              • 1187

              #7
              Ich möchte noch hinzufügen, dass ein Viehhirte ein durchaus anerkannter und angesehener Beruf war. Da dürfen wir uns nicht den dümmlich grinsenden Knaben vorstellen, der mit einer Blume im Mund auf der Wiese liegt, wie in der Käsereklame.
              Der Viehhirte betreute das Milchvieh der gesamten Gemeinde, er war zuständig für die Zucht, die Gesundheit und gegebenenfalls für die Veräußerung des Viehs. Gerade auf die Gesundheit des Viehs hatte er besonders zu achten. Es gab nicht die Menge an Tierärzten, wenn überhaupt.
              Ein Viehhirte konnte es zu einem gewissen Wohlstand bringen. Auf alten Stichen wurden sie gerne mit reichlich Goldmünzenschmuck an der Westenkette dargestellt.

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              • taraxacum
                Benutzer
                • 06.11.2016
                • 54

                #8
                @ Viktor
                Herzlichen Dank für die weiteren Infos zum "Hutmann"!
                Woher weißt du das alles?

                Beste Grüße

                taraxacum

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                • viktor
                  Erfahrener Benutzer
                  • 17.01.2007
                  • 1187

                  #9
                  In diesem Falle aus einem alten Buch aus dem Beginn des 20.Jhdt. Das hieß "Thüringen, wie es vor 100 Jahren war" oder so ähnlich aus dem Rockstuhl Verlag. Da wurden etliche alte Berufe vorgestellt, ich erinnere mich u.a. an die Köhler oder auch die Harzpichler. Das ist hochspannend hinsichtlich auch der Ökologie und der Wirtschaftstechnologie.

                  Kommentar

                  • consanguineus
                    Erfahrener Benutzer
                    • 15.05.2018
                    • 5579

                    #10
                    Zitat von viktor Beitrag anzeigen
                    Ich möchte noch hinzufügen, dass ein Viehhirte ein durchaus anerkannter und angesehener Beruf war. Da dürfen wir uns nicht den dümmlich grinsenden Knaben vorstellen, der mit einer Blume im Mund auf der Wiese liegt, wie in der Käsereklame.
                    Der Viehhirte betreute das Milchvieh der gesamten Gemeinde, er war zuständig für die Zucht, die Gesundheit und gegebenenfalls für die Veräußerung des Viehs. Gerade auf die Gesundheit des Viehs hatte er besonders zu achten. Es gab nicht die Menge an Tierärzten, wenn überhaupt.
                    Ein Viehhirte konnte es zu einem gewissen Wohlstand bringen. Auf alten Stichen wurden sie gerne mit reichlich Goldmünzenschmuck an der Westenkette dargestellt.
                    Das sieht man beispielsweise auch in der Wolfenbütteler Kopfsteuerliste: die Viehhirten hatten eine höhere Steuer als selbst ein Ackermann zu entrichten.
                    Suche:

                    Joh. Christian KROHNFUSS, Jäger, * um 1790
                    Carl KRÜGER, Amtmann in Bredenfelde, * um 1700
                    Georg Melchior SUDHOFF, Pächter in Calvörde, * um 1680
                    Ludolph ZUR MÜHLEN, Kaufmann in Bielefeld, * um 1650
                    Dorothea v. NETTELHORST a. d. H. Kapsehden, * um 1600
                    Thomas SCHÜTZE, Bürgermeister in Wernigerode 1561

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                    • taraxacum
                      Benutzer
                      • 06.11.2016
                      • 54

                      #11
                      Victor:
                      In diesem Falle aus einem alten Buch aus dem Beginn des 20.Jhdt. Das hieß "Thüringen, wie es vor 100 Jahren war" oder so ähnlich aus dem Rockstuhl Verlag.
                      Könntest du bitte mal nachschauen, wie der Buchtitel genau lautete und wer der Autor war?

                      Beste Grüße

                      taraxacum

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                      • Matthias Möser
                        Erfahrener Benutzer
                        • 14.08.2011
                        • 2264

                        #12
                        Die früheren Viehwirte hatten einen ausgezeichneten Kenntnisstand über ihre Tiere, egal ob das Krankheiten, das Futter, Wettereinflüsse, Zustand der Weiden etc. waren...


                        Jeder Berufsstand verdient für mich seine Anerkennung.


                        Gruß
                        Matthias
                        Suche nach:
                        Gernoth in Adelnau, Krotoschin, Sulmierschütz (Posen)
                        und Neumittelwalde/Kruppa (Schlesien)
                        Spaer/Speer in Maliers, Peisterwitz, Festenberg, Gräditz u. Schweidnitz (Schlesien)
                        Benke in Reichenbach, Dreissighuben, Breslau (Schlesien)
                        Aust in Ernsdorf, Peterswaldau, Bebiolka in Langenbielau (Schlesien)
                        Burkhardt in Nieder-Peterswaldau (Schlesien)
                        Schmidt in Nesselwitz u. Wirschkowitz im Kreis Militsch (Schlesien)

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                        • Kasstor
                          Erfahrener Benutzer
                          • 09.11.2009
                          • 13440

                          #13
                          Zitat von taraxacum Beitrag anzeigen
                          Victor:


                          Könntest du bitte mal nachschauen, wie der Buchtitel genau lautete und wer der Autor war?

                          Beste Grüße

                          taraxacum
                          Hallo,

                          evtl ja: https://portal.dnb.de/opac.htm?metho...entPosition=13
                          In Vorauflagen wohl mehrbändig

                          Frdle. Grüße

                          Thomas
                          Zuletzt geändert von Kasstor; 11.12.2020, 22:51.
                          FN Pein (Quickborn vor 1830), FN Hinsch (Poppenbüttel, Schenefeld), FN Holle (Hamburg, Lüchow?), FN Ludwig/Niesel (Frankenstein/Habelschwerdt) FN Tönnies (Meelva bei Karuse-Estland, später Hamburg), FN Lindloff (Altona, Lüneburg, Suderburg)

                          Ceterum censeo progeniem hominum esse deminuendam

                          Kommentar

                          • taraxacum
                            Benutzer
                            • 06.11.2016
                            • 54

                            #14
                            Danke, Thomas!

                            Kommentar

                            • viktor
                              Erfahrener Benutzer
                              • 17.01.2007
                              • 1187

                              #15
                              Mein Buch war dicker und sah anders aus. Leider musste ich wohnungsmäßig verkleinern und habe mich von einigen tausend Büchern getrennt

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