Seltsamer "Familienschrein" auf altem Foto um 1900

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  • Magellan
    Erfahrener Benutzer
    • 10.09.2013
    • 377

    Seltsamer "Familienschrein" auf altem Foto um 1900

    Hallo zusammen,

    ich bin mit einer Person aus den USA in Kontakt und würde ihr gern helfen. Sie sendete mir dieses Foto ihrer Vorfahren aus Bromberg, Provinz Posen (heute: Bydgoszcz in Polen). Das genaue Datum ist nicht bekannt. Ich vermute irgendetwas um 1900, vielleicht später, vielleicht früher. Sie selbst kann dazu nichts sagen.

    Kann sich jemand erklären, was dieses offensichtlich hölzerne "Etwas" im Hintergrund bedeutet ? Vielleicht eine Art Familienschrein oder Grab"stein" ? Leider kann man nicht erkennen, ob das Foto überhaupt auf einem Friedhof gemacht wurde. Aber möglicherweise ist dort ein Verwandter dieser Familie vielleicht kurz vorher verstorben ?

    Viele Grüße
    Magellan
    Angehängte Dateien
  • scheuck
    Erfahrener Benutzer
    • 23.10.2011
    • 4383

    #2
    "Schrein"

    Zitat von Magellan Beitrag anzeigen
    Hallo zusammen,

    Kann sich jemand erklären, was dieses offensichtlich hölzerne "Etwas" im Hintergrund bedeutet ? Vielleicht eine Art Familienschrein oder Grab"stein" ? Leider kann man nicht erkennen, ob das Foto überhaupt auf einem Friedhof gemacht wurde. Aber möglicherweise ist dort ein Verwandter dieser Familie vielleicht kurz vorher verstorben ?

    Viele Grüße
    Magellan
    Hallo,

    hm, einen Friedhof schließe ich vollkommen aus (). - Für mich "spielt" das in einem lauschigen Eckchen bzw. in einem Garten, der von einem ziemlich hohen, hölzernen Zaun umgeben ist. Dort steht ein Tischchen; offenbar ist das eine Sitz-Ecke.
    Störend ist an meinem "Kopf-Kino", dass dieses Foto wahrscheinlich vom Herrn Weidner in Bromberg an der Bahnhofstraße gemacht wurde. Sicherlich ein Foto-Atelier ... - Hatte Herr Weidner auf Wunsch diese Kulisse vorgehalten? Also nicht der übliche Hintergrund, den man von solch "gestellten" Fotos sonst kennt?
    Sollte es sich um einen "Deko-Artikel" handeln, erschließt sich mir dessen "Sinn" und/oder Verwendungszweck auf jeden Fall nicht .
    Herzliche Grüße
    Scheuck

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    • Bergkellner
      Erfahrener Benutzer
      • 15.09.2017
      • 2351

      #3
      Ich würde eher auf den hölzernen Nachbau einer Kirche tippen.

      Im mittleren Erzgebirge war es um die Jahrhundertwende bei etwas wohlhabenderen Leuten Mode, hölzerne oder steinerne Modelle von Kirchen oder Türmen als Dekoration zwischen den Zierblumenrabatten oder irgendwo im anders, wo es gerade hinpasste, im Garten zu platzieren.

      Allerdings verwirrt mich da die Größe etwas.

      Vielleicht gab es ein Festumzug zum Stadtjubiläum, bei dem auf Wagen Nachbauten der markantesten Gebäude mitgeführt wurden - und nach den Ganzen landete eins davon bei einem Organisator im Garten...


      Lg, Claudia
      Wollt' ich für Arschlöcher bequem sein, wäre ich ein Stuhl geworden.(Saltatio Mortis, Keiner von Millionen)


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      • scheuck
        Erfahrener Benutzer
        • 23.10.2011
        • 4383

        #4
        Ja, an eine "Schnitzerei aus dem Erzgebirge" hatte ich auch schon am Rande gedacht. - Muss man aber schnell in's Trockene holen, wenn's dann mal zu regnen droht

        War die Gegend um Bromberg früher vielleicht auch bekannt für Schnitzereien?
        Herzliche Grüße
        Scheuck

        Kommentar

        • Philipp
          Erfahrener Benutzer
          • 19.07.2008
          • 841

          #5
          Hallo!

          Keine Ahnung, weshalb, aber bei mir kam der Gedanke an eine Drehorgel bzw. Leierkasten.

          VG
          Philipp

          Kommentar

          • Anna Sara Weingart
            Erfahrener Benutzer
            • 23.10.2012
            • 15113

            #6
            Hi, ich denke es wurde nur wegen des Fotos ins Freie getragen.
            Es ist für mich eine Freizeit-Bastelarbeit, ohne Funktion. Außer das es halt etwas Cristliches darstellen soll.
            Zuletzt geändert von Anna Sara Weingart; 31.07.2019, 21:43.
            Viele Grüße

            Kommentar

            • DoroJapan
              Erfahrener Benutzer
              • 10.11.2015
              • 2510

              #7
              Hallo,

              Erinnert mich an eine Uhr (in Form einer Holzkirche)? Auf jeden Fall Handarbeit - damit Einzelstück.

              Es gab zuvor das Fotografen Atelier in der Bahnhofstraße 3 - 1898 "Fisch & Weidner"
              Auf unserer Webseite finden Sie Informationen zu alten Fotografen und die grÃste Sammlung von uhrigen Fotos & der Rückseite. Z.Z sind es über 5000 und es werden immer mehr.


              Ok, also hier ein weiteres Foto; https://oldthing.de/Fotografie-Fisch...age-0027967512

              Fisch & Weidner in der Bahnhofstraße 95 - so wie auf deinem Foto also ist das Foto nach 1898 entstanden.

              Jetzt ist die Frage was aus dem Foto-Atelier Fisch & Weidner wurde. - Später (wann?) hieß das Unternehmen wie wir wissen nur noch "A(lfred). Weidner" - müsste sich durch Adressbücher herausfinden lassen...und ab dem Zeitpunkt wo nur noch A. Weidner im Adressbuch auftaucht, da dürfte das Foto frühestens entstanden sein.

              liebe Grüße
              Doro
              Zuletzt geändert von DoroJapan; 31.07.2019, 23:01.
              Brandenburg: Lehmann: Französisch Buchholz; Mädicke: Alt Landsberg, Biesdorf; Colbatz/Kolbatz: Groß Köris; Lehniger, Kermas(s), Matzke: Schuhlen-Wiese(Busch)
              Schlesien: Neugebauer: Tschöplowitz+Neu-Cöln (Brieg); Gerstenberg: Pramsen; Langner, Melzer, Dumpich: Teichelberg (Brieg); Kraft: Dreißighuben (Breslau), Lorankwitz
              Pommern-Schivelbein: Barkow: Falkenberg; Bast: Bad Polzin
              Böhmen-Schluckenau: Pietschmann: Hainspach, Schirgiswalde; Kumpf: Alt Ehrenberg 243, 28; Ernst: Nixdorf 192

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              • GiselaR
                Erfahrener Benutzer
                • 13.09.2006
                • 2176

                #8
                Auf der rechten Seite neben dem Gebilde, über den beiden Mädels: der weiße Hintergrund unter der Baumkrone kommt mir am linken Rand etwas zu geometrich vor.

                Grüße
                Gisela
                Ruths, Gillmann, Lincke,Trommershausen, Gruner, Flinspach, Lagemann, Zölcke, Hartz, Bever, Weth, Lichtenberger, von der Heyden, Wernborner, Machwirth, von Campen/Poggenhagen, Prüschenk von Lindenhofen, Reiß von Eisenberg, Möser, Hiltebrandt, Richshoffer, Unger, Tenner, von Watzdorf, von Sternenfels

                Kommentar

                • Jule
                  Erfahrener Benutzer
                  • 14.11.2014
                  • 214

                  #9
                  Hallo,


                  Ich werfe mal einen ganz anderen Gedanken in den Raum. Könnte es sich eventuell im eine Flötenuhr handeln? Das wäre natürlich ein Prachtexemplar. Sehr aufwendig gearbeitet. Vielleicht hat man sie genau deshalb ins Bild gestellt. Mein erster Gedanke war natürlich die Drehorgel, weil ich meine, dass man Pfeifen erkennen kann. Aber wegen der Höhe bin ich nicht wirklich davon überzeugt. Auf jeden Fall ist es etwas Besonderes.


                  LG Jule

                  Kommentar

                  • Xylander
                    Erfahrener Benutzer
                    • 30.10.2009
                    • 6446

                    #10
                    Hallo zusammen,
                    das Objekt ist mE zu groß, als dass es zum Requisitenfundus eines Fotografen gehören könnte. Und es ist zu empfindlich für eine dauernde Aufstellung im Garten. Es gehörte also zur Familie und es wurde für die Aufnahme des Fotos vorübergehend in den Garten geholt. Vielleicht wegen der besseren Belichtung, wegen des Platzes oder wegen der Stimmung.

                    Was es ist, weiß ich nicht.

                    Aber könnte es sich um das Meisterstück oder um ein besonderes Werk eines Holzhandwerkers handeln? Im Ursprungsthema im Hamburg-Forum ging es ja um einen Tischler. Der Zusammenhang besteht allerdings vorerst nur darin, dass sich das Foto im Besitz derselben amerikanischen Familie befindet, die auch das Foto vom Treffen der Wandergesellen hat. (Die Interpretation Freimauerer ist unwahrscheinlich)
                    Hallo zusammen, dies ist eigentlich nicht meine Forschungsgegend, aber ich versuche im Moment einer Forscherin aus den USA zu helfen. Einer ihrer Vorfahren (FLECHTNER), eigentlich aus Schlesien, soll vor seiner Auswanderung in den 1880er Jahren vermutlich in Hamburg bei den Freimaurern gewesen sein. Es existiert dazu ein


                    Viele Grüße
                    Xylander
                    Zuletzt geändert von Xylander; 01.08.2019, 09:09.

                    Kommentar

                    • eifeler
                      Erfahrener Benutzer
                      • 15.07.2011
                      • 833

                      #11
                      Ein Hallo!
                      Wer durch katholische Regionen reist, kennt die, oft in freier Natur aufgestellten, Denkmäler zur Heiligenverehrung. In Polen, wie ich kürzlich sehen konnte, meist zur Marienverehrung.
                      Ich vermute Ähnliches auch hier.
                      Frei in der Natur, mit Staketenzaun umgeben und bepflanzt. Eine Bank zum Innehalten.

                      Beste Grüße
                      Der Eifeler

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                      • annike
                        Erfahrener Benutzer
                        • 06.03.2009
                        • 329

                        #12
                        Dahinter steht ein Haus und das vordere sieht auch aus wie ein Gebäude mit Turm und Vogelkasten. Vielleicht ein Taubenverschlag.


                        Vielleicht steht der Tisch da gar nicht und wurde später eingearbeitet wie auf dem anderen Bild.


                        LG
                        Liebe Grüße
                        Annike

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                        • Xylander
                          Erfahrener Benutzer
                          • 30.10.2009
                          • 6446

                          #13
                          @annike:
                          ein Taubenhaus oder einen Taubenturm vermute ich eher nicht, die sehen für mein Gefühl anders aus

                          @eifeler:
                          hast Du da mal ein Foto?

                          Die Situation ist meiner Meinung nach auf jeden Fall inszeniert. Das Objekt und eventuell auch der Tisch mit seiner liebevollen Ausstattung mit Decke, Deckchen und Blumenvase könnten für das Foto aufgebaut sein. Inwieweit das Foto nachträglich bearbeitet wurde, kann ich nicht beurteilen.

                          Die hohen Pflanzen, deren Blätter man in der linken oberen Ecke sieht, halte ich für Sonnenblumen, noch ohne erkennbare Blüten.


                          Ich tippe auch deswegen eher auf den Garten der Familie als auf einen außerhalb gelegenen Ort.

                          Viele Grüße
                          Xylander
                          Zuletzt geändert von Xylander; 01.08.2019, 12:46.

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                          • scheuck
                            Erfahrener Benutzer
                            • 23.10.2011
                            • 4383

                            #14
                            Hallo,

                            ja, ich tippe auch auf den heimischen Garten, in den man "Herrn Weidner" bestellt hat, um jenes Foto zu machen.

                            Der "Haupt-Grund" für das Foto liegt aber sicherlich doch darin, die Familie am Tage x für die Nachwelt zu "erhalten".

                            Bleiben wir mal beim Tischler und vermuten, dass dieses "Etwas" eine "berufliche Arbeit" oder ein "Zeitvertreib" gewesen ist, auf das man stolz war.
                            Wenn man das für die Nachwelt erhalten bzw. irgendwo "vorzeigen" wollte, würde man dann die Familie so davor "drapieren", dass man das eigentliche Objekt nicht mehr so wirklich würdigen kann?

                            Ich bin immer noch davon überzeugt, dass es sich dabei um eine Holz-Arbeit handelt. Recht "handlich" sieht es mir auch nicht aus, und deshalb wundert mich, dass es im Garten steht. - Hätte man es für dieses Foto extra nach draußen getragen, hätte man es auf dem Foto besser zur "Wirkung" kommen lassen sollen.

                            Vielleicht messen wir in unserer Unwissenheit diesem "Etwas" zu viel Bedeutung zu? - Egal, was es wirklich ist, würde mich schon interessieren
                            Herzliche Grüße
                            Scheuck

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                            • Xylander
                              Erfahrener Benutzer
                              • 30.10.2009
                              • 6446

                              #15
                              Hallo scheuck,
                              ich empfinde umgekehrt die Familie als das Hauptthema. In der Tradition der Bildgestaltung solcher Fotos baut sie sich vor dem Besitz auf.
                              Hier mal das Ganze mit bisschen Bildbearbeitung. Folgendes meine ich zu erkennen: der Staketenzaun könnte sich hinter dem Objekt fortsetzen und dort von diesem verdeckt sein. Links, im wieder sichtbaren Bereich, biegt im rechten Winkel ein Metall(?)zaun ab, jedenfalls ein niedrigeren Zaun anderen Typs. Der Aufbau erfolgte also in der linken hinteren Ecke des Gartens, vom Fotografen aus gesehen. Das vermutete Wohnhaus hätte sich dann im Rücken des Fotografen befunden.

                              Viele Grüße
                              Xylander
                              Angehängte Dateien
                              Zuletzt geändert von Xylander; 01.08.2019, 13:17.

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