Die Bergmühle von Kupferberg / Jannowitz im Riesengebirge

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • Ilja_CH
    Erfahrener Benutzer
    • 05.11.2016
    • 753

    Die Bergmühle von Kupferberg / Jannowitz im Riesengebirge

    Bei meinen Familienforschungen habe ich mich mit der Bergmühle von Kupferberg bei Jannowitz auseinandergesetzt, da diese eine wichtige Rolle spielt. Mit diesem Sammelbeitrag möchte ich alle Informationen teilen damit andere, die im Internet danach suchen, auf diesen Beitrag aufmerksam werden. Wieder andere vielleicht wissen auch etwas darüber und teilen diese Informationen.

    Die Bergmühle befand sich in Kupferberg im Riesengebirge. Kupferberg heisst seit Ende des Zweiten Weltkrieges Miedzianka und gehört heute zu Polen. Jannowitz wird in Polen Janowice Wielkie genannt.

    Zur Lage wo diese Bergmühle stand:


    Die Bergmühle befand sich am Bober, einem Fluss im Bobertal in Kupferberg.
    Die Eisenbahn (von Breslau/Wroclaw nach Hirschberg/Jelenia Gora) fährt direkt daneben über eine grosse Bogenbrücke und danach über eine Stahlbrücke.

    Im Anhang noch drei weitere Karten zur Übersicht:
    - Auf der topographischen Karte 1:25 000 wird die Bergmühle erwähnt und die zwei Gebäude sind zu sehen. Die Karte ist von 1886.
    - Eine alte viel übersichtlichere Karte. Rechts sieht man wieder die eingezeichnete Bergmühle sowie den zweigeteilten Bober. Dazu eine kleine Brücke, die direkt bei der Bergmühle über den Bober führte.
    - Eine heutige Touristenkarte mit meinen Bemerkungen.

    Geschichte:
    Zuerst war das Gebäude eine Bergmühle, danach fiel das Gebäude einem Brand zum Opfer und wurde 1904 wiederaufgebaut. In eine Holzschleiferei plus Nebengebäude (Zusammenarbeit mit der Papierfabrik Jannowitz). Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde dort Strom produziert und Wasser via Kanälen in die Gruben geführt. Eines von zwei Gebäuden wurde irgendwann abgerissen. In den 1970er Jahren stand nur noch das Originalgebäude (die eigentliche Holzschleiferei). In den 90er Jahren war das Gebäude der ehemaligen Holzschleiferei zusammengefallen. Nach der Jahrtausendwende war das Gebäude eine Ruine und irgendwann danach wurde auf die Grundmauern ein Elektrowerk gebaut. Das Wasser des Bober liefert daher heute Strom, eine neue Turbine wird benutzt. Noch heute weist ein Granitstein am Strassenrand „Zur Bergmühle“.

    Google Street View Link zum Wegweiser:


    Anfahrt:
    Von Breslau aus nimmt man den Zug. Wenn man in Fahrtrichtung rechts sitzt kann man je nach Laub in den Bäumen das Elektrowerk sehen sobald der Zug die steinerne Bogenbrücke überquert. Einige Sekunden später überquert man die Stahlbrücke um kurz danach in Jannowitz aus dem Zug zu steigen. Man verlässt den Bahnhof links in Fahrtrichtung und geht dann auf der Strasse in die Richtung, von der aus man gekommen ist. Man läuft dieser Strasse entlang in den Wald bis man zum Wegweiser – einen grossen Stein, in den „Zur Bergmühle“ eingraviert ist – gelangt. Dort biegt man links ab und geht weiter durch den Wald bis man die Eisenbahnstrecke überquert. Danach folgt man dem Hauptweg und geht dann unter der Stahlbrücke und der steinernen Brücke hindurch um zum Elektrowerk zu gelangen.



    Chronik:

    …………………………

    14. August 1769

    In einem Buch wird die Bergmühle schon erwähnt. Dabei wird sie als Jannowitzer Bergmühle bezeichnet. Auf der Karte von 1886 ist der Mühlbusch schriftlich erwähnt. Dieses Zitat stammt aus dem Buch „Geschichte des Schlesischen Berg- und Hüttenwesens in der Zeit Friedrich’s des Grossen, Friedrich Wilheml’s II. und Friedrich Wilheml’s III. 1741 bis 1806. Erster Teil: Berg- und Hüttenpolitik.“ Herausgegeben von Dr. Phil. Hermann Fechner, Berlin 1903.

    “14. August 1769, in Kupferberg solle der alte Felixschacht nicht eher gewältigt und der Bau nach dem Segen Gottes geführt werden, als bis die Gewerkschaft die Grube von Neuem gemuthet habe; es sei ihr anzurathen, den Stollen im Mühlbusch (am Bober gegenüber der Jannowitzer Bergmühle) nicht fortzusetzen.“

    …………………………

    1838

    Die Kupferberger Bergmühle wird in einem 1838 publizierten Buch erwähnt. Es handelt sich um „Archiv für Mineralogie, Geognosie, Bergbau und Hüttenkunde“. Elfter Band, erstes Heft. Herausgegeben von Dr. C. J. B. Karsten und Dr. H. v. Dechen. Berlin, 1838. Vielleicht gehörte die hier erwähnte Papiermühle in Janowitz zur Papierfabrik. Oder dort entstand später die Papierfabrik…

    „Nach 3 früheren Messungen wurde dieser Punkt im Mittel nur zu 1226 Fuss bestimmt, welche Angabe aber mit der über die Höhe des Wehres der Kupferberger Bergmühle nicht übereinstimmt“.

    Und:

    „Boberspiegel am Fusse des Falkenberges bei Boberstein beim Wehr der Bergmühle zu Kupferberg“

    Und:

    „Dieses Gefälle von 43 Fuss ist auf 4 Mühlen vertheilt:
    - die Nieder- oder Papiermühle zu Janowitz gehörig
    - die Mittelmühle zu Janowitz gehörig
    - die Hammermühle zu Janowitz gehörig
    - die Bergmühle, zu Kupferberg gehörig“

    …………………………

    1865

    Im „Königlich Preussischer Staats-Anzeiger“, Berlin, Sonnabend den 1. April 1865 wird die Bergmühle ein weiteres Mal erwähnt. Es handelt sich wahrscheinlich um die öffentliche Ausschreibung zum Bau der Stahleisenbahnbrücke. Es handelt sich um altdeutsche Schrift, die für mich schwierig zu lesen ist. Es können sich Fehler in die Abschrift eingeschlichen haben:

    „Es soll die Ausführung der Erd-, Maurer- resp. Steinbauer-Arbeiten, inkl. Materialien-Lieferung, zum Bau einer 160 Fuss weiten Brücke mit eisernem Unterbau über den Bober an der Jannowitzer Bergmühle bei Kupferberg, in Sektion XII, Station 60 der VI. Bau-Abteilung, im Wege des öffentlichen Submissions-Verfahrens an Unternehmer vergeben(?) werden.“


    Und:

    „Submission zur Übernahme der Boberbrücke bei der Jannowitzer Bergmühle“.

    …………………………

    1877

    In der „Zeitschrift der Deutschen geologischen Gesellschaft“, XXIX. Band von 1877 wird die Bergmühle erwähnt:

    „Muscovit kommt unter den Einsprenglingen der Quarzporphyre höchst selten vor.*) Es ist daher bemerkenswerth, dass der Porphyr von der Bergmühle bei Kupferberg in Niederschlesien nach M. Websk **) hin und wieder kleine, aber scharf ausgebildete säulenförmige Krystalle von Muscovit enthält.“

    …………………………

    1885

    In einem Reiseführer wird die Bergmühle auch erwähnt. 30 Pfennige kostete damals der „Führer durch Jannowitz, Kupferberg und Umgegend“. Herausgegeben von der Sektion Jannowitz des Riesengebirgs-Vereins. Hier wird erwähnt, dass die Bergmühle eigentlich schon eine Holzstofffabrik ist. Vom Grafen.

    „Der Bergmühle: Man verfolgt die nach Kupferberg führende Strasse bis zum ersten Querweg links, an dem ein Stein „zur Bergmühle“ zeigt. Diesen Weg durch Wald, dann über die Eisenbahn fort zu Zimmermann Gasthaus mit Gärtchen. (Bier, Kaffee, Milch, Honig, Eierkuchen!) Wer nicht weiter will, geht in der zwischen den nächsten Häusern gelegenen Gasse bis zum Bobersteg, passiert diesen; dann links bei der Neubarthschen Mühle vorbei durchs Dorf zurück. Wer zur Bergmühle will, geht von Zimmermann den nach O. führenden Weg, dann unter der eisernen Eisenbahnbrücke, bald darauf unter einer steinernen (schöner Blick beim Passiren derselben) durch; gleich hinter letzterer liegt die Bergmühle (gräfi. Holzstofffabrik). Keine Restauration!
    Den Rückweg kann man auch auf der anderen Boberseite machen. Man geht um die Bergmühle links herum über zwei kleine Holzbrücken, dann links, unter der Eisenbahn hindurch, gleich darauf wieder über die Eisenbahn hinweg und bleibt dann auf der rechten Boberseite bis in Dorf zurück.“

    …………………………………

    1885:

    Eine Zeichnung zeigt die „Bergmühle bei Jannowitz“, Blickrichtung nach Norden. Man sieht auch die kleine Holzbrücke, die über den Bober führt. Im rechten, östlichen Teil des zweigeteilten Bober sieht man mehrere sehr hohe Holzgebäude. Die Bergmühle war dann schon eine Holzstofffabrik.

    Das Bild liegt im Anhang bei.
    Quelle Bild:
    Wytwórnia miazgi drzewnej dostarczała włókna drzewnego ( głównie świerkowego ) do fabryki papieru w której przerabiano ją na celuloze. Te z kolei drogą chemiczną na surowiec podstawowy do wyrobu papieru. Drzewo do ścierania pochodziło z okolicznych lasów Grafa. Drewno po ścięciu musiało być dokładnie okorowane, tak aby nie było na nim ani kory ani łyka. W dużej drewnianej szopie zwanej „Budą do okorowywania”, pracowało często nawet do 4-ch pracowników. Korę tę suszono

    Młyn papierniczy / celulozowy w dolinie Bobru należał do hrabiów zu Stolberg-Wernigerode, posiadających wówczas Miedziankę i Janowice. W młynie ścierano deski świerkowe, wcześniej okorowane, na pulpę (miazgę), którą po rozdrobnieniu i odstaniu w paczkach przewożono do papierni w Janowicach, Malinniku, Borowym Jarze i do Pilchowic. Maszyny w młynie napędzane były turbiną wodną wg pomysłu Jamesa Francisa, znaną od połowy XIX wieku. W początku XX wieku w "Górskim Młynie" pracowano na 3 zmiany, a gdy nurt Bobru nie dawał zadowalającej siły uzupełniono turbinę wodną, turbiną zasilaną gazem drzewnym. Górski Młyn nie zawsze był celulozownią - przed 1904 rokiem miał również piece do wypieku pieczywa. Ogień zniszczył na przełomie wieków dawne budowle do wysokości 2 piętra. Łamany dach kryty gontem łatwo się spalił. Młyn został szybko odbudowany i działał do końca wojny. Potem jak wszystko co związane z Miedzianką zaczął ginąć. Informację zaczerpnięto z artykułu Ernsta Fürle z Schlesische Bergwacht


    …………………………………

    1886:

    Die Bergmühle wird auf der topographischen Karte 1:25 000 erwähnt sowie die zwei Gebäude sind zu sehen.

    Kartenausschnitt im Anhang.

    …………………………………

    Irgendwann vor 1904:

    Eine Postkarte zeigt ein kleines Foto der Holzschleiferei sowie dem Nebengebäude vor dem Brand. Blickrichtung Norden.

    Foto im Anhang.
    Quelle: https://dolny-slask.org.pl/6782881,J...czy_dawny.html

    …………………………………

    1904:

    Wiederaufbau der abgebrannten Bergmühle. Zwei Gebäude. Vinzenz Gottstein hilft beim Wiederaufbau und bleibt bis zu seinem Tod als Werkführer in der Holzschleiferei (mehr Infos unten).
    Angehängte Dateien
  • Ilja_CH
    Erfahrener Benutzer
    • 05.11.2016
    • 753

    #2
    …………………………………

    1917:

    Eine gezeichnete Postkarte zeigt sehr genau die zwei neuen Gebäude. Holzschleiferei direkt neben dem Bober mit Mühle sowie parallel dazu weiter östlich das andere Gebäude. Auch die kleine Brücke über den Bober ist zu sehen und dahinter die steinerne Eisenbahnbrücke. Die Zeichnung ist sehr im Detail angefertigt, sieht man z. B. auch, dass das zweite Fenster von links ganz unten vergittert ist.

    Das Bild liegt im Anhang bei (erster Beitrag).
    Quelle Bild:
    Wytwórnia miazgi drzewnej dostarczała włókna drzewnego ( głównie świerkowego ) do fabryki papieru w której przerabiano ją na celuloze. Te z kolei drogą chemiczną na surowiec podstawowy do wyrobu papieru. Drzewo do ścierania pochodziło z okolicznych lasów Grafa. Drewno po ścięciu musiało być dokładnie okorowane, tak aby nie było na nim ani kory ani łyka. W dużej drewnianej szopie zwanej „Budą do okorowywania”, pracowało często nawet do 4-ch pracowników. Korę tę suszono


    …………………………………

    Irgendwann nach 1904, zwischen 1904 und Vertreibung am Ende des Zweiten Weltkrieges:

    Das Foto (Anhang (erster Beitrag)) findet man nur mit der Google Bildersuche. Auf der dazugehörigen verlinkten Seite selber sind keine Fotos mehr zu sehen. Der dazugehörige Blog wurde von einem Klaus betreut. Jedoch gibt es auf der Seite keine Kontaktmöglichkeiten. Das Foto trägt den Namen „Die Bergmühle im Weigelschen Garten in Jannowitz“. Es scheint aus einer Zeitschrift eingescannt worden zu sein, da man auf der Rückseite Texte erkennen kann. Das Foto zeigt fünf Personen inkl. Hund vor der umgebauten Holzschleiferei. Wenn man diesen Weg rechts weiter gehen würde, würde man die kleine Holzbrücke beim Bober überqueren. Wenn man das zweite Fenster von links ganz unten mit der gezeichneten Postkarte von 1917 vergleicht, dann kann man auch hier das vergitterte Fenster erkennen!
    Die Schwester meines Grossvaters erkennt leider die Personen auf dem Bild nicht wieder. Die Nachfahren von Richard Fürle wahrscheinlich auch nicht, sie haben zumindest nicht auf meine diesbezügliche Bitte reagiert, diese Personen mit eventuell alten Fotos ihrer Familie zu vergleichen.

    Das Bild liegt im Anhang bei (erster Beitrag).
    Quelle Bild:
    Google Bildersuche, früher anscheinend auf dieser Seite:
    https://www.google.ch/search?hl=de&t...nQ5PsB14Zl2omM:



    …………………………………

    1978:

    Fotos meines Grossvaters und seiner Schwestern (Infos zu ihrer Verbindung zu dieser Holzschleiferei weiter unten) zeigen das ehemalige direkt am Fluss liegende Hauptgebäude (Holzschleiferei) sowie im Vordergrund vermutlich zwei in der Zwischenzeit neu gebaute Gebäude zur Stromgewinnung. Fotos zeigen auch den Stein mit der Inschrift „Zur Bergmühle“. Damals noch dicht mit Bäumen, Blättern und Gebüsch umgeben.

    Einige der Fotos im Anhang (erster Beitrag).

    …………………………………

    1997:

    Erneuter Besuch der ehemaligen Holzschleiferei durch meinen Grossvater und seine Schwester. Das Dach des Hauptgebäudes sei nun eingestürzt. Leider keine Fotos des Gebäude. Nur ein Foto des Steins mit der Inschrift „Zur Bergmühle“ und daneben steht mein Grossvater. Es wurde mit Blitzlicht in der Nacht aufgenommen, jedoch erkennt man auch hier, dass direkt hinter dem Stein noch viel Vegetation vorkommt.

    …………………………………

    2012:

    Das Gebäude der ehemaligen Holzschleiferei ist zerstört. Nur noch Reste sind übrig, einige Grundmauern. Der zweigeteilte Bereich zum Stauen des Wassers ist fast trockengelegt.

    Ausgewählte Fotos im Anhang (erster Beitrag).

    Quelle Fotos:
    Wytwórnia miazgi drzewnej dostarczała włókna drzewnego ( głównie świerkowego ) do fabryki papieru w której przerabiano ją na celuloze. Te z kolei drogą chemiczną na surowiec podstawowy do wyrobu papieru. Drzewo do ścierania pochodziło z okolicznych lasów Grafa. Drewno po ścięciu musiało być dokładnie okorowane, tak aby nie było na nim ani kory ani łyka. W dużej drewnianej szopie zwanej „Budą do okorowywania”, pracowało często nawet do 4-ch pracowników. Korę tę suszono


    …………………………………

    2015:

    Ich besuche zum ersten Mal Polen und verbringe einige Tage in Breslau. Ein Tagesausflug führt mich per Bahn nach Kupferberg. Ich finde den Stein, die eiserne Brücke sowie die Steinbrücke und dahinter ein neu gebautes Elektrowerk. Der Staubereich für das Wasser hat neue Bordüren erhalten und ist voll. Eine neue Turbine wurde eingesetzt. Es sieht so aus, als hätte man einige Grundelemente der Ruine stehen lassen und darauf aufgebaut. Das Projekt wurde von der EU unterstützt.

    Danach klettern wir auf die Steinbrücke um von der Bahnlinie aus von oben den zweigeteilten Bober zu überblicken und laufen dann zur Stahlbrücke um Fotos vom Bobertal zu machen.

    Ausgewählte Fotos im Anhang des ersten Beitrages.

    …………………………………………

    Kommentar

    • Ilja_CH
      Erfahrener Benutzer
      • 05.11.2016
      • 753

      #3
      Beschreibung der Holzschleiferei und damit verbundene Personen:

      Ich zitiere den folgenden Text, anhand dessen ich die Verbindung von Vinzenz Gottstein sowie Anna Gottstein mit Richard Fürle bestätigen konnte:

      Quelle Text:


      „Zu den Kupferberger Wirtschaftsbetrieben zählte auch die Bergmühle, die Holzschleiferei des Grafen zu Stolberg-Wernigerode.
      Eine Holzschleiferei ist ein Zulieferbetrieb für die Papierfabriken, in dem aus Faserholz (hauptsächlich Fichte) auf mechanische Weise Zellstoff gewonnen wird. Zellstoff und die auf chemischem Wege aus Holz gewonnene Zellulose bilden das Rohprodukt zur Papiergewinnung.
      Schleifholz für die Bergmühle kam aus den umliegenden gräflichen Forsten. Das Holz mußte weiß geschält werden, Rinde und Bast durften also nicht mehr am Holz sein. Das geschah in der „Schälbude“, einem großen Holzschuppen, in dem manchmal bis zu vier Leute beschäftigt waren und in dem auch die Rinde trocken gelagert wurde. Die Rinde ist von Landwirten aus der Umgebung gerne gekauft worden.
      Bevor das Holz in den Schleifapparat kam, mußte es mit der Kreissäge auf Halbmeterstücke abgesägt werden. Durch den im Schleifapparat rotierenden Schleifstein wurde das Holz mit Wasserspülung zerrieben. Ein Schüttelsieb fing die im Holzbrei noch enthaltenen Späne auf. Der Holzbrei durchlief nun, bewegt von den zugehörigen Pumpen den Raffineur, den Sortierer und die Rührbütte und kam zuletzt in die Pappmaschine. Dort nahm ein Siebzylinder den gereinigten Holzstoff auf, übertrug ihn auf ein umlaufendes Filzband, von dem er sich auf eine glatte Metallwalze wickelte. Hatte er darauf eine bestimmte Dicke erreicht, wurde er abgeschnitten und in Packen zusammengelegt.
      Der Holzstoff – Zellstoff – wurde überwiegend in die Papierfabrik Jannowitz, aber auch nach Cunnersdorf, Weltende und sogar nach Mauer am Bober geliefert. Die Maschinen des Werks wurden durch eine Francisturbine angetrieben. Weil das Boberwasser bei längeren Trockenzeiten für die Turbine zu wenig war, kam es zum Einbau eines großen Verbrennungsmotors, der mit Holzgas angetrieben wurde. Anfang des II. Weltkrieges wurde dieser Motor wieder ausgebaut und verkauft, da er nur selten gebraucht wurde.
      Gearbeitet wurde von Montag 6 Uhr bis Sonnabend 22 Uhr durchgehend, also auch nachts. Die drei Schichten je Tag waren von 6 – 14 Uhr, 14 – 22 Uhr und 22 – 6 Uhr eingeteilt. Die im Werk beschäftigten Schleifer, je einer pro Schicht, waren voll ausgelastet. Denn der Schleifapparat mußte ständig mit Holz gefüttert und das Schüttelsieb von Spänen gereinigt werden. Die Pappmaschine rief mit Glockenzeichen zum Holzstoffabschneiden. Die Turbine war von Hand nachzuregulieren und die beiden Rechen am Wasserlauf sollten von Laub und Treibholz freigehalten werden. Wuchs dem Schichtarbeiter, z. B. bei Hochwasser oder einer Betriebsstörung, die Arbeit über den Kopf, mußte der Werkführer einspringen.
      Zum Stammpersonal der Bergmühle gehörten Bettermann Paul aus dem Weigelschen Garten, August Ermrich und Heinrich Friebe aus Ober-Jannowitz, Richard Fürle jun. aus Dreschburg und Knörich sen. aus Kupferberg. Von den Nachwuchsarbeitern, die Anfang 1940 eingestellt wurden, ist mir namentlich nur noch Konrad Drescher aus Kupferberg bekannt.
      Die Bergmühle war nicht immer eine Holzschleiferei. Erst 1904 war sie in eine solche umgebaut worden. Vorher war es eine Mühle mit einem mehrstöckigen steilen Schindeldach. Daß in der Mühle auch gebacken wur*de, bewiesen zwei große Backöfen im Keller, von denen einer noch von meinen Eltern hin und wieder benutzt wurde. Im Rentamt des gräflichen Schlosses in Jannowitz hing ein Ölgemälde dieser alten Bergmühle.
      Ein Brand zerstörte kurz nach der Jahrhundertwende das Gebäude bis auf zwei Stockwerke. Aus Erzählungen weiß ich noch, daß brennende Schindeln bis in den Weigelschen Garten flogen. Beim Um- und Wiederaufbau in eine Holzschleiferei half auch mein Großvater Vinzenz Gottstein, Tischler und Mühlenbauer, gebürtig aus Spindlermühle. Er blieb als Werkführer in der Bergmühle. 1930 wurde mein Vater Werkführer, der seit 1920 bereits als Schleifer im Betrieb gearbeitet hatte. So habe ich meine Kinder- und Jugendzeit in der Bergmühle verbracht und konnte daher aus der Erinnerung noch einiges berichten.
      Nun noch zur Lage der Bergmühle. Abgeschieden, im Bobertal eingeengt von den Abhängen des Landeshuter Kammes und den noch steiler aufragenden Bleibergen, lag sie direkt am Wasser. Die Brücken über den Bober und den Mühlgraben verbanden die beiden Uferseiten. Für den Briefträger, der die Tour ins Jannowitzer Oberdorf und den Weigelschen Garten hatte, war dies die einzige Möglichkeit, auf die andere Boberseite zu kommen. Daher wurde die Bergmühle auch von den Jannowitzer Briefträgern bedient. Sie gehörte aber nicht nach Jannowitz und auch nicht zum Weigelsehen Garten, sondern lag auf dem Gemeindegebiet von Kupferberg. Wir mußten auch nach Kupferberg in die Schule gehen.
      Das Wehr, bei dem das Wasser des Bobers in den Mühlgraben abgeleitet wurde, lag schon jenseits der nahen Kreisgrenze auf Rudelstädter Gebiet. Wehr und mit Einschränkung auch der Mühlgraben waren für uns, die Ju*gend aus der Umgebung, ein naturbelassenes Badeparadies, solange es die Wassertemperatur zuließ. Welche Streiche und »Indianerfreuden« sich dort abspielten, wissen nur jene, die es noch selbst erlebt haben.
      Wie ein Gruß aus der weiten Welt war die Bahnstrecke Hirschberg-Breslau mit regem Zugverkehr. Nur 80 m entfernt von der Bergmühle überquerte die Strecke auf einem Viadukt mit mehreren Bogen den Bober, um nach einem felsigen Einschnitt auf der eisernen »Schiefen Brücke« den Bober gleich noch einmal zu kreuzen. Das Rumpeln der Züge störte uns wenig und auch nicht das leise Summen der Turbine. Stand das Werk sonntags still, hörten wir nur das plätschernde Boberwasser.
      Inzwischen ist die Bergrmühle, wie fast alles von Kupferberg, verschwunden. Das Boberwasser fließt aber noch und Züge rollen weiterhin durchs vereinsamte Tal.
      Ernst Fürle

      Dieser Bericht stand auch in der Schlesischen Bergwacht vom 5. August 1987.“

      Liste Personen:
      - Graf zu Stolberg-Wernigerode
      - Bettermann Paul aus dem Weigelschen Garten
      - August Ermrich aus Ober-Jannowitz
      - Heinrich Friebe aus Ober-Jannowitz
      - Richard Fürle jun. aus Dreschburg*
      - Knörich sen. aus Kupferberg
      - Konrad Drescher aus Kupferberg
      - Vinzenz Gottstein**
      - Ernst Fürle***

      * Richard Bruno Fürle, Sohn der Anna Gottstein und des Richard Fürle
      ** Vater der Anna Gottstein.
      *** Günter Ernst Fürle, Sohn der Anna Gottstein und des Richard Fürle. Höchst wahrscheinlich hat nicht er, sondern sein Bruder Hans Oskar Fürle den Text für die Schlesische Bergwacht vom 5. August 1987 geschrieben.




      Mein Grossvater und dessen Schwester:
      Mein Grossvater und seine Schwester waren uneheliche Kinder von Anna Gottstein’s Bruder. Anna Gottstein heiratete Richard Fürle und sie hatten vier Kinder zusammen. Anna Gottstein und ihr Ehemann Richard Fürle blieben bis zum Ende bei der Holzschleiferei, nachdem Anna’s Vater Vinzenz Gottstein seit 1904 bis zu seinem Tod in den 1930er Jahre als Werkführer in der Holzschleiferei gearbeitet hatte. Anna Gottstein’s Bruder Bruno Gottstein verschlug es schon in jungen Jahren vom Riesengebirge nach Breslau. Dort hatte er zwei Ehen und während der zweiten Ehe soll er an der Brunnenstrasse 30 zwei uneheliche Kinder bekommen haben. Er starb sehr früh, die Kinder haben deshalb nicht sehr viel von ihm mitbekommen oder erfahren. Leider habe ich nichts von dem gewusst, als mein Grossvater noch gelebt hat. Er hätte mehr erzählen können. Seine Schwester hat mir ein paar mal über diese Holzschleiferei erzählt. Da sie dort jedoch nie lebte, sondern höchstens ein paar Mal Tante Anna besuchte, und damals sehr klein war, sind nur wenige Erinnerungen übrig geblieben. Als ich sie zuletzt besucht habe, hat sie mir von dem vergitterten Fenster der Holzschleiferei erzählt. Dieses, welches mir jetzt auf dem Foto und auf der Postkarte aufgefallen ist.

      Hier eine kleine Chronik der Personen:

      26. Sep. 1856
      Geburt Vinzenz Gottstein in Friedrichstal Nr. 94, Spindlermühle

      17. Mai 1857
      Geburt Auguste Marie Alwine in Oberleschen

      15. Juli 1883
      Heirat Vinzenz Gottstein (Mühlenbauer) und Auguste Marie Alwine in Niederleschen.

      20. Dez. 1884
      In Albrechtsdorf (nahe Spindlermühle) wird Richard Fürle geboren.

      13. Feb. 1886
      In Oberleschen wird eine Tochter von Vinzenz Gottstein (Fabrikarbeiter) und Auguste Marie Alwine geboren. Martha Maria Anna Gottstein (kurz Anna Gottstein).

      14. Dez. 1891
      Die Mutter von Auguste stirbt, der Tod wird von Auguste selber gemeldet

      20. April 1893
      In Oberleschen wird ein Sohn von Vinzenz Gottstein und Auguste Marie Alwine geboren: Albert Johann Bruno (kurz Bruno Gottstein).

      November 1895
      In Wernersdorf, Kreis Hirschberg wird eine weitere Tochter von Vinzenz Gottstein und Auguste Marie Alwine geboren. Anna Maria Elisabeth. Die Geburtsurkunde wird in Petersdorf ausgestellt.

      Juli 1986
      In Wernersdorf, Kreis Hirschberg stirbt Anna Maria Elisabeth (nicht einmal neun Monate alt).

      1904
      Die Bergmühle von Kupferberg brennt bis auf zwei Stockwerke ab. Der Rest des Gebäudes wird in eine Holzschleiferei umgebaut. Vinzenz Gottstein hilft beim Wiederaufbau mit und bleibt als Werkführer in der Holzschleiferei.

      Kommentar

      • Ilja_CH
        Erfahrener Benutzer
        • 05.11.2016
        • 753

        #4
        2. Jan. 1905
        Anna Gottstein (unverehelicht) bekommt ein Kind. Das Mädchen bekommt die Namen Anna Gertrud Gottstein und wird in Petersdorf geboren. Richard Fürle ist der Vater (wird jedoch nicht in der Geburtsurkunde eingetragen). Er lebt zu dem Zeitpunkt in Hirschberg, seine Eltern in Petersdorf.

        23. September 1906
        Anna Gottstein (unverehelicht) bekommt ein weiteres Kind. Richard Bruno Fürle wird geboren. Als Vater wird Richard Fürle (Klempner) eingetragen.

        1. Oktober 1906
        Richard Bruno Fürle wird in Breslau getauft.

        18. April 1909
        Anna Gottstein und Richard Fürle heiraten in Jannowitz. Richard Fürle lebt in Hirschberg, Alte Herrenstrasse 7. Anna Gottstein lebt in Dreschburg (bei Kupferberg). Vinzenz Gottstein arbeitet als Holzstofffabrik-Werkführer.

        24. September 1910
        In Breslau wird Magdalena Maria Elisabeth Rieger geboren.

        21. Januar 1915
        Albert Johann Bruno Gottstein (Tischler) heiratet in Breslau die Damenschneiderin Agnes Anna Mathilde Hauptmann. Sie wohnen an der Tauentzienstrasse 120. Sie ist bereits schwanger. Ihr Vater Karl Hauptmann ist Tischlermeister.

        18. Februar 1915
        Albert Johann Bruno Gottstein und seine Ehefrau bekommen einen Sohn: Walter Bruno Gottstein.

        24. Februar 1915
        Walter Bruno Gottstein stirbt nach nur sechs Tagen.

        15. Juli 1916
        Albert Johann Bruno Gottstein und seine Ehefrau bekommen einen Sohn: Heinz Ferdinand Franz Gottstein. Bruno arbeitet immer noch als Tischler, die Adresse ist immer noch Tauentzienstrasse 120 in Breslau.

        17. Juli 1916
        Heinz Ferdinand Franz Gottstein stirbt nach zwei Tagen.

        9. Juli 1920
        Richard Fürle (Klempner) und Anna bekommen ein weiteres Kind: Hans Oskar Fürle. Die Geburtsurkunde wird in Jannowitz ausgestellt.

        1920
        Richard Fürle wechselt seinen Beruf. Er beginnt als Holzschleifer in der Holzschleiferei von Vinzenz Gottstein zu arbeiten.

        1921
        Albert Johann Bruno Gottstein (und vermutlich auch seine Ehefrau) wohnen an der Neudorfstrasse 91 in Breslau. Er ist Tischlermeister.

        24. März 1922
        Richard Fürle (Holzschleifer in der Holzschleiferei von Kupferberg) und Anna bekommen ein weiteres Kind: Günter Ernst Fürle. Die Geburt wird in Kupferberg gemeldet. Anna und Richard Fürle leben in Dreschburg, Haus 16.

        29. Januar 1923
        Richard und Anna Fürle sowie ihre vier Kinder Anna Gertrud, Richard Bruno, Hans Oskar und Günter Ernst sind in Deutschland eingebürgert und somit Deutsche geworden. Die Urkunde wird in Liegnitz ausgestellt. Vermutlich waren sie vorher Österreicher.

        1923
        Albert Johann Bruno Gottstein und seine Frau Agnes Anna Mathilde Hauptmann lassen sich scheiden. Sie nimmt wieder ihren Mädchennamen an. Keine Kinder.

        1923
        Albert Johann Bruno Gottstein wohnt an der Herdainstrasse 69 in Breslau. Er ist Tischlermeister. Vor oder nach der Scheidung?

        1925
        Albert Johann Bruno Gottstein wohnt noch immer an der Herdainstrasse 69 H. Er ist immer noch ein Tischlermeister.

        1927
        Albert Johann Bruno Gottstein wohnt an der Grünstrasse 38 in Breslau. Er ist weiterhin als Tischlermeister tätig.

        1927
        Vinzenz Gottstein lebt und arbeitet an der Brunnenstrasse 30 in Breslau. Im Erdgeschoss hat er dort eine Möbeltischlerei.

        1928
        Albert Johann Bruno Gottstein wohnt an der Neudorfstrasse 95 H. Erdgeschoss. Er ist immer noch ein Tischlermeister.

        1928
        Vinzenz Gottstein betreibt weiterhin seine Möbeltischlerei an der Brunnenstrasse 30 in Breslau.

        1929
        Albert Johann Bruno Gottstein wohnt an der Neudorfstrasse 95 H. Erdgeschoss. Er ist immer noch ein Tischlermeister.

        1929
        Vinzenz Gottstein betreibt weiterhin seine Möbeltischlerei im Erdgeschoss an der Brunnenstrasse 30 in Breslau. T. 349 07

        15. November 1929
        In Breslau wird ein Junge namens Bruno Franz Vinzenz geboren. Die Mutter - eine ledige Hausangestellte - ist Magdalena Maria Elisabeth Rieger. Wohnhaft in der Brunnenstrasse 30 in Breslau. Es wird kein Vater in der Geburtsurkunde eingetragen. Es soll sich jedoch um Albert Johann Bruno Gottstein handeln.

        6. Mai 1930
        Vinzenz Gottstein, Holzschleifereiwerkführer, stirbt in Derschburg.

        1930
        Nach dem Tod von Vinzenz wird Richard Fürle Werkführer in der Holzschleiferei von Kupferberg.

        1932
        An der Brunnenstrasse 30 in Breslau ist jetzt Albert Johann Bruno Gottstein gemeldet. Er ist jetzt ein Möbel-Tischlermeister. T. 349 07

        26. Januar 1932
        Magdalena Maria Elisabeth Rieger und ihr Sohn Bruno Franz Vinzenz lassen sich einbürgern und werden Deutsche. Sie waren vorher Österreicher (ihre Eltern kamen aus Österreich-Schlesien).

        8. Dezember 1933
        Magdalena Maria Elisabeth Rieger - wohnhaft an der Brunnenstrasse 30 in Breslau - bekommt eine Tochter: Roselore. Ob ein Vater in der Geburtsurkunde eingetragen wird ist unbekannt da keine Geburtsurkunde auffindbar ist. Vater: Gemäss Erzählungen wie schon beim ersten Kind Albert Johann Bruno Gottstein.

        1935
        Albert Johann Bruno Gottstein wohnt und arbeitet als Möbel-Tischlermeister an der Brunnenstrasse 30 in Breslau.

        1935
        Eine Frau Katharina Gottstein ist an der Sonnenstrasse 29 in Breslau gemeldet.

        1936
        Albert Johann Bruno Gottstein wohnt und arbeitet als Möbel-Tischlermeister an der Brunnenstrasse 30 in Breslau bis zu seinem Tod. Zum Zeitpunkt des Todes ist er immer noch mit Katharina Elfriede geb. Berndt verheiratet, die vermutlich jedoch nicht mehr mit ihm zusammen lebt. Gemäss seiner Sterbeurkunde war sie immer noch an der Brunnenstrasse 30 gemeldet.

        1936
        Frau Katharina Gottstein ist weiterhin an der Sonnenstrasse 29 in Breslau gemeldet.

        Zwischen 1936 und 1938
        Magdalena Maria Elisabeth Rieger reist mit ihren zwei Kindern Bruno Franz Vinzenz und Roselore nach Berlin.

        2. April 1938
        Magdalena Maria Elisabeth und Friedrich Wilhelm Karl Fritz (Kaufmännischer Angestellter) heiraten in Berlin.

        5. September 1938
        Magdalena Maria Elisabeth und Friedrich Wilhelm Karl Fritz bekommen in Berlin eine gemeinsame Tochter: Die Brunhilde. Ihre Adresse: Waterloo Ufer 12. Ihr Ehemann adoptiert die zwei anderen Kinder.

        1944 (Datum nicht erwiesen, Quelle Foto unklar)
        Ein Foto zeigt im Riesengebirge auf der Schneekoppe die folgenden Personen:
        - Magdalena Maria Elisabeth Rieger mit ihren drei Kindern Bruno, Roselore und Brunhilde
        - Richard Fürle und seine Ehefrau Anna geb. Gottstein

        1944
        Günter Ernst Fürle ist bereits an der Ostfront und wird seit dem vermisst.

        6. Februar 1945
        Ein Schreiben vom Landrat in Hirschberg trifft bei Richard Fürle (immer noch Werkführer in der Holzschleiferei) ein. Er wird darin zum Bürgermeister von Kupferberg bestimmt. Er übt dieses Amt bis zur vollständigen Übernahme der Polen im Herbst 1945 aus.

        20. Dezember 1954
        Anna Fürle stirbt in Hallenberg. Richard Fürle ist zu diesem Zeitpunkt bereits Rentner.

        1982
        Richard Fürle feiert seinen 98. Geburtstag. In der "Schlesischen Bergwacht" wird ein Foto abgedruckt.





        Hatte leider nicht alles in einem Beitrag Platz.

        Kommentar

        • Kleinschmid
          Erfahrener Benutzer
          • 20.01.2013
          • 1239

          #5
          Sehr schön gemacht!

          Besten Dank für diese interessante Zusammenstellung betref. die Kupferberger Bergmühle.

          Kommentar

          • Ilja_CH
            Erfahrener Benutzer
            • 05.11.2016
            • 753

            #6
            Ohne das Buch gelesen zu haben, weise ich daraufhin weil ich denke, dass es eine spannende Lektüre ist, wenn man Vorfahren hat, die dort lebten:

            Kupferberg – ein verschwundener Ort

            Infos:
            In "Kupferberg" erforscht der polnische Reporter Filip Springer das Schicksal einer ehemaligen niederschlesischen Bergstadt. Daraus entsteht nicht nur eine vereinnahmende Biografie eines Ortes, sondern ein Mosaik europäischer Geschichte.


            Richard Fürle wird in den Buch zumindest auch erwähnt. Bin schon gespannt, ob auch die Bergmühle bzw. Holzschleiferei eine Erwähnung findet.

            Kommentar

            Lädt...
            X