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#1
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Ich bin nun im dritten Jahr intensiv dabei das Kirchenbuch der Thüringer Kirchengemeinde Sättelstädt am Fuße des Hörselberges mit den Filialdörfern Burla, Kälberfeld und Sondra komplett abzuschreiben. Bei Taufen, Heiraten und Beerdigungen habe ich bereits die Jahre 1632 bis 1780 geschafft.
Ich benutze Word-Tabellen, die ich chronologisch oder alphabetisch sortieren kann. Zu den meisten Familiennamen habe ich mir auch Einzeltabellen herauskopiert, die ich in allen Variationen sortieren kann. Es sind zur Zeit bereits 98 Megabyte an reinen Word-Dateien. Parallel dazu pflege ich die Daten in FTM 2006 ein, was allerdings bis zur Vervollständigung noch einiges an Zeit braucht. Habe da erst 3200 Personen drin. Angefangen hatte ich die Abschriften, als ich einsah, dass mir selbst sehr viele Einzelfunde nicht zur plausiblen Zusammenstellung meiner Vorfahrenzweige ausreichen. Selbst jetzt, obwohl ich in Windeseile alle Datensätze durchsichten kann, wollen mir einige Zuordnungen nicht gelingen. Das liegt daran, dass weit mehr Kinder in Nachbargemeinden geboren werden (und getauft) als man denkt. Ich denke mir, dass junge Mütter sehr gerne bei einer älteren Schwester oder bei ihrer Mutter zum ersten Male niederkommen wollten. Eine große und unerlässliche Hilfe sind Sterbeeinträge, sofern sie mit einer vernünftigen Sterbealtersangabe versehen sind. Leider versterben viele Dörfler im höheren Alter ebenfalls im Nachbardorf, weil sie dort bei einer Tochter oder einem Sohn im Ausgedinge leben. Daher sehe ich für die Zukunft keinen Mangel an Arbeit, da ich mir nun auch die umliegenden Kirchengemeinden rund um den Hörselberg als „Objekt der Begierde“ vorgenommen habe. Das Riesenproblem sind die vielen Namensträger gleichen Vor- und Familiennamens, die oftmals parallel zur gleichen Zeit lebten und Kinder bekamen. Ab 1740 ungefähr werden Gott sei Dank komplette Mütternamen angegeben. Einige Male konnte ich durch das Internet andere Familienforscher finden, die ebenfalls Vorfahren aus Sättelstädt aufweisen. Hier konnte ich weitgehende Ergänzungen beiliefern. Oftmals musste ich die Kollegen auf falsche Zuordnungen aufmerksam machen, die zwangsläufig entstehen, wenn nicht wirklich alles zugänglich ist. Wenn jetzt jemand denkt, dass man sich da Dank einhandelt, der irrt sich gewaltig. Man konnte auch sehen, dass ganze Ahnenlinien zurechtgebogen wurden. Da findet man keinen passenden Täufling als siebenfachen UrGroßvater und nimmt sich halt einen, der halbwegs „hinkommt“. Wenn ich ehrlich bin, habe ich keine Ahnung, was ich mit meinen Aufzeichnungen mal anfangen werde. Hat jemand einen Vorschlag? |
#2
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![]() Hallo Viktor,
was Du da machst, ist vor allem für Familienforscher sehr wertvolle Arbeit. Da kann man Dir wirklich nur danken, dass Du Dir diese Mühe machst. Das Verkarten von Kirchenbüchern ist nicht gerade einfache Arbeit und gut auch, dass Du die einzelnen Familien auch kritisch betrachtest. Was nutzt es auch, wenn man, wie in den von Dir beschriebenen Fällen, einfach etwas hinbiegt? Wenn Du keine Idee zu Deinen Aufzeichnungen hast, dann hätte ich eine ![]() Viele Grüße Hina |
#3
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![]() Hallo Viktor,
ich habe von meinem Dorf auch so etwas (allerdings erst teilweise) vorliegen. Habe auch schon versucht Ahnenforschern zu helfen, doch manche sind so stur und wollen mir nicht glauben wenn ich ihnen sage, die Stammlinie geht im Dorf weiter und die Person, die sie als Ahnen vorliegen haben, ist nicht ihr Ahne, sonders bereits als Säugling verstorben und der richtige Ahne ist ein nachfolgendes Kind. Ich gebe dann meist auf und lasse sie in ihrem Stursinn. Was aus meinen sehr umfangreichen Aufzeichnungen in Bezug auf mein Dorf mal wird, weiß ich schon. Habe mich erst letztens mit meinem Mann darüber unterhalten. Dem Heimatverein gebe ich es nicht, sondern werde es irgendwann (hoffentlich erst in 50 Jahren oder mehr ![]() |
#4
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![]() Hallo Luise,
ich glaube auch, daß ein Heimatverein nicht unbedingt der beste Ort ist, an den man seine Aufzeichnungen abgeben sollte. Wahrscheinlich ist dann oft nur Mitgliedern des Vereins eine Einsicht erlaubt oder an andere besondere Bedingungen geknüpft. Das Stadtarchiv, oder zumindest ähnlich arbeitende Archive sind da sicher die bessere Lösung. Ich weiß auch noch nicht, was ich mit meinen Unterlagen irgendwann mal machen werde. In der Familie gibt's bisher keinen, den's interessiert - vielleicht gebe ich es auch ans Stadtarchiv ab! Aber noch hab ich ja einiges selbst zu erforschen! ![]() Kann man eigentlich selbst auch Bedingungen stellen, wenn man solche Sachen abgibt? Zum Beispiel, daß der Kram jedem Forscher unentgeltlich zugänglich gemacht werden soll, etc.?! Kenne mich da nicht so aus... ![]() Viele Grüße -Jens |
#5
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![]() Hallo Jens,
wie die Modalitäten sind, habe ich auch keine Ahnung. In meinem Dorf ist da wirklich das nächste Stadtarchiv am allerbesten, denn beim Heimatverein habe ich auch die Befürchtungen, dass am Ende sich jemand alles privat aneignet und meine ganze Arbeit einfach verloren geht. Mein Vertrauen wäre in diese Richtung sehr, sehr gering. Aber zum Glück bin ich noch nicht so alt und ich habe ja auch noch sooooooo viel zu erforschen ![]() |
#6
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![]() Hallo Jens,
in den Archiven sollten die Dokumente generell unentgeltlich einsehbar sein. Die Kosten, die da auf einen zukommen haben ja nichts mit dem eingesehenen Dokument selbst zu tun, sondern sind allgemeine Archivnutzungsgebühren, Gebühren für Kopien bzw. das Honorar, wenn ein Archivar mit der Suche beauftragt wird usw. Manchmal ist der Zugang zu einigen Dokumenten eingeschränkt, z.B. nur für wissenschaftliche Forschungsarbeiten von Universitäten o.ä. aber das hat eher damit zu tun, dass sie zu wertvoll sind, als dass jeder darin rumblättert und die Dokumente mit der Zeit zerstört werden. Wenn man Glück hat, gibt es aber davon auch Digitalisierungen oder es ist bereits aufbereitet und veröffentlicht. Eine spätere Übergabe an das Stadtarchiv halte ich auch für sinnvoll. Bei den Heimatvereinen habt Ihr recht. Da geht, je nachdem, wie er arbeitet und wer sich darum kümmert, im Laufe der Zeit durchaus mal was unter und so mancher Heimatverein ist auch schon eingegangen. Viele Grüße Hina |
#7
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![]() Zitat:
![]() Ich habe einige Monate an Korrespondenz investiert um einen sehr standhaften Menschen davon zu überzeugen, dass derjenige, den er für seinen Urahnen hielt, nicht als Apotheker in Sachsen, sondern als lediger Metzgergeselle in Thüringen verstorben ist. Bei meinen Forschungen in Sättelstädt habe ich übrigens den mütterlichen Stammbaum von Frau Prof.Dr. Dagmar Schipanski, der Thüringer Landtagspräsidentin und früheren Bundespräsidenten-Kandidatin erstellt. Sie ist meine Cousine in 8.Generation. Das wäre es doch mal gewesen, eine Bundepräsidentin in der Ahnengemeinschaft zu haben ![]() An ein Ortsfamilienbuch habe ich bereits mal gedacht. Da muss ich mich allerdings mit der Kirchengemeinde in Verbindung setzen. Eine Kopie der Abschriften geht natürlich an das Eisenacher Landeskirchenarchiv, von wo ich die Bilddateien der Kirchenbücher her habe. Was wäre mit Leipzig? Dieser Genealogiestelle?( komm gerade nicht auf den Namen) |
#8
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![]() Hallo Jens,
der Ansatz Deiner Überlegungen ist schon richtig. Man sollte seine Unterlagen dorthin geben, wo sie allgemein öffentlich zugänglich sind. Das ist ein Stadtarchiv oder ein Staatsarchiv. Dorthin abgegebene persönliche Unterlagen sind grundsätzlich allen Benutzern zugänglich, es sei denn man vereinbart mit dem Archiv einschränkende Vorbehalte. Dieter |
#9
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![]() Hallo Viktor
das Abschreiben von Kirchenbüchern ist so eine Sache. Ich gehe davon aus, dass du das kannst und auch lesbare Kopien zur Verfügung hast. Ich schreibe die Daten eines KB in das PSA-Progamm vom Dr. Coors. Das kostet zwar, dafür handelt es sich aber um ein Datenbankprogramm, mit Hilfe schon über 10 Millionen Datensätze verkartet wurden. Hier werden die einzelnen Eintragungen zwar in ein Schema gebracht, dieses hat aber auch große Vorteile. Zum einen, habe ich keine Probleme wegen der Veröffentlichung: - Entweder werden die entstandenen Dateien zusammen mit den Bilddateien des original Kirchenbuches verknüpft und auf einer DVD veröffentlicht. - Zum anderen konnte man die anderen Kirchenbücher (nämlich die, die der PT-Verlag nicht als Bilddatei zur Verfügung hat) bei den Erkelezern auf einer CD als PDF-Datei veröffentlichen. - Ebenfalls ist der Druck der Register möglich, so dass man im Pfarramt ein Exemplar hinterlassen kann oder sollte. Wir haben jedenfalls alles gemacht: DVD, CD und Ausdruck. Die privaten Ausdrucke, die für unser privates Archiv gemacht worden sind, werden irgendwann im Bistumsarchiv landen. Wir sind der Meinung, dass dort irgendwann auch das Original landet. Daher macht das auch wieder Sinn: Original und Verkartung an einem Platz. Die Technik der Ortssippenbücher ist wieder was anderes. Du gibst die Daten in ein Stammbaumprogramm ein. Sowas ist nicht meine Art. Das will ich aber nicht weiter ausdiskutieren. Es gibt ebenfalls Programme, die das automatisch machen können. Das PSA-Programm ist eines von anderen: Du schreibst also das KB in das Programm ab und der PC verfasst automatisch das OSB dazu. Der Bearbeiter muss nur evtl. korrigierend eingreifen. Wohlgemerkt, davon habe ich aber keine Ahnung weil das nicht mehr meine Welt ist. |
#10
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![]() Moin Viktor,
Deine tolle Arbeit ist ja bewundernswert. Wenn Du auch darauf achtest, auch die Quellen (Seite, Nr. etc.) mit anzubringen, was ich auch annehme, das Du so etwas tust, dann ist die Arbeit fast nicht zu bezahlen. Meine HG in Eck/Dänischer Wohld hat eine eigene Gruppe "KB-Verkartung" vor vielen jahren aufgebaut. Bis heute sind fast alle KB im Dänischen Wohld erfaßt und verkartet, wenn auch als Formblätter in Leitz-Ordnern. Die Ergebnisse können natürlich von jeder Person eingesehen werden, alles in den knappen Öffnungszeiten des Vereinsarchives nebst Bücherei in Eck. Wenn es so einen Verein nicht gibt oder der zu unsicher ist, scheint mir ein Stadtarchiv oder die Landesbibliothek immer die beste Wahl! Weiter so und viel Glück. MfG menestrel |
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