Kindersprüche in den 50.ziger Jahren

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  • consanguineus
    Erfahrener Benutzer
    • 15.05.2018
    • 5533

    #46
    Ich kann aus den 50ern leider nichts beitragen, weil mein Platz am Eßtisch damals noch leer war. Aber aus späteren Zeiten kenne ich diesen Abzählspruch:

    "Ente tente tiromente, ente tente meck und Du bist weg"

    Grundsätzlich waren es ja eher die Mädchen, die sich mit so etwas wie Abzählreimen beschäftigten. Wir Jungs regelten die Reihenfolge häufig anders. Mehr nonverbal, um es wertfrei auszudrücken. Auch bei diesen Klatschspielen ("Empompie Kolonie...") durfte sich ein richtiger Junge nicht erwischen lassen. In der Sprache der heutigen Jugend wäre er "safe ein Opfer" gewesen. Das war Die Zeit, in der die Menschheit noch mit zwei Geschlechtsidentitäten klarkam, welche sich zudem noch recht gut unterscheiden ließen. Zu unserer Zeit kam jemand, der mit den Mädchen Klatschspiele betrieb, beim Cowboy und Indianer-Spiel (darf man heute eigentlich noch "Indianer" sagen, oder fällt das auch unter die Zensur der politisch 110% Korrekten?) an den Marterpfahl. Und zwar gleich zu Beginn des Spiels...
    Suche:

    Joh. Christian KROHNFUSS, Jäger, * um 1790
    Carl KRÜGER, Amtmann in Bredenfelde, * um 1700
    Georg Melchior SUDHOFF, Pächter in Calvörde, * um 1680
    Ludolph ZUR MÜHLEN, Kaufmann in Bielefeld, * um 1650
    Dorothea v. NETTELHORST a. d. H. Kapsehden, * um 1600
    Thomas SCHÜTZE, Bürgermeister in Wernigerode 1561

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    • Wolfg. G. Fischer
      Erfahrener Benutzer
      • 18.06.2007
      • 4918

      #47
      Zitat von fps Beitrag anzeigen
      Den "Hoppe Reiter"- Kindervers kennt ja wohl jeder.

      Von meinem ostpreußischen Großvater gab es dazu noch eine Alternative, bei der ebenfalls die Kinder auf den Knien reiten und zum Schluss "abgeworfen" werden.

      Bei uns im Kreis Hersfeld gab es auch eine Variante:


      "So fahren die Damen, so fahren die Damen." (wiegende Bewegung)

      "So reiten die Herren, so reiten die Herren." (Das Kind hüpft auf und ab.)

      "So ruckelt der Bauer, so ruckelt der Bauer." (Abwurf)

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      • Xylander
        Erfahrener Benutzer
        • 30.10.2009
        • 6450

        #48
        Zitat von consanguineus Beitrag anzeigen
        Zu unserer Zeit kam jemand, der mit den Mädchen Klatschspiele betrieb, beim Cowboy und Indianer-Spiel (darf man heute eigentlich noch "Indianer" sagen, oder fällt das auch unter die Zensur der politisch 110% Korrekten?) an den Marterpfahl. Und zwar gleich zu Beginn des Spiels...
        Oh, consanguineus, dann waren meine Kumpels in den 1940ern toleranter als Deine zu Deiner Zeit. Ich habe bei den Klatsch-und Abzählspielen der Mädchen mitgemacht, oft als einziger Junge. Ja wo scheint denn der Mond, ja wo geht er denn auf haben wir fast täglich gespielt. Bei den Jungens war ich Winnetou. Na ja ich hatte als erster Karl May entdeckt und besaß einige Bände.
        Viele Grüße
        Xylander
        Zuletzt geändert von Xylander; 03.09.2020, 14:11.

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        • fps
          Erfahrener Benutzer
          • 07.01.2010
          • 2160

          #49
          Zitat von consanguineus Beitrag anzeigen
          Grundsätzlich waren es ja eher die Mädchen, die sich mit so etwas wie Abzählreimen beschäftigten.
          Zu "meiner" Zeit, also in den 50ern, kannten die Mädchen auch mehr Reime als wir Jungen. So gab es einige, die beim Seilspringen rezitiert wurden.
          Da das nicht so meine Welt war, habe ich auch nicht viel von den Reimen behalten. Nur an den Beginn eines Reims erinnere ich mich:

          Der Kaiser von Rom,
          Napoleum sein Sohn,
          er war viel zu klein,
          um Kaiser zu sein


          Vielleicht kann das ja jemand ergänzen.
          Gruß, fps
          Fahndung nach: Riphan, Rheinland (vor 1700); Scheer / Schier, Rheinland (vor 1750); Bartolain / Bertulin, Nickoleit (und Schreibvarianten), Kammerowski / Kamerowski, Atrott /Atroth, Obrikat - alle Ostpreußen, Region Gumbinnen

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          • Juergen
            Erfahrener Benutzer
            • 18.01.2007
            • 6044

            #50
            Hallo,

            Seilspringen und Gummitwist, haben bei uns in der Regel auch nur Mädchen gespielt.
            Später fand ich das dann fast komisch, das u.a. Profi-Boxer beim Training Seilspringen ausübten (gesehen im TV).

            Ob das ein Max Schmeling auch schon beim Training machte, weiß ich nicht, für uns Jungs war
            das damals eher nischt.

            Gruß Juergen
            Zuletzt geändert von Juergen; 03.09.2020, 15:27.

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            • zimba123
              Erfahrener Benutzer
              • 01.02.2011
              • 735

              #51
              In meinen Kindertagen haben wir in der Familie viel Karten gespielt. Wenn mein Vater die Karten auf der Hand sortierte, sagte er immer: "Der kommt zur Armee, der kommt zur Arbeitsfront."


              Das ist dann aber wohl eher ein Spruch aus den 1940er-Jahren, den er selbst vielleicht in Kindertagen von Erwachsenen aufgeschnappt hat. Ich verstehe es mal als Kinderspruch im weiteren Sinne, der ja auch viel vom Zeitgeist widerspiegelt.
              Viele Grüße
              Simone

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              • Wolfg. G. Fischer
                Erfahrener Benutzer
                • 18.06.2007
                • 4918

                #52
                Zitat von zimba123 Beitrag anzeigen
                In meinen Kindertagen haben wir in der Familie viel Karten gespielt. Wenn mein Vater die Karten auf der Hand sortierte, sagte er immer: "Der kommt zur Armee, der kommt zur Arbeitsfront."
                Ich habe als Kind mit einer Nenntante gern "Mariage" gespielt. Wenn die Karten überhaupt nicht zusammenpassten, sagte sie: "Aus jeden Dorf ein Hund."

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                • fps
                  Erfahrener Benutzer
                  • 07.01.2010
                  • 2160

                  #53
                  Zitat von Wolfg. G. Fischer Beitrag anzeigen
                  "Aus jeden Dorf ein Hund."
                  ... und aus Hundsdorf zwei.
                  wusste einer meiner Onkel zu ergänzen.
                  Gruß, fps
                  Fahndung nach: Riphan, Rheinland (vor 1700); Scheer / Schier, Rheinland (vor 1750); Bartolain / Bertulin, Nickoleit (und Schreibvarianten), Kammerowski / Kamerowski, Atrott /Atroth, Obrikat - alle Ostpreußen, Region Gumbinnen

                  Kommentar

                  • Juergen
                    Erfahrener Benutzer
                    • 18.01.2007
                    • 6044

                    #54
                    Hallo,

                    nur so (mit Kinderreimen hat es ja nichts zu tun).
                    Hier in Berlin wurde ein schlechtes Blatt beim Skat-Spiel fast gleich kommentiert.
                    Nur sprach man "von jedem Dorf ein Köter."
                    Köter ist ja gleich abfällig für Dorfhund oder Hund überhaupt.
                    Köter oder Töle, beides abfällig für Hunde (Töle meist böswilliger Hund)

                    Ganz interessant die Namensherkunft von Köter für Hund.


                    Dort noch geschrieben: Nach Kluge ist die Herkunft des Wortes unklar.[2]

                    Die Scheißköter werden in der Großstadt auch immer mehr.

                    Gruß Juergen
                    Zuletzt geändert von Juergen; 04.09.2020, 17:11.

                    Kommentar

                    • Svet_Lin
                      Erfahrener Benutzer
                      • 03.04.2020
                      • 243

                      #55
                      Zitat von consanguineus Beitrag anzeigen
                      ... oder fällt das auch unter die Zensur der politisch 110% Korrekten?

                      Ach, wie niedlich. Vielleicht würde es einigen ja schon helfen, wenn sie die 50% erreichen.


                      Und zum Thema "Indianerspielen" mal folgende Aussage eines Navajo-Mädchens:


                      »ICH WERDE WÜTEND, WENN KINDER SICH ÜBER MEINE
                      KULTUR LUSTIG MACHEN. […] ICH MÖCHTE NICHT, DASS
                      DIE KINDER ALS ERWACHSENE DENKEN, DASS INDIANER
                      SICH FEDERN INS HAAR STECKEN UND UMS FEUER
                      TANZEN. DAS MACHEN WIR NICHT. […] ICH HAB MAL EIN
                      KIND GESEHEN MIT FEDERN IM HAAR, DAS SICH MIT DER
                      HAND AUF DEN MUND GESCHLAGEN UND KOMISCHE
                      GERÄUSCHE GEMACHT HAT. ICH HAB GEWEINT, ALS DAS
                      PASSIERT IST. WAS ICH ALSO VON EUCH MÖCHTE, IST […],
                      DASS IHR EUCH MIT UNSERER WIRKLICHEN GESCHICHTE
                      AUSEINANDERSETZT.«


                      Was spricht dagegen, dies zu beherzigen und auch Kindern schon beizubringen? Da bin ich gerne politisch korrekt, das hat nämlich mit Respekt zu tun.
                      Viele Grüße aus Berlin
                      Svetlana

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                      • RAUCH
                        Erfahrener Benutzer
                        • 15.11.2012
                        • 302

                        #56
                        Gestern lief auf 3 Sat das Drama
                        Maikäfer flieg. Es handelte sich um eine
                        Familie in Wien 1945.

                        Gruß Norbert
                        Ständige Suche :
                        FN Rauch- Liegnitz

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                        • Juergen
                          Erfahrener Benutzer
                          • 18.01.2007
                          • 6044

                          #57
                          Hallo allerseits,

                          Zum Maikäfer-Lied wird man doch sofort bei Wikipedia aufgeklärt,
                          das es vermulich auf den Dreißigjährigen Krieg Bezug nimmt.
                          Ganz genau ist es nicht geklärt.


                          speziell die Zeile "Und Pommerland ist abgebrandt." könnte auf die verheerenden
                          Folgen dieses Krieges in Pommern bezug nehmen.

                          Nach dem WK II war es dann auch ganz passend.
                          Heutige Kinder verstehen den Text sicher gar nicht mehr.
                          Als Einschlaflied ist die Melodie aber ganz nett.
                          Ich lese noch "Schlaf, Kindlein, schlaf ..." hat dieselbe Melodie.

                          @Svet_Lin
                          consanguineus hält hier gern mal ein Stöckchen hin.

                          Ausserdem sind hier im Forum Diskussionen über "PC" und aktuelle Politik allgemein, meines Wissens nach unerwünscht.

                          Viele Grüße
                          Juergen
                          Zuletzt geändert von Juergen; 05.09.2020, 14:59.

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                          • scheuck
                            Erfahrener Benutzer
                            • 23.10.2011
                            • 4383

                            #58
                            Köter, Töle, Scheißköter

                            Zitat von Juergen Beitrag anzeigen
                            Hallo,

                            ........... Die Scheißköter werden in der Großstadt auch immer mehr.

                            Gruß Juergen
                            Hallo,

                            nur so "off topic" ...

                            "Köter" und/oder "Töle" siehst Du als eher abfällige Ausdrucksweisen an, da kann man nur zustimmen.

                            Die "Scheißköter", die in der Großstadt immer mehr werden, scheinen Dich zu stören. - Mit diesem selbst gewählten Ausdruck setzt Du allerdings noch einen drauf .

                            Nur so nebenbei, wenn ein Hund auf der Straße in der Stadt einen Haufen hinsetzt, liegt das Problem definitiv am anderen Ende der Leine ...
                            Herzliche Grüße
                            Scheuck

                            Kommentar

                            • Andrea1984
                              Erfahrener Benutzer
                              • 29.03.2017
                              • 2551

                              #59
                              Zitat von RAUCH Beitrag anzeigen
                              Gestern lief auf 3 Sat das Drama
                              Maikäfer flieg. Es handelte sich um eine
                              Familie in Wien 1945.

                              Gruß Norbert

                              Zur Ergänzung, gemeint war die Geschichte bzw. ein Teil davon der Schriftstellerin Christine Nöstlinger (1936-2018), auch als Buch verfügbar.

                              Herzliche Grüße

                              Andrea
                              Mühsam nährt sich das Eichhörnchen. Aufgeben tut man einen Brief.
                              Wenn man lange genug Ahnenforschung macht, bekommt man zu dem Ahnenschwund und den Toten Punkten eine Generationsverschiebung gratis dazu.

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                              • viktor
                                Erfahrener Benutzer
                                • 17.01.2007
                                • 1187

                                #60
                                Wir liebten heiß und inniglich etwas unfeine Sprüche:
                                Scheiße auf der Kirchhofmauer stört die Gäste bei der Trauer.
                                Scheiße in der Lampenschale gibt gedämpftes Licht im Saale.

                                oder die Vollendung von bekannten Sprüchen aus Werbung:
                                Hast Du Minimax im Haus, bricht bei Dir kein Feuer aus. Doch was nutzt der ganze Mist, wenn Du nicht zu Hause bist.
                                Hast Du Minimax im Keller, brennt der Dachstuhl umso schneller.

                                Ratschlag für Kfz-Fahrer:
                                Nimm Dir Zeit und nicht das Leben. Fahr vor'n Baum und nicht daneben.

                                Kommentar

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