Lesehilfe erbeten - Agnition 1786

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  • Kati_Wawa
    Erfahrener Benutzer
    • 15.12.2020
    • 201

    [gelöst] Lesehilfe erbeten - Agnition 1786

    Quelle bzw. Art des Textes: Agnition
    Jahr, aus dem der Text stammt: 1786
    Ort und Gegend der Text-Herkunft: Leipzig
    Namen um die es sich handeln sollte:



    Hallo allerseits,

    ich würde mich sehr über eure Lesehilfe freuen. Es handelt sich um eine Urkunde aus dem Jahr 1786, mit der einem Generalbevollmächtigten die von ihm abgelegten Rechnungen quittiert werden.

    Der Text selbst ist ziemlich lang, nun habe ich fast alles lesen können, bis auf wenige Wörter.

    SEITE 1:
    Ich, August Dobrigost Jablonowski
    des Heiligen Römischen Reichs Fürst, des Ordens St. Huberti
    Ritter urkunde und bekenne hiermit: Demnach der von
    meiner Frau Mutter, der Durchlauchtigen Fürstin und
    Frau, Frauen Francisca Victoria gebohrenen Prinzessin
    von Korybut-Woroniecka, verwittbeten Fürstin Jablonows-
    ka, bestellte Generalbevollmächtigte, Herr Dr. Christian
    Friedrich Pohl, sich seit dem 1. Jan: 1783 der Verwaltung
    des von meinem Hoch..: Herrn Vater, Herrn Joseph
    Alexander Fürst Jablonowski alhier zu Leipzig erkauften
    und auf mich durch Erbgangsrecht verfälleten Grundstücks
    zum Churprinz genannt, unterzogen und dieselbe bisher
    mit meinen und meiner Frau Mutter Hochfürstl: Durchl.:
    Beyfall geführet hat; Als halte ich nicht nur Theils als Be-
    vollmächtigter hochgedachter meiner Frau Mutter, Theils aber
    auch für mich selbst, nach iüngsthin mir von Sr. Churfürst:
    Durchl. zu Sachsen ertheilten Veniae aetatis, alles ….
    ge für genehm, was gedachter Generalbevollmächtigter
    während dieser Zeit in Betref bemeldeten Grundstücks
    und übrigen Angelegenheiten gethan und verrichtet hat, und
    agnoscite insbesondere die von ihm vom 1. Jan: 1783
    bis zum 1. Jan: 1786 abgelegten Drey Administrations-
    Rechnungen und die darinnen verschriebenen Einnahme
    und Ausgabe Posten durchgehends für richtig, sondern
    ich quittiere auch zugleich über den richtigen Empfang
    des laut der vom 1. Jan: 1785 bis dahin 1786 abgeleg-
    ten dritten Administrations-Rechnung verbliebenen


    SEITE 2:
    baaren Kassenbestandes (?) sowohl die.. des darinne
    Pa..: I in Einnahme gebrachten Kassenbestandes der
    zweiten Administrations-Rechnung an Eintausend
    Neunhundert Zwey und Neunzig Reichsthaler, Zwölf
    Groschen und eilf Pfennige, schreibe 1992 Rthlr., 12 gr. 11 pf.
    der Kassenbestand der ersten Administrations-
    Rechnung auf meiner Frau Mutter Durchlaucht Ordre
    an Sr. Hochwürden Herrn Pater a Sole (?) bezahlt worden,
    und bekenne abstehende (?) Summe theils baar, theils durch
    Zurechnung auf meine Ordre bezahlten Schuldposten
    und Auslieferung der deshalb ausgestellten Scheine und
    Rechnungen, folgendergestallt erhalten zu haben, als
    nämlich:
    714. Rthlr. 4. gr. 11. pf. baar,
    durch Zurechnung bezahlter Schuldposten hingegen,
    369. - - so an den hiesigen Aubergisten Johann Hain (?),
    auch Zimmermann bezahlt worden,
    150. - - so an : Johann Adolph Richter (?) aus Si….
    155. 20. – so an die Gebrüder Mechau (?) und
    603. 12 – oder 213 Stück Ducaten, das Stück a 2 rt 20gr.
    so ebenfalls auf meine Ordre an Herrn
    Jacob Fizeaux bezahlt worden.
    1992 Rthlr. 12 gr. 11 pf.
    Wie ich nun folgendergestallt Kraft habende Voll-
    macht von meiner Frau Mutter Hochfürst: Durchlaucht
    sowohl als auch in meinen eigenen Nahmen abgedachten
    Herrn Dr. Christian Friedrich Pohl aller und ieder


    SEITE 3:
    aus der von ihm bisher geführten Administration des Chur-
    prinzes, soweit er darüber Rechnung abgelegt, herrühren-
    den Verbindlichkeiten ohne Ausnahme entlaße und ihn
    wegen aller und ieder bis ietzt wider ihn zu machenden
    An- und Zusprüche bey meiner Frau Mutter Durchlaucht
    zu vertreten verspreche; Als will ich mich auch aller hier-
    wider zu machenden Einwendungen und Rechtsbehelfen
    sowohl überhaupt als auch insbesondere der Ausflucht der
    Ueberredung und Uebereilung, des Scheinhandels, des Miß-
    oder Nichtverstandes, des Nichtempfangenen Geldes, der
    Verletzung über oder unter die Hälfte, des Irrthums, der
    Wiedereinsetzung in den vorigen Stand und der d….
    mündig gewordenen in den Gesetzen (?) deshalb nachgelas-
    senen einjährigen Frist,
    ingleichen der Rechtsregel,
    dass eine allgemeine Verzicht nicht gelte, wenn nicht
    eine besondere vorhergegangen und wie sie sonst
    Namen haben mögen, gegen ihn transigendo hier-
    durch begeben und darauf unwiderrufliche Verzicht leisten.
    Urkundlich habe ich diese Agnition und resp:
    Quittung eigenhändig unterschrieben und besiegelt.
    So geschehen Leipzig, den 8ten Octobr: 1786.



    Ich hätte noch eine Frage - von welcher einjährigen Frist ist auf Seite 3 die Rede?

    Vielen Dank im voraus!

    LG

    Kati
    Angehängte Dateien
  • mawoi
    Erfahrener Benutzer
    • 22.01.2014
    • 3968

    #2
    SEITE 1:
    Ich, August Dobrigost Jablonowski
    des Heiligen Römischen Reichs Fürst, des Ordens St. Huberti
    Ritter urkunde und bekenne hiermit: Demnach der von
    meiner Frau Mutter, der Durchlauchtigen Fürstin und
    Frau, Frauen Francisca Victoria gebohrenen Prinzessin
    von Korybut-Woroniecka, verwittbeten Fürstin Jablonows-
    ka, bestellte Generalbevollmächtigte, Herr Dr. Christian
    Friedrich Pohl, sich seit dem 1. Jan: 1783 der Verwaltung
    des von meinem Hochseel.: Herrn Vater, Herrn Joseph
    Alexander Fürst Jablonowski alhier zu Leipzig erkauften
    und auf mich durch Erbgangsrecht verfälleten Grundstücks
    zum Churprinz genannt, unterzogen und dieselbe bisher
    mit meinen und meiner Frau Mutter Hochfürstl: Durchl.:
    Beyfall geführet hat; Als halte ich nicht nur Theils als Be-
    vollmächtigter hochgedachter meiner Frau Mutter, Theils aber
    auch für mich selbst, nach iüngsthin mir von Sr. Churfürst:
    Durchl. zu Sachsen ertheilten Veniae aetatis, alles das ieni-
    ge für genehm, was gedachter Generalbevollmächtigter
    während dieser Zeit in Betref bemeldeten Grundstücks
    und übrigen Angelegenheiten gethan und verrichtet hat, und
    agnoscire insbesondere die von ihm vom 1. Jan: 1783
    bis zum 1. Jan: 1786 abgelegten Drey Administrations-
    Rechnungen und die darinnen verschriebenen Einnahme
    und Ausgabe Posten durchgehends für richtig, sondern
    ich quittiere auch zugleich über den richtigen Empfang
    des laut der vom 1. Jan: 1785 bis dahin 1786 abgeleg-
    ten dritten Administrations-Rechnung verbliebenen

    VG
    mawoi
    Zuletzt geändert von mawoi; 13.04.2021, 23:04.

    Kommentar

    • mawoi
      Erfahrener Benutzer
      • 22.01.2014
      • 3968

      #3
      baaren Kassenbestandes sowohl dieser als das darinne
      Cap.: I in Einnahme gebrachten Kassenbestandes der
      zweiten Administrations-Rechnung an Eintausend
      Neunhundert Zwey und Neunzig Reichsthaler, Zwölf
      Groschen und eilf Pfennige, schreibe 1992 Rthlr., 12 gr. 11 d(enar).
      der Kassenbestand der ersten Administrations-
      Rechnung auf meiner Frau Mutter Durchlaucht Ordre
      an Sr. Hochwürden Herrn Pater a Sole (?) bezahlt worden,
      und bekenne abstehende Summe theils baar, theils durch
      Zurechnung auf meine Ordre bezahlten Schuldposten
      und Auslieferung der deshalb ausgestellten Scheine und
      Rechnungen, folgendergestallt erhalten zu haben, als
      nämlich:
      714. Rthlr. 4. gr. 11. d. baar,
      durch Zurechnung bezahlter Schuldposten hingegen,
      369. - - so an den hiesigen Aubergisten Johann Hein-
      rich Zimmermann bezahlt worden,
      150. - - so an : Johann Adolph Richter und Sickel
      155. 20. – so an die Gebrüder Mechau (?) und
      603. 12 – oder 213 Stück Ducaten, das Stück a 2 rt 20gr.
      so ebenfalls auf meine Ordre an Herrn
      Jacob Fizeaux bezahlt worden.
      1992 Rthlr. 12 gr. 11 d.
      Wie ich nun folgendergestallt Kraft habende Voll-
      macht von meiner Frau Mutter Hochfürst: Durchlaucht
      sowohl als auch in meinen eigenen Nahmen abgedachten
      Herrn Dr. Christian Friedrich Pohl aller und ieder

      Kommentar

      • mawoi
        Erfahrener Benutzer
        • 22.01.2014
        • 3968

        #4
        aus der von ihm bisher geführten Administration des Chur-
        prinzes, soweit er darüber Rechnung abgelegt, herrühren-
        den Verbindlichkeiten ohne Ausnahme entlaße und ihn
        wegen aller und ieder bis ietzt wider ihn zu machenden
        An- und Zusprüche bey meiner Frau Mutter Durchlaucht
        zu vertreten verspreche; Als will ich mich auch aller hier-
        wider zu machenden Einwendungen und Rechtsbehelfen
        sowohl überhaupt als auch insbesondere der Ausflucht der
        Ueberredung und Uebereilung, des Scheinhandels, des Miß-
        oder Nichtverstandes, des Nichtempfangenen Geldes, der
        Verletzung über oder unter die Hälfte, des Irrthums, der
        Wiedereinsetzung in den vorigen Stand und der denen
        mündig gewordenen in den Gesetzen deshalb nachgelas-
        senen vierjährigen Frist,
        ingleichen der Rechtsregel,
        dass eine allgemeine Verzicht nicht gelte, wenn nicht
        eine besondere vorhergegangen und wie sie sonst
        Namen haben mögen, gegen ihn transigendo hier-
        durch begeben und darauf unwiderrufliche Verzicht leisten.
        Urkundlich habe ich diese Agnition und resp:
        Quittung eigenhändig unterschrieben und besiegelt.
        So geschehen Leipzig, den 8ten Octobr: 1786.

        VG
        mawoi

        Kommentar

        • Kati_Wawa
          Erfahrener Benutzer
          • 15.12.2020
          • 201

          #5
          Ein großes Dankeschön für deine Hilfe!

          Kati

          Kommentar

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